Dienstag, 30. Januar 2018

Er kommt!

War DAS schön! Eigentlich war am Sonntag genug im Haus zu tun, aber Rosalie wollte etwas draussen erledigen und meinte danach, wir müssten unbedingt mal in den Garten, es sei so herrlich dort!

Und das war es auch - mit Sonnenschein, herrlich klarer und sehr milder Luft und viel Ruh (bis auf  Vogelzwitschern). Die ersten Weidenkätzchen und ein paar neugierige Blätter von Osterglocken entdeckten wir auch schon. Nach dem Rundgang haben wir den Frühling mit einem Glas Wein gemütlich auf der Schaukel begrüsst.

Ja, natürlich, das kann und wird noch nicht alles gewesen sein, was der Winter zu bieten hat. Immerhin gab es bisher fast keinen Frost in dieser Saison. Das dicke Ende kommt sicherlich noch. Aber die Vorfreude auf das Erwachen der Natur in den nächsten Wochen ist gross, und wir hoffen, dass wir dieses Jahr endlich wieder mehr Zeit für diese Dinge haben und nicht noch endlose Stunden vor Papieren und Bildschirmen verbringen müssen.

Schmuddelwetter wird uns leider in den nächsten Tagen erneut in Lübeck erwarten. Schon beim letzten Besuch im November war es dort sehr ungemütlich nasskalt. Das selbe "Schicksal" scheint uns auch dieses Mal zu beschieden zu sein. Wie schade, dabei kann man eigentlich so schön spazieren gehen und in der Altstadt bummeln. Bei Regen und Wind macht das eher wenig Spass. Da man bekanntlich das Wetter nicht mitbuchen kann, werden wir trotzdem das Beste daraus machen, und vielleicht reicht es für ein paar Fotos. :)

Montag, 29. Januar 2018

Die lieben Kollegen (15) - Zwickmühle

Aus aktuellem Anlass: Mein Chef kocht schon wieder am frühen Morgen. Der eine Kollege sollte eigentlich um 7 Uhr hier sein, um als Verantwortlicher den Rollout zu begleiten. Aber es ist nichts von ihm zu sehen ... Auf Nachfrage per WA schrieb er, dass er nicht vor 7:45 Uhr hier sei. Tja, toller Kollege halt. Mein Chef ist sauer: Degradiert, Geld gekürzt, und trotzdem klappt es nicht. Nun ja, was hat er erwartet? Bei solchen Typen, die bloss Autos, Geld, Spielen, Saufen und Bu*sen im Kopf haben, hilft einfach nichts ausser einer Kündigung.

Was ich eigentlich erzählen wollte: Letzte Woche traf ich im Pausenraum die administrative Chefin eines der drei Bereiche, für die wir zuständig sind. Sie lächelte mich an und meinte: "Läuft super!". Für einen Moment war ich nicht sicher, ob sie es ernst meinen würde, aber das Grinsen verriet schnell, dass es ironisch gedacht war. Sie legte dann gleich nach: "Es war seit einem halben Jahr bekannt, dass das Formular ersetzt werden muss. Aber *** hat es vergessen und sein Chef hat nicht nachgefragt! Und jetzt beim Rollout geht alles durcheinander, dabei sollte *** mit meiner Kollegin die Dienstpläne anschauen und Termine machen. Aber auch das hat er vergessen und uns dann nicht einmal informiert. Das ist schlecht."

Ich musste blitzschnell überlegen, wie ich darauf antworten soll, schliesslich war es Kritik an meinem Team und ganz speziell an dem Kollegen und meinem Chef. Aber warum sollte ich lügen, zumal diese Aussage in meiner Gegenwart ja irgendwie ein indirektes Kompliment für mich war. Also stimmte ich ihr mit Abstrichen durchaus zu: "Ja, ich weiss, was Du meinst, und das ist wirklich sehr ärgerlich. Wir sind zwar nicht an allem schuld, was da schief gelaufen ist, aber Deinen Ärger kann ich gut verstehen und bin selbst wütend über die Zustände, zumal es nicht das erste Mal ist, dass Termine und Absprachen nicht eingehalten wurden."

Sie stimmte mir nickend zu und ich erklärte ihr noch kurz, wie ich das Theater erlebt hatte, ohne zu sehr ins Detail zu gehen oder sehr offensichtlich gegen meine Mitarbeiter zu wettern (obwohl ich allen Grund gehabt hätte und die Liste mit Beispielen endlos ist). Wir stiessen dann noch mit Kaffee auf bessere Zeiten an und gingen in den Feierabend.

