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Donnerstag, 5. Januar 2017

Bombastisch

Gestern fand das zweite Feedback-Gespräch mit meinem Chef statt. Er wäre sehr froh, dass wir uns gefunden haben und die Rückmeldungen von Kunden und Kollegen wären bombastisch.

Mit dieser Aussage muss ich mir wohl um das Überleben der Probezeit keine grösseren Gedanken machen. Auch aus meiner Sicht gibt es ja wenig auszusetzen. Lediglich mein Verantwortungsbereich könnte etwas grösser sein, aber das wird sich im Laufe der Zeit sicherlich noch ändern. Im aktuellen Zustand bin ich nicht immer ausgelastet und habe durchaus Leerlauf, weil Aufgaben fehlen.

Was mir hin und wieder im Umgang mit meinem dienstlichen Umfeld auffällt, ist der betont freundliche Ton. Hier haben sich alle lieb, reden sich auch so an, bedanken sich noch gefühlt fünf Mal für jede Unterstützung und würden auch nie direkt Druck ausüben. Das bin ich aus Berlin ganz anders gewohnt. Daher kommt es mir manchmal gespielt und überzeichnet vor, aber die Menschen hier sind einfach so. Ich bin dabei, mich daran zu gewöhnen und entsprechend zu reagieren. Es kostet ein wenig Überwindung, noch netter als nett zu sein, aber meist gelingt das schon ganz gut. :)


Mittwoch, 21. Dezember 2016

Ans Bett gefesselt

Diese ärgerliche Erkältung hat mich nun schon eine halbe Woche lang fest im Griff, und anstatt gestern mit meinem Team lecker zu essen, lag ich den ganzen Tag im Bett. Toll.

Aber ich fand es sehr nett, dass mir die Kollegen Bilder von der Feier geschickt und auf mich angestossen haben. So eine Art der Rückmeldung ist doch viel besser als jedes Feedback-Gespräch mit dem Chef.

Nun liege ich also einen weiteren Tag lang im Bett, schaue draussen auf den unendlich andauernden Nebel und hoffe, dass ich bis zu den Feiertagen wieder fit bin. Auch wenn wir nur an einem Tag Trubel im Haus haben, möchte ich natürlich schon mit meiner Liebsten gemütlich bei Kerzenschein und Wein sitzen und die Atmosphäre zum ersten Mal so ganz und gar geniessen, wissend, dass kein Countdown läuft, der mich nach Berlin zurück ruft.

Also, ihr nervigen Erreger, ihr habt es Euch lange genug in meinem Körper gemütlich gemacht und mich geärgert. Jetzt ist mal Schluss damit!

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Die lieben Kollegen (4)

Während des letzten Teammeetings ist es mal richtig laut geworden. Mein Chef war hochgradig sauer und hat sich zum wiederholten Male beklagt, dass meine beiden jungen Kollegen es einfach nicht für nötig halten, pünktlich zum Dienst zu erscheinen und Verantwortung zu übernehmen. Die Luft knisterte förmlich, und er konnte sich kaum beruhigen. Offenbar wächst der Druck auch von anderer Seite, da die Aussenwirkung des Teams derzeit sehr schlecht ist, was nicht zuletzt auf die Unzuverlässigkeit der beiden Kollegen zurückzuführen ist. Am Ende seines Monologs hat er sich dann nach einer kurzen Pause noch bei einem der beiden Kollegen entschuldigt, weil er da zu weit gegangen ist, aber im Kern würde ich, selbst nach der kurzen Zeit, die ich jetzt hier bin, seine Aussagen absolut unterstützen. Dass man als Chef wütend wird, wenn einem der Kollege sagt, er könne sich nicht so schnell auf andere Arbeitszeiten "einstellen" (also eine halbe Stunde früher erscheinen), kann ich gut verstehen. So schwer kann es nicht sein, um 8:30 Uhr im Büro zu sein.

Das nächste Highlight wird die Weihnachtsfeier werden. Da hatte der besagte Kollege eigentlich schon abgesagt. Nun ist aber ein Teil der Veranstaltung ein Seminar zum Thema "Wir haben uns alles lieb" Teambildung, und das auch noch während der offiziellen Dienstzeit, sodass die Teilnahme obligatorisch ist. Ich bin gespannt, wie das ablaufen wird und ob wir danach noch Lust auf das gemeinsame Kochen und Essen haben werden ...

Freitag, 9. Dezember 2016

Die lieben Kollegen (3)

Das kleine Betriebsteam, dessen Mitglied ich seit nunmehr einem Monat bin, zeichnet sich nicht gerade durch Disziplin und strukturiertes Arbeiten aus. Witzigerweise sind übrigens die beiden jungen Kollegen zusammen genau so alt wie ich ...

