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Mittwoch, 10. April 2019

Vorankündigung

Wie bereits hier geschrieben, bewegt sich derzeit beruflich so Einiges. Es gibt diverse neue Stellen, und auch, wenn man sich nicht darauf bewirbt, wird man früher oder später von den Veränderungen eingeholt und findet sich auf einem irgendwie anders gearteten Arbeitsplatz in einem anderen Team wieder.

Unter den aktuell ausgeschriebenen 42 Stellen habe ich drei gefunden, die mir interessant erscheinen. Es handelt sich um ganz verschiedene Bereiche, jeder für sich durchaus reizvoll und mit unterschiedlichen Anforderungen.

Gestern nun erhielt ich die erste Rückmeldung, und die war sehr positiv: Ich wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen, direkt nach Ostern wird es stattfinden. Zugegeben - ein wenig Angst vor der eigenen Courage habe ich schon. Nicht wegen des Gespräches, da mache ich mir keine Sorgen. Aber sollte das tatsächlich klappen, wäre es eine Stelle mit fachlicher und finanzieller Verantwortung, die ich bisher noch nie getragen habe.

Man wächst bekanntlich mit seinen Aufgaben, und das Gehalt wäre auch nicht zu verachten. Ich wäre wirklich blöd und ein Hasenfuss, wenn ich diese Chance nicht ergreifen würde, denn auf so eine Gelegenheit habe ich fast mein ganzes Berufsleben lang gewartet, und sie wird mir vermutlich nicht mehr oft gegeben werden.

Von den anderen beiden Bewerbungen habe ich noch nichts gehört. Eine davon war eigentlich sowieso mehr eine Art "Absicherung" für den Fall, dass ich bei den weiteren Stellen nicht zum Zuge komme. Die dritte ist auf eine andere Art reizvoll, allerdings vermutlich auch nicht so gut bezahlt. Eigentlich läuft also derzeit alles wie erhofft, wobei ein Gespräch natürlich längst keine Garantie dafür ist, die Stelle auch zu bekommen. Nur die Chancen sind gestiegen.


Wird nun also auf meine "alten Tage" doch noch was "Anständiges" aus mir? ;-)


Freitag, 5. April 2019

Die lieben Kollegen (58) - Frust

Nein, diesmal geht es nicht um mich. Ich hab hier derzeit alles im Griff und schaue gespannt, was sich in den nächsten Tagen und Wochen tut. Gefrustet ist meine Bürokollegin. Ich hab fachlich mit ihr wenig zu tun, aber wir haben den selben Chef.

Sie ist sicherlich keine ganz einfache Person, manchmal launisch, manchmal genervt. Aber sie vertritt ihre Meinung und hält damit nicht hinter dem Berg. Und genau DAS nimmt man ihr übel. Sie ist in der unschönen Position, verantwortlich für ein Programm zu sein, dass von Ärzten genutzt wird. Und diese Götter in Weiss haben oft ihre ganz eigenen Ansichten und Wünsche.

Nicht immer gehen diese Wünsche konform mit dem, was im Haus machbar oder gefordert ist. Wenn Zweifel da sind, benennt die Kollegin diese auch offen und widerspricht der Ansicht der Ärzte. Das Problem: Die gehen dann zu unserem gemeinsamen Chef, und der winkt das Ganze einfach durch.

Nun kann der das Kraft seines Amtes zwar tun, aber seine Kollegin dann wie ein dummes Schulmädchen dastehen zu lassen und sie noch als Querulantin darzustellen, ist ziemlich unsensibel und gehört sich nicht für einen Chef. Noch dazu kreidet er ihr das an und hat ihr daher in der letzten Beurteilung viele Minuspunkte gegeben, sodass sie diese nur unter Protest unterschrieben hat.

Sie möchte daher in jedem Fall hier weg, und da kommt die Reorg wie gerufen. Sie hat zwei Stellen gefunden, auf die sie sich bewerben möchte (andere als meine), und da ihre Muttersprache Französisch ist, habe ich ihr gestern angeboten, das Motivationsschreiben ein wenig zu überarbeiten und von Fehlern zu befreien.

Darüber hat sie sich sehr gefreut, und ich hab es gern gemacht - gehört schon während meiner gesamten beruflichen Laufbahn zu meinen "Kernkompetenzen". :-)

Die nächsten Wochen werden interessant. Es könnte sein, dass das ganze Team sehr schnell auseinanderfällt. Oder niemand von uns bekommt seine Lieblingsstelle und wir bleiben alle hier, bis man uns irgendwo anders unterbringt. Alles ist möglich ...

Mittwoch, 3. April 2019

Chancen und Risiken

Die Reorg in der Firma nimmt langsam Fahrt auf und Gestalt an. In dieser Woche gab es zwei weitere Info-Veranstaltungen mit mehr oder weniger interessanten Inhalten. Allerdings wurde es an einer Stelle dann doch konkret: Es werden ab heute 42 Stellen intern ausgeschrieben.

Das Ziel ist, mit dem bestehenden Personal den gesamten IT-Bereich neu zu strukturieren. Dafür schreibt man jetzt Stellen aus, die es bisher in der Form gar nicht gab. Darauf kann sich jeder bewerben, dem die eine oder andere Stelle zusagt.

Wer sich nicht bewirbt oder nicht zum Zuge kommt, muss sich gedulden. Im Sommer wird mit jedem ein Interview geführt, und bis Ende des Jahres soll dann - ohne Bewerbung - entschieden werden, welchem Bereich man zugeordnet wird. Das kann alles und nichts bedeuten.

