Freitag, 28. April 2017

Erste Erfahrungen mit Ärzten in der Schweiz

Auf meinem alten Blog habe ich hin und wieder über meine Erlebnisse während eines Arztbesuchs in Berlin berichtet. Als Pflichtversicherter kam ich mir immer mal wieder vor wie ein notwendiges Übel, das innerhalb weniger Sekunden eine Diagnose und ein Rezept erhielt, um möglichst schnell wieder draussen zu sein. Teilweise wurde ich nicht einmal untersucht, es reichte, wenn ich meine Symptome schilderte und am besten gleich die Therapie selbst vorschlug.

Nun habe ich erste Erfahrungen mit Ärzten in der Schweiz gesammelt - und bisher sind sie sehr positiv. Man nimmt sich Zeit, hört zu, erklärt, untersucht und ich spüre so etwas wie Empathie. Ein sehr angenehmes Gefühl, erwartet man doch gerade von medizinischem Fachpersonal ein gewisse Anteilnahme.

Ja, sicher, die Kehrseite der Medaille soll auch nicht verschwiegen werden: Ich bezahle teuer dafür, die Rechnungen werden demnächst ins Haus flattern und mir - da es das erste Mal ist - feuchte Augen bereiten. Gesundheit in der Schweiz ist extrem kostspielig, das muss auch gesagt werden. Aber ich finde es schade, dass ich in Deutschland nicht zumindest die Wahl habe, mir diesen Luxus zu leisten, solange ich nicht extrem gut verdiene oder selbständig bin. Wenn ich zum Beispiel an mein Rückenleiden denke, hätte ich gern mehr investiert, wenn es dazu geführt hätte, dass meine Beschwerden wirklich mal analysiert worden wären, anstatt eine Diagnose zu stellen, sobald ich durch die Tür trete, die dann auch noch völlig falsch ist.

Und, nicht zu vergessen, hat mir der Scharlatan von Arzt Wochen später schriftlich mit einem Anwalt gedroht, nur weil ich meine Erfahrungen ganz sachlich und ohne jegliche Beleidigung auf G**gle mit einem Stern bewertet habe (wie inzwischen ganz viele weitere verärgerte Patienten mit exakt der selben Feststellung - ob die wohl auch alle so ein Schreiben erhalten werden?). Da dies seinerzeit kurz vor meinem Umzug war und ich keine Lust auf einen Rechtsstreit hatte, habe ich meine Rezension dann gelöscht.

Wegen meiner blöden Ohrentzündung muss ich heute nun ein weiteres Mal zum Arzt, diesmal zu einem HNO. Ich bin gespannt, ob sich die positiven Erfahrungen fortsetzen. :)

Schönes Wochenende!

Donnerstag, 27. April 2017

Vertrauen

Was wäre ein Leben ohne Vertrauen? Immer auf dem Sprung sein, immer auf vermeintliche Gefahren achten, die hinter der nächsten Ecke lauern könnten, immer den möglichen Feind wittern, immer einen Verrat vermuten - wer hält das auf Dauer ohne emotionalen Schaden aus?

Je länger ich mich mit diesem Thema beschäftige, desto mehr erkenne ich, wie weit zurück in der Zeit ich gehen muss, um die Ursachen für mein mangelndes Vertrauen zu finden. Wie so vieles, was einen in der Kindheit geprägt hat, ist sicher auch diese "Schwäche" in meiner Vergangenheit begründet.

Meine Mutter hat mich damals verlassen, als ich 12 war. Von einem Tag zum anderen war sie nicht mehr da, zog ein Leben jenseits der Grenze vor und liess mich mit meinem Vater zurück. Danach sahen wir uns jahrelang nicht, mein Leben änderte sich radikal, unsere Beziehung verblasste. Ich schrieb dazu ja kürzlich noch mehr. Das allein nagte sicherlich schon an meinem Urvertrauen.

Hinzu kam die Tatsache, dass ich zu keiner Zeit Vertrauen in meine Stiefmutter aufbauen konnte und auch mein Vater sich nicht eindeutig positionieren wollte oder konnte, wenn es darum ging, für mich einzustehen.

Fortan wurde ich zum Einzelkämpfer, liess niemanden wirklich an mich heran.

