So eine Aussage aus der Feder des eigenen Anwaltes ist kein gutes Zeichen. Und in der Tat sieht es momentan so aus, als ginge alles mit voller Wucht gegen den Baum und der Anwalt wisse nicht mehr weiter.
Das Scheidungsverfahren bei Rosalie zieht sich nun bereits seit 2014 in die Länge und aktuell ist man noch keinen Schritt näher an einer Lösung als zu Beginn des Verfahrens. Im Gegenteil. Rosalie hatte über ein Jahr lang Beweise gesammelt, um dem Richter zu zeigen, in welch unglaublichem Umfang der Ex bei der Buchhaltung geschummelt und private Gelder als berufliche Ausgaben verschleiert und abgezweigt hat. Hunderte von Stunden gingen drauf, um dies alles anhand von Abrechnungen und Belegen darzulegen. Die Summe, die dabei herausgekommen ist, mag ich hier gar nicht nennen - sie ist gewaltig und schwindelerregend, selbst für Schweizer Verhältnisse.
Am Ende der Analyse standen mehr als zehn Aktenordner, voll mit Beweisen (wohl gemerkt Beweise samt Belegen, keine blossen Vermutungen), die dem Gericht zur Verfügung gestellt wurden. Der meinte dann arrogant, er sei "nicht gewillt", diese Belege zu prüfen und wolle einen Gutachter einsetzen (den natürlich Rosalie bevorschussen müsse). Darüber haben wir uns bereits sehr geärgert: Der Richter hat keine Lust, Akten zu lesen, und lässt Rosalie dafür kräftig zahlen?
Doch nicht nur die unnötigen Kosten waren ärgerlich, auch der Auftrag an den Gutachter. Der sollte nämlich plötzlich nur noch den Wert der Firma feststellen, und das, ohne die Beweise von Rosalie ausgehändigt zu bekommen. Eine Ermahnung dazu vom Anwalt igonierte er einfach und gab den Auftrag genau so heraus.
Nun, 10000 Franken später, kommt ein Schreiben vom Gutachter. Er bräuchte einen weiteren Vorschuss (!) mit mehr als doppelt so viel Geld. Es gäbe Indizien für unsaubere Abrechnungen, aber für eine genauere Prüfung reiche der Vorschuss längst nicht aus. Mit anderen Worten: Der Gutachter fängt nun wieder von vorn an mit der Arbeit, die Rosalie längst getan hat! Erneut gab es einen bösen Brief vom Anwalt, und erneut fegte der Richter das Argument hinweg. Der Gutachter soll also allen Ernstes wieder eine Tabelle mit auffälligen Transaktionen machen, die es ja bereits von Rosalie erstellt hat. Der Richter hält es aber nicht für nötig, ihm die Beweise auszuhändigen - dabei soll er doch gerade diese prüfen! Was für eine arrogante Frechheit ist das eigentlich?
Und es kommt noch besser: Der Gutachter hat sich mehr als acht Stunden lang persönlich und per Mail mit dem Ex und dessen Anwalt ausgetauscht. Man mag sich das vorstellen: Ein Mann, der nie mit Fakten, sondern nur mit Emotionen argumentiert und jeden Tag der Welt und selbst seinen Kindern vorjammert, wie schlecht es ihm doch geht (er verdient jeden Monat netto
das Dreifache von meinem Gehalt!), erklärt dem Gutachter ganz sicher offen und ehrlich, wie er seine Frau systematisch hintergangen hat. Und der Gutachter darf dann die Beweise der Gegenseite nicht einmal sehen oder gar bewerten, sondern muss sich mühsam in dem Berg von Ordnern selbst auf die Suche machen. Und ein Gespräch mit Rosalie verbietet der Richter ebenso kategorisch.
Und nun soll mir mal jemand erklären, wie unter diesen Umständen eine objektive Stellungnahme dabei herauskommen soll?? Das KANN nicht zu einem gerechten Urteil führen, denn selbstverständlich hat der Ex die betreffenden Buchungen gut versteckt und natürlich auch aberwitzige "Erklärungen" dafür, die aber einer eingehenden Prüfung dann nicht standhalten, wenn man die ganze Wahrheit, nämlich z. B. auch sein Privatkonto, anschaut. Aber davon hat der Gutachter keinen Schimmer - weil er die Beweise nicht sehen darf.
Man könnte meinen, der Richter sei gekauft. Davon gehe ich höflicherweise mal nicht aus, aber ganz sicher hat er keine der Akten gelesen und weiss überhaupt nicht, was in den Beweisordnern enthalten ist. Leiden muss darunter vor allem Rosalie, die langsam den Glauben an die Gerechtigkeit und das Rechtssystem in der Schweiz verliert. Man ist dem Handeln des Richters fast wehrlos ausgesetzt, und das macht wütend, wenn man sieht, wie ignorant er mit Menschen und Schicksalen umgeht.
Rosalie hat ihrer Kanzlei am Wochenende nochmals einen langen Brief mit Argumenten und Fragen geschickt. Nun warten wir, welche Reaktion von dort kommt. Aufzugeben ist keine Alternative, denn dann müsste sie auf alles verzichten, da der Ex das verprasste Vermögen komplett für sich beansprucht und damit unsere (finanzielle) Zukunft auf der Kippe stünde ...