Dienstag, 22. August 2017

Thüringen

Nach Grömitz folgte Kiel, ausgerechnet an einem total verregneten Morgen. Wer schon einmal dort mit einem grossen Schiff angekommen ist, kennt das Chaos, das entsteht, wenn weit über 1000 Personen zur selben Zeit das Schiff verlassen ... Wir hatten zwar Glück und erwischten einen Parkplatz direkt am Ausgangsbereich, aber bis wir bei Sturm und Regen die Koffer gefunden und meinen Papa, der kaum laufen konnte, ins Auto gebracht hatten, war ich ziemlich nass.

Es folgte ein zweitägiger Stopp in Berlin, den wir nutzten, um den an der Ostsee ausgefallenen Badetag nachzuholen. Bei schönstem Sommerwetter verbrachten wir einen halben Tag am Baggersee. Es war herrlich, bis, ja bis auf ein paar "Männer", die der Meinung waren, dem Rest der Welt zeigen zu müssen, was sie für tolle Hechte sind. Damit es auch alle mitbekommen, war daher ein Bluetooth-Lautsprecher dabei, der gruselige Musik über den Strand schickte. Da es mehrere dieser "Typen" gab, hatte man die Wahl zwischen Helene Fischer, Trance und Allerwelts-Popmusik, je nachdem, worauf man sich konzentrierte. Zum Fremdschämen waren sie alle, die Möchtegern-Machos. Das war der weniger schöne Teil des Aufenthaltes.

Letzte Station unserer Reise war Meiningen. Warum gerade diese Stadt? Ich hatte bei der Planung auf der Landkarte geschaut, wo wir etwa die Hälfte der Strecke zurück gelegt haben würden, um dort zu übernachten, und da ich gern mal wieder nach Thürigen wollte, fiel meine Wahl auf Meiningen.

Zumindest im Zentrum erinnert kaum noch etwas an triste DDR-Zeiten, und so verbrachten wir einen gemütlichen Nachmittag mit Stadtbummel in dieser kleinen Stadt - inklusive dem von mir lang ersehnten Gericht "Roulade mit Rotkohl und Thüringer Klössen". Das war wirklich ein erstklassiger Genuss und ein Grund, dort mal wieder hin zu fahren. :)

Nach einer gemütlichen Nacht in einem kleinen Hotel am Rande des Zentrums begann der "Zielsprint" - noch einmal rund 650 km bis nach Hause. Und "schon" war unsere Rundreise durch Deutschland zu Ende.


Mittwoch, 16. August 2017

Hach, die Ostsee ...

Nach unserem Zwischenstopp in Köln fuhren wir weiter an die geliebte Ostsee. In der Regel bevorzuge ich zwar die Inseln im Osten der Republik, aber da wir nach der Woche nach Kiel mussten, entschieden wir uns, dort in der Nähe zu nächtigen. Die Wahl fiel auf Grömitz.

Es kommt natürlich immer darauf an, was man mag - wir sind eher die Freunde des ruhigen, gediegenen Aufenthaltes. Den findet man dort nur bedingt. Spätestens gegen Abend wird es voll auf der Strandpromenade. Man flaniert, trinkt sein Bier an einem der zahlreichen Stände und Restaurants, oder marschiert einfach nur vom Strand zur Unterkunft.

Auch wenn mir das schon fast zu viel Trubel war, haben wir die Zeit dort genossen. Leider spielte das Wetter nur selten mit, ein Risiko, das man an der Ostseeküste leider immer eingehen muss. Ein paar Grad mehr und etwas mehr Sonne hätten es ruhig sein dürfen. So haben wir nur zwei halbe Tage am Strand verbringen können und ansonsten eher zusehen müssen, nicht von oben nass zu werden.

Da es mit dem Sonnenbaden also nicht so weit her war, haben wir die Gegend erkundet, unter anderem waren wir auch ganz im Norden auf Fehmarn, genauer in Puttgarden. Was wir bis dahin nicht wussten: Dort gibt es ein Schiff, auf dem man für Dänische Kronen einkaufen kann - und zwar hauptsächlich Alkohol! Ich sage Euch: Solche Mengen an verschiedenen alkoholischen Getränken, verteilt über mehrere Ebenen, hab ich noch nie gesehen! Da wird man schon vom Ansehen betrunken. Um so beindruckender ist es dann noch zu sehen, wie unsere nördlichen Nachbarn diesen "Suff" körbeweise abtransportieren, der hier natürlich deutlich billiger ist als daheim. Wer mal in der Nähe ist, kann sich dieses tägliche Schauspiel anschauen, es ist beeindruckend.

Hier noch ein paar Impressionen aus Grömitz. Wie z. B. dieser Wagen für die "lieben Kleinen" oder die obligatorischen, immer wieder beeindruckenden Möwen ...

Dienstag, 15. August 2017

Ungewöhnliche Anfrage

Gestern Morgen klopfte es an der Bürotür (sie hat keine Klinke, da wir jede Menge Hardware im Büro haben und daher nicht jedermann Zugang erhalten soll). Mein Kollege öffnete die Tür, ein Mitarbeiter stürmte herein und rief ganz aufgeregt durchs Zimmer:

"Ich brauche mal ganz schnell einen Ständer!"

