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Montag, 12. März 2018

Die Freude währte nicht lang

Am letzten Freitag gab es einen lauten Knall in der Küche. Ich hab mich richtig erschrocken. Das Geräusch kam aus unserer nagelneuen Kaffeemaschine. Nun ist sie kaputt. Nach nur vier Wochen. Und das bei einem Gerät, das über 1000 Euro im Laden kostet.

Ja, natürlich ist noch Garantie darauf. Aber so etwas darf und sollte doch eigentlich bei einem Markenrprodukt dieser Preisklasse nicht passieren. Abgesehen davon, dass es nun Tage dauert, bis sich jemand vom Kundendienst sehen lässt, und wir bis dahin keinen "richtigen" Kaffee mehr trinken können (zum Glück haben wir noch eine alte Kapselmaschine rum zu stehen). Dabei hatten wir uns gerade an den guten Geschmack von frisch gemahlenem und gebrühtem Kaffee gewöhnt.

Ich hab die Pumpe im Verdacht, es klang, als wäre etwas im Inneren des Gerätes geplatzt, und man darf gespannt sein, ob die sich so ohne Weiteres auswechseln lässt.

Es zeigt sich mal wieder, dass Marke und hoher Preis nicht immer etwas über die Qualität aussagen. Ich bin ziemlich enttäuscht von dem Produkt und froh, dass wir nicht so viel Geld dafür bezahlt haben.

Da kann ich ja froh sein, dass ich wieder gesund bin und daher im Büro Kaffee bis zum Abwinken trinken kann. :) Nach einer Woche Zwangspause hat mich der Alltag wieder - aber nur für kurze drei Tage! Warum? Dazu dann morgen mehr.

Donnerstag, 8. März 2018

Verzweiflung oder doch nur Arroganz?

Eigentlich wollte ich heute Morgen ganz in Ruhe vom Sofa aus einen entspannten Beitrag schreiben - schließlich bin ich bis Freitag krank geschrieben und darf mich ohne schlechtes Gewissen auskurieren.

Aber dann kam mal wieder Post von Rosalies Ex und es wurde nichts mit der Entspannung. Nachdem er erneut seiner Zahlungspflicht im letzten Monat nicht nachkam, nun eine Tabelle - ohne Anschreiben -, die wohl darstellen soll, warum er nicht bezahlt hat.

Angeblich hätte Rosalie bei IHM Schulden. Aha. Und warum? U. a., weil der Garten jetzt plötzlich zu groß für ihn sei und er deswegen einen Gärtner brauche, den sie jetzt gefälligst zur Hälfte mitfinanzieren soll. Was ist das denn für ein Quark? Getrennte Haushalte, getrennte Häuser, aber sie soll jetzt seinen Lebensunterhalt mitfinanzieren? Darf ich dann meine Stunden in Rosalies Garten auch bei ihm anrechnen lassen, da Rosalie die Arbeit ebenfalls nicht allein in ihrem Garten geschafft hat?? Zumal er erst zwei Wochen vorher zum wiederholten Mal wissen wollte, ob er Haus und Grundstück vollständig und allein übernehmen könne. Ja wie soll das gehen, wenn ihm das nun angeblich alles viel zu viel und zu groß ist? Schrumpft das Anwesen im Laufe der Zeit?

Er versucht mit allen möglichen billigen Taschenspielertricks, um seine Verpflichtung herumzukommen, Alimente zu zahlen. Dabei verkennt er jedoch, dass Unterhalt allem anderen unbedingt vorgeht und auch nicht einfach verrechnet werden kann, ohne dass die Gegenseite zustimmt. Und so bleibt nun nichts, als den Unterhalt vom Gericht einfordern zu lassen. Es wird also demnächst der Gerichtsvollzieher bei ihm vor der Tür stehen. Bedauerlich, aber er ist völlig übergeschnappt. Das war nun schon die x-te Tabelle, in jeder stehen andere Zahlen, mal mehr, mal weniger, alle jedenfalls bar jeder rechtlichen Grundlage. Es wird ein  Leichtes sein, sie zu entkräften, doch auch das braucht Zeit - und Geld ...

Dienstag, 27. Februar 2018

Was ist ein Kompromiss?

Nachdem unser Kater sieben Stunden lang verschwunden war und dann wie aus dem Nichts auftrauchte und wir uns entspannen konnten, nun also wieder zurück zum täglichen Wahnsinn, auch wenn Henry immer noch etwas apathisch wirkt und schlecht frisst. Vermutlich müssen wir doch mal zum Tierarzt mit ihm ...

Wenn zwei Seiten sich streiten, ist in der Regel der beste Weg, dass man aufeinander zugeht. Bei Rosalie und ihrem Ex sind nicht nur die Fronten extrem verhärtet, auch die Positionen liegen so weit auseinander, dass es schwierig ist, einen Weg zu finden.

Mein Schatz hat in den letzten Monaten und nun schon Jahren neben den offiziellen Schreiben der Anwälte immer mal wieder versucht, ihren Ex zur Vernunft zu bringen und ihn aufgefordert, doch endlich mal ein faires Angebot auf den Tisch zu legen, bei dem man erkennen kann, dass er bereit, wenigstens einen Schritt nach vorn zu gehen.

Der reagiert auf diese Gesuche jedoch immer nur mit dem selben Gelaber. Dabei spricht er immer von einem Kompromiss, hat aber offenbar keine Ahnung, was das bedeutet. Sein Kompromiss sieht nämlich stets so aus, dass er Rosalie auffordert, sie solle sich mässigen und seine Position vollständig übernehmen. Er macht genau das, was er offenbar während der Ehe schon immer versucht hat: Rosalie klein halten, als Dummchen darstellen und solange jammern, bis sie schlussendlich auf seine Position einschwenkt.

Unter einem Kompromiss stelle ich mir vor, dass man sich irgendwo zwischen den beiden Standpunkten trifft und eine Lösung findet, die für Beide gewisse Einschränkungen beinhaltet, mit der am Ende aber beide Seiten leben können. Das sieht der Ex ganz anders. Für ihn gibt es nur die Forderung, Rosalie solle sich gefälligst mässigen und sein "Angebot", also die Summe, die sein Anwalt mit absurden Zahlen errechnet hat, annehmen. Das würde er dann auch sofort unterschreiben und sie wären binnen kurzer Zeit geschieden.