Ich werde mir einige der Ausschreibungen mal genauer anschauen, denn von der Überschrift her gab es durch ein paar spannende Stellen. Wie gross der Andrang sein wird und ob meine Qualifikation ausreicht, wird sich zeigen. Zu verlieren habe ich gar nichts, denn niemand kann heute sagen, was dann zum Jahresende passieren wird und wo bzw. zu welchen Konditionen man künftig arbeiten wird. Und alle jetzt ausgeschriebenen Stellen sind besser bezahlt als meine jetzige, also wäre ich dumm, es nicht zu versuchen, solange ich mir vorstellen kann, dass die neuen Aufgaben Spass machen könnten.

Daumen drücken erwünscht. :-)

Montag, 25. März 2019

Die lieben Kollegen (57) - Zwei anstrengende Wochen

Der junge Kollege im Team steigt heute Morgen in den Flieger Richtung Philippinen (seine Heimat), und damit werde ich nun zwei Wochen mit dem neuen Mann bei uns allein den Betrieb am Laufen halten müssen. Ich werde ihm die eine oder andere Gelegenheit geben, sein Können unter Beweis zu stellen.

Gleich heute wird er damit anfangen und Anforderungen für eine gewünschte Software bei einem Termin mit einer Managerin aufnehmen. Da ich mit der "gut kann", werde ich im Anschluss mal beiläufig fragen, wie er sich geschlagen hat. Schliesslich befindet er sich in der Probezeit, und jetzt wäre noch Gelgenheit, darüber nachzudenken, ob er bleiben kann oder nicht. Und auch wenn ich das natürlich nicht zu entscheiden habe, kann ich zumindest dem Chef meine Eindrücke mitteilen, bevor der Arbeitsvertrag dann unbefristet wird.

Offenbar nimmt die Reorg ein wenig Fahrt auf. Ende letzter Woche erhielten wir zwei Einladungen zu Info-Veranstaltungen. Bei der ersten geht es ums Grosse und Ganze, aber die zweite könnte interessant werden. Hier sollen neue Stellen beschrieben werden, auf die man sich dann unmittelbar danach bewerben kann. Ich hab keine Ahnung, worum genau es sich dabei handeln wird, aber sollte mich etwas interessieren, werde ich in jedem Fall meine Fühler ausstrecken. Auch wenn mir die Arbeit hier Spass macht und auch verbal gewertschätzt wird, hätte ich nichts dagegen, dies auch auf dem Konto zu sehen. Da ich auf meiner jetzigen Stelle wohl bis zum Sanktnimmerleinstag auf mehr Lohn warten kann, muss ich einen Wechsel in Betracht ziehen. Das würde meinem Chef ganz sicher nicht gefallen, ist mir aber egal. So, wie er seinen Busenfreund an jeder Stelle bevorzugt und ihm einen Aufstieg nach dem anderen zuschustert, muss er sich nicht wundern, wenn der Rest des Teams flüchtet. Da hilft auch kein einmaliger 100-Franken-Gutschein für Kinobesuche oder einen Elektronik-Markt.

Ich bin also sehr gespannt auf den 2. April. Aber nun muss ich erst einmal diese 50-Stunden-Woche überstehen.INC1081282

Dienstag, 19. März 2019

Die lieben Kollegen (56) - Der normale Wahnsinn

Wenn man mal von dem aktuell anstehenden grossen Windows-Update für alle Geräte im Haus absieht, herrscht in meinem Team derzeit relative Ruhe. Mein sprunghafter junger Kollege hat seine Wechsel-Ambitionen begraben und wird uns erhalten bleiben (worüber ich nicht unglücklich bin). Und der Neue?

Ich werde (noch) nicht recht warm mit ihm, wobei ich gar nicht sagen kann, woran genau es liegt. Er ist weder unfreundlich noch faul, allenfalls zu laut. Aber irgendwie finde ich derzeit keinen Draht zu ihm. Ich merke, dass er mich manchmal mit seinen Fragen nervt und muss aufpassen, mir das nicht anmerken zu lassen. Schliesslich bin ich für seine Einarbeitung verantwortlich, und (sinnvolle) Fragen sind natürlich immer erlaubt.

Von der angekündigten Reorg ist bisher nichts zu sehen. Für Anfang April ist eine weitere allgemeine Info-Veranstaltung geplant, vielleicht wird es dann etwas konkreter. Ich denke aber, dass es sein wird wie immer: viel heisse Luft, und am Ende bleibt von den grossen Plänen nicht viel übrig. Und der Rest dauert Jahre.

Dabei hätte ich gar nichts dagegen, wenn es etwas schneller ginge, denn mit meiner derzeitigen Einkommens-Situation bin ich nicht sonderlich zufrieden, und neue Strukturen böten womöglich auch neue Chancen. Momentan ist alles und jeder wie gelähmt, und wenn es so bleibt, rechne ich nicht damit, überhaupt mal ein paar Franken mehr zu verdienen. Die kontinuierliche Lohnanpassung mit dem Dienstalter hier im Hause wurde "pünktlich" mit meinem Eintritt Anfang 2017 abgeschafft.

Nun aber genug gejammert, auf geht es in einen wunderschönen Arbeitstag. Draussen scheint die Sonne und der Kaffee steht auf dem Tisch. Ich sitze im Warmen und hab immerhin noch Gelegenheit, die News zu lesen und das Post online zu stellen. Diesen Luxus hat ja auch nicht jeder. :-)

Dienstag, 5. März 2019

Die lieben Kollegen (55) - Er ist da!

Am Freitag war sein erster Arbeitstag, gestern haben wir den ersten Bürotag gemeinsam verbracht. Die ersten Tage mit einem Neuen sind erfahrungsgemäss besonders anstrengend, da man viel zeigen, jeden Schritt erklären und beschreiben muss.

