In den kommenden fünf Jahren werde ich nur ein einziges Mal an einer Wahl teilnehmen können. Rein formell bin und bleibe ich für mindestens zehn Jahre auch nach meinem Umzug in die Schweiz ein Deutscher. Doch da ich in Deutschland keinen Wohnsitz habe, darf ich lediglich an den Bundestagswahlen teilnehmen.
In der Schweiz dagegen darf ich natürlich als Ausländer auch nicht wählen (und hier gibt es bekanntlich viele Abstimmungen). Nach fünf Jahren erhalte ich - bei guter Führung - eine Niederlassungsbewilligung und kann dann zumindest auch über die Geschicke der Gemeinde mitbestimmen. Bis dahin gilt jedoch: Ohne Stimmrecht! Daher musste ich bei der Versammlung kürzlich immer dieses Schild hier im Bild in der Hand halten, womit ich von den Abstimmungen gut erkennbar ausgeschlossen war. Immerhin war es keine rote Karte. :)
Dafür ist ein weiteres Stück Schweiz in meinem Portmonee (wer sich jetzt die Augen reibt - nach neuer Rechtschreibung ist das so richtig geschrieben) angekommen: Nach wiederholter Anfrage hat meine Schweizer Bank mir endlich eine Kreditkarte zugebilligt. Das macht das Online-Einkaufen hier im Inland für mich etwas günstiger, da die Euro-Wechselgebühr mit der deutschen Karte entfällt.
Aber auch ohne Wahlrecht fühle ich mich hier zu Hause, Berlin und Deutschland habe ich gefühlt schon lange hinter mir gelassen.
Jetzt verstehe ich es noch mehr, warum die Schweizer immer als "langsam" betitelt werden:) 10 Jahre...meine Güte.
AntwortenLöschenAber, wie Du auch schon erwähnt hast: Hauptsache ist, Du fühlst Dich dort wohl und Zuhause.
Übrigens, das mit der neuen Rechtschreibung , was das Wort Portmonee angeht, ist ja mal völlig in meinem Sinne. Die neue Schreibform ist wesentlich einfacher, die frühere fand ich schrecklich:)
Nun ja, als Rechtschreib-Fetischist fand ich die französische Schreibweise schon interessanter. :)
LöschenHeute Morgen stand ich wieder auf dem sonnenüberfluteten Balkon, sah auf den Teich, hörte die Vögel zwitschern ... Was für eine Idylle. Ja, ich fühle mich sehr wohl!