Nun ist Rosalie aber nicht (mehr) die Kleine, mit der man umspringen kann, wie man möchte. Und so hat sie am Wochenende sein "Angebot" mit zwei Sätzen per Mail abgelehnt. Das war dann auch der letzte Versuch dieser Art. Nun wird also der lange Prozessweg weiter seinen Lauf nehmen. Wenn man mal von den zu erwartenden Kosten für Anwälte und Gericht absieht, sollte das ihren Ex eigentlich deutlich mehr ärgern als Rosalie, denn er muss nun weiterhin Alimente zahlen, die ihn ohnehin schon seit der Unterzeichnung der Trennungsvereinbarung reuen. Und das für viele weitere Monate ...

Freitag, 23. Februar 2018

Die lieben Kollegen (17) - Unwahrheiten

Gestern sass ich mit drei Kollegen im Pausenraum, die allesamt die selben schlechten Erfahrungen mit meinem "Team" machen wie ich. Das hat mich insofern beruhigt, als dass ich mir das alles nicht nur einbilde, sondern vieles davon wirklich auch von aussen wahrgenommen wird.

Dazu gehört das ständige Zuspätkommen, wie gestern wieder, mit der albernen Begründung, man müsse noch zur Apotheke! Dabei arbeiten wir im Spital und es gibt eine direkt nebenan. Deswegen muss man sicher keine halbe Stunde zu spät kommen, sondern kann das jederzeit tagsüber erledigen. Auffällig ist dabei auch, dass solche Dinge vorzugsweise donnerstags passieren, wenn der Chef nicht da ist.

Und auch sonst wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Der andere Kollege, den ich gebeten hatte, ein paar Daten zu erheben, versprach mir, sich darum zu kümmern, und meldete vor ein paar Tagen Vollzug. Nun habe ich zufällig diese Eingaben geprüft und musste feststellen, dass er nur Unsinn eingetragen hat, der mit der Realität nichts zu tun hat - weil er wohl zu faul war, die Angaben vor Ort zu prüfen. Dann jammert er, es wäre so viel zu tun (und mein Chef glaubt das auch noch), und wenn man sich die "offenen" Aufträge anschaut, ist das alles alter Kram, der längst hätte erledigt werden können oder sogar müssen. Bei mir sieht es immer nach wenig aus - warum? Weil ich alles abarbeite, sobald möglich, und dabei nicht erst noch stundenlang jammere. Vielleicht muss ich mich da künftig besser "anpassen"?

Dann wird stets behauptet, auf der einen Telefonnummer würden täglich jede Menge Anrufe ankommen und wir müssten unbedingt dafür sorgen, dass alle gleichmässig die Anrufe entgegen nehmen. Aha. Ich hatte jetzt zwei Tage lang den Piepser für diese Nummer. Ergebnis: Ein Mal ein Anruf, am zweiten Tag zwei. Das ist wirklich kaum zu ertragen!

Wie schon mal erwähnt, bezahlt das Spital zu grossen Teilen die Bachelor-Ausbildung der beiden jungen Kollegen meines Teams. Zuletzt gab es Ärger, weil ein Kollege regelmässig die Vorlesungen, für die er freigestellt wird, nicht besucht. Reue? Keineswegs. Der andere Kollege steht nun kurz vor dem Bachelor, muss jetzt seine Arbeit schreiben. Abgabetermin ist der 5. März. Er hat letzte Woche angefangen mit dem Schreiben und meinte doch gestern tatsächlich, er hätte den Aufwand doch irgendwie unterschätzt. Wie naiv und dämlich muss man da sein?? Klar, wenn Autos, Frauen und Saufen das Leben bestimmen, bleibt wenig Zeit für alles Andere.

Ich frage mich, wie so verpeilte, faule Typen mal meine Rente finanzieren wollen oder eine Familie gründen? Eine gruselige Vorstellung.

Dienstag, 20. Februar 2018

Kein Ende in Sicht

Morgen sollte es endlich weiter gehen mit der Scheidungsmisere. Für den Nachmittag war ein Verhandlungstermin vor Gericht anberaumt. Nachdem Rosalies Anwalt gesundheitlich fit genug gewesen wäre, ist der Termin nun trotzdem abgesagt worden ...

Warum? Ihr Ex fühlte sich angesichts der erdrückenden Beweise gegen ihn offenbar genötigt, noch vor der Verhandlung an den Haaren herbeigezogene "Argumente" ans Gericht zu liefern. Nur wurde er dazu vom Gericht gar nicht aufgefordert (und dumm war es darüber hinaus auch, denn damit hat er seine ohnehin schwache Strategie bereits vor der Verhandlung offenbart), und so hat das Gericht entschieden, dass der Gegenseite nun wiederum ebenfalls Gelegenheit gegeben werden muss, darauf zu antworten. Damit ist der Termin morgen annulliert worden.

Das allein ist schon ärgerlich genug, abgesehen davon, dass sich Rosalies Ex damit ein Eigentor geschossen hat, denn er wollte ja so schnell als möglich geschieden sein. Nun hat der Richter aber bemerkt, dass es im Rahmen dieser Scheidung schon etliche Ordner mit Finanzdaten gibt und er nicht willens und in der Lage sei, diese Daten auszuwerten. Daher möchte er einen Gutachter beauftragen, der sich das ansieht.

Heisst, dass es einerseits wieder Tausende von Franken kosten wird, die für diesen Gutachter zu zahlen sind, und es andererseits erneut Monate dauern könnte, bis der Mann dann zu einem Ergebnis gekommen ist.