Es ist sehr schade und ärgerlich, wie das hier läuft. Und mein Chef, der ja morgen zur Aussprache gerufen hat und darum bittet, dass jeder sagt, was ihm passt oder nicht, wäre eigentlich derjenige, der hier austeilen müsste, anstatt darauf zu hoffen, dass sich die Mitglieder des Teams selbst irgendwie heilen, während er nur daneben sitzt. Egal, was ich morgen sage, werde ich sowieso der Böse sein, weil die beiden anderen "Kollegen" einfach faul sind und nicht mitdenken können, und jede Kritik als persönliche Anklage empfunden wird. Wenn mein Chef das in der Vergangenheit mal ansatzweise gemacht hat, waren sie manchmal am nächsten Tag krank ...

Ich bin froh, dass diese Woche nur zwei Arbeitstage hat. Mittwoch um diese Zeit landen wir gerade in Hamburg. Dann bin ich für eine Woche weit weg von dem "Kram".

Freitag, 26. Januar 2018

Platonische Liebe

Ich war mal wieder im Radio zu hören. Zum Thema dieses Posts hatte ich schliesslich auch Einiges aus eigener Erfahrung zu erzählen ...

Wer schon mal in meinem alten Blog gelesen hat, wird sich an E. erinnern. Knapp vier Jahre lang hatten wir eine feste und sehr enge Beziehung. Dann gab es einen anderen Mann in ihrem Leben, ich brach den Kontakt ziemlich spontan ab und zog mich zurück. Das war eine schmerzhafte, aber auch lehrreiche Zeit, ich hatte viel Gelegenheit zum Nachdenken.

Diese neue Beziehung hielt jedoch nur ein paar Wochen, und schon bald danach, ich weiss nicht mehr, wer den ersten Schritt machte, näherten wir uns wieder an, sahen uns an den Wochenenden, machten gemeinsame Ausflüge. Alles war wie zuvor - fast. Wir schliefen wieder im selben Bett, aber es gab keinen Sex mehr. Nie mehr. Nach wie vor waren wir uns sehr nah, umarmten uns, hielten sogar Händchen, hatten keine Geheimnisse voreinander. Für Aussenstehende schien es unfassbar, dass wir zwar zusammen, aber "körperlich" doch getrennt waren. Wie sollte das gehen?

Es geht sicherlich nicht überall und in jeder Beziehung. Ich denke dabei auch nicht an die langjährigen Partnerschaften, bei denen der Sex irgendwann komplett eingeschlafen ist. Diese nichtkörperliche Liebe ist schon etwas Aussergewöhnliches. Die Frage, ob es sich dabei vielleicht dann doch "nur" um eine enge Freundschaft gepaart mit der Gewöhnung langjähriger Beziehungen handelt, konnte ich auch im Gespräch nicht abschliessend beantworten. Aber diese besondere, auch emotionale Nähe zweier Seelenverwandten ist eben etwas nicht Alltägliches.

Als Rosalie in mein Leben trat, kam das Körperliche, das mir mit E. nicht fehlte, wieder hinzu. Machte das die Liebe nun "komplett" oder ist sie einfach ganz anders? In meiner Wahrnehmung kann man sie tatsächlich nicht vergleichen. Ich denke eher, dass Sex bei E. eigentlich nie wirklich dazu gehörte und wir eine Beziehung auf einer anderen Ebene hatten und haben. Auch jetzt, wo wir uns nur noch ganz selten sehen und kaum Kontakt haben, ist diese Verbindung trotzdem da. Wenn wir uns treffen, gibt es keine Distanz, kein Fremdeln. Es gibt auch keinen Neid, sondern nur Freude, wenn es dem Anderen gut geht mit neuem Partner (wobei E. nach wie vor allein und glücklich damit ist).

Ist das eine platonische Liebe?

Donnerstag, 25. Januar 2018

Die lieben Kollegen (14) - Wir müssen reden

Am Dienstag fand eine "Krisensitzung" statt. Der Chef stellte fest, dass im Team die Stimmung schlecht sei und die Arbeit darunter leiden würde. Er zählte ein paar Beispiele auf, aber er kniff an  dem Punkt, wo es darum ging, Ross und Reiter zu nennen.

Stattdessen hat er das gesamte Team jetzt verdonnert, sich Gedanken zu machen, was gut und was schlecht ist, und dies nächste Woche in der Sitzung zu diskutieren. Er zieht also den Schwanz ein und delegiert die Kritik an die Teammitglieder. Was für ein Weichei!

An diesem Dienstag sollte der eine Kollege bereits um 7 Uhr erscheinen, um am Einsatz-Meeting teilnzunehmen. Der dachte gar nicht daran und tauchte erst 7:35 Uhr auf. Konsequenzen? Keine. Dann bat mein Chef ihn, doch am Mittwoch um 7 Uhr zu erscheinen, damit er sich ein Bild machen könne vom Stand der Dinge. Doch der (in dem einen Jahr, das ich jetzt hier bin, war er maximal 10 x überhaupt vor 8 Uhr im Büro, meist dafür zu spät, denn eigentlich sollen alle Kollegen bis 8:30 Uhr anwesend sein) meinte, 'wenn er wirklich so früh hier wäre, würde er lieber seine liegen gebliebenen Aufgaben abarbeiten'. Heisst übersetzt: Ich schaffe das sowieso nicht und ausserdem ist es mir auch egal. Chef aber meinte nur: "Okay, das musst Du wissen ...". Was für ein Weichei.