Als ich dann von zu Hause weg war, bestätigte meine erste Frau mich nach zwei Jahren darin, niemandem zu trauen, als sie fremd ging und sich nicht einmal besonders viel Mühe gab, dies vor mir zu verbergen. Das war eine bittere Erkenntnis, auch wenn ich damals als 23jähriger noch lange nicht so reflektiert war.

Ich habe mich mein Leben lang schwer damit getan, mich zu öffnen. Wirkliche Freunde gibt es ganz wenige, und oft habe ich auch kein Interesse daran, viel von mir preis zu geben. Ausserdem haben mich die Erfahrungen über die Jahre resoluter gemacht. Bei E. im Jahr 2010 habe ich fast vorschnell die Reissleine gezogen, als sich herausstellte, dass ihr Interesse inzwischen mehr einem Kollegen galt als mir.

Seit dem sind wieder sieben Jahre vergangen. Jahre, in denen ich viel über mich nachgedacht habe, viel lernte und nach einigen durschrittenen Tälern endlich ein wenig zur Ruhe komme.

Das hat (auch) viel mit Rosalie zu tun. Wir kennen uns inzwischen mehr als vier Jahre. Allein schon durch ihren Blog weiss ich eine ganze Menge von dem, was in ihrem Leben passierte, bevor wir uns trafen. Dazu gehören auch die Männer, die in jener Zeit eine Rolle spielten. Zu einigen besteht noch immer Kontakt, und ich wage - als Mann glaube ich, das sagen zu können - die Behauptung, dass diese Männer, auch wenn sie es nicht offen aussprechen würden, insgeheim die Hoffnung auf eine richtige oder auch "nur" sexuelle Beziehung womöglich nicht völlig aufgegeben haben.

Ich gebe zu, und mein Schatz weiss das auch, dass mich das in der ersten Zeit schon hier und da verunsichert hat. Bedingt auch durch meine Erfahrungen gab es Momente, wenn wir gerade mal wieder 1000 km entfernt voneinander waren, in denen ich mir meiner selbst unsicher und ganz und gar nicht selbstbewusst war und mich fragte, ob mein Vertrauen denn wirklich gerechtfertigt sei.

Nein, ich möchte dabei jetzt nicht über Liebe, Besitz, Betrug und Eifersucht philosophieren. Es geht mir wirklich nur um das Vertrauen, etwas, das ich nie richtig gelernt habe.

Wenn ich dann in der Ferne am Zweifeln war, habe ich versucht, in mich hinein zu hören, hinterfragt, woher denn gerade das aktuelle Gefühl kommt, wie es mir dabei geht usw. Oft war der Ursprung dabei gar nicht direkt eine Äusserung meiner Liebsten, sondern irgend etwas Anderes in meinem Alltag, was mich plötzlich an allem zweifeln liess.

Ich hätte den Schritt, mein Heimatland dauerhaft zu verlassen, aber nicht gewagt, wenn ich nicht überzeugt gewesen wäre, das Richtige zu tun. Dazu gehört auch das Vertrauen in Rosalie. Dafür reicht(e) es allerdings nicht, dass sie mir das in einer Nachricht schrieb. Worte sind schnell geschrieben und schnell vergessen.

Nein, es war viel mehr. Es war und ist die Art, wie sie mich ansieht, wie ihre Augen leuchten, wie sie mir die Wange streichelt, wie sie mich festhält, wenn wir durchgeschwitzt im Bett liegen, und es ist die Überzeugung in ihrer Stimme, wenn sie mir sagt, dass ich mir wegen ihres Kontakts mit diesem oder jenem Mann keine Sorgen machen müsse und sie ihr Leben mit mir teilen möchte.

Und genau das ist in meinem Kopf gespeichert, sobald mal wieder eine Nachricht auf Rosalies Telefon genau in dem Moment auftaucht, wenn wir gemeinsam ein Video auf ihrem Display schauen oder etwas lesen. Gut, ein wenig necken tue ich sie dann schon mal, aber das nächste Lächeln entwaffnet mich gleich wieder.

Es ist schön, wenn man vertrauen kann.

Mittwoch, 26. April 2017

Die ewige Erkenntnis

Wer kennt das nicht: Man hat eine Aufgabe, und weil es sich entweder nach viel Arbeit anhört oder man nicht recht weiss, wie man es anstellen soll, schiebt man sie und schiebt und schiebt.