Und wie ist mein erster Eindruck? Er wirkt aufgeschlossen, interessiert, selbstbewusst, leider etwas laut (vor allem sein Lachen). Ansonsten kann ich nach rund acht Stunden natürlich noch nicht viel sagen. Ich hoffe erst einmal, dass er sich gut einlebt und ins Team integrieren kann. Das Fachliche kommt dann schon mit der Zeit, dafür braucht man einfach Geduld. Da er nur 80 Prozent arbeitet, hat er jeden Donnerstag frei und ich habe dann meine Ruhe. Und da ich jeden zweiten Freitag weg bin, sehen wir uns teilweise nur drei Tage pro Woche.

Er ist ein Jahr früher zur Welt gekommen als ich, damit bin ich nun nicht mehr der Senior im Büro. Trotzdem habe ich inzwischen die meiste Erfahrung innerhalb des Betriebsteams und muss für die meisten Anfragen herhalten. Das ging schnell, da ich ja nun gerade mal rund zweieinhalb Jahre hier bin.

Ob der andere Kollege nun tatsächlich schon wieder kündigen wird, ist völlig offen. Er ist ein sehr sprunghafter Mensch, behauptet heute, er würde dann nach Zürich ziehen, schaut sich aber am nächsten Tag Wohnungen hier vor Ort an .... Also mal abwarten, ob er wirklich die neue Stelle bekommt und zusagt. Da er sich recht positiv entwickelt, wäre es gut, wenn er bleiben würde, zumal es mit gleich zwei neuen Kollegen erst recht anstrengend für mich werden würde.

Aber nun kümmere ich mich erst mal um den aktuell neuen Kollegen. Los geht's!

Donnerstag, 28. Februar 2019

Frage an BWLer

Überall muss gespart werden, das ist ja nichts Neues. Lohnerhöhungen - nicht in Sicht, Abbau von Stellen - nicht ausgeschlossen. Das alles ist nachvollziehbar, selbst für einen Laien im Bereich Controlling.

Was ich aber nicht verstehe: Warum wird hier im Hause so ein Gezeter wegen Überstunden gemacht? Angeblich ist das dem zentralen HR und Controlling ein Dorn im Auge, und zwar nicht, weil vermutet wird, dass zu viel Arbeit für zu wenig Leute vorhanden ist, sondern weil es sich bei den Stunden um eine grosse Menge Geld handelt, die man im Budget vor sich her schiebt. Und das verstehe ich nicht. Schliesslich werde ich nicht auf Stundenbasis bezahlt, sondern erhalte ein festes Gehalt. Wie soll sich da ein Stundenguthaben auf die Finanzen der Firma auswirken? Was spielt es im Controlling für eine Rolle, ob ich nun 20 oder 50 Überstunden habe? Wenn ich dann mal zwei Tage zu Hause bleibe, ist alles wieder gut?

Ich kann das nicht nachvollziehen. Also vielleicht liest hier jemand mit, der mir das mit einfachen Worten erklären kann ...?

Merci. :-)

Dienstag, 26. Februar 2019

Die lieben Kollegen (54) - Der nächste Paukenschlag?

Zur Erinnerung: Bis zum Mai 2017 war ich der neueste Kollege in unserem dreiköpfigen Team. Dann ging (endlich) einer der beiden anderen und ein frischer Kollege kam dazu. Nach ein paar Startschwierigkeiten habe ich ihn inzwischen ganz gut "erzogen" und es läuft mit uns.

Im Dezember wurde der zweite Kollege raus geschmissen und ein neuer Mitarbeiter gesucht. Der fängt nun am kommenden Freitag an und damit wäre das Team komplett.

Wäre ... Gestern Nachmittag wollte mein Teamkollege unbedingt mit unserem Chef sprechen. Noch bevor die Tür zu dessen Büro geschlossen wurde, ahnte ich, worum es gehen könnte, und als mein Kollege anschliessend nach einem freien Tag fragte, war es mir klar: Er bewirbt sich auf eine andere Stelle bei einer anderen Firma! Aus seiner Sicht nachvollziehbar, denn die Perspektive hier ist ungewiss durch die Reorg, und das Gehalt ist im Vergleich zur Privatwirtschaft jämmerlich. Dass man sich da mit 25 noch entwickeln möchte, ist völlig normal.

Und so wird er also nächste Woche Donnerstag fehlen und sich bewerben. Wenn das klappt, sind wir ab Sommer wieder nur noch zu zweit. Mit anderen Worten - ich sässe dann mit einem fast noch neuen Kollegen allein hier. Dazu passt ja bestens die Ansage vom Chef, ich möge meine Überstunden abbauen. Daraus würde dann wohl vorläufig nichts.

Die äusserst mickrige Bezahlung ist derzeit das Einzige, was mich an dem Job hier ärgert. Ich bin es zwar mein Leben lang gewohnt, mit wenig Geld auskommen zu müssen, aber wenn ich sehe, wie Anderen hier Pöstchen zugeschoben werden, dann muss ich mir überlegen, ob das momentan wirklich der Job ist, den ich bis zur Rente ausüben möchte. Leider ist es mit über 50 nirgends leicht, eine Stelle zu bekommen. Lohnerhöhungen, wie man sie aus Deutschland kennt, sind hier aber leider so gut wie ausgeschlossen, sodass man durch die Inflation im Laufe der Zeit ohnehin schon immer weniger übrig hat. Im Grunde bleibt einem also nur, weiter zu ziehen, wenn man die Möglichkeit hat.

Vielleicht sollte ich mal ein Zwischenzeugnis beim Chef einfordern und signalisieren, dass ich nicht gewillt bin, hier für einen "Hungerlohn" bis ans Ende meiner Tage zu bleiben.