Besagter Kollege hat auch seit rund 6 Wochen den Auftrag, ein neues Formular zu erstellen, womit die Bereiche im Haus Aufträge für uns generieren können. Obwohl er immer wieder beteuerte, dass das ja kein Problem sei und er fast fertig wäre, gab es bis gestern keinerlei Ergebnisse. Doch heute ist nun Deadline, also musste er gestern in einer Feuerwehrübung versuchen, noch was zu retten. Ich war in den letzten drei Tagen jeweils fast 11 Stunden auf Arbeit, um den Rollout zu koordinieren, davon nicht mehr als jeweils 15 Minuten im Büro. Es blieb also fast alles liegen, was an Aufträgen rein kam, denn der "Rest" des Teams ist natürlich taub und blind. Und dieser "Kollege" fragte mich dann doch gestern Nachmittag allen Ernstes, ob ich denn wirklich noch was für den Rollout zu tun hätte, denn es sei soo viel liegen geblieben! Mein Chef schwieg mal wieder, und ich dachte nicht daran, seine Arbeit wieder mitzumachen. Und so hatte ich es nicht sonderlich eilig und war erst kurz vor Feierabend wieder im Büro. Der Arbeitsvorrat ist nun gewaltig - ist mir aber egal.

Mein Teil am Rollout ist jetzt - eigentlich - erledigt. Ab heute ist der Kollege zuständig. Schade, der morgendliche Termin um 7 Uhr wurde ausgerechnet heute abgesagt. Und natürlich ist der junge Mann noch nicht da - die Arbeit macht sich schliesslich von allein. Fest steht, dass ich sein Telefon nicht abnehmen werde, und wenn man mich anruft, werde ich schön auf ihn verweisen. Ich hab es wirklich satt, für alle mitzudenken und mitzuarbeiten.

Und nun - Kaffee! :)

P. S. Das Telefon des Kollegen klingelt schon seit 7:36 Uhr. Tja, so ein Pech, keiner da ....
P. P. S. Und der dauerkranke Kollege, der immerhin am Dienstag mal wieder da war, schreibt gerade, er habe um 8:30 Uhr einen Arzttermin und käme später. Und das fällt ihm um 8 Uhr ein? Was für eine Überraschung. Ich kann wohl froh sein, wenn er überhaupt erscheint ...

Mittwoch, 24. Januar 2018

Neulich im OP

Gestern hatte ich die Aufgabe, zwei junge Männer durch den OP-Bereich zu begleiten. Also haben wir uns hübsch gemacht, blaue Einweg-Klamotten samt Gummischuhen und Häubchen angelegt (was bei einem der Männer dank langer Rasterzöpfe gar nicht so einfach war), und liefen los. Unterwegs meinte ich, sie könnten ja mal durch die Fenster schauen und einen Blick auf die laufenden OPs werfen.

Dabei dachte ich an mit Tüchern abgedeckte Patienten, um die eine Schar von Ärzten und Schwestern stehen würde. Ganz beiläufig schaute ich dabei durch ein Fenster und wieder geradeaus, bevor ich mir überlegte, was ich da gerade gesehen hatte. Ganz unwillkürlich musste ich noch einmal hinsehen, um mich zu vergewissern: Da lag ein vermutlich älterer Mann, von der Brust abwärts komplett nackt und mit einer gelblichen Tinktur einbalsamiert. Weit und breit war niemand sonst in dem Raum zu sehen.

Das Ganze wirkte surreal, wie aus einem SF- oder Gruselfilm. Die beiden Jungs schauten auch sichtlich irritiert, wagten es aber wohl nicht, etwas zu sagen, und so liefen wir kommentarlos weiter.

Ich bin ja schon öfter durch diese Bereiche gelaufen. In der Regel sieht man nicht viel, es sei denn, das "Geschehen" wird mit Video auf einen Monitor übertragen, den man dann auch von draussen anschauen kann. Damit wirkt das Treiben dort dann aber weniger "echt", man hat das Gefühl, einem Film zuzuschauen. Aber hier, so ganz direkt und hautnah, das war schon seltsam. Ich wusste nicht einmal genau zu beurteilen, ob die Person noch lebte ...

Eines weiss ich jedenfalls genau: Medizin wäre kein Job für mich, da ich nicht einmal zusehen kann, wenn mir jemand eine Nadel durch die Haut sticht.