Besonders deutlich wurde mir das alljährlich mit der mühsamen Steuererklärung. Mühsam? Eigentlich nicht. Bei mir gab es nie viel abzuziehen und anzusetzen. Im Wesentlichen beschränkte sich das Ausfüllen der Formulare auf die Übertragung der Daten von der Steuerkarte plus aktueller Werte von Versicherungen, Fahrwegen usw. Mit Elster wurde das alles noch einfacher, weil das Programm einem die meiste Arbeit abnahm und man sogar auf Fehler aufmerksam gemacht wurde.

Und doch habe ich die Erklärung äusserst ungern gemacht und möglichst lange vor mir her geschoben, nur um dann nach der Fertigstellung den Kopf zu schütteln ob der Erkenntnis, dass es ganz einfach war und überhaupt nicht weh getan hat!

In letzter Zeit wiederholt sich dieser Aha-Effekt öfter im Büro. Es gibt immer wieder Aufgaben, die mir noch gänzlich fremd sind und bei denen ich keinen Schimmer habe, worum es geht oder wen ich fragen könnte. Doch kommt dann der Punkt, an dem ich mich mehr wehren kann und aus Zeitnot heraus handeln muss, stelle ich fast immer fest, dass es ganz leicht war: Manchmal hat sich das Problem von selbst gelöst, manchmal reicht das Gespräch mit dem betroffenen Kollegen und in den anderen Fällen finde ich die Lösung durch Nachlesen oder logisches Denken binnen kurzer Zeit selbst.

Das sind dann die Momente, in denen ich mir sage: Beim nächsten Mal stellst Du Dich nicht so an! Aber irgendwie will das noch nicht ganz zu einem Lebensmotto bei mir werden.

Ich arbeite daran.

Dienstag, 25. April 2017

50 Seiten Klischees

Was war das für ein Hype um Anastasia und Christian. Obschon ich seinerzeit nach der Veröffentlichung viele negative Rezessionen gelesen hatte, wollte ich mir selbst ein Bild machen und begann, den ersten Teil zu lesen.

Weit bin ich nicht gekommen. Nach etwa einem Viertel des Buches wurde es mir zu albern. Die mit 21 noch jungfräuliche Anastasia, die sich für den Richtigen aufsparen wollte, dann immer und immer wieder hin- und hergerissen wird von den guten und schlechten Seiten des Herrn Grey (klar, man lässt sich mal schnell ein Notebook oder ein Auto schenken, kein Problem), dabei aber vom ersten Mal an ein Naturtalent in allen nur denkbaren Stellungen ist und perfekt bla*en kann, ein paar lustige Fesselspiele hier, Erniedrigungen da, Klischees überall - und das soll Literatur sein? Und für welche Zielgruppe? Teenies, traumatisierte Hausfrauen?

Und warum ich jetzt darauf komme? Meine Liebste und ich bekamen neulich den zweiten Film zu diesen mühsamen Romanen in die Finger. Und irgendwie hatte ich die Hoffnung, es könne doch nur besser werden ... Zehn Minuten dauerte diese Hoffnung, dann musste ich abschalten. Frau S. trifft ganz zufällig Herrn G. in einer Ausstellung, will den Typen in der ersten Sekunde überhaupt nicht sehen und ist voller Wut (wohl noch aus Teil eins), um dann etwa drei Minuten später mit ihm voller Lust im Bett zu landen. Also alles wie immer, alles wie gehabt.

Wenn zumindest die Sexszenen noch irgendwie heiss wären, aber auch da nur das typische Gerammel eines amerikanischen Films. Gähn.

Es gibt ja Romane, die kann man mal eben so als Urlaubslektüre mitnehmen, sie lesen sich so weg, ohne besonders hohen Ansprüchen genügen zu müssen. Aber in diesem Fall geht das für mich gar nicht. Weg damit!

Montag, 24. April 2017

Arbeitserprobung

Ich bin ja nicht sehr oft krank, aber wenn, dann haut es mich in letzter Zeit meist gleich richtig aus den Latschen. So auch dieses Mal. Ein Infekt ohne Schnupfen, dafür mit lästigem, pausenlosen Reizhusten, dazu dann auch noch die Ohrenentzündung ... Ich hab gut eine Woche fast dauerhaft flach gelegen.