Rosalie hat nun zum wiederholten Mal ein eindringliches Mail an ihren Ex geschrieben und darin versucht, ihn wach zu rütteln und klar zu machen, dass mit dieser Prüfung für ihn alles auf dem Spiel stehen wird. Seine Steuer-Betrügereien in den letzten Jahren könnten ihn teuer zu stehen kommen, und am Ende stehen alle mit leeren Händen da. Solange er der Meinung ist, es gehöre alles ihm und er müsse nichts abgeben, gibt es aber eben nichts zu verhandeln.

Weil der Herr bisher so verbohrt und geizig ist, habe ich Zweifel, dass er nun zur Besinnung kommt und die Gefahren sieht, die sich abzeichnen. Rosalies Argumente sind ja nicht erdacht, sie stehen alle in seiner Buchhaltung - schwarz auf weiss. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, deswegen drücke ich noch immer die Daumen, dass es vielleicht doch noch zu einer aussergerichtlichen und vor allem fairen Einigung kommt, bevor das Finanzamt sich der Sache annimmt ...

Zu Weihnachten habe ich Rosalie die Domain mit ihrem Mädchennamen gekauft, den sie nach der Scheidung wieder annehmen möchte. Mit der Nutzung der neuen Mail-Adresse wird sie leider weiter warten müssen.

Freitag, 9. Februar 2018

Beleidigte Kaffeemaschine

Rosalie und ich sind ziemlich begeisterte Kaffeetrinker. Am Wochenende werden schnell schon erst mal zwei Tassen fällig, bevor wir überhaupt das Bett verlassen. In meiner alten Heimat Berlin hatte ich als Single eine ganz einfache Filtermaschine, der einzige Luxus daneben war ein elektrische Mühle, mit der ich die gemahlenen, herrlich aromatischen Bohnen frisch direkt in den Filter schütten konnte.

Rosalie hat dagegen schon lange Kapselmaschinen. Mir sind die Dinger eigentlich ein Graus, nicht nur wegen des vielen Mülls und der umgerechnet hohen Preise für eine Tasse Kaffee. Es gibt auch nur wenige Sorten, die wie "richtiger" Kaffee schmecken. Mein grosser Wunsch ist daher seit Jahren ein Vollautomat: Morgens aus dem Bett steigen, einen Knopf drücken, und kurz danach frisch gemahlenen, frisch gebrühten Kaffee abholen.

Nun haben wir derzeit eine Kapselmaschine von Tchibo. Seit einiger Zeit schon leckt sie und wir müssen sie dann trocken legen. Das ist aber zu verkraften. Vor einem Monat waren wir bei einer Veranstaltung, bei der für die Gäste ein wunderschöner Kaffeevollautomat bereit stand: Knopf drücken, warten, genießen. Da war mein Wunsch wieder präsent.

Nun hab ich mich Anfang der Woche mal daran gemacht, den Markt zu erkunden, und dabei habe ich zwei, drei Geräte gefunden, die in Frage kommen würden. Wie der Zufall so will, hat eine Freundin von Rosalie aber eine Maschine rum zu stehen, die sie nicht benutzt, weil sie keinen Kaffee trinkt. Diese Info haben wir vorgestern erhalten. Und seit gestern Morgen funktioniert nun unsere aktuelle Kapselmaschine nicht mehr!

Ist sie eingeschnappt und beleidigt? Oder ist es nur die gewöhnliche geplante Obsoleszenz? Alles Zureden, Streicheln, Reinigen half nicht, sie lässt kein Wasser mehr raus, brummt nur noch traurig vor sich hin. Vermutlich ist sogar noch Garantie drauf, aber wenn die neue, "richtige" Maschine in Kürze in der Küche steht - wer trinkt dann noch Kapsel-Kaffee?

Nun wird sie also wohl das Zeitliche segnen ...

Donnerstag, 8. Februar 2018

Die lieben Kollegen (16) - Weichgespült

Das war es also, mein erstes "Mitarbeitergespräch". Es war eigentlich so wie von diesem Chef erwartet: langweilig, ohne irgendwelche Erkenntnise, flach. Ich erfülle und übererfülle die Anforderungen, es gibt nichts zu meckern, und damit: weiter so!

Wir haben das nötige Formular abgearbeitet, in dem es um die Kompetenzen, Fachwissen usw. geht, er hat mir seine Sichtweise dargelegt, ich hab meine Kritik aus dem Teamgespräch wiederholt, dann haben wir uns nett bedankt und sind an unsere Schreibtische zurück gekehrt.

Irgendwie hatte ich mir insgeheim schon erhofft, dass er mir irgend etwas anbietet, zumal jetzt einige Funktionen vakant sind durch das Absägen des Kollegen und wo er doch sooo zufrieden mit mir ist. Es kam aber rein gar nichts. Keine Motivation, keine Perspektive, keine Vision, keine Ziele.

Dies bestärkt mich erneut in meinem Wunsch, mich noch einmal zu verändern. Das wird in meinem Alter allemal schwierig, aber vielleicht ergibt sich mal zufällig eine Chance. Rosalie meinte, ich solle doch bei Gelegenheit von meinem Chef mal ein Zwischenzeugnis verlangen. Das werde ich sicher mal tun, nur schon, um sein Gesicht zu sehen. Und ein aktuelles Schweizer Zeugnis macht sich bei einer Bewerbung sicher besser als ein älteres Schreiben aus Deutschland.

Vorerst geht also alles so weiter wie bisher. Ich schaue, dass ich mich nicht zu sehr rein hänge, um mich dann nicht immer wieder ärgern zu müssen, und sehe zu, dass ich meine Nischen habe, in denen ich mich verwirklichen kann, ohne dass mir einer dazwischen funkt. Es ist schliesslich "nur" ein Job und nicht mein Lebensmittelpunkt. Ich bringe mich zwar gern ein, aber das muss auch Spass machen - und sich irgendwie auch lohnen. Davon bin ich derzeit ziemlich weit entfernt.