Ich konnte mich nur mit Mühe zusammen reissen, um nicht vor Lachen unter den Tisch zu rutschen, wobei dem Mitarbeiter offenbar überhaupt nicht bewusst war, welch zweideutige Bitte er da gerade geäussert hatte. Am liebsten hätte ich geantwortet, dass gleich gegenüber eine Apotheke sei, aber das habe ich mir verkniffen, da ich den Humor des Kollegen nicht kenne.

Und natürlich ging es nicht um etwas Medizinisches, sondern die Halterung für einen Monitor. :) Helfen konnte ich ihm dann trotzdem nicht, denn ich habe nur einen Ständer, den kann ich nicht hergeben.




Freitag, 11. August 2017

Köln

Nach unserer Rückkehr aus Berlin blieben uns zwei Tage, um Wäsche zu waschen und die Koffer erneut zu packen. Diesmal stand eine Route über Köln an die Ostsee und zurück über Kiel, Berlin, Meiningen auf dem Programm.

Zunächst ging es also in knapp sieben Autostunden und durch etliche Staus nach Köln. Für Rosalie war es der erste Besuch in dieser bezaubernden Stadt, und dank des guten Wetters und einer ortskundigen Führung konnten wir einen Abend und einen ganzen Tag lang ein wenig eintauchen in das Flair dieses besonderen Ortes, und mein Schatz war sehr begeistert. Die hübschen alten Häuser, aber besonders natürlich der fantastische Blick auf Dom und Rhein sind doch immer wieder sehenswert und bestens geeignet für einen tollen Schnappschuss.



Und selbstverständlich haben wir auch Kölsch getrunken und gelernt, dass man nicht zu lange damit warten sollte, den Bierdeckel auf das Glas zu legen, sonst hat man schnell mal einen Liter davon vernichtet. :)


Donnerstag, 10. August 2017

Alter schützt vor Trennung nicht

Bis ich mich vor rund zehn Jahren von meiner Frau trennte, hatten wir Kontakt mit einigen Pärchen, die wir regelmässig trafen. Einige davon habe ich seitdem nie wieder gesehen, zu anderen haben wir nun getrennten Kontakt - die Damen und Herren treffen sich einzeln. Das klappt gut und ist überhaupt kein Problem.

Eines dieser Pärchen mit zwei erwachsenen Kindern machte auf mich immer einen entspannten, etwas muffigen, aber nach 30 Jahre Ehe halt üblichen Eindruck. Als damals meine Trennung anstand, waren sie immerhin sehr loyal und haben keinen von uns schlecht gemacht. Und wenn er dann bei unseren Bier-Abenden von Zuhause erzählte, klang es für mich nie nach möglichen Problemen oder Theater.

Um so mehr überraschte mich gestern eine Nachricht von ihm per WA. Wir haben bisher selten über sehr persönliche Dinge gesprochen, denn als Freund ist er mir zu oberflächlich. Doch gestern kam ein weinendes Smiley und die Nachricht, dass er uns im September in der Schweiz besuchen wolle. Zu Hause gebe es gerade starke Verwerfungen. Stichwort: Midlife crisis. Offenbar ist seine Frau auf "Abwegen". Ich kenne noch keine Details, aber allein die Tatsache, dass die Beiden drauf und dran sind, sich zu trennen, hat mich doch überrascht.

Es bewahrheitet sich einmal mehr, dass man selten hinter die Fassade schauen kann. Wer weiss, wie lange es dort in der Familie tatsächlich schon gebrodelt hat. Rein optisch passten die Beiden noch nie gut zusammen - sie sehr schlank, in gewisser Weise durchaus attraktiv für ihr Alter, und er, der Beamte mit dem beachtlichen Bierbauch, kurz vor der Rente.

Nun könnte es eine bittere Erkenntnis geben: Wenn er nächstes Jahr im Ruhestand sein wird, ist er in der grossen Doppelhaushälfte womöglich ganz allein, denn die Kinder sind bereits vor Jahren ausgezogen, und vielleicht ist dann auch die Frau weg. Kein schöner Einstand in die Zeit, in der man den Rest des Lebens eigentlich geniessen möchte. Auf der anderen Seite: Sie ist fast ein Leben lang mit ein und demselben Mann zusammen. Wenn es dort - womöglich - seit Jahren nicht mehr knistert und man dann plötzlich spürt, dass es da draussen doch noch etwas Anderes gibt, muss man dann nicht diese Chance ergreifen?

Mittwoch, 9. August 2017

Der Reihe nach

Erinnert Ihr Euch noch an Zeiten, in denen man sehnsüchtig darauf wartete, seinen entwickelten Film im Fotolabor oder in der Drogerie abholen zu können, um sich die Urlaubs-Erinnerungen anzusehen oder festzustellen, dass die Fotos nichts geworden sind? Heute kann man sich das kaum noch vorstellen. Und so kann man munter vor sich hin knipsen und gleich im Hotelzimmer die schönen Momente rekapitulieren.

Und schöne Momente gab es viele in den letzten Wochen. Wir waren ja zunächst für eine knappe Woche mit den Kindern in Berlin. Dank Skywork eine sehr komfortable Angelegenheit, und auch die Hotelwahl war gut gelungen. Weil in dieser Woche das Wetter mitspielte, konnte ich als Touri die Stadt erkunden, endlich mal das DDR-Museum besuchen (besonders interessant ist dort übrigens eine komplett eingerichtete frühere Plattenbau-Wohnung), eine private Führung durch den Reichstag miterleben und Shopping-Marathons überleben. :)

Zwischendurch gab es Riesenschnitzel, leckeren Wein und auch mal einen Zwischenstopp on Top of Clou-Einkaufscenter in Tegel, von dem aus man einen (wenn man Flugzeuge mag) beindruckenden Blick auf landende Flieger hat ...