Donnerstag, 21. Februar 2019

Die lieben Kollegen (53) - Es geht auch ohne Chef

Seit mehr als zwei Wochen fehlt er nun schon, der Chef. Erst war sein Kind erkältet, nun ist er wohl selbst krank. Am Montag war er einen halben Tag im Büro, meinte dann aber, es wäre noch zu früh, und ging wieder heim.

Komisch ist, dass sein Fehlen niemandem auffällt. Sein Telefon klingelt höchstens ein Mal am Tag, aber ansonsten - nix. Da er als Chef ja nicht im Team mitarbeitet, fragt man sich, und nun erst recht, womit er sich eigentlich den ganzen Tag beschäftigt, wenn doch offenbar niemand wegen irgend etwas nachfragt und auch auf seinem Schreibtisch nichts zu sehen ist. Womöglich steckt mehr dahinter, wenn man momentan davon ausgeht, dass diese Ebene im Rahmen der Reorg künftig nicht mehr oder anders organisiert werden wird. Gerade wir sind so ein kleines Team und haben so wenig Einfluss, dass das Arbeitsleben eines Chefs weder mit strategischen noch personellen Aufgaben ausgelastet sein kann.

Dafür ist das Klima im Team derzeit wirklich gut. Kein Vergleich zu der Zeit vor einem Jahr. Ich bin sehr froh darüber. Gestern ist mir beim Nachzählen noch aufgefallen, dass in den letzten Wochen vor dem Abgang des  ehemaligen Kollegen 20 Netzteile für Notebooks spurlos verschwunden sind. Ich hab alle im Team gefragt, niemand weiss etwas. Ob die wohl mal auf einer Internet-Plattform angeboten werden ...? Wir müssen sie nun für knapp 1000 Franken nachbestellen. Mal ganz abgesehen von den drei Notebooks, die der Typ noch daheim hatte und durch seinen Bruder zurückbringen liess - ebenfalls ohne Netzteile. Die Anfrage per Mail, wo die denn geblieben seien, steht bis heute aus.

Einmal mehr bin ich froh, dass der Kerl weg ist. Morgen in einer Woche fängt nun sein Nachfolger hier an. Er ist noch ein Jahr älter als ich und damit bin ich dann nicht mehr der Senior im Team. :-) Wie schon beim letzten Neuzugang werde ich für seine Einarbeitung zuständig sein. Ich hoffe auf eine gute Verstärkung, zumindest vom Alter her mache ich mir da keine Sorgen. Und wenn er teamfähig und flexibel ist (wie das natürlich in seiner Bewerbung steht), dann freue ich mich auf die künftige Zusammenarbeit.

Dienstag, 5. Februar 2019

Die lieben Kollegen (52) - Casting

Gestern war Showtime: Der erste und bisher einzige ernstzunehmende Kandidat für die Besetzung der offenen Stelle im Team war zum Schnuppertag hier. Nachdem mein Chef ihn kurz begrüsste, habe ich ihn dann knapp fünf Stunden lang mit unserer Arbeit vertraut gemacht.

Er ist genauso alt wie ich, machte einen ruhigen, abgeklärten, freundlichen Eindruck, wirkte recht interessiert, wenn auch nicht brennend neugierig. Im Grunde hätte ich nichts Negatives sagen können, bis auf die eine Feststellung von ihm, dass wir hier ja doch recht viele Eingangskanäle hätten. Ach so? Mail, Telefon und Tickets? Ist das nicht normal heutzutage?

Ich hab dem nicht so viel Bedeutung beigemessen und dieser Satz wurde mir erst hinterher bewusst, als er gegangen war und der Chef zum Debriefing zu uns kam. Er meinte, er wäre jetzt doch ziemlich desillusioniert, da der Kandidat bei weitem nicht so euphorisch und aufgeschlossen gewirkt habe wie im Vorstellungsgespräch. Ausserdem habe er zum Abschied verkündet, dass er in zehn Tagen noch ein anderes Bewerbungsgespräch habe und sich erst danach entscheiden wolle.

Mit diesem Satz hat er sich ziemlich ins Abseits geschossen. Sind wir dann der Notnagel? Gemäss der ausgegebenen Devise, dass wir unser Team nur erweitern, wenn alle zu 100 Prozent überzeugt sind, sieht es derzeit nicht so aus, als hätte ich gestern den dritten Mann im Team gesehen. Es sei denn, er meldet sich jetzt kurzfristig und ist total begeistert. Er wirkte aber wohl eher so, als sei ihm das alles hier zu gross und zu viel ...

Wie geht es nun weiter? Ende letzer Woche trafen wohl noch zwei interessante Bewerbungen ein, die jetzt vermutlich noch zum Gespräch eingeladen werden. Ausserdem gibt es noch eine interne Bewerbung. Mein Chef kennt die Frau bereits, und ich bin ihr auch einmal begegnet. Was mir davon in Erinnerung blieb, spricht nicht gerade für diesen Job hier. Sie ist zwar sehr nett und sympathisch, aber ihr fehlt das Fachwissen.

Wir haben uns jedoch entschieden, ihr eine Chance zu geben, und so wird sie nun morgen die selbe Einführung von mir bekommen wie der Kandidat gestern, nur mit etwas mehr Technikkram, um zu sehen, ob das für beide Seiten passen könnte.

Wer hätte das gedacht - wir sind eigentlich davon ausgegangen, dass die Stelle gar nicht mehr bewilligt werden würde. Nun haben wir das OK, finden aber keinen passenden Bewerber. Verrückte Welt.