Beide sind Söhne von Eltern aus Kulturkreisen, in denen der Stammhalter auch im Alter von 25 noch von vorn bis hinten verwöhnt wird, sich um nichts zu kümmern hat und sein Geld für Sportwetten, Saufen und dicke Autos ausgeben kann (O-Ton mein Chef!). Leider verhalten sich die beiden Kollegen auch im Büro entsprechend. Das fängt schon mit der Pünktlichkeit an. Eigentlich soll das Team um 8 Uhr anwesend sein. Jedoch bin ich der Einzige, der sich daran hält. Die beiden jungen Mitarbeiter erscheinen nie vor 8:30 Uhr. Oder sie schaffen auch das nicht. Dann kommen Mails wie "Ich hab verschlaffen. Mache mich gleich auf den Weg." (Kein Schreibfehler von MIR)

Konsequenzen hat das alles fast nicht. Zumindest verliert aber der eine Kollege nun Ende Februar seine Funktion als Stellvertreter vom Chef, wobei hier niemand weiss, von wem diese "Kündigung" ausging und der Chef selbst sich dazu ebenfalls bedeckt hält. Wer der Nachfolger sein wird, ist dabei völlig offen. Ich lasse mich mal überraschen. Für den Moment versuche ich, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren, mich von dem Chaos nicht anstecken zu lassen und Stück für Stück das Klima zwischen uns als Dienstleister und unseren Kunden ein wenig zu verbessern. Da ist in der Vergangenheit Einiges schief gelaufen, und es wird Zeit brauchen, um das aufzuarbeiten.

Auch wenn das jetzt alles negativ klingen mag - ich bin trotzdem nicht unzufrieden. In meinem neuen Job hier habe ich einen grösseren Gestaltungsspielraum, das kleine Team bietet mehr Möglichkeiten, sich einzubringen, und durch mein "hohes" Alter und meine Erfahrung strahle ich scheinbar Ruhe und Respekt aus. Das ist eine gute Basis für meine weitere Entwicklung hier im Hause, vermutlich bis zur Rente. *räusper*

Aber nun genug mit Arbeit, denn ich habe heute frei und beginne jetzt mit Rosalie das lange Wochenende!

Mittwoch, 30. November 2016

Die lieben Kollegen (2)

Je länger ich hier im neuen Team bin, desto mehr fallen die Stärken und Schwächen auf. Und es zeigt sich, dass die Probleme letztlich die selben sind, mit denen ich mich in meinem bisherigen Team in Berlin herumschlagen musste.

Vor allem geht es um zuverlässiges Arbeiten und um das Auge für Dinge, die erledigt werden müssen. Ich erwarte eigentlich, dass jeder im Team sich darum kümmert, zum Beispiel Mails zu lesen und enthaltene Aufträge zeitnah abzuarbeiten. Aber ich stelle erneut fest, dass man sich genau darauf eben nicht verlassen kann. Die Timeline auf FB im Smartphone oder aktuelle Sportwetten sind bei den beiden sehr jungen Kollegen dann eben manchmal wichtiger als die Arbeit.

Das führt nun wieder dazu, dass es für eigentlich selbstverständliche Tätigkeiten verbindliche Aufgabenverteilungen oder Anweisungen je Wochentag geben muss, damit es funktioniert. Ich war und bin nie ein Fan von solchen starren Festlegungen gewesen, aber offenbar geht es nicht anders, selbst in so einem kleinen Team nicht: Zwei Tage lang war ich nicht am Platz, und schon wächst die Anzahl der nicht erledigten Mails bedrohlich. Das erinnert sehr an meine Zeiten in Berlin ...

Damit die Arbeit zumindest besser dokumentiert ist, habe ich beim gestrigen Teammeeting auf die Einführung eines Ticket-Tools gedrängt. Ich weiss, dass ich damit bei meinem Chef offene Türen einrenne, zumal ich langjährige Erfahrungen damit habe. Nun soll also eine solche Software endlich beschafft werden, sofern Geld dafür bewilligt wird. Da es gerade Kritik von unseren Kunden hagelt, weil Aufträge nicht oder nur schleppend ausgeführt werden, ist der notwendige Leidensdruck vielleicht gerade gross genug ...

Es ist schade, dass man sich das Arbeitsleben auf diese Weise schwer macht. Ob die heutige Jugend das (zielstrebige) Arbeiten und den Willen, etwas voran zu bringen, teilweise gar nicht mehr gelernt hat?

Donnerstag, 24. November 2016

Das erste Gehalt!

Gestern Morgen schaute ich eher zufällig auf meinen Kontostand und stellte erfreut fest, dass mein erstes Gehalt in Schweizer Franken angekommen ist! Wie schön! Immerhin die höchste Lohnsumme meines Lebens.

Es ist aber kein monatlicher Betrag, mit dem man reich wird, und für eine Einzelperson würde es in der Schweiz mit den Mieten, Krankenkassenbeiträgen, sonstigen Nebenkosten und dem Unterhalt, der nun wieder fällig wird, halt irgendwie reichen, aber auch nicht viel mehr.

Aber ich bin ja nicht allein, und wenn man sich Vieles teilen kann, sieht die Welt ein wenig besser aus und ich kann mir immerhin den kleinen Luxus leisten, "nur" 37,8 statt der hier üblichen 42 Stunden zu arbeiten.

Übrigens ist der Prozess für Gehaltserhöhungen anders als bei meiner Behörde in Berlin. Es gibt keinen Automatismus. Stattdessen erhält das gesamte Haus jährlich eine gewisse Lohnsumme, die auf die einzelnen Teams in Form von Gehaltsstufen verteilt wird. Der jeweilige Teamleiter hat dann zu entscheiden,  ob überhaupt und wie viel jeder im Team davon bekommt. Das passiert wohl immer im April des Jahres. Es wird spannend zu sehen sein, wie das ablaufen wird und wann ich mal zum Zuge kommen werde.