Donnerstag, 3. August 2017

Es war nicht alles schlecht :-)

Wir sind zurück, die Arbeit hat uns wieder. Jetzt erst mal sammeln, sortieren, aufräumen und dann aufschreiben.

Schön war es, nur das Wetter hätte sich etwas mehr Mühe geben können.



Bald mehr dazu ...

Montag, 10. Juli 2017

Erste Eindrücke

Die erste unserer drei Reisen liegt hinter uns, und sie war wirklich schön, interessant und auch erholsam (sieht man mal von der Hitze mit 35 °C ab). Wir waren in Frankreich und haben ein paar wunderschöne Gärten besichtigt, die sogar im Dunkeln noch sehenswert waren.

Bemerkenswert fand ich aber auch die Aussage einer Mitreisenden, die Rosalie schon seit einigen Jahren, aus der Zeit mit ihrem künftigen Ex-Mann, kennt und meinte, man würde es ihr ansehen, wie gut es ihr jetzt gehe und dass sie eine ganz andere Ausstrahlung habe als früher.

Was für ein schönes Kompliment und Bestätigung, dass es uns wirklich gut geht!






Nun freuen wir uns auf Berlin!

Dienstag, 4. Juli 2017

Urlaubsmodus

Heute kommt der Sommer zurück, und mit ihm steigt die Urlaubsstimmung. Nur noch zwei Mal ins Büro, dann geht es los. Leider muss ich zwischen den Reisen dann jeweils zwei Tage arbeiten, aber das nehme ich locker.

Dafür warten tolle Ziele auf uns, zunächst in Frankreich, später mit Flieger und Auto in Deutschland mit Köln, Berlin, Kiel, Lübeck, Grömitz, Meiningen ...

Und weil es im Urlaub so viele schöne Dinge fernab von Internet und Notebook zu erleben gibt, werde ich in den nächsten Wochen allenfalls hin und wieder ein paar Impressionen hochladen oder über ganz besondere aktuelle Themen berichten. Doch ich hoffe, dass uns in den Ferien neue Aufreger erspart bleiben. Es wird höchste Zeit, dass vor allem Rosalie mal eine Auszeit bekommt und abschalten kann.

Ich wünsche uns allen einen schönen, erholsamen Urlaub, viele schöne Erlebnisse und tolles Wetter. Wir lesen uns!


Montag, 3. Juli 2017

Kaminabend

Der Sommer hat sich kurzzeitig verabschiedet, und im Haus ist es in den letzten Tagen fast schon unangenehm kühl geworden. Rosalie sass gestern Nachmittag mit Halstuch im Wohnzimmer und arbeitete.

Um es etwas gemütlicher zu machen, habe ich dann tatsächlich - mitten im Sommer - den Kamin angefeuert. War ein etwas eigenartiges Gefühl, aber Männer zündeln ja sowieso gern und nachher ist es dann auch schön kuschelig warm geworden.

Aber schon heute steigen die Temperaturen wieder deutlich über 20 Grad, damit sollte es auch im Haus wärmer werden. Und dann beginnt ja auch schon die Urlaubszeit und wir werden längere Zeit nicht daheim sein. Am Freitag gehen wir zum ersten Mal auf Reisen für ein verlängertes Wochenende Richtung Frankreich. Und nächste Woche fliegen wir dann nach Berlin! Ick freu mir schon. :-)




Freitag, 30. Juni 2017

Es reicht!

Ich bin ein grosser Fan der deutschen Sprache und freue mich daher über jeden, der sich mündlich und schriftlich halbwegs stilsicher ausdrücken kann. Es ist toll, dass ich immer wieder Blogs finde, die mich in dieser Hinsicht faszinieren! Dass die deutsche Sprache an vielen Stellen leidet, stelle ich aber auch immer öfter fest. Das fängt schon auf Arbeit bei der Kommunikation im Team an, in dem, bis auf meinen Chef, kein Mail ohne Rechtschreibfehler auskommt. Und damit meine ich nicht Flüchtigkeitsfehler, die mir natürlich im Eifer des Gefechts genauso passieren, sondern richtig heftige Schnitzer.

Doch damit nicht genug. In den letzten Jahren muss ich beobachten, wie sich der Genderwahnsinn durch die deutsche Sprache frisst. Möchte man in der Anrede auch wirklich niemanden vergessen, kann man vor lauter Schrägstrichen, Sternchen und Unterstrichen einen geschriebenen Text kaum noch lesen. Muss ich wirklich alle zig Dutzend Geschlechter, die es geben soll, einzeln nennen? Fühlt sich ansonsten tatsächlich jemand benachteiligt?

Gender-Verrücktheiten auf der einen Seite, politisch korrekte und rassistisch saubere Normen auf der anderen. Nicht nur, dass man längst begonnen hat, alte Schriften, die zum Kulturgut gehören, zu vergewaltigen und nach verwerflichen Ausdrücken zu durchforsten, um sie gegen einwandfreie Begriffe austzutauschen - jetzt muss man auch noch jedes gesprochene Wort auf die Goldwaage legen, um sich nur nicht zum Affen zu machen ...