Montag, 29. Januar 2018

Die lieben Kollegen (15) - Zwickmühle

Aus aktuellem Anlass: Mein Chef kocht schon wieder am frühen Morgen. Der eine Kollege sollte eigentlich um 7 Uhr hier sein, um als Verantwortlicher den Rollout zu begleiten. Aber es ist nichts von ihm zu sehen ... Auf Nachfrage per WA schrieb er, dass er nicht vor 7:45 Uhr hier sei. Tja, toller Kollege halt. Mein Chef ist sauer: Degradiert, Geld gekürzt, und trotzdem klappt es nicht. Nun ja, was hat er erwartet? Bei solchen Typen, die bloss Autos, Geld, Spielen, Saufen und Bu*sen im Kopf haben, hilft einfach nichts ausser einer Kündigung.

Was ich eigentlich erzählen wollte: Letzte Woche traf ich im Pausenraum die administrative Chefin eines der drei Bereiche, für die wir zuständig sind. Sie lächelte mich an und meinte: "Läuft super!". Für einen Moment war ich nicht sicher, ob sie es ernst meinen würde, aber das Grinsen verriet schnell, dass es ironisch gedacht war. Sie legte dann gleich nach: "Es war seit einem halben Jahr bekannt, dass das Formular ersetzt werden muss. Aber *** hat es vergessen und sein Chef hat nicht nachgefragt! Und jetzt beim Rollout geht alles durcheinander, dabei sollte *** mit meiner Kollegin die Dienstpläne anschauen und Termine machen. Aber auch das hat er vergessen und uns dann nicht einmal informiert. Das ist schlecht."

Ich musste blitzschnell überlegen, wie ich darauf antworten soll, schliesslich war es Kritik an meinem Team und ganz speziell an dem Kollegen und meinem Chef. Aber warum sollte ich lügen, zumal diese Aussage in meiner Gegenwart ja irgendwie ein indirektes Kompliment für mich war. Also stimmte ich ihr mit Abstrichen durchaus zu: "Ja, ich weiss, was Du meinst, und das ist wirklich sehr ärgerlich. Wir sind zwar nicht an allem schuld, was da schief gelaufen ist, aber Deinen Ärger kann ich gut verstehen und bin selbst wütend über die Zustände, zumal es nicht das erste Mal ist, dass Termine und Absprachen nicht eingehalten wurden."

Sie stimmte mir nickend zu und ich erklärte ihr noch kurz, wie ich das Theater erlebt hatte, ohne zu sehr ins Detail zu gehen oder sehr offensichtlich gegen meine Mitarbeiter zu wettern (obwohl ich allen Grund gehabt hätte und die Liste mit Beispielen endlos ist). Wir stiessen dann noch mit Kaffee auf bessere Zeiten an und gingen in den Feierabend.

Es ist sehr schade und ärgerlich, wie das hier läuft. Und mein Chef, der ja morgen zur Aussprache gerufen hat und darum bittet, dass jeder sagt, was ihm passt oder nicht, wäre eigentlich derjenige, der hier austeilen müsste, anstatt darauf zu hoffen, dass sich die Mitglieder des Teams selbst irgendwie heilen, während er nur daneben sitzt. Egal, was ich morgen sage, werde ich sowieso der Böse sein, weil die beiden anderen "Kollegen" einfach faul sind und nicht mitdenken können, und jede Kritik als persönliche Anklage empfunden wird. Wenn mein Chef das in der Vergangenheit mal ansatzweise gemacht hat, waren sie manchmal am nächsten Tag krank ...

Ich bin froh, dass diese Woche nur zwei Arbeitstage hat. Mittwoch um diese Zeit landen wir gerade in Hamburg. Dann bin ich für eine Woche weit weg von dem "Kram".

Donnerstag, 25. Januar 2018

Die lieben Kollegen (14) - Wir müssen reden

Am Dienstag fand eine "Krisensitzung" statt. Der Chef stellte fest, dass im Team die Stimmung schlecht sei und die Arbeit darunter leiden würde. Er zählte ein paar Beispiele auf, aber er kniff an  dem Punkt, wo es darum ging, Ross und Reiter zu nennen.

Stattdessen hat er das gesamte Team jetzt verdonnert, sich Gedanken zu machen, was gut und was schlecht ist, und dies nächste Woche in der Sitzung zu diskutieren. Er zieht also den Schwanz ein und delegiert die Kritik an die Teammitglieder. Was für ein Weichei!

An diesem Dienstag sollte der eine Kollege bereits um 7 Uhr erscheinen, um am Einsatz-Meeting teilnzunehmen. Der dachte gar nicht daran und tauchte erst 7:35 Uhr auf. Konsequenzen? Keine. Dann bat mein Chef ihn, doch am Mittwoch um 7 Uhr zu erscheinen, damit er sich ein Bild machen könne vom Stand der Dinge. Doch der (in dem einen Jahr, das ich jetzt hier bin, war er maximal 10 x überhaupt vor 8 Uhr im Büro, meist dafür zu spät, denn eigentlich sollen alle Kollegen bis 8:30 Uhr anwesend sein) meinte, 'wenn er wirklich so früh hier wäre, würde er lieber seine liegen gebliebenen Aufgaben abarbeiten'. Heisst übersetzt: Ich schaffe das sowieso nicht und ausserdem ist es mir auch egal. Chef aber meinte nur: "Okay, das musst Du wissen ...". Was für ein Weichei.

Besagter Kollege hat auch seit rund 6 Wochen den Auftrag, ein neues Formular zu erstellen, womit die Bereiche im Haus Aufträge für uns generieren können. Obwohl er immer wieder beteuerte, dass das ja kein Problem sei und er fast fertig wäre, gab es bis gestern keinerlei Ergebnisse. Doch heute ist nun Deadline, also musste er gestern in einer Feuerwehrübung versuchen, noch was zu retten. Ich war in den letzten drei Tagen jeweils fast 11 Stunden auf Arbeit, um den Rollout zu koordinieren, davon nicht mehr als jeweils 15 Minuten im Büro. Es blieb also fast alles liegen, was an Aufträgen rein kam, denn der "Rest" des Teams ist natürlich taub und blind. Und dieser "Kollege" fragte mich dann doch gestern Nachmittag allen Ernstes, ob ich denn wirklich noch was für den Rollout zu tun hätte, denn es sei soo viel liegen geblieben! Mein Chef schwieg mal wieder, und ich dachte nicht daran, seine Arbeit wieder mitzumachen. Und so hatte ich es nicht sonderlich eilig und war erst kurz vor Feierabend wieder im Büro. Der Arbeitsvorrat ist nun gewaltig - ist mir aber egal.