Heute habe ich frei und beginne nun das lange Wochenende mit Rosalie!

Montag, 21. November 2016

Die lieben Kollegen

Es ist sicherlich weder professionell noch angebracht, als Teamleiter bei einem neuen Kollegen deutlich über andere Team-Mitglieder herzuziehen. Der Anlass allerdings ist verständlich, und letztlich bestätigt es meine Wahrnehmungen in den ersten drei Wochen.

Wir haben hier im Team zwei sehr junge Kollegen, nicht mal 25 Jahre alt, Muttersöhnchen, wohnen noch zu Hause, leben dort wie kleine Könige, Pünktlichkeit ist ein Fremdwort und Arbeit ist eher Nebensache. Genauso verhalten sie sich hier teilweise auch. Und obwohl ich dachte, dass das nur mir als neuem Mitarbeiter auffällt, scheint sich mein Chef extrem darüber zu ärgern.

Spezieller Auslöser am Freitag war allerdings wirklich ein Aufreger. Als er am Morgen ins Büro kam, stellte er einen beissenden Geruch fest und der Grund dafür war ekelig: Jemand hatte in seinen Papierkorb geko***. Als sich kurz darauf einer der besagten Kollegen krank meldete mit dem Hinweis, er habe sich in der Nacht mehrfach übergeben müssen, stand der Übeltäter eigentlich schon fest, auch wenn er alles abstritt.

An diesem Abend war ich noch mit meinem Chef und ein paar Kollegen auf ein Bier in der Stadt, und da hat er seinem Unmut dann richtig Luft gemacht und sich lautstark über die beiden jungen Kollegen aufgeregt. Ausserdem sei er sehr froh, dass ich nun da wäre ... Klingt für mich fast wie eine kleine Bürde, aber der bin ich sicherlich gewachsen!

Und weil wir gerade beim Ärgern sind, noch ein Satz zur Deutschen Post: Dort hatte ich ja einen Nachsendeauftrag gestellt für ein Jahr. Das klappte genau EIN Mal. Die Freude wehrte nicht lang - nun landen alle Briefsendungen wieder in meinem alten Briefkasten in Berlin. Sehr ärgerlich, auch wenn mein Nachfolger in der Wohnung es locker sieht und mir die Post nachsendet. Aber das war ja nicht der Sinn des Auftrages. Ich hab nun heute bei der Post angerufen und man wird meine Reklamation in den nächsten fünf Werktagen bearbeiten. Was immer das heissen soll ...

Mittwoch, 16. November 2016

Mein Team

Die ersten zwei Wochen am neuen Arbeitsplatz sind rum und der Eindruck ist grösstenteils positiv. Man hatte für mich einen Kennenlern-Plan erstellt, sodass ich die Möglichkeit hatte, das gesamte Team mit all den verschiedenen Funktionen persönlich am jeweiligen Arbeitsplatz kennen zu lernen.

Und das war sehr interessant und zum Teil auch aufschlussreich. Das Team ist schon räumlich in zwei Teile geteilt, was den regelmäßigen Austausch nicht gerade leicht macht. Darüber hinaus sind die Frauen im Team alle im einen, die Männer im anderen Teil konzentriert. Durch meine Besuche bei den Kolleginnenen und Kollegen konnte ich zwischen den Zeilen ein wenig darüber erfahren, wie es im Team so läuft. Im Großen und Ganzen arbeitet man gut zusammen, aber gerade zwischen meinem IT-Bereich und dem "Rest" bestehen kaum Berührungspunkte, und das ist durchaus schade. Hinzu kommt, dass die sehr jungen Kollegen in meinem Team kaum Interesse daran haben, sich mit den "älteren" Damen auszutauschen. Insofern scheinen die Frauen froh zu sein, dass ich nun als älteres Semester an Bord bin, und sie hoffen, dass sich in der Kommunikation etwas verbessert und man sich vielleicht zumindest ein Mal im Monat mit dem ganzen Team gemeinsam mittags im Betriebsrestaurant treffen kann.

Das werde ich gern versuchen, aber natürlich muss man als Neuer immer aufpassen, sich nicht in die Nesseln zu setzen. Gerade gestern habe ich einen Vorschlag eingebracht, der vielleicht nicht unbedingt auf Gegenliebe stoßen könnte. Da ich beim entsprechenden Meeting nicht dabei war, werde ich die Reaktionen erst heute zu hören bekommen. Jugendlicher Drang und Chaos in allen Ehren, aber so ganz ohne Struktur lässt es sich auf Dauer schwer arbeiten. Nun muss ich das geschickt den Leuten schmackhaft machen.

Vielleicht hilft mir da eine weitere Neueinstellung ab Dezember. In unser kleines IT-Team kommt die erste Frau! Ich schätze sie Ende 30, also auch deutlich älter als der Rest meiner Kollegen. Sie kommt auch von "draußen" und bringt (als Frau und Kollegin) vielleicht weiteren frischen Wind ins Team. Zu beneiden ist sie nicht unbedingt, mit fünf Kollegen auf engstem Raum zusammen zu sitzen, aber es wird spannend sein zu sehen, wie sich die jungen Burschen in ihrer Gegenwart verhalten.