Gestern Abend war Fussball, nichts als Fussball. "Die Mannschaft" spielte (ich erspare mir hier eine Bemerkung zu diesem Namen für die deutsche Fussball-Nationalmannschaft). Zu Beginn der Übertragung Statements beider Spielführer gegen Rassismus und für fairen Sport. Dagegen ist nichts zu sagen.

Aber dann die "Katastrophe". Ein deutscher Spieler wird angerempelt und lässt sich anschliessend wie der sterbende Schwan zu Boden fallen, als wäre er halbtot geprügelt worden. Besonders in der Zeitlupe erkennt man wunderbar die völlig übertriebene Reaktion. Der Kommentator meint emotional, dass dieses Theater doch völlig daneben sei und der Spieler "sich nicht zum Affen" machen solle! Recht so, und würde jemand mir gegenüber diese Redewendung benutzen, könnte ich mich zwar ägern, aber dann auch nur, weil er mich für dumm erklärt und ich mich ertappt fühle.

Anders sahen es wohl einige besonders schlaue Zuschauerinnen oder Zuschauer (gibt es eigentlich eine weiblich Form von Fussballfan?), die offenbar bei jedem Satz und hinter jedem Baum einen Rassisten (oder eine Rassistin) entdecken. Und so musste sich der arme Kommentator für diese "Beleidigung" später entschuldigen. Er hatte leider nicht bedacht, dass es sich bei dem betroffenen Spieler um einen Schwarzen handelt, und schwarz und Affe kann ja nur von einem Rassisten in einen Zusammenhang gebracht werden.

Also bitte - gehts noch? Mein Vater macht sich zum Affen, mein Sohn, mein Chef, und ich selbst sicherlich auch hier und da. Wir alle sind weiss und niemand käme auf die Idee, diesen Satz rassistisch zu interpretieren. Und nur, weil der Spieler eine andere Hautfarbe hat, muss man dem Kommentator, der ganz sicher weder in diesem Moment noch überhaupt jemals an die Herkunft des Spielers dachte, dann gleich eine solche Interpretation des Gesagten unterstellen? Darf ich eigentlich einen Asiaten auch nicht "Schlitzohr" nennen, weil das zu nah am "Schlitzauge" ist und damit tendenziell auch schon rassistisch motiviert wäre?

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich bin absolut dafür, dass Hautfarbe keine Rolle spielen und jeder Mensch die gleichen Rechte und Pflichten haben sollte. Aber es darf nicht sein, dass unter dem Deckmäntelchen der wie auch immer begründeten Korrektheit jedes Wort von einer Besserwisser-Polizei auf die vermutete geistige Ausrichtung des Urhebers hin interpretiert und womöglich schon bald auf sozialen Netzwerken in vorauseilendem Gehorsam gelöscht wird.

Ich hoffe sehr, dass Sachlichkeit und Sachverstand letztlich (nicht nur) bei diesem Thema die Oberhand behalten und ich auch künftig meine Meinung sagen kann, ohne vorher einen Gesinnungsfilter darüber legen zu müssen, damit sich bloss niemand vielleicht unter Umständen eventuell vernachlässigt, übergangen oder beleidigt fühlen könnte.

Schönes Wochenende!


Donnerstag, 29. Juni 2017

Haar-"Pracht"

Es heisst ja immer, Männer würden mit dem Alter schöner, während Frauen zunehmend mit Ihrer Schönheit zu kämpfen hätten. Das liegt sicherlich im Auge des Betrachters.

Ich stelle jedenfalls fest, dass sich bei mir vor allem auf dem Kopf so Einiges tut, das mir nicht gefällt. Dabei spreche ich nicht von den grauen Schläfen, die sich so ganz langsam zeigen. Nein, ich meine vor allem die Haarfülle. Nun hatte ich schon immer recht dünnes Haar und hab die Männer mit den dicken, kräftigen Mähnen beneidet. Daran lässt sich aber nun mal nichts ändern, genauso wie an den Geheimratsecken, die sich seit langem schon ausbreiten.

In den letzten Jahren wurde nun aber das Haar auf dem Kopf immer lichter, was mir im Spiegel kaum auffällt, aber beim Betrachten von Fotos aus "ungünstigen" Perspektiven extrem ins Auge springt. Nicht nur, dass es hinten bereits eine kleine, fast kahle Stelle gibt, auch ansonsten kann man die Kopfhaut schon recht gut erkennen.

Ich hab mir immer geschworen, dass ich mir niemals die letzten drei verbliebenen Haare quer über den Kopf kleben werde, nur um bloss keine Glatze zu haben. Besonders hübsch sieht diese "Frisur" dann immer nach einem Windstoss aus ... Rosalie hab ich daher gebeten, mich unbedingt zu warnen, sollte es irgendwann in diese Richtung gehen. Momentan macht mir auch meine Friseurin noch Mut und meint, es wäre noch nicht so weit.