Mein Teil am Rollout ist jetzt - eigentlich - erledigt. Ab heute ist der Kollege zuständig. Schade, der morgendliche Termin um 7 Uhr wurde ausgerechnet heute abgesagt. Und natürlich ist der junge Mann noch nicht da - die Arbeit macht sich schliesslich von allein. Fest steht, dass ich sein Telefon nicht abnehmen werde, und wenn man mich anruft, werde ich schön auf ihn verweisen. Ich hab es wirklich satt, für alle mitzudenken und mitzuarbeiten.

Und nun - Kaffee! :)

P. S. Das Telefon des Kollegen klingelt schon seit 7:36 Uhr. Tja, so ein Pech, keiner da ....
P. P. S. Und der dauerkranke Kollege, der immerhin am Dienstag mal wieder da war, schreibt gerade, er habe um 8:30 Uhr einen Arzttermin und käme später. Und das fällt ihm um 8 Uhr ein? Was für eine Überraschung. Ich kann wohl froh sein, wenn er überhaupt erscheint ...

Montag, 22. Januar 2018

Die lieben Kollegen (13) - Eine Farce

Ich wiederhole mich und es ist an Dreistigkeit fast nicht zu überbieten, aber vor allem ist es äusserst ärgerlich: Der eine meiner beiden TEAM-Kollegen, der schon letzte Woche krank war, kündigte für den vergangenen Donnerstag an, sich zu melden, ob er denn am Freitag wieder erscheinen würde. Erwartungsgemäss kam dann Donnerstagabend die Mail-Nachricht, dass er am Freitag noch zu Hause bleiben würde, aber mit dem Zusatz: "Bin ab Montag wieder anwesend".

Heute Morgen, 0:03 Uhr dann das Mail, er würde krankheitshalber zu Hause bleiben! Was, bitte, soll das?? Will der uns veralbern? Da der andere Kollege montags immer frei hat, heisst das nun heute für mich: das Rollout von 40 PC betreuen, sämtliche eingehenden Mails bearbeiten, alle Telefone des Teams entgegen nehmen, und eigentlich meine eigenen Aufgaben auch noch wahrnehmen. Ganz klar, dass das nicht gehen kann, und ich werde das meinen Chef auch deutlich spüren lassen.

Für den kommenden Freitag und nächsten Montag hatte sich der besagte kranke Kollege auch schon wieder freie Tage eingetragen. Nachdem ich letzte Woche meinen Chef darauf hinwies, dass das sehr unglücklich sei, weil ich dann auch wieder allein wäre, hat er diese Tage nicht genehmigt. Man darf gespannt sein, ob er bis dahin oder vielleicht auch erneut krank ist und sich damit die freien Tage "selbst genehmigt" ...

Ich schaue mich inzwischen intensiv nach einem neuen Job um - auf diesen Mist hier habe ich keine Lust mehr. Schade, denn es könnte eigentlich Spass machen, aber wenn ein Team kein Team ist und man das Gefühl hat, sowieso nur für die beiden Anderen mitzuarbeiten, dann kann einem das jeglichen Spass verderben.

Dienstag, 16. Januar 2018

Die lieben Kollegen (12) - hier und dort

Wie schon gestern erwähnt, musste ich mich erneut über meine jungen Kollegen ärgern. Dieser Ärger steigerte sich dann noch kurz vor Feierabend, als der Oberchef zu mir kam und mir mitteilte, dass es Stress von ganz oben geben würde, da ein Auftrag schon seit einem Monat nicht erledigt sei.

Ich hab dann nachgeforscht (was nicht so leicht war, da zwar immerhin ein Ticket erstellt wurde, aber in dem stand natürlich mal wieder nichts) und festgestellt, dass erst der eine Kollege den Auftrag vergessen hat, dann in seinem Urlaub den anderen Kollegen per Mail anschrieb, der den Auftrag dann auch wieder vergessen hat. Als er ihn dann am 9. Januar endlich in die Hand nahm, hat er ihn falsch adressiert, sodass er abgelehnt wurde. Seit dem ist er abwechselnd im Urlaub oder krank. Und ich darf dem Kunden nun erklären, warum sein Zugang zum Netz nach vier Wochen noch immer nicht funktioniert. Da kann man schon mal ausfallend werden, aber wir sind ja ein Team und halten natürlich zusammen .... Ich werde mir also irgend ein Märchen ausdenken müssen, das uns in einem besseren Licht darstellt, obwohl die Schuld eindeutig bei den beiden Kollegen liegt.

Es widert mich immer mehr an, morgens ins Büro zu kommen und darauf zu warten, welcher Mist mir heute wieder vor die Füsse gelegt wird. Wenn nicht zumindest die Menschen ausserhalb des Teams, also die "Kunden", super nett und kooperativ wären, hätte ich vermutlich gar keine Motivation mehr, noch zur Arbeit zu gehen.

Kleiner "Trost" war ein Mail meiner Ex-Chefin, in der sie die aktuellen Zustände an meinem alten Arbeitsplatz beschrieb. Wenn ich das lese, bin ich wirklich froh, dass ich dort weg bin: Schlechtes Klima, unmotivierte Leute, Druck von oben und unten, Krankheit, keine klare Linie der Vorgesetzten ...

Hier habe ich zumindest mein kleines Reich und noch ein wenig Eigenverantwortung, anstatt nur wie ein Duracell-Hase immer weiter zu laufen ohne nachzudenken. Schade, dass das Team nicht mitzieht. Es könnte so schön sein.

Und weil alles sooo schön ist, hat der zweite Kollege sich heute gleich auch krank gemeldet - ich bleibe also wieder allein und bin das Ein-Mann-Team.

Montag, 15. Januar 2018

Was ist da los?

Das war ein schönes, entspanntes Wochenende in Berlin! Nun gut, es wäre noch schöner gewesen ohne Rückenweh, aber man kann eben nicht alles haben.