Mittwoch, 30. Januar 2019

Ich hätte da eine Frage

Es kann wirklich ein schweres Los sein, einen IT-Job zu haben. Wenn ich zu meinem Vater reise, bin ich es gewohnt, wenigstens eine Stunde meiner Zeit für die "Reparatur" der IT-Geräte im Haus einzuplanen. Und bei Familienfeiern ist es bisher auch nie ohne ein: "Sag mal, Du bist doch IT-Spezialist. Ich hätte da mal eine Frage ..." ausgegangen. Besonders "niedlich" wird es, wenn man mich nach einer ganz speziellen Funktion in einem ganz speziellen Programm fragt, von dem ich noch nie etwas gehört habe. Offenbar geht manch einer davon aus, dass ein IT-Mann allwissend und in jedem Programm der Welt zu Hause ist.

Hier auf Arbeit nehmen diese privaten Fragen nun auch zu, je mehr man mich persönlich oder zumindest meinen Namen (der am Ausweis immer sichtbar ist) kennt. Es gibt einen Mann, dem weichen inzwischen schon alle im Team aus, weil man in der Regel nie vorbei kommt, ohne eine Frage zum privaten Router, dem Handy oder Notebook gestellt zu bekommen. Der Mann lässt dann auch nicht locker und man kommt nur weg, wenn man einen Termin vortäuscht.

Vorhin beim Kaffeeholen sprach mich nun schon wieder jemand an. Das läuft meist so ab: Ganz vorsichtig pirschen sie sich heran, wenn sie einen nicht genau kennen, fragen dann vorsichtig, ob ich nicht in der IT arbeite, und dann gehen sie zum Angriff über ... Sehr lustig, auch wenn man manchmal weder Lust noch Zeit hat, um sich irgendwelche abstrusen Probleme anzuhören, die man oft aus der Ferne ohnehin nicht lösen und daher nur raten kann.

Aber ich bin ja ein netter Mensch und höre mir das Leid der Anderen gern an. :-)

Montag, 21. Januar 2019

Freier Tag

Der Arztbesuch am frühen Morgen ist geschafft, nun kann ich den freien Tag heute genießen. Große Sorgen soll und muss ich mir vorläufig nicht machen. Der Doktor geht nicht davon aus, dass es sich um eine schwerwiegende Geschichte handelt und meint, entweder müsse man gar nichts tun oder allenfalls mit einem schwachen pflanzlichen Medikament für besseren "Abfluss" sorgen.

Das wird vom Ergebnis des Ultraschalls abhängen. Hierbei wird die Menge des Restharns gemessen. Ist die zu groß, muss man etwas unternehmen, da dies zu Infektionen führen kann. Ich sitze ja an der Quelle und werde das bequemerweise auf Arbeit machen lassen. :-)

Die Diagnose heißt übrigens "Nykturie". Habt Ihr das Wort schon mal gehört? Klingt schlimmer, als es ist ...

Also, entspannen und nicht über alte Männer nachdenken! Gerade habe ich gesehen, dass mein Chef morgen mit mir das Mitarbeiter-Jahresgespräch nachholen will. Vielleicht sollte ich mir darüber mal ein paar Gedanken machen und überlegen, was ich ihm sagen will.

Donnerstag, 17. Januar 2019

Die lieben Kollegen (51) - Verstärkung

Der gekündigte Kollege hat sich am Schluss einmal mehr nicht mit Ruhm bekleckert. Nachdem er die letzte Woche unentschuldigt fehlte, wurde zur Sicherheit erst einmal sein Account gesperrt. Schliesslich hat er noch ein Notebook der Firma daheim, und wer weiss, was er damit anstellt ... Dieses Gerät ist er bis heute schuldig. Wir haben strenge Anweisung erhalten, seinen Account nur in Gegenwart eines Mitglieds vom Team noch einmal zu aktivieren, damit er seine persönlichen Daten sichern kann (ich hätte das als AG gar nicht zugelassen, aber sei es drum). Ob und wann er das Gerät vorbei bringt, ist unbekannt. Ausserdem wird er eine Rechnung erhalten, um die nicht geleistete Arbeitszeit zurück zu zahlen. Vermutlich wird man ihn dann betreiben müssen, da er stets pleite ist ...

Soweit, so schlecht. Nun hiess es, dass wir kaum eine Chance hätten, die Stelle neu besetzen zu können. Gestern kam die freudige Nachricht, dass dem Antrag überraschenderweise doch zugestimmt wurde! Wir bekommen also wieder eine dritte Person hinzu. Die Anzeige soll so schnell wie möglich geschaltet werden.

Natürlich müssen wir erst mal abwarten, wer da kommt, aber schlimmer kann es einmal mehr ja kaum werden. Mit ziemlicher Sicherheit werde ich auch diesen neuen Mitarbeiter dann einarbeiten und zusehen, dass ich ihm das richtige Rüstzeug mitgebe. Ich hoffe nur, dass er nicht zu jung ist und dann mit dem anderen jungen Kollegen aus meinem Team abdriftet.

Beruflich fängt das neue Jahr also einigermassen positiv an. Es wäre schön, wenn das überall so wäre. Ansonsten mach ich es einfach so wie unsere Katzen: Einkuscheln und an bessere Zeiten denken ...


Dienstag, 8. Januar 2019

Die lieben Kollegen (50) - Positive Momente

Dass mein Job eigentlich auch Freude machen kann, war mir immer klar; es scheiterte zumeist nur daran, dass ich mich immer wieder über meine Kollegen ärgern musste.