Dienstag, 23. Januar 2018

Paranormal?

Vielleicht habe ich zu viele Filme zum Thema gesehen, aber bei einem Haus, das schon sehr alt ist, kann womöglich so Einiges an Merkwürdigkeiten passieren, oder?

Eigentlich wollte ich noch ein kurzes Video dazu hochladen, aber irgendwie weigert sich Blogger gerade ... Zu sehen wäre eine Art kurzes Schneegestöber, das die IR-Kamera mitten in der Nacht auf dem Dachboden aufgezeichnet hat, obwohl alle Fenster geschlossen waren. Wie kann das sein?

Dazu glauben die Kinder gehört zu haben, dass oben nachts etwas umgefallen ist oder Möbel verrückt wurden. Der Kater schlief zu dieser Zeit bei uns im Zimmer und scheidet als Verursacher daher aus. Wer also kann es sonst gewesen sein, oder haben die Kinder das geträumt? Gibt es Dinge, die man nicht immer mit den Gesetzen der Naturwissenschaften erklären kann?

Es heisst ja, dass in den meisten Fantasiegeschichten auch ein Funke Wahrheit enthalten ist. Ob vielleicht doch der eine oder andere Geist aus 150 Jahren Geschichte noch irgendwo im Haus wohnt und sich hier und da bemerkbar macht?

Solange man uns in Ruhe lässt, sind alle Wesen herzlich willkommen. :))

Montag, 22. Januar 2018

Die lieben Kollegen (13) - Eine Farce

Ich wiederhole mich und es ist an Dreistigkeit fast nicht zu überbieten, aber vor allem ist es äusserst ärgerlich: Der eine meiner beiden TEAM-Kollegen, der schon letzte Woche krank war, kündigte für den vergangenen Donnerstag an, sich zu melden, ob er denn am Freitag wieder erscheinen würde. Erwartungsgemäss kam dann Donnerstagabend die Mail-Nachricht, dass er am Freitag noch zu Hause bleiben würde, aber mit dem Zusatz: "Bin ab Montag wieder anwesend".

Heute Morgen, 0:03 Uhr dann das Mail, er würde krankheitshalber zu Hause bleiben! Was, bitte, soll das?? Will der uns veralbern? Da der andere Kollege montags immer frei hat, heisst das nun heute für mich: das Rollout von 40 PC betreuen, sämtliche eingehenden Mails bearbeiten, alle Telefone des Teams entgegen nehmen, und eigentlich meine eigenen Aufgaben auch noch wahrnehmen. Ganz klar, dass das nicht gehen kann, und ich werde das meinen Chef auch deutlich spüren lassen.

Für den kommenden Freitag und nächsten Montag hatte sich der besagte kranke Kollege auch schon wieder freie Tage eingetragen. Nachdem ich letzte Woche meinen Chef darauf hinwies, dass das sehr unglücklich sei, weil ich dann auch wieder allein wäre, hat er diese Tage nicht genehmigt. Man darf gespannt sein, ob er bis dahin oder vielleicht auch erneut krank ist und sich damit die freien Tage "selbst genehmigt" ...

Ich schaue mich inzwischen intensiv nach einem neuen Job um - auf diesen Mist hier habe ich keine Lust mehr. Schade, denn es könnte eigentlich Spass machen, aber wenn ein Team kein Team ist und man das Gefühl hat, sowieso nur für die beiden Anderen mitzuarbeiten, dann kann einem das jeglichen Spass verderben.

Freitag, 19. Januar 2018

Recht haben und Recht bekommen

Das Scheidungsverfahren bei Rosalie zieht sich nun schon über mehrere Jahre hin. Das ist nicht nur emotional belastend, sondern und vor allem auch finanziell. Es heisst, dass so manche Frau sich nicht scheiden lässt, weil sie es sich nicht leisten kann, und auch der Anwalt erwähnte schon, dass am Schluss die Partei "gewinnen" würde, also ihre Forderungen durchsetzt, die das meiste Geld hat. Was dabei heraus kommt, kann man sich leicht vorstellen, denn oftmals verfügt der Mann durch seine Arbeit über Geld, Konten, Anlagen. Und man glaubt kaum, wie teuer so eine Scheidung ist ...

Das ist extrem unfair und lässt einen manchmal am Rechtsstaat zweifeln. Leider gilt das auch für andere Verfahren. Gestern erhielten wir Post vom Gericht. Momentan prozessieren wir gegen Bauunternehmer, die mit Spekulationsbauten das Dorfbild verschandeln und uns einen hässlichen Klotz vors Haus setzen wollen. In der Schweiz ist es so, dass die ersten Einsprachen noch kostenlos sind, geht es dann aber vor Gericht, weil man sich nicht einigen konnte, trennt sich die Spreu vom Weizen - denn nun wird Geld fällig. Das heisst, nur Bürger, die es sich leisten können, haben die Möglichkeit, städtebaulichen Wahnsinn zu verhindern. Für die Bauherren heisst das, erst mal alles abzustreiten und auszusitzen und zu hoffen, dass die Einsprechenden nicht genügend finanzielle Mittel haben, um den Prozess zu führen. Dann wäre der Fall schon erledigt.