Ruhige Flüge, das erwartet gute Hotel, und vor allem ein strahlender Papa, glücklich, uns beide so zufrieden und gut gelaunt zu sehen. Wir haben einen schönen Nachmittag zusammen verbracht, und Papa schrieb mir hinterher, er hätte schon lange nicht mehr so schöne Stunden verlebt. Das hat mich einerseits natürlich sehr gefreut, aber auch ein wenig nachdenklich gemacht. Ist das so, wenn man auf die 80 zugeht und sich nicht mehr gut bewegen kann? Reduziert sich das Leben auf ein paar wenige Stunden der Abwechslung? Wie viel Freude hat er noch am Leben?

Am Samstag haben wir noch den obligatorischen Shopping-Marathon absolviert. Dabei ist uns aufgefallen, dass in der Strasse, die unweit des Hotels liegt, ein dramatisches Ladensterben eingesetzt hat. Vor allem in der Mall sind diverse Läden geschlossen und ohne einen Hinweis, dass dort ein neues Geschäft einziehen würde. Und draussen auf der Strasse häufen sich die 1-Euro-Läden und sonstigen Ramsch-Geschäfte. Ist das die Zukunft Berlins?

Nun hat mich die Arbeit wieder, und ich bin froh, dass es nur vier Tage sind! Mein "Team" besteht auch heute wieder nur aus mir, weil der Rest krank ist oder frei hat. Das Leben will mir wohl auch hier unbedingt etwas beibringen: Es lohnt sich nicht, für die Anderen mitzuarbeiten und auch unter Schmerzen ins Büro zu gehen - es dankt Dir niemand. Es dauert, bis ich diese Lektion gelernt habe, aber vielleicht schaffe ich das noch vor der Rente ...

Dienstag, 9. Januar 2018

Infiltration

Jeder, der schon mal Theater mit seinem Rücken hatte, wird wissen, wie fies diese Schmerzen sind, die sich durch den Tag ziehen, einen nervös machen, die Bewegungsfreiheit massiv einschränken und ermüdend sind. Wenn man nicht einmal in der Nacht Erholung findet, weil es einfach keine Position der Entspannung gibt, dann raubt einem das wirklich den letzten Nerv.

So geht es mir gerade. Seit mehr als zwei Wochen begleitet mich dieses Monster nun schon wieder, und diesmal will es einfach nicht mehr weichen. Ich hatte solche "Erlebnisse" schon mehrfach in den letzten 15 Jahren, zuletzt so massiv auch an Silvester vor vier Jahren, auch hier in der Schweiz.

Damals hat mir eine Infiltration geholfen, um endlich wieder schmerzfrei zu werden und damit den gesamten Körper zu entlasten (nicht zuletzt auch meine Psyche). Das Selbe erhoffe ich mir nun heute aus "erster Hand" von der Schmerztherapie hier im Hause. Meine Hoffnung ist, am Donnerstag völlig befreit nach Berlin fliegen zu können. Das ist durchaus nicht unrealistisch, aber warten wir mal lieber ab. Da diesmal keinerlei oral zugeführten Medikamente mehr Linderung bringen, sollte ich mit meinen Erwartungen lieber vorsichtig bleiben. Dafür habe ich allerdings Hoffnung, dass nun endlich mal die Ursache gefunden wird, damit dieser "Mist" nicht alle paar Monate wieder von vorn beginnt. Ich bin schliessliche noch keine 70, laufe aber derzeit schon genauso schlecht wie mein Vater.

So geht das nicht weiter!


Freitag, 5. Januar 2018

Zappenduster

Gestern Morgen, wir waren gerade dabei, aufzustehen, hörten wir einen lauten Knall aus Richtung des Umspannwerkes in der Nähe. Dann wurde es still. Wir hatten keinen Strom mehr: kein Wasser, keine Heizung, keine Kühlung, kein Herd ... Durch die vielen Stürme der letzten Wochen war schon mehrfach eine Phase weg, das konnten wir noch verschmerzen. Diesmal ging nichts mehr.

Da merkt man dann schmerzlich, wie abhängig man vom Strom geworden ist. Plötzlich funktioniert rein gar nichts mehr. Dank Handy kann man zumindest noch kommunizieren (sofern man es denn aufgeladen hatte), aber alles Andere ... Nicht mal die WC-Spülung läuft dann bei uns noch.

Wir haben noch etwa gewartet, uns dann angezogen und sind in die Stadt gefahren, um dort zu frühstücken und zur Toilette zu gehen. Und als wir nach rund zwei Stunden wieder nach Hause kamen, war der Strom zum Glück wieder da. Ich hatte schon Sorge, dass wir den Inhalt der Kühlschränke hätten entsorgen müssen, aber soweit kam es nicht.

Der Sturm hat sich nun endlich verzogen, und damit ist hoffentlich die Stromversorgung wieder stabil. Auch alle technischen Geräte haben den Ausfall überlebt. Nun darf es gern ruhig weiter gehen, das haben wir uns schließlich für 2018 gewünscht ...

Mittwoch, 27. Dezember 2017

Oh, Du Fröhliche

Der Anfang war vielversprechend: Ein Kater, der sein Frühstück auf dem Teppich im Flur erbricht und ein Marder, der sich auf dem Dachboden bemerkbar macht und dort den Zwischenboden und wer weiss was noch alles zerbeisst ...

Abgesehen davon waren es drei angenehme freie Tage. Wir waren ja zum grossen Teil nur zu zweit und haben es uns vor dem TV gemütlich gemacht, etwas, wofür wir schon sehr lange keine Zeit mehr hatten. Zwischendurch haben wir sieben Stunden bei Rosalies Mutter verbracht. Dort waren wir zwar eigentlich eingeladen, doch als wir eintrafen, waren die Vorbereitungen fürs Essen noch "in einem frühen Stadium", und hätten wir nicht selbst Hand angelegt (ich hab mich aus der Note heraus in die Küche gestellt und den Kartoffelsalat gemacht, mein Schatz die grünen Salate), wären wir wohl erst kurz vor Mitternacht fertig gewesen. Leider haben die Stunden dort wieder ein paar "Spuren" bei meinem Rücken hinterlassen haben.