Seit Freitag bemühe ich mich, den Kreislauf und mich wieder in Schwung zu bringen, aber das fällt irgendwie schwer. Mir wird immer noch schwindelig, jede Treppe ist eine kleine Herausforderung, mein linkes Ohr ist fast "taub" und ich höre nur ein Pfeifen und Rauschen.

Ob das normal ist bei einer Mittelohrentzündung, weiss ich nicht. Vielleicht brauche ich noch etwas Geduld. Und ob es überhaupt klug war, schon arbeiten zu gehen, wird sich auch zeigen. Am Donnerstag hab ich ohnehin einen Arzttermin, spätestens dann kann ich meine Wehwehchen noch einmal ansprechen.

Und bis dahin werde ich mich gut beobachten, weiter mein Antibiotikum schlucken und hoffen, dass ich wieder zu Kräften komme. Immerhin war das Wochenende sehr schön, auch wenn ein grosser Teil der Zeit mal wieder für Rosalies Scheidung drauf ging. Aber wir haben das herrliche Wetter zumindest zwischendurch im Garten ein wenig geniessen können, bevor ab Mittwoch der Winter zurück kommt.

Also dann: Willkommen zurück, Alltag!

Donnerstag, 20. April 2017

Außer Gefecht

Eine Kleinigkeit hatte ich bei meinem Urlaubspost noch vergessen.

Als wir am Donnerstag vom Strand zurück kamen, war mir furchtbar kalt und ich kroch trotz 24 Grad Wärme ins Bett, aus dem ich den ganzen Abend nicht mehr heraus kam. Nur dank IBU hielt ich den Freitag und Samstag noch ganz gut durch, danach verbrachte ich die restlichen Tage mit trockenem Reizhusten und starken Kopfschmerzen im Bett. An Schlafen war selbst nachts kaum zu denken, weil mein hoher Puls und der ständige Hustenreiz mich erfolgreich davon abhielten (und Rosalie zum großen Teil leider auch).

In der Nacht zum Mittwoch kamen nun auch noch Ohrenschmerzen dazu. Ein Schmerz, der mir aus der Kindheit nur zu bekannt ist: Mittelohrentzündung. Wieder war ich die halbe Nacht wach, meine Liebste kümmerte sich liebevoll und versuchte, mit allerlei Mitteln die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Irgenwann nach drei Uhr sind wir eingeschlafen und am Morgen dann endlich zum Arzt gegangen.

Der bestätigte meine Diagnose, und nun nehme ich Antibiotika und bleibe im Bett. Ansonsten könne man halt nicht viel machen bei einem Infekt. Also warte ich und hoffe. Da Rosalie auch frei hat, bin ich aber bestens versorgt, auch wenn sie die Zeit eigentlich hauptsächlich für ihre Kinder haben wollte. Aber in meinem Zustand muss ich auch ab und zu bemuttert werden ... ;-) Allerdings bin ich letzte Nacht ins Wohnzimmer umgezogen, damit zumindest mein Schatz schlafen kann, denn der Husten nervt weiterhin ohne Erbarmen.

Sobald es mir besser geht, gibt es dann auch wieder mehr zu lesen.

Dienstag, 18. April 2017

Französisch kann ich gut

... aber mit der Sprache haperts. Ja, den Spruch kennt man. Ich muss leider wirklich sagen, dass ich von der Möglichkeit, eine einfache Konversation in Frankreich zu führen, noch Lichtjahre entfernt bin.

Das zeigte sich schon auf der Hinfahrt Richtung Côte d'Azur. Gefühlt muss man auf den Autobahnen in Frankreich alle zehn Minuten eine Mautstelle passieren und dort entweder ein Ticket ziehen oder die angefallenen Gebühren berappen. Und prompt beim zweiten Mal muss ich die falsche Gasse erwischt haben, denn der Automat wollte meine Kreditkarte nicht annehmen. Nach kurzer Zeit meldete sich eine menschliche Stimme aus dem Gerät. Zum Glück saß Rosalie ja neben mir und konnte das Problem auflösen. Ich wäre völlig überfordert gewesen. Die Dame aus dem Off schaltete das Gerät ausnahmsweise frei und wir konnten nach Bezahlung durchfahren.