Bei uns zum Beispiel fällt nun nicht bloss ein Gerichtskostenvorschuss an, sondern die Gegenseite fordert auch Entschädigungs-Sicherheiten für den Fall, dass sie gewinnt. Man muss - als Privatperson im Kampf gegen ein Bauunternehmen - enorme Summen hinterlegen, damit der Prozess überhaupt geführt wird.

Recht haben ist also das Eine, Recht bekommt aber nur der, der es sich auch leisten kann. Ansonsten muss man irgendwann aufgeben. Irgendwie scheint mir das nicht gerecht zu sein ...

Donnerstag, 18. Januar 2018

Winter adé?

Knapp einen Monat ist der kalendarische Winter nun schon alt, bisher zeigt er sich von seiner nasskalten Erkältungsseite, die winterliche Schneepracht ist hier im "Flachland" (rund 500 m hoch) nicht zu sehen. Lediglich der Blick in die Ferne oder von oben aus dem Flugzeug zeigt weisse Berge.

Auch in den nächsten Tagen ändert sich daran nichts, es wird sogar noch wärmer. Solange ich arbeiten muss, bin ich darüber nicht unglücklich. Der Matsch auf den Strassen ist sowieso nur lästig. Allerdings sind die Winterstürme, die derzeit fast im Tagesrhythmus über das Land fegen, auch nicht lustig. Schon der Gang aus dem Haus ist nicht ungefährlich, denn das Dach ist alt und nicht alle Ziegel über jeden Zweifel erhaben. Und da ich auf dem Weg zur Arbeit durch Wald fahren muss, bin ich auch dort sehr aufmerksam, um nicht durch Bäume erschlagen zu werden, von denen schon einige in den letzten Wochen dem Wind zum Opfer gefallen sind.

Leider ist auch die Stromversorgung bei uns im Dorf offenbar recht labil, schon mehrfach mussten wir zuletzt mit Ausfällen kämpfen, sodass ich momentan zur Sicherheit alle empfindlichen IT-Geräte vom Netz getrennt habe. Heutzutage befinden sich ja viele unwiederbringliche Erinnerungen auf elektronischen Datenträgern, es wäre schade, wenn die beschädigt würden und die teuren Geräte den Geist aufgäben ...

Heute kommt nun Friederike - also gut festhalten, wenn die "Dame" Euch über den Weg läuft.

Mittwoch, 17. Januar 2018

Erkältung? Nein, danke!

Wenn man durchs Krankenhaus läuft, sieht man überall die Hinweise, dass man doch bitte Mundschutz tragen möge, wenn man nicht geimpft sei oder eine Erkältung habe. Seit gestern Abend kratzt es im Hals - geht es jetzt bei mir los?

Ich hatte lange keinen Infekt mehr, vermutlich ist es jetzt mal wieder so weit. Eigentlich Zeit, zu Hause zu bleiben. Irgendwann hilft kein Vitamin C mehr und auch keine anderen Hausmittelchen, dann muss es einfach sein. Der Körper braucht das wohl auch, und den richtigen Zeitpunkt gibt es sowieso nie. Vermutlich wird mal wieder - arbeitgeberfreundlich - das Wochenende zum Auskurieren drauf gehen, und am Montag kann ich dann wieder gut erholt im Büro erscheinen. Super.

Der Kater war auch ganz lieb letzte Nacht und hat mich schlafen lassen. Da wir in letzter Zeit hin und wieder nachts die Tür zum Schlafzimmer offen lassen und er damit nach Belieben rein und raus kann, kommt es schon mal vor, dass er mich (Rosalie lässt er in der Regel in Ruhe schlafen ...) nachts weckt, weil er es sich unbedingt auf meiner Brust gemütlich machen und natürlich auch gestreichelt werden möchte. Diesmal lag er die ganze Nacht, ohne sich zu bewegen, am Fussende, und ich bin erst vom Wecker wach geworden.

Nun denn, ich trinke jetzt einen Tee und warte mal ab. :)

Dienstag, 16. Januar 2018

Die lieben Kollegen (12) - hier und dort

Wie schon gestern erwähnt, musste ich mich erneut über meine jungen Kollegen ärgern. Dieser Ärger steigerte sich dann noch kurz vor Feierabend, als der Oberchef zu mir kam und mir mitteilte, dass es Stress von ganz oben geben würde, da ein Auftrag schon seit einem Monat nicht erledigt sei.