Das ist nun hoffentlich vorbei. Die eine oder andere "Leiche" wird wohl noch zum Vorschein kommen, aber das sind nur die Nachbeben. Was sich der letzte Kollege vor und nach seinem Abgang noch geleistet hat, sprach ja noch einmal Bände. Das Letzte, was ich noch gehört hatte, war der Versuch, für die untenschuldigte Fehlwoche nachträglich noch ein Attest zu "besorgen". Da hat HR jetzt richtig und konsequent reagiert und gleich abgewinkt. Die Fehlzeit wird er zurückzahlen müssen. Richtig so. Auch das Abschiedsgeschenk, das eigentlich geplant war, wurde nicht gekauft und wir haben unser gespendetes Geld zurück erhalten.

Mein Chef (dessen Frau ganz langsam auf dem Weg der Besserung ist) hat mich gestern in sein Büro geholt und sich für meinen Einsatz bedankt - mit einem 100-Franken-Gutschein. Damit hatte ich nicht gerechnet und war sehr erfreut. Es ist zumindest eine Anerkennung und zeigt, dass meine Arbeit hier wertgeschätzt wird.

Und im Vergleich zu meiner Tätigkeit in Berlin ist die Arbeit hier zum Teil wirklich angenehmer. Das liegt daran, dass ich mir den Tag selbst einteilen kann und nicht nur fremd bestimmt bin. Ausserdem hocke ich nicht nur am Telefon, sondern kann hingehen zu den Menschen und viele IT-Probleme persönlich klären. Dadurch hat man nicht nur Namen im Kopf, sondern meist auch ein Gesicht dazu. Oftmals bekomme ich vor Ort auch einen Kaffee angeboten, man plauscht einen Moment lang, und wenn dann der Fehler behoben ist, freuen sich beide Seiten. :-)

Und da die Menschen in der Schweiz von Natur aus nett und höflich sind, ist das ein wunderbares Arbeiten. :-)

Freitag, 4. Januar 2019

Die lieben Kollegen (49) - Unrühmlicher Abgang

Nun ist er also weg, der Kollege. Und er hat noch einmal unter Beweis gestellt, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat - zugunsten meines Teams ...

An meinem letzten Arbeitstag vor dem Urlaub im Dezember hat er am Abend seinen offiziellen Ausstand gegeben mit Häppchen und Getränken. Das war an einem Freitag. Danach hätte er noch eine Woche arbeiten müssen. Aber er kam einfach nicht mehr. Kein Anruf, kein Mail, keine Entschuldigung - nichts.

Am Heiligabend schrieb er dann ein Mail, in dem er angab, es hätte "verschiedene Gründe" für seine Abwesenheit gegeben, er würde dann nochmal ins Büro kommen zum Aufräumen und man möge ihm doch die Fehlzeit vom Gehalt abziehen. Was für eine Frechheit zum Abschluss!

Offenbar muss er dann still und heimlich am Wochenende hier gewesen sein, denn sein Schreibtisch war danach aufgeräumt, darauf sein Dienstausweis und seine Schlüssel. Gesehen hat ihn hier niemand mehr. Ist wohl auch besser so.

Vermissen wird man ihn kaum. Lediglich bei der Urlaubsplanung wird es nun deutlich schwieriger, da wir nur noch zu zweit sind. Aber da werden wir uns sicher einig werden, zumal mein junger Kollege, der keine Familie hat, da wohl flexibel sein wird.

Ein bisschen neugierig bin ich ja schon, wie sich der gegangene Kollege bei seinem neuen Arbeitgeber schlägt. Ausschlaggebend war ja vor allem das bessere Gehalt. Dafür nimmt er nun in Kauf, dass er vorläufig jeden Tag fast drei Stunden mit dem Zug unterwegs ist, dazu noch Französisch lernen muss und nebenbei ja noch seine Bachelorarbeit schreiben will. Wenn man weiss, wie zuverlässig er hier war, kann man sich kaum vorstellen, wie das gutgehen soll. Ich fürchte, er wird früher oder später ohne Job sein. Vielleicht ist das dann eine heilsame Erfahrung fürs Leben ...

Update: Es ist noch schlimmer als bisher kommuniziert. Mein Chef ist heute den ersten Tag wieder da und hat mir erzählt, dass es lediglich eine Übereinkunft mit dem Kollegen gab, seine Version der Geschichte erzählen zu können, denn eigentlich hätte es einen Aufhebungsvertrag gegeben und man hätte ihn raus geschmissen. Um ihm diese Peinlichkeit zu ersparen, gab es Absprachen, doch da er sich selbst daran nun auch nicht gehalten hat, wird das jetzt öffentlich gemacht ... Wie kann man nur so dämlich sein?

Donnerstag, 3. Januar 2019

Auf ein Neues

Schon wieder ein Jahr um. Und ich bin schon länger als zwei Jahre in der Schweiz! Die Zeit scheint sich wie in einem Strudel zu bewegen - je näher man dem "Abfluss" kommt, desto schneller wird sie ...

Das neue Jahr haben wir ganz in Ruhe zu zweit begrüsst - mit Prosecco, einem Pfannkuchen/Berliner und natürlich ohne Knallzeug. Es war im Dorf insgesamt recht ruhig, nur ein paar "Knalltüten" haben nach Mitternacht gezeigt, was sie drauf haben. Aber nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei.