Französisch zu lesen und zu sprechen sind halt zwei Paar Schuhe. Da der Franzose auch dazu neigt, schnell zu sprechen, wird das Verstehen damit noch schwieriger. Ich war nur "froh", dass selbst meine Liebste trotz ihrer großen Erfahrung hin und wieder nachfragen musste.

Aber zurück zu unserem Urlaub. Schön war er, wie erwartet und erhofft. Das Haus, in dem wir wohnten, hatte eine tolle Lage mit Blick aufs Meer, und über das Wetter da unten muss man in der Regel ohnehin kaum ein Wort verlieren ... Bis auf den Donnerstag, an dem es ziemlich stürmte, hatten wir perfektes Frühsommerwetter.

Wenn man mit pubertierenden Kindern  unterwegs ist, steht man vor der Herkules-Aufgabe, sie überhaupt zu irgend etwas zu motivieren, außer im Haus (nicht etwa wenigstens draußen) herum zu liegen und in Handys und Notebooks zu starren. Wir haben daher nach einer guten Mischung zwischen Chillen (was ja auch für uns Erwachene im Urlaub wesentlicher Bestandteil ist) und ein paar Ausflügen gesucht.

Ingesamt ist uns das auch recht gut gelungen. Schwierig wurde es immer dann, wenn wir mal versucht haben, den Kindern die Schönheit der Gegend schmackhaft zu machen und darum darauf bestanden, dass zum Beispiel zumindest im Café mal das Handy in der Tasche bleibt. Die Gesichter der Kinder sprachen Bände: Das ist ja soooo langweilig. Wann fahren wir wieder zurück?

Dabei ist der Charme der Côte d'Azur wirklich eine Augenweide, das südländische Flair einfach traumhaft. Aber so etwas erkennt man vielleicht erst, wenn man älter ist. Ich habe es jedenfalls genossen, einfach nur da zu sitzen, meine Kaffee zu genießen und die Leute zu beobachten oder aufs Meer zu schauen. Wir haben gut gegessen, leckeren Wein aus der Region getrunken und sind schön braun geworden.

Samstagabend waren wir wieder zu Hause, mitten im Regen und bei zehn Grad weniger als am Urlaubsort. Was für ein abruptes Ende. Doch ein paar schöne Erinnerungen haben wir natürlich mitgenommen, auch auf Bildern. Hier sind ein paar davon, u. a. das seltene Exemplar eines Mittelmeer-Laubfrosches, der sich zu uns verirrte hatte.

Der Blick von der Terrasse
Mitten in Südfrankreich
Der Frosch
Noch ein Blick von der Terrasse
Typisch Frankreich
Sonnenuntergang am Meer
Eine Bucht wie aus dem Bilderbuch

Samstag, 8. April 2017

Ferien!

Hurra - wir haben Urlaub! Eine Woche raus aus dem Alltag, raus aus Papierkram, Kollegenärger und Anwaltskrempel, ab in den Süden!

Wir fahren mit den Kindern ans Meer nach Frankreich, werden eine schöne Zeit verbringen bei hoffentlich tollem Frühlingswetter und (fast) ohne Internet!

Deswegen kehrt hier jetzt auch Ruhe ein und ich lasse Euch ein paar Tage allein. Zurück komme ich dann sicherlich mit ein paar schönen Bildern und vielen Eindrücken von einer Region, die mir noch völlig fremd ist und auf die ich mich sehr freue. Dank Rosalie und ihrer Kinder gibt es keine Sprachbarrieren, sodass auch die Kommunikation vor Ort sichergestellt ist. :)

Also - bis bald und eine schöne Karwoche!

Freitag, 7. April 2017

Die Jugend von heute

In Vorbereitung eines Urlaubs mit Kindern stellt sich zunehmend die Frage, ob es denn am Zielort um Himmels Willen auch WLAN gibt. Und wir Erwachsenen fragen uns dann: Ist das normal?

Früher nahm man seinen Walkman oder einen portablen CD-Player und ein paar Bücher mit auf die Reise und war glücklich. Heute interessieren Bücher kaum noch und selbst ein Handy mit Spielen ist öde und langweilig. Nein, WLAN muss schon sein, damit man auch auswärts chatten und (auch auf dem Notebook) Videos schauen kann und überhaupt mit der Welt verbunden ist.