Zum Glück hatte ich noch den gestrigen Tag zum Erholen, aber hätte ich es mir aussuchen können, wäre ich zu Hause geblieben. Doch da ich der Einzige vom Team bin, der arbeiten muss, blieb mir kaum eine andere Wahl. Nun muss ich die drei Tage irgendwie durchhalten.

Überhaupt scheint es an solchen Tagen, als wäre die Stadt ausgestorben und es würde niemand arbeiten: die Strassen leer, auf den Gängen im Haus trifft man fast niemanden und fragt sich, ob man hier falsch ist. Die lieben Kollegen haben den Piepser, mit dem man gerufen werden kann, irgendwo verlegt oder mit nach Hause genommen, sodass ich jetzt erst mal alle Telefone umprogrammieren muss, damit die Anrufe nicht ins Leere laufen. Ganz toll. Ein Kollege hat sich meinen Kopfhörer "geliehen", den musste ich mir jetzt von seinem Schreibtisch zurückholen und erst mal desinfizieren. Herrlich, so ein Team.

Das Motto diese Woche: Drei Tage durchhalten, nur drei Tage, dann habe ich auch eine Woche frei. Das wird schon irgendwie gehen ...

Mittwoch, 20. Dezember 2017

Och nö!

Das muss jetzt nicht sein, so kurz vor den Feiertagen. Meine LWS meldet sich mal wieder, bereitet mir schlafarme Nächte und quält mich am Tag. Wie schön, dass es bald ein paar freie Tage geben wird, an denen ich mich dann auskurieren kann. :(

Pflichtbewusst, wie ich bin, habe ich mich natürlich ins Büro geschleppt. Aber wenn die Tablette nicht wirkt, werde ich diesen Einsatz abbrechen müssen, sonst kann man mich am Nachmittag zurück zum Auto tragen. Aber ich hab ein paar wichtige Dinge zu erledigen, das muss jetzt unbedingt noch sein. Anders als andere Kollegen im "Team" will ich hier niemanden hängen lassen. Das bringe ich (leider) einfach nicht fertig.

Also dann - Zähne zusammen beissen und frisch ans Werk ...

Freitag, 15. Dezember 2017

Endlich!

Weihnachten kann kommen. Am Dienstag hat Rosalie einen riesigen Papierberg zum Anwalt gebracht, nachdem sie Tage und Wochen damit zubringen musste, Beweise zu sammeln, Auszüge auszuwerten und die ganzen Schweinereien ihres Ex-Mannes für das Gericht aufzuzeigen.

Das Ganze ist so gut und stichhaltig geworden, dass ihr Anwalt diese Auswertungen eins zu eins in seine Klageantwort eingebaut hat. Mehrere Ordner sind zusammen gekommen, die dem Gericht heute zugesendet werden. Der Richter wird also gut zu tun haben bis zur Verhandlung ...

Und wir können nun endlich in den Weihnachtsmodus umschalten. Weg mit dem "Büro" aus dem Wohnzimmer, alle Ordner und sonstiger Krempel fliegt jetzt in die Ecke, und dann wird es höchste Zeit für ein wenig Gemütlichkeit, Durchatmen und Ruhe. Das hat sich Rosalie jetzt mehr als verdient.

Vermutlich werden wir noch einen Wutschrei von ihrem Ex hören, wenn der das Schreiben ihres Anwaltes im Briefkasten hat, aber auch das werden wir überstehen. Zu massiv waren die Betrügereien und Vertuschungen, die er in den letzten Jahren unternommen hat, um das gemeinsame Vermögen zu verjubeln oder zu verstecken. Die Beweise dafür hält er dann in den Händen und kann sich selbst fragen, wie er das mit seinem Gewissen vereinbaren kann, nun, da es offensichtlich geworden ist.

Einen schönen dritten Advent!


Freitag, 24. November 2017

Niemand hat die Absicht ...

... einen Flughafen zu bauen. Diesen und viele andere Sprüche liest man immer wieder im Zusammenhang mit dem unsäglichen BER. Nach neuesten Berichten soll sich die Eröffnung nun angeblich schon bis ins Jahr 2021 verzögern.

Ehrlich gesagt höre ich schon kaum mehr hin, wenn ein "Experte" mit Terminen für die Fertigstellung hantiert. Das ist alles nur noch lächerlich. Wenn ich jemanden treffe, der mich fragt, woher ich komme, ist die nächste Frage meist: Was ist denn da mit Eurem Flughafen los? Dabei traf mich die Verschiebung im Jahr 2012 hautnah, schliesslich war ich im Dezember 2011 in die unmittelbare Nähe von Tegel nur gezogen, weil absehbar war, dass der Fluglärm ein Ende haben würde. Dachte ich.

Dass die Verschiebung damals nicht nur schlechte Seiten für mich hatte, wusste ich erst ein Jahr später, nachdem ich Rosalie kennen und die Nähe des Flughafens wieder schätzen gelernt hatte. In nur 25 Minuten vom Aussteigen bis zum eigenen Hausflur zu gelangen, ist schon Luxus, auch wenn der mit Lärm von 6 bis 23.30 Uhr täglich teuer erkauft war.

Mir ist es jetzt ziemlich egal, wann der BER kommt. Im Gegenteil - als Tourist bin ich froh, dass es TXL noch gibt. :) Ich kenne allerdings jemanden, der sich, wie ich damals, sehr auf das Ende des Flughafens freute, weil er auf der anderen Seite der Einflugschneise wohnte. Nun wird er dieses Ereignis leider nicht mehr miterleben können. In rund drei Wochen wird er beigesetzt.

Donnerstag, 23. November 2017

Die lieben Kollegen (11) - Lessons learned?