Neue Vorsätze haben wir diesmal gar nicht gefasst, frei nach dem Wochen-Motto unseres Kalenders, dass die alten Vorsätze schliesslich noch so gut wie unberührt sind. Etwas mehr Bewegung wäre in jedem Fall schon wünschenswert, vielleicht können wir zumindest das mal versuchen. Man rostet doch schneller ein, als es einem lieb ist. Mit den inzwischen bis zu vier Katzen daheim, die auch ständig am Schlafen sind, hat man kein gutes Vorbild. :-)

Heute ist mein erster Arbeitstag im neuen Jahr und ich hab mich leise aus dem Haus geschlichen, da der Rest der Familie noch frei hat und um sechs Uhr noch schlief. Und dann wird es auch noch ein langer Tag mit 10,5 Stunden. Was für ein Auftakt ... Das wird nun leider öfter mal vorkommen, da mein Team um ein Drittel kleiner geworden ist. Und irgendwie muss die Arbeit nun mal geschafft werden. Ich hoffe nur, es spricht mich hier nicht wieder jemand auf die Überstunden an. Dann könnte es etwas lauter werden.

Hier geht gerade die Sonne vor strahlend blauem Himmel auf. Ein schöner Tag bricht an. Wenn ich Feierabend habe, ist es draussen aber leider schon wieder dunkel. Doofer Winter.

Aber der nächste Sommer kommt bestimmt. Ich freue mich schon darauf.
In diesem Sinne: Ein gutes neues Jahr!

Montag, 31. Dezember 2018

Das war 2018

Am letzten Tag im Jahr muss ich diesmal arbeiten. In diesem Punkt war ich bisher verwöhnt - das letzte Mal ist mehr mal 25 Jahre her, dass ich Silvester nicht frei hatte. Aber einen halben Tag werde ich schon überstehen, zumal ich nicht davon ausgehe, dass hier heute die Hölle los bricht.

Die zwei Urlaubswochen waren sehr willkommen, ich hab mich gut erholt, und die Feiertage haben wir in aller Ruhe begangen. So stelle ich mir das vor, und im Vergleich zu früheren Jahren, als ich noch verheiratet war, ist es eine Wohltat. Dieser Besuchs-Stress, das ständige Essen und Trinken ... Das brauche ich alles nicht mehr.

Und wie war es nun, das abgelaufene Jahr? Durchwachsen. Insgesamt hatten Rosalie und ich endlich wieder etwas mehr Freizeit als im Jahr zuvor, an dem fast alle Wochenenden und auch viele weitere Abende mit Scheidungs-Schreibkram ausgefüllt waren. In diesem Jahr waren wir wieder etwas öfter im Garten und haben auch mal ein paar gemütliche Film-Abende vor dem Fernseher verbracht. Aber emotional war es gerade in Sachen Scheidung weiterhin eine Achterbahnfahrt, Ende nicht in Sicht. Gerade noch kurz vor Weihnachten hat der Ex wieder ein paar Mails abgesondert, die einen fast sprachlos machen vor Ignoranz und Starrsinn. Wenn sich da nichts ändert, wird es noch viele Monate dauern bis zu irgend einem Ende.

Ich bin froh, dass es meinem Vater unverändert "gut" geht. In Gänsefüsschen deshalb, weil seine Vitalwerte für sein Alter zwar super sind. Aber durch seine MS ist er schon sehr eingeschränkt, und das ist so schade. Ob es im nächsten Jahr noch einmal für einen Besuch in der Schweiz langt, ist daher sehr ungewiss.

Das Positive in diesem Jahr war zweifellos die Beziehung zu meinem Sohn. Die lag zuletzt doch ziemlich im Argen. Aber das haben wir jetzt hinter uns gelassen und uns im zweiten Halbjahr schon zwei Mal in Berlin getroffen. Es waren sehr schöne Abende, und ich hoffe, dass ich ihn im nächsten Jahr vielleicht mal überreden kann, uns hier zu besuchen.

Beruflich hat sich auch Einiges zum Guten gewendet. Zufrieden bin ich zwar nicht, aber das Schlimmste - nämlich das schlechte Team - ist überstanden. Beide Kollegen sind weg, und mit dem "Ersatz" kann ich allemal ganz gut leben. Der zweite Kollege, der eigentlich am 21. seinen letzten Tag gehabt hätte, hat wohl die ganze letzte Woche davor unentschuldigt gefehlt. Es hätte nicht dieses Beweises bedurft, um klar zu stellen, dass man auf diesen Typen verzichten kann, aber nun ist er wirklich weg.

Ich wünsche mir für das neue Jahr in erster Linie ein ruhigeres Privatleben, damit Rosalie endlich den Mist der letzten Jahre hinter sich lassen und damit abschliessen kann. Dieser Dauerstress ist ungesund und schlägt sich auch auf alles Andere nieder. Es wäre so schön, wenn das ein Ende hätte.

Die berufliche Zukunft ist etwas ungewiss. Reorg, Entlassungen - alles ist möglich. Ich sehe die Gefahr bei mir gering und hoffe eher darauf, mich einbringen und verbessern zu können. Aber das steht alles in den Sternen.

Apropos - das Horoskop für 2019 sieht düster aus für Zwillinge. Also gehe ich mal lieber davon aus, dass das sowieso alles Quatsch ist, was da geschrieben steht. ;-)

Und nun: Einen guten Rutsch und ein gutes, neues Jahr!


Mittwoch, 12. Dezember 2018

Die lieben Kollegen (48) - Gewohnheitsrecht

Der scheidende Kollege kam gestern mal wieder 90 Minuten zu spät - ohne ein Wort der Entschuldigung oder Erklärung. Ist ja auch eigentlich nichts Besonderes mehr. Rosalie meinte, er müsse wohl Überstunden abbauen. :-))

Ich rege mich nun nicht mehr auf, denn ich sehe ihn nur noch drei Tage, dann ist er weg. Man mag ihm wünschen, dass er bei seinem neuen Arbeitgeber mit seinen Macken nicht gleich in Ungnade fallen wird. Schliesslich hat er einen wesentlich längeren Arbeitsweg (rund 3 Stunden täglich) in den ersten Monaten, muss noch seine Bachelorarbeit schreiben und auch noch innerhalb eines Jahres die französische Sprache lernen, weil er danach die Romandie betreuen soll. Wie er das schaffen will - keine Ahnung. Ist aber auch nicht mein Problem.