Ideen gibt es genug, aber Fingerspitzengefühl ist gefragt, um sich nicht unbeliebt zu machen. Ich habe aber schon mehrfach Job und Team gewechselt und genügend Erfahrungen gesammelt. Und am Freitag steht schon das nächste Feierabend-Bier mit den Kollegen auf dem Plan, da kann man das noch mal auf andere Art und Weise vertiefen ... ;)

Montag, 14. November 2016

Neue Strukturen

Zwei Wochen bin ich nun da, und so langsam bekomme ich Struktur in die neue Morgenroutine. Begann der Tag früher schon um 4 Uhr, klingelt der Wecker heute erst zwei Stunden später. Meist bin ich sogar vorher wach und kann verhindern, dass Rosalie wach wird.

In Berlin habe ich auf den Morgenkaffee verzichtet und lieber ein paar Minuten länger geschlafen. Nun kann ich mir die Zeit nehmen, in Ruhe in der Küche eine Tasse von dem schwarzen Zeug trinken, ein wenig Radio hören, eine Kleinigkeit essen und mir überlegen, was ich anziehen möchte. Nach dem Anziehen stand früher die tägliche WA-Morgennachricht für meine Liebste. Die gibt es nun nicht mehr, dafür den Kaffee ans Bett und einen heissen Kuss zum Wecken.

Statt zur U-Bahn gehe ich dann zum Auto neben dem Haus und fahre gemütlich die 35 km nach Bern. Auch der Weg "sitzt" nun und ich finde ohne Navi meinen gemieteten Parkplatz. Nach 45 Minuten bin ich dann im Büro. Da gibt es noch viel zu lernen ...

Da man in der Schweiz länger arbeitet als in Deutschland, bin ich erst gegen 18 Uhr zurück zu Hause. Das ist schon eine Umstellung, schliesslich fehlen mir rund drei Stunden Freizeit nach Feierabend. Viel Zeit für Privates bleibt dann nicht. Aber dafür kann ich den Abend mit Rosalie verbringen und sie im Bett in die Arme schliessen.

Ja, so langsam kehrt der neue Alltag ein, und er fühlt sich gut an!

Donnerstag, 10. November 2016

Feedback

Rund eine Woche bin ich nun im neuen Amt, und mein Chef bat mich gestern zu einem ersten Feedback-Gespräch. Er zeigte sich sehr zufrieden und begeistert von der Ruhe, Redegewandtheit und den Ideen, die ich schon eingebracht habe. Dass ich den Altersdurchschnitt in meinem Team dramatisch erhöht habe, sei durchaus ein Gewinn. Jugendlicher Leichtsinn und fehlende Reife seien an manchen Stellen in der Vergangenheit nicht so gut angekommen und könnten im schlimmsten Fall auch mal Schaden anrichten. Daher hofft er darauf, dass ich mit meiner Art und der Erfahrung einer Behörde für einige Veränderungen in der Arbeit und den Strukturen sorgen werde.

Das werde ich gern versuchen, aber ganz sanft und sensibel, um mich hier nicht gleich unbeliebt zu machen. Erste Reaktionen aus dem Team sind aber schon sehr positiv, sodass ich denke, dass wir hier gemeinsam durchaus etwas erreichen und vom Chaos im Laufe der Zeit in einen geordneten Ablauf übergehen können.

Also, rund herum - der erste Eindruck ist von beiden Seiten positiv! Dazu passend hat mein Chef mich gestern kurz vor Feierabend gefragt, ob ich mit in den Ausgang kommen wolle (also ein Bier trinken ...). Und so war ich mit ihm und zwei Kollegen in der Stadt, und aus einem Bier wurden vier. Ich hatte allerdings nur zwei kleine und zwei Kaffee, schliesslich musste ich noch fahren. Aber es war gut, lustig, informativ und ganz sicher auch ein guter Schritt in Richtung Teambildung. :-)


Montag, 7. November 2016

Das erste Wochenende ohne Countdown

Ihr glaubt gar nicht, wie schön es ist, am Sonntagmorgen neben Rosalie ohne den Gedanken aufzuwachen, in ein paar Stunden schon wieder im Zug sitzen zu müssen! Dieses herrliche Gefühl hatte ich am vergangenen Sonntag nun zum ersten Mal (von den wenigen Ausnahmen abgesehen, als ich mal erst am Montag zurück musste).

Und so war es ein richtig schöner, normaler, lazy Sonntag, wie ihn Tausende andere Paare/Familien auch haben: Spätes Frühstück, ein wenig Haushalt, gemeinsames Kochen, ein bisschen Büroarbeit, Lesen, Musik hören, Wein trinken, Küssen ... Zwischendurch musste ich noch meinem Vater per Remote an seinem Notebook helfen. Das hat zum Glück geklappt und Papa war zufrieden. Trotzdem hörte ich eine gewisse Traurigkeit in seiner Stimme, die mich daran erinnert hat, mich bald nach einem Termin für die nächste Berlin-Reise umzuschauen. Das wird aber auch davon abhängen, ob ich während meiner Probezeit überhaupt Urlaub nehmen darf. Diese Frage konnte mir mein Teamleiter am Freitag leider nicht beantworten.