Aber ich fürchte, der Tag wird kommen, an dem ich statt Shampoo das Staubtuch benutzen werde. Dann hat Procter & Gamble einen Kunden weniger. :)

Mittwoch, 28. Juni 2017

Noch ein Katzenpost

Caterina hat im Kommentar gestern das Stichwort gegeben. Nun ja, auf die Gefahr hin, dass dies hier ein Katzenblog wird, hier noch ein Post dazu. 😃

Wir waren am Samstag unterwegs, um uns junge Kätzchen anzuschauen, natürlich auch mit der Absicht zu testen, wie es mir dabei ergehen würde. Es war die volle "Dröhnung": vier junge Kätzchen, dazu die Katzenmutter. Ich hab mich nicht geschont und mir eines der Jungtiere gegriffen. Es dauerte nur rund 20 Minuten, bis ich anfing zu niesen, weitere 20 Minuten, bis die Augen anfingen zu jucken. Kein wirklich guter Test, aber die Bedindungen waren natürlich extrem ...

Doch sagt selbst - bei diesem Gesicht muss man doch schwach werden, oder? Wir geben daher noch nicht auf. Ich lese viele positive Erfahrungsberichte mit den unterschiedlichsten Therapie-Ansätzen, manche fernab der konservativen Medizin. Auf der anderen Seite warnen Allergologen, dass man seinem Körper so einen Stress auf keinen Fall zumuten solle. Auch das ist sicher nicht von der Hand zu weisen.

Wir werden am kommenden Wochenende noch einmal vorbei fahren und die Kätzchen besuchen. Diesmal nehme ich vorher ein Medikament und schaue mal, wie es mir damit geht. Das wäre zwar keine Dauerlösung, aber für eine Übergangszeit vielleicht eine Möglichkeit, um mit den Symptomen klar zu kommen. Doch es bliebe offen, ob sich wirklich Erfolge einstellen, wie es in vielen Fällen beschrieben wurde. Und falls nicht? Das wäre ein trauriges Ende des Experimentes. Vermutlich hätten wir zwar einen Abnehmer für das Tier im "Notfall", aber wer möchte schon ein neues Familien-Mitglied wieder abgeben?

Nun werde ich es mal mit Schwarzkümmel versuchen. Molekular-Biologen und auch Homöopathen gehen davon aus, dass die Ursache für die eigentliche Erkrankung des Körpers, deren Symptom eine Allergie ist, ein nicht richtig funktionierender Fettstoffwechsel ist. Der Schwarzkümmel ist nicht nur ein Universal-Heilmittel, er enthält u. a. auch viele ungesättigte Fettsäuren, die den Fettstoffwechsel wieder in Gang bringen können. Leider ist das Öl in der Schweiz um ein Vielfaches teurer als in Deutschland, aber was tut man nicht alles für die Gesundheit. :) Und wenn es mir gut bekommt, können wir es dann im Juli aus Berlin importieren.

Also dann - auf die Gesundheit!

Dienstag, 27. Juni 2017

Die freundlichen Schweizer

Ich glaube, ich habe es schon einmal erwähnt, aber gestern ist sie mir wieder besonders aufgefallen: die Freundlichkeit in der Schweiz.

Nun wird ja behauptet, der Schweizer/die Schweizerin verberge hinter dieser Freundlichkeits-Maske die Distanz. Das mag vielleicht sein, aber dieses angenehme Miteinander wirkt fast nie aufgesetzt bzw. künstlich. Es fällt mir vor allem hier im Job auf. Womöglich kommt in meinem Fall noch dazu, dass Klinik-Personal, so sagt man, eine besondere Spezies sei. Das kann ich nicht beurteilen, aber das Arbeitsklima, vor allem auch, wenn es darum geht, mit noch fremden Personen Kontakt aufzunehmen, ist nach meiner Erfahrung wesentlich besser, als ich es in Berlin erlebt habe. Ich komme mir nie als Störenfried vor oder jemand, der keine Ahnung hat, Arbeit macht oder einfach nervt.

Ganz im Gegenteil. Hab ich mir früher länger überlegt, ob ich in einem anderen Bereich anrufen und "stören" soll, ist das hier gar kein Thema. Auch der Kontakt mit Doktoren ist in der Regel deutlich entspannter als in Berlin, und Hierarchien kennt man hier im Grunde gar nicht.

Dieser Umgang miteinander erleichtert die Arbeit ungemein. Und wenn man dann noch Komplimente erhält, um so mehr. Etwas, was mir in Berlin wohl niemals passiert wäre, war neulich das Mail eines Kollegen, den ich während eines Seminars kennen lernte. Er hatte anschliessend noch ein paar fachliche Fragen und schrieb mir am Schluss seiner Mail, dass es ihn gefreut habe, meine Bekanntschaft zu machen. Im alten Job hätte ich mich gefragt, ob man mich veralbern will oder ob das eine Anmache sein soll, hier ist es einfach nur eine Form des Umgangs miteinander.

Montag, 26. Juni 2017

Abgeschnitten von der Welt

Als wir uns vor rund drei Jahren entschieden, das Haus in diesem Dorf zu kaufen, war uns bewusst, dass die Lage wunderschön ist, die Infrastruktur jedoch zu wünschen übrig lässt. Es gibt nicht ein einziges Geschäft im Ort, und lediglich morgens, mittags und abends fahren insgesamt neun Busse (beide Richtungen zusammen gezählt). Und das auch nur montags bis freitags ...