Ich bin froh, wenn er weg ist. Auch wenn wir dann nur noch zu zweit sind und sich manche Dinge damit schwieriger gestalten, aber ein Kollege, auf den man sich nicht verlassen kann, hilft am Ende auch niemandem. Insofern ist es vielleicht eine gute Lösung. Das nächste Jahr wird es zeigen, denn die Reorg soll wohl frühestens im Sommer starten.

Jetzt freue ich mich erst mal auf die Weihnachtsferien ab Montag. Und dann muss ich erst Silvester wieder ran. Das sind doch schöne Aussichten.

Update 8:06 - Er hat sich gerade krank gemeldet: "Ich musste mich heute Morgen mehrmals übergeben ..."

Ohne Worte.

Mittwoch, 21. November 2018

Die lieben Kollegen (47) - Beförderung

Der Frau meines Chefs geht es etwas besser, sie hat gestern direkt mit der stationären Früh-Reha begonnen. Das Bein lässt sich wieder ein wenig bewegen, sodass sie laufen kann. Das Sprechen muss sie wieder neu lernen, der Arm ist immer noch gelähmt und das linke Auge wird blind bleiben ...

Immerhin hat der Chef seinem Busenfreund und Team-Mitglied noch zwei "Geschenke" bereitet. Schon Ende letzter Woche wurde uns mitgeteilt, dass er jetzt die Stellvertretung übernimmt, und gestern erfuhren wir, dass er mit einer weiteren Funktion, die man mal eben schnell neu geschaffen hat, befördert wurde.

Was für ein Zufall - so kurz und schnell noch vor der Reorg, und ein Hohn für meinen Kollegen und mich. Während sich bei dem betreffenden Kollegen (der nicht direkt zum Betriebsteam gehört, sondern ein Programm betreut) inhaltlich und mengenmässig nichts ändert, dürfen wir nun deutlich mehr arbeiten - aber fürs selbe Geld.

Es zeigt sich mal wieder, dass ohne Beziehungen nicht viel geht. Das ist in der Schweiz nicht anders als überall auf der Welt: Löhne und Pöstchen werden nach Möglichkeit unter Freunden und Bekannten verteilt. Gehört man nicht dazu, hat man es deutlich schwerer. Damit muss ich mich also auch hier abfinden.

Montag, 19. November 2018

Die lieben Kollegen (46) - Da waren es nur noch Zwei

Schrieb ich nicht gerade, es würde toll laufen?

Ja, nun - ich hatte mir zwar gewünscht, dass der faule Kollege uns verlassen würde, aber dabei bin ich davon ausgegangen, dass wir einen besseren Nachfolger bekommen würden. Nun ist mein Wunsch in Erfüllung gegangen: Der Kollege wird uns Ende des Jahres verlassen. Aber er wird gar nicht ersetzt.

Wir müssen die Arbeit von drei Personen also künftig zu zweit bewältigen. Wie das geht, interessiert hier niemanden, mal ganz abgesehen von Urlaubs- und Krankheitsvertretungen. Und wer jetzt meint, es gäbe dafür ja dann bestimmt mehr Geld - natürlich nicht. Die alte Stelle wird gestrichen und damit auch das Geld dafür.

Nun kann man natürlich sagen, dass der Verlust kaum auffallen wird, denn der Typ war sowieso selten da und hat wenig gemacht. Das ist zum Teil auch richtig, aber er hatte seine eigenen Themenfelder und da wird er ja schon mal was getan haben, wenn er denn anwesend war. Das alles müssen wir nun unter uns aufteilen, und dann wird sich zeigen, ob die Arbeit auch mit zwei Personen zu schaffen ist. Motiviert bin ich dafür nicht, zumal man uns das einfach so vor die Füsse knallt nach dem Motto: Hier, dass müsst ihr jetzt auch alles noch mit machen. Pech gehabt, Entschädigung gibt es nicht. Fertig.

So läuft das eigentlich nur in der Privatwirtschaft, dachte ich. Aber auch hier im Spital sind die Sparzwänge inzwischen gross. Da wirkt es wie ein Hohn, wenn grossspurig in den Medien behauptet wird, es müsse sich keiner Sorgen machen. Wenn das dann so aussieht, dass die bestehende Belegschaft fürs gleiche Geld einfach 45% mehr leisten soll, dann weiss man mal wieder, dass man den Aussagen von Vorständen nun mal keinen Glauben schenken darf.

Schauen wir, was wird. Nach dem 21. Dezember haben wir dann mehr Platz im Büro. Bis dahin gibt es vielleicht ein paar neue Infos, wie es mit der Reorg weiter geht. Im schlimmsten Fall müssen wir uns dann auf zwei, drei Jahre einstellen, in denen es hier so weitergeht. Und dann muss ich mich vielleicht doch noch einmal nach einer neuen Stelle umsehen, denn verheizen lasse ich mich hier nicht ohne Gegenwehr. Und mein Gehalt entschädigt dafür ganz und gar nicht. Doch bei meinem Alter wird es Tag für Tag schwieriger, noch einen anderen Job zu finden.

Ausserdem stehen immer noch Fragezeichen über meinem Chef. Wir haben nichts Neues gehört, aber im schlimmsten Fall wird er sein Arbeitspensum vielleicht auch reduzieren müssen, falls seine Partnerin nach dem Schlaganfall nicht wieder völlig genesen wird. Und was das dann bedeutet, muss sich ggf. auch erst noch zeigen.