Nun beginnt schon die zweite Arbeitswoche in der Schweiz, an deren Ende mein erster freier Tag (dank 90%iger Tätigkeit) stehen wird. Da wir sturmfreie Bude haben werden, könnten wir es uns richtig gemütlich machen, wären da nicht die anstehenden Gerichtstermine bei meiner Liebsten, die unbedingt vorbereitet werden müssen. Es ist viel zu tun bis zum Ende des Jahres!

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Das wollte ich eigentlich schreiben, das Post war fast schon fertig. Dann pingte mein Handy am Sonntagnachmittag. Ein WA meines Sohnes: Er wolle mir noch mitteilen, dass er sein duales Studium hingeschmissen habe und ich nun wieder Unterhalt zu zahlen hätte! Nach nur drei Monaten! Nach einem Auswahlverfahren über mehrere Runden als einer von bundesweit 30 Auserlesenen (von mehreren Tausend), mit einem monatlichen Gehalt, von dem Andere in dem Alter nur träumen können!

Auf meine Nachfrage, warum er denn jetzt so plötzlich gekündigt hätte, kam als Antwort nur, er wäre unzufrieden gewesen ... Ich war sprachlos, wütend, enttäuscht. Um so mehr, da er gar keinen Plan hat, wie es nun weiter geht. Ja, er wolle sich vielleicht Arbeit suchen und dann mal schauen, irgendwas Soziales, vielleicht Erzieher oder Pädagogik oder so ...

Ich kann verstehen, dass man sich mal irrt, gerade im Alter von nur 19 Jahren. Aber ohne Alternative mal eben alles hin zu werfen in der (falschen) Gewissheit, die Eltern würden sich schon kümmern, das hat mir die Sprache verschlagen. Und so musste ich ihm unverzüglich mitteilen, dass sehr wohl KEINE Unterhaltspflicht besteht, wenn er seine Ausbildung einfach abbricht, maximal für eine sehr begrenzte Übergangszeit. In dieser Zeit hat er sich um Arbeit zu kümmern - und natürlich um eine neue Ausbildung.

Damit hat er wohl nicht gerechnet und wollte sofort widersprechen. Aber ich hab ihm die entsprechenden Urteile vom OLG geschickt, das hat ihn dann doch überrascht. Er wolle sich noch mal informieren und käme wieder auf mich zu ...

Ich bin immer gern bereit, mein Kind zu unterstützen, aber keinesfalls seine Faulheit. Welche Rolle meine Ex dabei spielt, mit der er angeblich zuvor gesprochen hat, kann ich noch gar nicht einschätzen. Womöglich hat sie ihn auch ermuntert, schließlich verdient der Papa jetzt sicher in der Schweiz ein Vermögen ... Und da sie nur ein paar Stunden pro Woche arbeitet und daher unter der Grenze des Selbstbehaltes bleibt und daher gar nichts zahlen muss, ist ihr das womöglich erst recht nicht schwer gefallen.

Ich hab ihm nun zugesagt, meine Unterhaltsleistungen, die ich bis Juli geleistet habe, wieder aufzunehmen, aber nur für vier Monate. Danach möchte ich wissen, wo er sich um Arbeit bemüht hat und wie es mit einer neuen Ausbilung weiter geht. Ansonsten werde ich die  Zahlungen einstellen.

Es ist schade, dass es sich so entwickelt. Aber ich bin nicht bereit, ihn aus der Verantwortung zu nehmen und einfach sinnlos weiter zu zahlen, während er in den Tag hinein lebt und "mal schaut" ... Ich war stolz darauf, was er geschafft hat und ja, ich hab mich auch gefreut, dass ich nun finanziell auch mal etwas für MICH tun kann, zumal ich in den vergangenen Jahren jeden Monat auch noch mehr gezahlt habe, als ich gemusst hätte. Daraus wird nun für die nächsten Jahre wieder nichts.

Ich will gar nicht leugnen, dass sicherlich in der Vergangenheit, seit der Scheidung, nicht immer alles gut war. Die Gründe dafür sind vielfältig und ganz sicher habe auch ich meinen Teil dazu beigetragen. Das rechtfertigt aber nicht, dass er jetzt seinen Lebensweg so achtlos verlässt, ohne zu wissen, was kommen wird und ob er etwas Vergleichbares finden kann. Da er zum Zeitpunkt des Abis den Studienplatz schon sicher hatte, gab er sich auch keine Mühe mehr - entsprechend bescheiden ist das Abi ausgefallen. Auch das wird sicherlich nicht zu einem Top-Studienplatz beitragen. Ich frage mich, was ihm seine Mutter da geraten haben mag? Die Antwort spielt allerdings keine Rolle mehr, es ist jetzt sowieso zu spät.

Freitag, 4. November 2016

Wann geht mein Flug?