Ist das nun der Lauf der Dinge? Haben die Kinder heute einfach nur andere Prioritäten, weil es auch andere Möglichkeiten gibt und das ganz normal ist, oder wird es Zeit, die Kids auch mal offline zu schalten und auf Entzug zu setzen?

Ich kann mir eine Woche ohne Internet wunderbar vorstellen. Bei Rosalie als Newsjunkie ist das schon etwas schwieriger, bei den Kindern fast unvorstellbar. Man kann sie auch kaum noch für das Schöne ausserhalb des Displays begeistern - traumhafte Landschaften, tolles Meer, herrliches Wetter, ein gemütlicher Spaziergang. All das ist sekundär geworden und lässt sie höchstens noch für ein paar Momente aufblicken.

Sicherlich ist bei dem Video-Konsum viel dummes Zeug, aber es lässt sich auch nicht leugnen, dass es die Kinder nicht nur dumm macht oder bleiben lässt. So sind z. B. die Englisch-Kenntnisse deutlich besser geworden, und dank riesiger Mediatheken im Netz kann man bei entsprechendem Interesse so manchen interessanten wissenschaftlichen Bericht finden.

Daher wäre es sicherlich falsch, die Sucht nach Displays gänzlich zu verdammen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch die SZ in diesem Artikel. Ich mache mir nur Sorgen, dass der Ausgleich zu kurz kommt. Frische Luft, Bewegung, Natur, Abenteuer, all das, was in unserer Generation noch gelebt wurde, findet heute nur noch virtuell statt. Was macht das mit den Kindern, und wie kann es gelingen, sie weg zu locken, ohne dass es nur Theater, lange Gesichter und "Krieg" zu Hause oder im Urlaub gibt?

Donnerstag, 6. April 2017

Schwein gehabt!

Vier Wochen voller schlafloser Nächte liegen hinter mir, seit ich dieses Post schrieb. ;) Nun ist der Bescheid zugestellt worden, und wie erhofft bin ich mit der mildesten Strafe davon gekommen ...

Im Grunde gibt es "milde" Strafen in der Schweiz gar nicht, aber es ist die geringste Busse, die im Stadtverkehr möglich ist. Wie man sieht, bin ich nach Abzug der Toleranz rasante zwei Kilometer pro Stunde zu schnell gewesen und muss daher 40 Franken, rund 36 Euro, zahlen. Wäre ich nur weitere 4 km/h schneller gewesen, müsste ich schon 120 Franken berappen, daher habe ich wirklich Glück gehabt, dass ich rechtzeitig wieder vom Gas gegangen bin. Und das mir, wo ich sonst immer penibel darauf bedacht bin, nicht zu schnell zu fahren, weil mich auf diese Art verschwendetes Geld extrem ärgert.

Immerhin kenne ich den stationären Blitzer an dieser Ampel nun und weiss, dass er nicht nur bei ROT blitzt, sondern auch "Raser" fotografiert. Das wird mir garantiert nicht wieder passieren. Und deshalb "freue" ich mich, in den Kreis der Geld-Spender für die Stadt aufgenommen worden zu sein. :-D

Beim Ex von Rosalie purzeln monatlich gern mal drei oder vier solcher Spendenaufrufe in den Briefkasten. So gesehen bin ich also wirklich ein braver Auslandsdeutscher.

Mittwoch, 5. April 2017

Die Kunst des Aufzugfahrens

Es ist sicherlich im Grunde nichts, worüber man sich aufregen sollte, denn das Leben ist schon anstrengend genug. Trotzdem passiert es meist genau dann, wenn man es eilig hat, dass jemand, der die Funktion der Rufknöpfe für den Aufzug nicht verstanden hat, einen selbst in seiner Fahrt nach unten oder oben schamlos ausbremst.

Da gibt es diejenigen, die grundsätzlich beide Knöpfe, als auf- und abwärts drücken, wohl in der Hoffnung, dass dann schneller ein Fahrkorb anhält. Dann gibt es Menschen, die meinen, wenn der Aufzug unten steht und nach OBEN kommen soll, obwohl man selbst hinunter möchte, müsse man den Aufwärts-Knopf betätigen. Die sind dann extrem verwundert, wenn der Aufzug, obwohl sie auf Ergeschoss drücken, trotzdem ins 6. OG fährt.