Man ist also auf sein Auto angewiesen. Nun ja, das Fahrrad wäre vielleicht noch eine Alternative für bestimmte Ziele, aber es ist schon recht hügelig und man sollte etwas trainiert sein und ein gutes Velo haben, um ohne Herzinfarkt zum nächsten Dorf zu kommen. :)

Doch nun haben wir zufällig erfahren, dass es ab Dezember gar keinen öffentlichen Nahverkehr im Dorf mehr geben soll. Damit wären wir also komplett von der Aussenwelt abgeschnitten, und alle die (wenigen), die den Bus für die Fahrt zur Arbeit nutzen, müssen dann auch noch aufs Auto umsteigen.

Für uns könnte es vor allem zum Problem werden, wenn wir die Kinder nach dem Unterricht nicht von der Schule abholen können und sie eigentlich den Bus nehmen müssten. Wie das künftig funktionieren soll (es sind ja auch andere Kinder betroffen), ist noch völlig offen.

Schön, dass es immer wieder neue Probleme zu lösen gilt. Dabei haben wir eigentlich schon genug am Hals ...

Freitag, 23. Juni 2017

Süsser Besuch

Vor ein paar Monaten schrieb ich über einen Gast, der sich einen Tag lang in unserem Haus aufhielt und mit seinem Wesen so viel Vergnügen bereitet hat. Die Rede ist von einem jungen Kätzchen, das durch unseren Garten streifte und dann, ganz ohne Scheu, plötzlich im Wohnzimmer war und es sich dort mit mir gemütlich machte. Es war absolut keine Katze vom Typ Diva, also eigenwillig, bestimmend, herablassend. Dieser junge Stubentiger war aufgeschlossen, vorsichtig, verspielt, neugierig, verschmust. Wir hatten sofort einen Draht füreinander.

Nach diesem Tag haben wir sie lange nicht mehr gesehen. Wochen später haben wir zufällig in Erfahrung gebracht, dass sie dem Hausbesitzer ein Stück die Strasse hinunter gehört, als sie um dessen Haus spazierte. Doch bei uns hat sie sich fortan nie blicken lassen.

Vorgestern Abend wollten wir noch die Fische füttern, und da hab ich sie in unserem Garten entdeckt. Sie tollte quer durch das Gelände, jedem Insekt hinterher, rauf auf die Sitzbank, einen jungen Baum und wieder herunter.

Als sie uns sah, hielt sie zunächst gebührenden Abstand, sprang aber weiter über den Rasen. Als Rosalie dann zurück ins Haus ging, kam sie auf mich zu, wollte spielen und sich streicheln lassen.

Ich glaube, wenn man so eine Katze im Haus hat, kann man noch so verärgert nach Hause kommen - ein paar Minuten mit so einem lebensfrohen, lieben Tier lässt einen jeden Ärger ganz schnell vergessen. Sofern man keine Allergie hat ...

Mittwoch, 21. Juni 2017

Sonnenwende

Nun werden die Tage also schon wieder kürzer! Wo ist das halbe Jahr nur geblieben? Sicher, laut Kalender beginnt jetzt erst der Sommer. Aber die Vorstellung, dass an jedem folgenden Tag die Sonne wieder früher untergeht, weckt das Gefühl in mir, dass die Zeit wahnsinnig schnell vergeht.

War es  nicht gerade erst kürzlich, dass wir beim Fondue auf das neue Jahr gewartet haben?

Ausserdem habe ich hier in der Schweiz sowieso das Gefühl, dass die Tage kürzer sind, vor allem später beginnen. Und tatsächlich - hättet Ihr gedacht, dass die Sonne in Bern rund 45 Minuten später aufgeht als in Berlin?

Der täglichen Erwärmung ist das derzeit "egal" - für die nächsten Tage sind jeweils 34°C vorhergesagt worden. Da mag man sich eigentlich gar nicht mehr bewegen. Zum Glück habe ich ab morgen frei bis zum kommenden Montag und kann mich dann entsprechend kleiden. Ins Büro in kurzen Hosen? Das überlasse ich den Kollegen, die halb so alt sind wie ich. In diesem Punkt bin ich dann doch eher konservativ und bevorzuge halbwegs seriöse Kleidung auf Arbeit - ohne Shorts und Flipflops. Und da es im ganzen Haus klimatisiert ist, schwitze ich nur auf dem Weg bis zum Auto ...

Starten wir also in den längsten Tag!

Dienstag, 20. Juni 2017

Endlich wieder Fussball :)

Ich gestehe erneut, dass mir das eine oder andere männerspezifische Gen fehlt. So interessiere ich mich nur marginal für Autos. Und auch kaum für Fussball. Immerhin weiss ich, wer Meister in der Bundesliga geworden ist und auch, was meine "Heimmannschaft", die Hertha, so macht. Aber ansonsten? Meine Kollegen fachsimpeln jede Woche über alle Ligen der Welt und spielen eine eigene Kicker-Liga. Ich kann mich dann an diesen Gesprächen nicht beteiligen ...

Nun ist ja mal wieder ein Cup. Früher, als ich allein war, habe ich bei solchen Anlässen relativ viele Spiele gesehen, inzwischen interessiert mich auch das kaum noch. Selbst das gestrige Spiel von Deutschland habe ich verpasst. Dank der heutigen technischen Möglichkeiten habe ich dann am nächsten Morgen im Schnelldurchlauf zumindest die interessanten Szenen und Tore angeschaut, aber das reicht dann auch.

Meine Liebste findet das sehr angenehm. :) Sie denkt mit Grausen an alte Zeiten, als ihr Ex so ziemlich an jedem Abend irgend ein Spiel im TV sah, während sie sich um Haushalt und die Kinder kümmerte.