Noch ist es längst nicht so weit, dass ich gedanklich ganz und gar in meiner neuen Heimat angekommen bin. Zu Vieles ist noch neu, muss sich einschleifen, will erschlossen und verinnerlicht werden. Manchmal, es wird aber schon seltener, ertappe ich mich dabei, auf den Tag zu warten, an dem ich für den Rückflug einchecken muss. Kein Wunder nach 3,5 Jahren kondittionierter Routine. Und dann stelle ich erleichtert fest, dass es keinen Rückflug mehr geben wird, dass ich wirklich angekommen bin und es mir mit meiner Liebsten gemütlich machen kann, ohne auf die Uhr zu schauen und in die übliche Sonntagsmelancholie zu verfallen.

Was für ein schöner Gedanke!

Herausforderungen wird es trotzdem geben, vor allem beruflich. Die Kollegen in meinem Team sind fast alle halb so alt wie ich, ziemlich chaotisch, planlos, spontan. Das ist an manchen Stellen hilfreich, aber oftmals auch hinderlich, wenn es keine Prozesse gibt. Hier hofft man auf meine Hilfe, und da kommen mir die Erfahrungen der prozesslastigen Behörde durchaus zugute. Es besteht nur die Gefahr, sich damit unbeliebt zu machen. Daher gilt: immer schön langsam!

Nun steht mein erstes komplettes Wochenende in der Schweiz an. Ich freue mich darauf, es mit Rosalie und den Kindern zu geniessen. Leider müssen wir auch ihre Baustellen attackieren, aber Zeit zum Ausruhen und Kuscheln bleibt ganz sicher.

Donnerstag, 3. November 2016

Erste Schritte

Der zweite Tag ist vorüber, und ich beginne, ein paar einfache Dinge selbst zu erledigen. Solange ich das Büro nicht verlassen muss, geht das schon ganz gut, aber draussen im riesigen Haus würde ich mich ohne Hilfe noch verlaufen, zumal es hier keine Pläne gibt und die Nummerierung der Räume scheinbar wider jede Regel geplant worden ist. Da aber meine (ausschliesslich männlichen) Kollegen alle traumwandlerisch richtig laufen, gehe ich davon aus, dass ich das auch noch lernen werde.

Einstweilen begnüge ich mich damit, mich an den neuen Alltag zu gewöhnen, die Menschen in meinem beruflichen Umfeld nach und nach kennen zu lernen und zu verstehen, was genau meine Aufgaben sein werden. Im Gegensatz zur Behörde in Berlin ist IT hier recht hemdsärmelig, was mich schon ein wenig überrascht. Schliesslich gibt es auch in diesem Haus jede Menge schützenswerter Daten. Aber es scheint irgendwie zu funktionieren. Ich werde mich etwas umstellen müssen, aber damit habe ich sicher keine Probleme.

Geklärt ist mein Arbeitsrhythmus - ich werde jeden zweiten Freitag frei haben. Ein Luxus, den ich mir gern leiste. Man wird ja nicht jünger! :)

Also dann - auf in den neuen Tag!

Dienstag, 1. November 2016

Der erste Tag

Gut vier Monate nach dem Vorstellungsgespräch ist er nun Wirklichkeit geworden, der erste Arbeitstag in der Schweiz. Es war schön, dass ich das Team durch den gemeinsamen Ausflug schon kennen gelernt hatte. So wusste ich bereits, mit wem ich es zu tun bekommen würde, und konnte mich darauf einstellen. Heute blieben damit erste Erfahrungen mit dem neuen Arbeitsweg, die Besichtigung meines künftigen Arbeitsplatzes und jede Menge Organisatorisches auf dem Programm übrig.

Es war ein guter Tag. Die erste "richtige" Fahrt mit meinem Auto zur Arbeit, der Empfang meines Dienstausweises, die erste Anmeldung am PC in meinem neuen Büro, in dem wir zu fünft sitzen (ziemlich klein, die Luft ist meist - IT typisch - etwas verbraucht), das erste Meeting, eine Begrüßungsveranstaltung und ein Gruppenfoto mit meinem Team. Und schon waren die neun Stunden (über eine halbe Stunde länger als in Berlin werde ich künftig täglich arbeiten müssen) auch schon um.

Über meine künftigen Aufgaben weiß ich noch nicht viel, aber das kommt in den nächsten Tagen. Zumindest bin ich schon mal optimistisch, dass ich mit dem Kollegen, der künftig mit mir ein Team bilden wird, sicher gut klar kommen werde. Das ist schließlich nicht ganz unwichtig, wenn man den ganzen Tag in einem engen Büro zusammen sitzt.

Nun lasse ich mich mal überraschen, was mich erwarten wird. Ein Gespräch mit meinem Chef steht auch noch auf dem Programm, denn wir müssen uns noch einigen, wann ich meinen freien Tag alle zwei Wochen haben werde. Dieser Tag sollte nach Möglichkeit schon mit dem Pensum von Rosalie zusammen passen, auch wegen möglicher Berlin-Reisen. Aber das alles wird sich finden. Apropos finden - auf dem riesigen Areal bin ich schon fürs Erste froh, wenn ich mein Büro wieder finde! Es gibt unglaublich viele Gebäude, Gänge, Tunnel und Abteilungen. Falls Ihr also in dieser Woche nichts mehr von mir lesen werdet, suche ich noch irgendwo einen Ausgang ...