Liebe Leute, ist das wirklich sooo schwer??

Lustig wird es allerdings bei den modernen Aufzügen mit Display im Wartebereich. Hier drückt man den Button für die Etage, in die man fahren möchte, und die Software weist einem dann einen bestimmten Aufzug zu. Das klappt meist recht gut, aber in meiner alten Firma erschien dann schon gern mal der Hinweis:
"Zurzeit sind keine Aufzüge verfügbar, bitten versuchen Sie es später noch einmal."

Tja, da hat man die Wahl, Überstunden zu machen oder das Treppenhaus zu benutzen, um den Feierabend beginnen zu können ...


Dienstag, 4. April 2017

Fundstücke aus der Kindheit

Bevor ich meine sieben Sachen (viel mehr waren es tatsächlich nicht) zusammen suchte, um damit in die Schweiz zu ziehen, fuhr ich bei meiner Ex vorbei. Sie hatte mir mitgeteilt, dass sie auf dem Dachboden noch Dinge gefunden hätte, die mir gehören.

Tatsächlich fanden sich noch ein paar längst verschollen geglaubte Habseligkeiten, darunter ein großer Stapel Schallplatten (die schwarzen runden flachen Dinger, denen man mittels einen Gerätes mit Diamantnadel Töne entlocken kann). Zwischen Platten mit klassischer und Pop-Musik fanden sich auch Tonträger, die aus meiner Kindheit stammten. Hauptsächlich waren es Märchen, aber auch Kinderlieder.

Leider besitze ich im Augenblick keinen Plattenspieler, sodass die Erinnerungen zumeist nur über die Cover und ein paar Bruchstücke im Gedächtnis zu den Liedern und Stimmen der Erzähler funktionieren. Doch es gibt ja Yo*tu*e, eine wahre Fundgrube, auch für Hörbeispiele!

Und so fand ich auch das komplette Audiofile einer meiner Lieblingsplatten aus der Kindheit. Ich weiß nicht mehr, warum ich sie so mochte, zumal es ziemlich heiß her geht in den Geschichten. Aber ich habe diese Platte unendlich oft gehört und konnte die Texte mitsprechen. Das hat sich so eingegraben, dass ich viele Passagen noch heute auswendig aufsagen kann.

Und nun fragt Ihr Euch womöglich, um welche Schallplatte es geht ... Vielleicht erratet Ihr es ja, wenn ich einen meiner Lieblingssätze aus einer Geschichte zitiere: "Und die Mutter blicket stumm auf dem ganzen Tisch herum."

Na, irgend eine Idee? Und wenn wir schon dabei sind, zum Schluss noch zwei meiner Lieblingssätze aus der Vergangenheit:
"Je kürzer das sst, desto schneller das Bums!"
"Da, wo wir hinfahren, brauchen wir keine ... Strassen!"

Montag, 3. April 2017

Testfahrt

Das Auto von Rosalie ist längst in die Jahre gekommen, nach 14 Jahren gehen selbst Sonnenblenden kaputt und elektrische Fenster lassen sich nur noch mit manueller Untertstützung schließen. So langsam wird es Zeit, sich nach einer Alternative umzuschauen.

Ein Familienauto soll es wieder sein - gross, sicher, bequem. Erste Wahl wäre wie bisher ein schwedisches Modell, doch die Preise, auch für Gebrauchte, sind ziemlich happig. Alternative? Ich bin ja Skoda-Fan, fahre auch aktuell wieder einen. Und sei kurzem gibt es von dieser Marke nun auch einen SUV. Warum also nicht mal den neuen Wagen, der in vielen Tests hervorragend abgeschnitten hat, selbst testen!

Haben wir gemacht. Und sind ziemlich begeistert. Wir hatten einen Termin für eine Probefahrt bei einem Händler in der Nähe vereinbart. Bevor wir losfuhren weihte er uns noch in die "Geheimnisse" des schicken schwarzen Flitzers ein. Und davon gab es einige: vollautomatisches Einparken, Tempomat mit automatischem Abstandhalten, Spurassistent, automatisches Öffnen und Schließen der Heckklappe usw. usw.