Das wird ihr mit mir nicht passieren. Ich geniesse dann lieber das Leben im Freien und mit meinem Schatz. Da bin ich mittendrin, statt nur dabei. :)

Montag, 19. Juni 2017

Hitzewelle

Nachdem unsere drei Geburtstage nun vorüber sind, haben wir das wunderschöne Wochenende gestern Abend bei einem Glas Wein auf dem Balkon ausklingen lassen. Es ist einfach schön, noch gemütlich zusammen zu sitzen, die Ruhe zu geniessen und dabei den leckeren Wein aus der Region zu trinken ...

Nun rollt sie an, die grosse Hitze. Ab morgen und die ganze Woche über jeden Tag über 30 Grad. Eigentlich möchte man sich bei dem Wetter gar nicht mehr bewegen. Immerhin, im Büro gibt es eine Klimaanlage, und daheim bleibt es dank der alten, dicken Mauern noch recht erträglich kühl. Doch wer bei diesem Wetter draussen arbeiten muss, ist wirklich nicht zu beneiden. Und das nicht nur direkt wegen der Hitze - vorhin fuhr ein Müllwagen an mir vorbei, und die Gerüche, die er hinter sich her zog, erzeugten bereits jetzt am frühen Morgen einen leichten Brechreiz. Hut ab vor denen, die den ganzen Tag auf und an diesem LKW verbringen müssen!

Wir beginnen nun ganz langsam den Countdown bis zu unserer Holiday-Season, die beginnt in 19 Tagen. Erst für ein Wochenende nach Frankreich, und dann gleich zwei Mal quer durch Deutschland, einmal per Flieger und einmal per Auto. Da darf es dann auch gern sommerlich sein, schliesslich verbringen wir eine Woche an der Ostsee.

Also dann - auf in die neue Woche, und immer schön im Schatten bleiben. :)

Freitag, 16. Juni 2017

David und Goliath

Ich bin nicht so genau informiert, welche Vorschriften es in Deutschland gibt, wenn irgendwo neue Bauprojekte geplant werden. In der Schweiz läuft es so ab, dass mit der Einreichung eines Baugesuchs bei der Gemeinde dort, wo das neue Gebäude erbaut werden soll, Profile aufgestellt werden müssen, die den genauen Massen des künftigen Objektes entsprechen. Somit kann man sich auch optisch vor Ort ein gewisses Bild dessen machen, was einen erwartet.

Als Einwohner hat man nach Veröffentlichung im Amtsblatt dann in der Regel zwei Wochen Zeit, um die Pläne einzusehen und Einsprache zu erheben. Werden solche Anträge fristgerecht abgegeben, ist das Verfahren dann erst einmal gestoppt. Die Argumente werden den Behörden vorgelegt, die dann ihrerseits Gutachten erstellen, die positiv oder negativ sein können. Bei negativen Gutachten erhält der Bauher die Gelegenheit, die Mängel nachzubessern, bei positiven Gutachten wird der Einsprechende informiert und kann dann entscheiden, seine Einsprache weiter zu ziehen oder zurück zu nehmen.

Nun haben wir (leider) gegenüber unseres "Häuschens" gleich vier solcher Bau- oder besser Spekulations-Projekte, die darauf warten, das gesamte Dorf zu verschandeln. Gegen alle vier haben wir Einsprache erhoben und damit das Verfahren schon mal um viele Monate verzögern können. Allerdings haben wir auch viele Stunden investiert, um diese Schreiben mit Fakten, sachlichen Fragen und Argumenten zu untermauern. Das Verrückte dabei ist, dass uns während der Recherchen Dinge aufgefallen sind, die eine Fach-Behörde eigentlich innerhalb von Sekunden hätte erkennen müssen. Und trotzdem sind alle Projekte gut geheissen worden.

Da stellt man sich irgendwann die Frage, woran das liegen mag? Kein Interesse, keine Ahnung oder ist gar Geld geflossen? Ich weiss nicht, was schlimmer ist, aber es macht uns fassungslos. Gerade kam wieder ein Dossier mit diversen positiven Gutachten, obwohl weiterhin in den Plänen grundlegende Verstösse gegen Vorschriften zu erkennen sind. Und wieder haben wir sämtliche Gutachten auseinander genommen und die Argumente darin widerlegt.

Nun soll auch noch still und heimlich ein riesiger alter, geschützter Baum einfach so gefällt werden dürfen, ohne dass es eine Begründung dazu vom Bauherrn geben würde. Was ist da nur los in den Amtsstuben ...

Zum Glück stehen wir nicht allein da mit unserem Bemühen. Wenigstens zwei weitere Familien kämpfen gegen die Behörden und versuchen, das fast Unvermeidbare doch noch zu verhindern. Ein paar Monate dürften wir nun wieder gewonnen haben, aber ausgestanden ist es noch lange nicht. Die nächste Runde kommt bestimmt ...

Donnerstag, 15. Juni 2017

Home-Office

Nun hat mich der Alltag wieder, aber die letzten 48 Stunden gingen ziemlich durcheinander ...