Am Dienstag gab es mal wieder ein Donnerwetter meines Chefs gegenüber einem meiner tollen Kollegen. Auslöser war ein ganz einfacher Auftrag, den er mal wieder vergessen hatte zu erledigen. Da er dann auch noch unser wöchentliches Meeting vergasss, war das der perfekte Anlass für eine Standpauke. Ein weiterer Grund war, dass er nicht mal während eines gemeinsamen Termins darauf verzichten kann, aufs Handy zu schauen und WA-Nachrichten zu schreiben. Das ist entweder dumm oder dreist oder überheblich. Oder alles zusammen.

Ich hab mich allerdings mehr darüber geärgert, dass er am Montag mal wieder krank war. Grund: Er habe Kopfschmerzen und die ganze Nacht kaum geschlafen. Am Dienstag kam er dann immerhin ganz normal wieder arbeiten. Gestern war sein freier Tag - heute ist er wieder krank.

Was soll man mit so einem Typen im Team anfangen? Da kann man nur verlieren ...

Während meines gesamten Berufslebens war es stets so, dass ich, wo immer ich neu anfing, ganz unten starten musste. Mein Gehalt hinkte meinen Aufgaben und der verbundenen Verantwortung stets gewaltig hinterher und holte sie teilweise nie ein. Zuletzt in Berlin wäre es gerade soweit gewesen, dass mein Chef eine bessere Stelle für mich organisiert hatte, als ich die Kündigung schrieb.

Auch hier ist es nun nicht anders. In unserem Team bin ich der mit dem niedrigsten Gehalt, allein schon durch die geringe Betriebszugehörigkeit und die Aufgaben lt. Stellenbeschreibung. Gestern hat mein Chef mir nun die Leitung eines Rollout-Projektes übertragen, weil die anderen Pfeifen im Team (siehe oben) damit völlig überfordert wären, wie er meinte. Damit tritt nun die selbe Situation ein wie schon viele Male in meinem Leben: Verantwortung - ja, besondere Aufgaben - ja, besseres Gehalt - nein.

Irgendwie will mir das Leben wohl etwas beibringen ...


Samstag, 18. November 2017

"Notruf" aus Berlin

Gestern schrieb mir mein Papa und fragte, wann er mich mal anrufen könne, er hätte grosse Probleme mit der Telekom. Ich dachte an eine technische Panne, falsche Abrechnungen oder Probleme mit dem Internet.

Am Telefon erzählte er mir aufgeregt, dass er Post bekommen hätte, in der stehe, dass jetzt alles neu werden würde und man seinen alten Anschluss kündigen wird. Er war völlig aufgelöst und beinahe in Panik. Eine Veränderung, und dann auch noch eine technische ... Geht ja gar nicht!

Ich bat ihn, mir den Brief doch mal als Foto zu schicken, ich würde mir den Inhalt mal ansehen. Das tat er dann, und es stellte sich heraus, dass es um die Umstellung des Anschlusses auf IP-Telefonie ging und man gebeten wurde, doch möglichst innerhalb von vier Wochen Kontakt für einen neuen Vertrag aufzunehmen. Also eigentlich alles ganz einfach.

Und so rief ich zurück und erklärte ihm, dass er nichts weiter tun müsse, als die angegebene kostenlose Nummer in den nächsten Wochen anzurufen und das Angebot aus dem Brief anzunehmen. Das sei schliesslich sogar noch besser als das bisherige. Da ich die Installation des neuen Routers leider nicht aus der Ferne durchführen kann, solle er auch den Service in Anspruch nehmen, den man dort anbietet.

Er war hörbar erleichtert, dass es sooo einfach sein soll. Eine Stunde später rief er mich wieder an und berichtete, dass er alles gleich und sofort erledigt habe, bevor "die Anderen" auch alle anrufen und die Nummer überlastet sei ... Und, siehe da - es war wirklich so einfach wie vermutet. Die nette Dame am Telefon hat alles aufgenommen und ihm sogar noch einen Rabatt eingeräumt! Nun kommt der Service-Mann am 16. April 2018! Was für ein Glück. :)

Wenn wir schon bei neuer Technik sind: Vor einiger Zeit schrieb ich mal über unsere geplante Anschaffung einer neuen Kühl-Kombi und das unverständliche Fehlen einer IST-Temperatur-Anzeige. Inzwischen hab ich des Rätsels Lösung gefunden:

Bei unserem und vielen anderen Geräten der mittleren gehobenen Preisklasse ist es so, dass unmittelbar nach dem Einschalten für etwa fünf Minuten die tatsächliche Temperatur erscheint, und dann springt die Anzeige dauerhaft auf die SOLL-Anzeige um. Das führt bei vielen Kunden nicht nur zur Verwirrung, sondern ist auch völlig unverständlich, denn was interessiert mich im Alltag der Wert, den das Gerät haben sollte??

Die Geräte in dieser Preisklasse haben in der Regel alle No-Frost, man muss sie also nicht mehr abtauen. Technisch bedingt müssen die Kühlstäbe aber trotzdem enteist werden. Und das ist das Problem: Beim Erwärmen der Stäbe, das automatisch passiert, erwärmt sich bei diesen Geräten auch der Kühlraum. Somit steigt die Temperatur etwa alle 24-36 Stunden im Tiefkühler innerhalb von etwa einer Stunde auf bis zu -6 Grad Celsius. Das ist völlig normal und wurde uns vom Mechaniker so bestätigt. Ich hatte mir nämlich separate Messgeräte mit Speicherfunktion besorgt, und als ich die Werte sah, den Kundendienst vor Ort bestellt. Der erklärte mir, dass nur die ganz teuren Geräte eine andere, bessere Technik nutzen, die den Kühlraum nicht erhitzt.

Ganz klar - wenn Besitzer eines Kühlschranks diese Schwankungen in der internen Anzeige sehen würden, wären Reklamationen vorprogrammiert, zumal sogar in der Bedienungsanleitung steht, dass Speiseeis schon bei -15° C zu schmelzen beginnt. Wie soll man da erklären, dass die Geräte einmal täglich noch viel wärmer werden? Dann lässt man die technisch ja durchaus mögliche IST-Anzeige lieber weg.

Es ist wie überall - es wird geschummelt, gelogen oder zumindest weggelassen, um die eigenen Unzulänglichkeiten zu vertuschen.