Dann erhielten wir den Schlüssel und los ging es. Ich bin als Erster gefahren und war in den ersten Minuten damit beschäftigt, die Elektronik zu bändigen. Konnte man früher ein Auto intuitiv fahren, braucht man heute schon hin und wieder einen Blick in die Anleitung, nur um schon zu wissen, was die ganzen Anzeigen im Display bedeuten.

Die Grundausstattung ist aber die selbe wie bei meinem kleinen, sodass ich mich halbwegs zu Hause fühlte und die 190 PS auf der Landstraße mal kurz aufheulen lassen konnte.

Nach der Hälfte der Fahrzeit wechselten wir die Plätze und Rosalie war dran. Schliesslich soll es ja mal ihr Auto werden. Sie war noch etwas mehr beeindruckt von den vielen Anzeigen und dem riesigen Display, das mit einem kommunizieren will, aber das Fahren hat ihr auch Spaß gemacht.

Nach knapp einer Stunde waren wir wieder zurück. Und unser Fazit? Es steckt eine Menge drin in dem Fahrzeug und es macht Spaß, damit zu fahren. Sicherlich ist die Materialwahl im Inneren nicht immer so wertig wie bei den teuren SUV der Nobelmarken. Die Frage ist - ist es das wert?

Ein Neuwagen kommt für uns aus Kostengründen ohnehin nicht in Frage, und bis es mal Jahreswagen von dem Kodiaq geben wird, dauert es noch eine Weile. Genug Zeit, um auch die  Modelle anderer Hersteller mal auszuprobieren und Unterschiede zu gewichten. Bis dahin hoffen wir, dass das gute alte Stück von meiner Liebsten noch halbwegs brav weiter fährt und uns durch die nächsten Urlaubs-Ausflüge bringt. Und dann ist hoffentlich auch die Scheidung vorbei und etwas Geld da, um sich konkreter mit einem anderen Auto beschäftigen zu können.

Vielleicht ... denn dass die andere Partei keine Skrupel beim Ausgeben hat, bewies der Ex von Rosalie gerade eindrucksvoll. Während er vor vier Tagen ein Mail schrieb und bei ihr um "Verständnis" bat, weil er womöglich im nächsten Monat nicht den kompletten Unterhalt zahlen könne auf Grund eines "Liquiditätsengpasses", kam er dann gestern völlig unverfroren mit einem nagelneuen Vol*o für einen sechsstelligen Betrag angefahren. Da fällt einem nichts mehr zu ein ....



Samstag, 1. April 2017

Saugen und Blasen

Es ist nun schon acht Monate her, seit ich die Zusage für eines meiner grössten Abenteuer im bisherigen Leben erhielt. Was ich seinerzeit im Blog nicht erzählt habe: Noch vor der Unterschrift auf meinem neuen Arbeitsvertrag erhielt ich ein weiteres Angebot für ein Vorstellungsgespräch.

Das war schon verrückt damals - ein Jahr lang passierte nichts, und dann plötzlich trudelten zwei Einladungen im Abstand von drei Wochen ein. Nur wenige Tage, nachdem ich eine mündliche Zusage erhalten hatte, wollte mich eine Firma aus einer ganz anderen Branche auch gern kennen lernen. Leider war das Zeitfenster sehr klein, denn ich hatte nur noch ein paar Tage, um den unterschriebenen Vertrag zurück zu senden. Doch weil ich neugierig war, rief ich bei der anderen Firma an. Sie hätte mich nur zu gern eingeladen, weil nach Aussage der Personalerin bisher kaum interessante Bewerbungen eingegangen waren. Ich hab dann versucht, noch einen Termin zu finden, aber wegen Urlaub und anderen Termin-Kollisionen bot sich leider keine Chance für ein Vorstellungsgespräch.

So werde ich also nie erfahren, was mir möglicherweise entgangen ist. Interessant wäre in jedem Fall die Lage gewesen, denn ich hätte mit dem Auto in rund zehn Minuten dort sein und direkt vor dem Haus kostenfrei parkieren können. Aber wer weiss, wofür es gut war, dass mir diese Entscheidung abgenommen wurde.

Und ausserdem - wer möchte schon in einem Unternehmen arbeiten, das mit "Saugen und Blasen" Werbung macht? :-D

Wenn einem nicht gerade etwas höchst Unanständiges dazu einfällt, denkt man sicherlich gern an diesen Sketch!