Ich hab dann nachgeforscht (was nicht so leicht war, da zwar immerhin ein Ticket erstellt wurde, aber in dem stand natürlich mal wieder nichts) und festgestellt, dass erst der eine Kollege den Auftrag vergessen hat, dann in seinem Urlaub den anderen Kollegen per Mail anschrieb, der den Auftrag dann auch wieder vergessen hat. Als er ihn dann am 9. Januar endlich in die Hand nahm, hat er ihn falsch adressiert, sodass er abgelehnt wurde. Seit dem ist er abwechselnd im Urlaub oder krank. Und ich darf dem Kunden nun erklären, warum sein Zugang zum Netz nach vier Wochen noch immer nicht funktioniert. Da kann man schon mal ausfallend werden, aber wir sind ja ein Team und halten natürlich zusammen .... Ich werde mir also irgend ein Märchen ausdenken müssen, das uns in einem besseren Licht darstellt, obwohl die Schuld eindeutig bei den beiden Kollegen liegt.

Es widert mich immer mehr an, morgens ins Büro zu kommen und darauf zu warten, welcher Mist mir heute wieder vor die Füsse gelegt wird. Wenn nicht zumindest die Menschen ausserhalb des Teams, also die "Kunden", super nett und kooperativ wären, hätte ich vermutlich gar keine Motivation mehr, noch zur Arbeit zu gehen.

Kleiner "Trost" war ein Mail meiner Ex-Chefin, in der sie die aktuellen Zustände an meinem alten Arbeitsplatz beschrieb. Wenn ich das lese, bin ich wirklich froh, dass ich dort weg bin: Schlechtes Klima, unmotivierte Leute, Druck von oben und unten, Krankheit, keine klare Linie der Vorgesetzten ...

Hier habe ich zumindest mein kleines Reich und noch ein wenig Eigenverantwortung, anstatt nur wie ein Duracell-Hase immer weiter zu laufen ohne nachzudenken. Schade, dass das Team nicht mitzieht. Es könnte so schön sein.

Und weil alles sooo schön ist, hat der zweite Kollege sich heute gleich auch krank gemeldet - ich bleibe also wieder allein und bin das Ein-Mann-Team.

Montag, 15. Januar 2018

Was ist da los?

Das war ein schönes, entspanntes Wochenende in Berlin! Nun gut, es wäre noch schöner gewesen ohne Rückenweh, aber man kann eben nicht alles haben.

Ruhige Flüge, das erwartet gute Hotel, und vor allem ein strahlender Papa, glücklich, uns beide so zufrieden und gut gelaunt zu sehen. Wir haben einen schönen Nachmittag zusammen verbracht, und Papa schrieb mir hinterher, er hätte schon lange nicht mehr so schöne Stunden verlebt. Das hat mich einerseits natürlich sehr gefreut, aber auch ein wenig nachdenklich gemacht. Ist das so, wenn man auf die 80 zugeht und sich nicht mehr gut bewegen kann? Reduziert sich das Leben auf ein paar wenige Stunden der Abwechslung? Wie viel Freude hat er noch am Leben?

Am Samstag haben wir noch den obligatorischen Shopping-Marathon absolviert. Dabei ist uns aufgefallen, dass in der Strasse, die unweit des Hotels liegt, ein dramatisches Ladensterben eingesetzt hat. Vor allem in der Mall sind diverse Läden geschlossen und ohne einen Hinweis, dass dort ein neues Geschäft einziehen würde. Und draussen auf der Strasse häufen sich die 1-Euro-Läden und sonstigen Ramsch-Geschäfte. Ist das die Zukunft Berlins?

Nun hat mich die Arbeit wieder, und ich bin froh, dass es nur vier Tage sind! Mein "Team" besteht auch heute wieder nur aus mir, weil der Rest krank ist oder frei hat. Das Leben will mir wohl auch hier unbedingt etwas beibringen: Es lohnt sich nicht, für die Anderen mitzuarbeiten und auch unter Schmerzen ins Büro zu gehen - es dankt Dir niemand. Es dauert, bis ich diese Lektion gelernt habe, aber vielleicht schaffe ich das noch vor der Rente ...

Donnerstag, 11. Januar 2018

Fly home

Heute geht es wieder nach Berlin! Am Mittag werde ich das Büro verlassen, noch schnell einen Boxenstopp beim Friseur einlegen und danach mit Rosalie den Flieger besteigen. Ich freue mich auf den Ausflug, auch wenn ich mir etwas günstigere Rahmenbedingungen gewünscht hätte.

Wie ich in einem aktuellen Artikel las, soll man Lower Back Pain nicht überbewerten und möglichst weiterhin am normalen Leben teilhaben. Ja, das ist leicht gesagt. Wenn man Mühe hat, ein Bein vors andere zu setzen und beim Aufstehen am liebsten schreien möchte, ist einem der Alltag dabei ziemlich wurscht.