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Abgesang

Die letzte Schulung ist vorüber, das letzte dienstliche Mail geschrieben, ein allerletztes Formular ausgefüllt, die letzte Nacht im Berliner Bett verbracht. Nun beginnt der Showdown. Viele Hände sind heute noch zu schütteln, wenn ich gegen 9:30 Uhr in die Firma fahre, ein paar warme Worte vor versammelter Mannschaft von meiner obersten Chefin zu überstehen, 3 kg Schweizer Schokolade zu verteilen und ein abschließendes Mittagessen mit meinem Projektteam zu organisieren. Dann kann er kommen, der Abschied von meiner Firma. Noch einmal durch das Drehkreuz, beim Pförtner meinen Ausweis abgeben, alles Gute wünschen, und dann werde ich weg sein, einfach so, und mich direkt auf den Weg zum Flughafen machen.

Auf diesen Moment bin ich sehr gespannt und werde versuchen, genau in mich hinein zu hören. Was empfinde ich dabei, ist da überhaupt so etwas wie Wehmut nach 14 Jahren Behörde? Oder einfach nur Erleichterung? Ich bin gespannt ...

Und so geht es dann weiter: Abflug nach Bern heute Nachmittag von Tegel - das erste und einzige Mal so ganz ohne irgendwelches Gepäck! Morgen früh dann gegen 8 Uhr werde ich mich mit Rosalie auf den weiten Weg zurück nach Berlin machen. Ihr Auto ist gerade rechtzeitig wieder fit geworden! Übernachten werden wir hier in einem kleinen Gasthof vor den Toren der Stadt. Von dort geht es dann am Freitagmorgen erst zu meiner Ex-Frau, die noch ein paar Sachen gefunden hat (nach fast 10 Jahren - starke Leistung!). Dann folgt ein kurzer Abstecher auf einen Kaffee zu E. Und von dort aus geht es weiter zu meiner Wohnung, um meine Sachen einzuladen. Am Nachmittag (ich hoffe, es passt alles ins Auto ...) werden wir dann noch zu meinem Papa fahren und gemeinsam essen. Abschließend dann im Hotel eine letzte Nacht in der alten Heimat.

Am Samstag um 10 Uhr gebe ich die Schlüssel für meine Wohnung ab, und wir machen uns danach auf den Weg in die Oberpfalz, wo wir meine Mutter besuchen werden (die ich seit 14 Jahren nicht gesehen habe, aber das ist eine andere Geschichte). Nach einer Nacht dort im Hotel - wir werden bis dorthin die Hälfte der Strecke absolviert haben - folgt der Schlussspurt bis in die Schweiz. Ich erwarte die Ankunft dort Sonntag am späten Nachmittag.

Es bleibt dann noch ein Tag zur Erholung, bevor am Dienstag der neue Job wartet.

Es werden spannende, anstrengende Tage, aber ich freue mich darauf. Drückt uns die Daumen, dass alles klappt wie geplant, dass das Auto durchhält und wir die 2000 km ohne Probleme überstehen.

Ich werde berichten ...




Mittwoch, 19. Oktober 2016

Perfekte Organisation

Ich mag Arztpraxen nicht, bei denen man trotz Termins eine Stunde oder noch länger warten muss. Als ich gestern mit Termin zum Arzt ging, ahnte ich schon Schlimmes, nachdem ich das volle Wartezimmer sah. Wenn die alle noch vor mir dran sein sollten ... Doch schon nach 15 Minuten wurde ich aufgerufen, obwohl andere Patienten vor mir angekommen waren. Super, und das mir - als Kassenpatient!

Auch die Organisation hin zum letzten Arbeitstag schreitet voran. Heute Morgen werde ich zum letzten Mal an meinem Schreibtisch sein. Leer geräumt habe ich ihn schon, nun kann ihn offiziell mein Kollege übernehmen (mein Tisch ist nämlich deluxe - er steht im Großraumbüro ganz hinten und daher kann niemand beim Vorbeigehen mal schnell auf den Bildschirm starren!). Die restlichen Tage werde ich nur noch im Seminarraum verbringen und meine Schulungen für die netten Kollegen durchziehen.

Wenn der Tag heute überstanden sein wird, arbeite ich noch genau NEUN Stunden, verteilt auf drei Tage. Das klingt ziemlich relaxt, oder? Der Mittwoch zählt dann ohnehin nicht mehr, da ist nur "Party" angesagt (natürlich ohne Alkohohl, ist schließlich eine Behörde!). Es gibt dafür jede Menge Schweizer Schoggi für das ganze Team!

Meine Tage in Berlin sind nun wirklich gezählt.

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Das alte Leben ...

... löst sich langsam auf. Inzwischen ist kein Arbeitstag wie der andere, von "Alltag" kann keine Rede mehr sein. Und das ist einerseits ungewohnt und fühlt sich seltsam an, andererseits gibt es mir ein Gefühl von Freiheit, in die sich große Vorfreude mischt auf das, was mich bald erwarten wird. Wenn man jeden Tag ins Büro kommen und gehen kann, wie es einem passt, keine neuen Arbeiten mehr anfallen und man neben ein paar Schulungen dort nur noch den Schreibtisch verwaltet, nach Feierabend die Wohnung ausmistet oder irgendwo Abschied feiert, ansonsten aber keine Verpflichtungen mehr hat - das ist schon echt cool! :)

Und zwischendrin jettet man schnell fürs Wochenende mit der kleinen, aber feinen Dornier nach Bern. Da fehlt eigentlich nur noch der Champagner an Bord! Aber ich bin ja bescheiden, ein Kaffee und ein Keks tun es einstweilen auch.

