Mittwoch, 25. September 2019

Was tut man nicht alles

Wie am Montag schon angedeutet, hüte ich immer noch das Bett oder zumindest das Haus. Und ich kann Euch nur raten: Vorsicht, wenn man sich morgens im Bett streckt! Ich hab das getan, dann hat es in meiner LWS gekracht und das war es dann. Rosalie musste mir zwei Krücken, ach nein, das heißt ja Unterarm-Gehhilfen, holen, damit ich die drei Meter bis zum Bad überhaupt irgendwie bewerkstelligen konnte.

Nun ist das für mich aber nicht ganz neu, damit hab ich seit bald 20 Jahren zu tun. Insofern habe ich mich zwar geärgert, aber mir keine Sorgen gemacht. Und inzwischen bin ich schon wieder so gut drauf, dass ich wohl morgen ins Büro zurückkehren kann.

Dort ist allerdings gähnende Leere, das ganze Betriebsteam ist fort. Das wollte und konnte ich der Kollegin, die nun alles abbekommt, aber eigentlich gar nichts dafür kann, nicht antun. Und so haben wir seit Montag jeden Morgen ein kurzes Telefon-Meeting. Ich hab von zu Hause aus Zugriff auf das Büro-Netz und kann dann vom Bett aus ein paar Dinge bearbeiten, von denen die Kollegin keine Ahnung oder dafür keine Berechtigungen hat.

Ich weiß, das ist eigentlich Irrsinn und nicht nötig, aber sie ist sehr dankbar dafür und mir tut es nicht weh, eine halbe Stunde fürs Büro zu opfern. Außerdem habe ich dann morgen nicht ganz so viel zu tun, wenn ich wieder da bin.

Wenn man dann so im Bett liegt, hat man auch Zeit, mal gemütlich in Prospekten zu blättern. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Discounter am Samtag mal wieder Schwep*es im Angebot hat. Wir kaufen das zum Sonderpreis mal ganz gern, weil wir es für unsere Lieblings-Cocktails nutzen. Als ich da so blätterte, sah ich, dass auch eine andere Kette die Marke im Sonderangebot hat, und verglich die Preise. Was mir dabei auffiel? Die verkaufen doch tatsächlich beim Billig-Discounter Flaschen mit 900 ml statt 1 Liter. Habt Ihr solche Flaschen schon mal gesehen? Das gibt's doch nicht - was für ein "Betrug". Gut, es steht ja irgendwo auf der Flasche, aber die sieht aus wie immer, es sind nur 100 ml weniger drin! Da kann man natürlich munter Werbung machen und der Preis sieht auf den ersten Blick toll aus. Dass man dafür auch weniger bekommt, muss man mit der Lupe suchen.

Ist übrigens nicht das erste Mal, dass mit Flaschengrößen geschummelt wird. Bei der großen Cola-Marke hat man zu Beginn des Jahres - immerhin offiziell - die kleinen Flaschen von 500 auf 450 ml verkleinert. Natürlich zum selben Preis! Begründet hat man das damit, dass der Verbraucher diese Größe angeblich wünschen würde. Aha, ganz bestimmt, hat mich schon immer geärgert, dass ich 50 ml weggiessen musste, weil der Durst zu Ende war ... Ist das in Deutschland eigentlich auch verändert worden oder nur hier?

Man muss wirklich überall aufpassen, um nicht übers Ohr gehauen zu werden. Sind ja keine riesigen Summen, aber 100 ml hier, 20 g da - so kommt auch Einiges zusammen. Und natürlich IMMER zu Lasten der Kunden, versteht sich.

9 Kommentare:

  1. Oh, das ist in Deutschland ganz besonders oft so, hab ich den Eindruck.
    Ist ja auch kein Wunder herrscht hier doch die Billig - Billig Mentalität. Wurde ja auch jahrelang von Handel und Hersteller forciert. Und jetzt ist eben Schluss. Noch billiger kann man nicht produzieren, wird halt die Menge geändert.
    Die Markenhersteller spielen das Spiel munter mit. die lassen ja zu, das ihre Produkte in Sonderabfüllungen kommen.
    Bloß das Auto. Das kann gar nicht genug kosten.

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    1. Ist ja auch des Deutschen liebstes Kind ... Dieses, meist typische Männer-Gen scheint mir zu fehlen. Kann es bei vielen Herren nicht gross, nicht protzig genug sein, muss mein Auto einfach fahren. Ich staune immer über meine Kollegen, die genau wissen, welcher Hersteller welches neue Auto gerade mit welchen Daten auf den Markt bringt. Ich bin da völlig doof, aber es stört mich auch nicht. :-)

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    2. Nun ja, ich bin dann lieber doof als pleite.
      Ich hab in der Verwandtschaft Leute, bei denen gabs monatelang Tütensuppe, damit das Auto abgezahlt werden konnte.
      Im Trau tät mir das nicht passieren.

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    3. Mir ganz sicher auch nicht. Oft müssen es dann noch richtige Protzautos sein in solchen "Fällen", laut, auffällig, mit Heckspoiler. Wer's braucht ...

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  2. Das läuft hier in Canada genau gleich. Der halbe Liter Rahm hat seit einiger Zeit auch nur noch 473 ml.
    Eigentlich ist Canada seit etwa 40 Jahren metrisch. Trotzdem werden in den Läden die Preise per Pfund (pound), also 454 Gramm, angegeben. Darunter steht jeweils ganz klein der Kilo-Preis. Dass mit den Flüssigkeiten gespielt wird, ist allerdings eher neu.

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    1. Das ist ja noch einmal komplizierter. Und was ist das für eine komische Grösse von 473 ml, ist das auch was Altes?

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    2. 473 ml sind 1 pint oder auch 20 (liquid) ounces. Kommt im Imperial System vor = very british, also schon was Altes :-D

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  3. Vor ein paar Jahren gab es mal eine Reform (vielleicht EU-weit?) bei den Packungsgrößen, so das jetzt jeder Hersteller jede denkbare Packungsgröße auf den Markt bringen darf. Seit dem schaue ich nur noch auf den Kilo oder Literpreis auf den Preisetiketten unter der Ware. Sonst kann man einen Preisvergleich nicht mehr praktisch händeln. Der Verbraucher wird ja sowieso abgekocht, teilweise hat er mit der Geiz ist geil Mentalität allerdings auch selber daran schuld.

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    1. Genau das mache ich auch, und zum Glück bin ich ein Zahlenmensch und kann mir das ganz gut merken. Sicher, manchmal sind es nur ein paar Rappen, aber Kleinvieh macht auch Mist. Und gerade bei solchen Mogeleien, nun auch mit Getränken, muss man so etwas nicht auch noch unterstützen, wenn man es denn bemerkt. Im obigen Fall war der Literpreis unter dem Strich immer noch etwas günstiger als bei der Konkurrenz, aber es gibt Fälle, da zahlt man wirklich drauf, obwohl es auf den ersten Blick nach einem Schnäppchen aussieht. Hier in der Schweiz ist diese Geiz-Mentalität allerdings nicht so ausgeprägt wie in Deutschland, man hat aber auch nicht die ganz grosse Auswahl an Markt-Ketten, sondern hauptsächlich die beiden grossen sowie die deutschen LIDL und ALDI.

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