Aber vielleicht hilft ja die Berliner Luft dabei, mich zu regenerieren. :) Wir haben diesmal kein stressiges Programm, lediglich einen einzigen fixen Termin bei meinem Papa, und können also den Rest der kurzen Zeit ganz nach Belieben gestalten. Für Henry sorgt Rosalies Mama, die damit auch gleichzeitig als Housesitter fungiert, und somit sollte ein paar ruhigen Tagen in der Hauptstadt eigentlich nichts im Wege stehen.

Berlin, wir kommen!

Mittwoch, 10. Januar 2018

Die Sache mit dem Esszett

Ist schon mal jemandem aufgefallen, dass ich einige Texte mit und einige ohne das Esszett schreibe (natürlich nur an den Stellen, wo es hingehört!)? Das liegt daran, dass ich mit unterschiedlichen Geräten hantiere. Auf den schweizerischen Tastaturen ist das Esszett nicht vorhanden, da muss ich dann leider darauf verzichten. Aber wann immer es möglich ist, nutze ich dieses "besondere" Zeichen gern.

Für Rosalie ist es auf Blogs und bei anderen Texten immer ein gutes Indiz dafür, ob der Ursprung der Zeilen in der Schweiz liegt. Für mich war es zu Anfang durchaus verwirrend, wenn zum Beispiel von "Bussen" geschrieben wurde, die man zu zahlen hat. Zahlt man denn in der Schweiz mit Verkehrsmitteln? Nein, natürlich nicht ...

Das Ausrufezeichen, das Plus oder das @ befinden sich auf Schweizer Tastaturen darüber hinaus ganz woanders. Sehr verwirrend. Da hat man schon Mühe mit der Mundart, und dann findet man nicht einmal die Zeichen und Buchstaben auf der Tastatur! :)

Aber wie fast immer im Leben gewöhnt man sich an Vieles, so eben auch an die liebenswerten Besonderheiten im Land von (Achtung Klischee!) Heidi, Fondue und Schokolade. Und irgendwann möchte man sie dann gar nicht mehr missen.

Missen würde ich dagegen gern meine Rückenschmerzen. Leider lässt sich das Cortison sehr viel Zeit mit der Entfaltung seiner Wirkung ...

Dienstag, 9. Januar 2018

Infiltration

Jeder, der schon mal Theater mit seinem Rücken hatte, wird wissen, wie fies diese Schmerzen sind, die sich durch den Tag ziehen, einen nervös machen, die Bewegungsfreiheit massiv einschränken und ermüdend sind. Wenn man nicht einmal in der Nacht Erholung findet, weil es einfach keine Position der Entspannung gibt, dann raubt einem das wirklich den letzten Nerv.

So geht es mir gerade. Seit mehr als zwei Wochen begleitet mich dieses Monster nun schon wieder, und diesmal will es einfach nicht mehr weichen. Ich hatte solche "Erlebnisse" schon mehrfach in den letzten 15 Jahren, zuletzt so massiv auch an Silvester vor vier Jahren, auch hier in der Schweiz.

Damals hat mir eine Infiltration geholfen, um endlich wieder schmerzfrei zu werden und damit den gesamten Körper zu entlasten (nicht zuletzt auch meine Psyche). Das Selbe erhoffe ich mir nun heute aus "erster Hand" von der Schmerztherapie hier im Hause. Meine Hoffnung ist, am Donnerstag völlig befreit nach Berlin fliegen zu können. Das ist durchaus nicht unrealistisch, aber warten wir mal lieber ab. Da diesmal keinerlei oral zugeführten Medikamente mehr Linderung bringen, sollte ich mit meinen Erwartungen lieber vorsichtig bleiben. Dafür habe ich allerdings Hoffnung, dass nun endlich mal die Ursache gefunden wird, damit dieser "Mist" nicht alle paar Monate wieder von vorn beginnt. Ich bin schliessliche noch keine 70, laufe aber derzeit schon genauso schlecht wie mein Vater.

So geht das nicht weiter!


Montag, 8. Januar 2018

Ich, der Viertelgärtner

Großstadtmensch und Garten, das geht selten zusammen. Und auch wenn meine Eltern damals ein Waldgrundstück gepachtet hatten und es dort ein paar Pflanzen im märkischen Sand gab - interessiert hat es mich nie.

Das blieb dann auch so, als ich mit meiner Frau ins Reihenhaus ausserhalb der Stadtgrenzen zog. Dort hatten wir ein winziges Gärtchen, wie das eben so ist bei diesen schmalen Haus-Schläuchen. Der Platz war also sehr begrenzt, aber das war mir sehr recht, denn ich hatte weder Ahnung noch Lust, mich um Grünzeug vor der Tür zu kümmern. Es gab daher nur Rasen und drei kleine Rosensträucher. Fertig.