Die Arbeitswoche endet auch schon heute, mein Flieger wartet nachher um 16 Uhr in Tegel. Und dann geht es wieder von Berlin nach Bern!


Dienstag, 11. Oktober 2016

Fishing for compliments

Ich gebe zu, es tut gut, ein paar nette Worte gesagt zu bekommen. Das muss nicht gerade von einer (ungeliebten) Chefin sein, die mich für den 31. zum Abschiednehmen eingeladen hat ("leider" bin ich da nur noch auf dem Papier ein aktiver Mitarbeiter, aber schon längst nicht mehr in der Stadt). Aber von Kolleginnen und Kollegen ein paar liebe Grüße zum Abschied zu hören, hat sicherlich jeder gern.

Da bei weitem nicht jeder im Haus, mit dem ich in den letzten 14 Jahren zu tun hatte, darüber Kenntnis hat, dass ich gehe, und ich mich bei vielen gern "persönlich" verabschieden wollte, habe ich das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden und gestern ein Abschiedsmail verschickt. Kurz danach erhielt ich zahlreiche Antworten per Mail und Telefon mit vielen Glückwünschen und teilweise traurigen Abschiedsgrüßen. Und fast jeder gratulierte mir, dass ich es geschafft habe, den ÖD zu verlassen ...

Nun war in der Behörde wirklich nicht alles schlecht. Ich hatte fast überall, wo ich gearbeitet habe, ein gutes Team, konnte Einiges lernen, hab tolle Menschen kennen gelernt, und die Rahmenbedingungen waren nicht zu verachten. Dass ich mich über Vieles auch geärgert habe, verblasst ja zum Glück mit der Zeit.

Und so bleibt im Rückblick ein wichtiger Lebensabschnitt, der mich beruflich, aber auch persönlich weiter gebracht und sicherlich auch seinen Teil dazu beigetragen hat, dass ich den Schritt in ein neues Leben jetzt gehen kann.

Montag, 10. Oktober 2016

Geplante Langeweile

Ja, man könnte meinen, in einer Behörde sei das ohnehin immer so. Ganz richtig wäre das natürlich nicht. Doch bei mir laufen nun wirklich die letzten Stunden, und ich habe fast keine Aufgaben mehr zu erledigen. Ich muss meinen Schulungsablauf noch ein wenig anpassen für die nächsten Veranstaltungen in einer Woche, aber neue Themen werde ich mir nicht mehr an Land ziehen, und so kann ich ein paar Gänge herunter schalten und den Arbeitsalltag hier im alten Büro in Ruhe ausklingen lassen. Es ist auch ein schönes Gefühl, wenn der Berg nur noch kleiner wird in den letzten zehn Tagen, die noch bleiben.

Das letzte gemeinsame Wochenende mit meiner Liebsten in meiner Wohnung ist nun also zu Ende gegangen. Schön war es noch mal, aber vermissen werde ich die vier Wände nicht. Nächstes Mal sind wir dann entweder im Hotel oder nutzen eines der vielen Angebote zur Übernachtung, die ich inzwischen von Bekannten und Freunden erhalten habe. Schön zu wissen, dass man immer willkommen ist und bei Bedarf eine Bleibe hat für ein Wochenende in Berlin.

Nun wünsche ich heute "ganz in Ruhe" eine schöne neue Woche!


Donnerstag, 6. Oktober 2016

Langes Wochenende

Diese Arbeitswoche besteht für mich nur aus drei Tagen, aber ich bin froh, dass heute schon der letzte Tag ist. Die erste Schulung gestern war anstrengender, als ich gedacht und gehofft hätte. Das lag zum Teil an zwei Herren, die ständig der Meinung waren, sich mit lauten Zwischenrufen oder Gemaule bemerkbar machen zu müssen. Sie immer wieder einzufangen, kostete einige Nerven. Dazu kamen dann auch noch technische Unzulänglichkeiten des Testsystems, die ich irgendwie geschickt überspielen musste und mich dabei ständig konzentrieren, um nicht für lange Gesichter zu sorgen. Schließlich sollte die Schulung ja das Positive herausstreichen und nicht noch zusätzlich Angst vor dem Neuen produzieren.

Letztlich scheint das ganz gut gelungen zu sein, aber kurz nach 19 Uhr war ich platt und bin auf meinem Sofa eingeschlafen. Nicht mal meiner Liebsten konnte ich noch per WA eine gute Nacht wünschen ...

Heute erwartet mich vermutlich das Selbe noch einmal. Doch am Ende des Tages kommt Rosalie, ich hoffe, dass ich noch fit genug bin, um am Abend im Theater nicht einzuschlafen. Und dann werden wir uns noch einmal ein schönes langes Wochenende in der Stadt machen.

Und nun - auf in den neuen Tag! Es ist 4:45 Uhr ...