Eine neue Sicht auf die heimische Vegetation eröffnete sich dann mit E. Beinahe jedes Wochenende, das ich bei ihr verbrachte, begann mit einem Gartenrundgang, auf dem sie mir ihre neuesten Errungenschaften oder Veränderungen voller Stolz präsentierte. Ein Experte wurde ich damit nicht, aber ich begann zu lernen, Unkraut von Kulturpflanzen zu unterscheiden, und es war durchaus spannend zu sehen, wie sich dies und das im Laufe der Zeit entwickelte.

Rosalie ist eine mindestens ebenso ambitionierte Gärtnerin, hatte bis zu ihrer Trennung einen wunderschönen Garten und seit dem ein riesiges Wissen, vor allem über Stauden. In unserem jetzigen Zuhause liegt der große Umschwung bisher aufgrund der leidigen Anwaltsgeschichten fast komplett brach, aber wir hoffen, dass das in diesem Jahr endlich anders wird. Dann werde ich sicher auch ein wenig über die Pflanzen und Sträucher lernen und etwas mehr tun können, als den Rasen zu wässern und die Fische zu füttern.

Am Wochenende waren wir zu einer Lesung einer passionierten Garten-Liebhaberin, Bloggerin und nun auch Autorin. In ihrem Buch beschreibt sie Gärtner, Nichtgärtner und alles dazwischen. Ich wurde in ihrer persönlichen Widmung im Buch, das wir gekauft haben, immerhin zum "Viertelgärtner" befördert. Das ist doch ein Anfang. :)

Wer sich fürs Gärtnern interessiert, mag hier lesen.

Freitag, 5. Januar 2018

Zappenduster

Gestern Morgen, wir waren gerade dabei, aufzustehen, hörten wir einen lauten Knall aus Richtung des Umspannwerkes in der Nähe. Dann wurde es still. Wir hatten keinen Strom mehr: kein Wasser, keine Heizung, keine Kühlung, kein Herd ... Durch die vielen Stürme der letzten Wochen war schon mehrfach eine Phase weg, das konnten wir noch verschmerzen. Diesmal ging nichts mehr.

Da merkt man dann schmerzlich, wie abhängig man vom Strom geworden ist. Plötzlich funktioniert rein gar nichts mehr. Dank Handy kann man zumindest noch kommunizieren (sofern man es denn aufgeladen hatte), aber alles Andere ... Nicht mal die WC-Spülung läuft dann bei uns noch.

Wir haben noch etwa gewartet, uns dann angezogen und sind in die Stadt gefahren, um dort zu frühstücken und zur Toilette zu gehen. Und als wir nach rund zwei Stunden wieder nach Hause kamen, war der Strom zum Glück wieder da. Ich hatte schon Sorge, dass wir den Inhalt der Kühlschränke hätten entsorgen müssen, aber soweit kam es nicht.

Der Sturm hat sich nun endlich verzogen, und damit ist hoffentlich die Stromversorgung wieder stabil. Auch alle technischen Geräte haben den Ausfall überlebt. Nun darf es gern ruhig weiter gehen, das haben wir uns schließlich für 2018 gewünscht ...

Mittwoch, 3. Januar 2018

Erwischt!

Nach einem gemütlichen Rutsch ins neue Jahr haben wir gleich einen Erfolg zu vermelden: Maus gefangen! Wir waren uns ja nicht sicher, um was für ein Tier es sich handeln könnte. Ich hab also eine Webcam installiert mit Bewegungserkennung, damit wir eine Info bekommen, wenn sich da  oben etwas tut. Es passierte allerdings nie etwas ...

Also haben wir einen Abend lang vor dem Monitor gesessen und wollten uns selbst davon überzeugen. Und dann plötzlich sah Rosalie zwei Punkte im Infrarot leuchten. Da war sie, die Maus! So klein, dass die Kamera die Bewegung gar nicht bemerkt hatte. Wir haben eine Falle aufgestellt, und sechs Stunden später hatten wir sie. Seht selbst:



Wir haben das süsse kleine Mäuschen dann noch dem Kater gezeigt, der aber nicht sonderlich interessiert war .... Nur die Maus zitterte vor Angst, als die Katzennase über ihr war.



Schliesslich brachten wir sie ins Freie, etwa 100m vom Haus entfernt. Und, kaum war die Fallentür offen, rannte sie wie der Blitz - zurück in unseren Garten! Oh man.

Gestern Abend meinte Rosalies Tochter, sie hätte wieder Geräusche von oben gehört. Offenbar haben wir noch einen Gast im Haus - sofern es nicht die selbe Maus ist. :-)  Wir müssen also erneut auf die Jagd gehen ...