Wie im letzten Post angekündigt, sollte am Dienstag - mit einem Tag Verspätung - das Seminar starten. Es wurde allerdings zu dem befürchteten Desaster. Nach zwei Stunden funktionierte die Testumgebung des Dozenten noch immer nicht, und als es dann endlich mit dem Stoff los ging, hatte der gute Mann absolut keinen Plan, wie und vor allem was genau er uns denn zeigen soll. Gegen halb zwölf beschlossen wir daher einstimmig, das Seminar abzubrechen. Ein unglaublicher Vorfall und ein Armutszeugnis für die beauftragte Firma. Es wurde besprochen, dass wir keinen Rappen zahlen für diesen Reinfall.

Nun war es also Mittag und ich hätte gern noch ein wenig was getestet. Aber im Büro habe ich dazu ohnehin weder Zeit noch Ruhe. Also habe ich mit meinem Chef gesprochen und ihn gefragt, ob er einverstanden sei, wenn ich am Nachmittag mit meinem Notebook Home-Office machen würde. Er hatte nichts dagegen, also fuhr ich heim.

Wer diesen Luxus selbst geniessen kann, wird wissen, wovon ich spreche, wenn ich behaupte, dass ein Arbeitstag daheim etwas Tolles ist: Man hat seine Ruhe, kann jederzeit mal schnell in die eigene Küche und sich bedienen, eine Pause auf der Terrasse im Garten machen und ist immer in der eigenen, vertrauten und privaten Umgebung. Trotz oder gerade wegen dieser Vorzüge war ich unglaublich produktiv und habe eine Menge geschafft. Und zum Feierabend ist man immer gleich daheim und steht nirgends um Stau. Das ist genial!

Bei einer Vollzeitbeschäftigung wäre ein Tag Heimarbeit pro Woche wirklich eine feine Sache. Das kann ich nur leider derzeit im Büro nicht durchsetzen. Dafür habe ich aber halt jeden zweiten Freitag frei, und man kann eben nicht alles haben. :)

Gestern Morgen hat dann leider mein dienstliches Notebook den Geist aufgegeben, damit war ich zwei Stunden lang im Büro arbeitsunfähig. Das Gute war, dass ich dadurch ein neues Gerät erhalten habe. :-) Allerdings blieb auch Einiges an Arbeit liegen. Aber Rosalie hat zurzeit auch sehr viel zu tun und ist oft spät zu Hause, da muss ich nicht auf die Uhr schauen, um pünktlich Feierabend zu machen. Ausserdem ist mittwochs im Dorf Training des Schützenvereins, und daher knallt es von 17:30 Uhr bis 20 Uhr ohne Pause. Wenn ich nicht gerade selber Krach machen und Rasen mähen will, ist das ziemlich lästig!

Es ist derzeit unglaublich schwül hier in der Region. Eigentlich möchte man gar nichts anziehen, aber das würde wohl doch ein wenig unangenehm auffallen. :-) Und da ich mich absolut nicht überwinden kann, in kurzen Hosen ins Büro zu gehen, muss ich hier halt schwitzen ...

Dienstag, 13. Juni 2017

Deutsche Gründlichkeit?

Gestern hätte bei mir auf Arbeit ein zweitägiges IT-Seminar beginnen sollen. Ich war zu früh und als erster Teilnehmer da und wurde vom Dozenten erst begrüsst und dann gleich angesprochen, ob ich denn vielleicht auch am Mittwoch Zeit hätte. Es würde ihm nicht gut gehen und er wolle das Seminar gern verschieben. Im Notfall könne er vielleicht zwei bis drei Stunden durchhalten, aber länger sicherlich nicht, ausserdem müsse er sicher immer wieder zur Toilette ...

Mir war es egal, mehrere Kollegen hatten allerdings schon andere Pläne für den Ausweichtag. Was nun? Der gute Mann (aus Deutschland kommend, keinen Dialekt verstehend) meinte, das wäre jetzt schwierig. Allerdings sei das Seminar ohnehin so ausgelegt, dass man es ganz ruhig angehen lassen könne und den Stoff vermutlich auch an einem Tag schaffen würde. Er, der Dozent, hätte sich eigentlich gedacht, dass wir am zweiten Tag mittags Schluss machen, dann auf seine Kosten noch schön essen gehen, danach vielleicht noch woanders ein Eis essen und dann Feierabend machen. Wie, was? Meinte der das ernst? Betretenes Schweigen im Raum ... Wir hatten doch zwei Tage eingeplant und eigentlich lt. Kursplan ein volles Programm!?

Aber nein, meinte der Dozent, er habe eine ganz andere Agenda als wir und da stünde nicht viel drauf! Nun war das Chaos komplett. Weder die Tage des Seminars noch die Inhalte waren noch klar. Nur das Mittagessen war fest eingeplant!

Inzwischen war mit all den Diskussionen mehr als eine Stunde vergangen (in der kein Toilettengang erforderlich war), und wir entschieden uns missmutig, die Runde aufzulösen, damit die Verwaltung sich um die Formalitäten kümmern konnte. Ein Kollege stellte aber noch die wahnwitzige Frage, auf welchem System denn die Schulung stattfinden würde. Daraufhin meinte der Experte, er hätte entsprechende Server in der Firma, die wir nutzen könnten.

Alle Alarmglocken schrillten. Server auswärts? Aus unserem Netz? Niemals! Der superschlaue Dozent blickte ungläubig drein, schnappte sich mein Notebook, um es gleich mal zu versuchen und festzustellen, dass wir leider Recht hatten. "Kein Problem", meinte er, es gäbe noch einen anderen Weg. Nur leider fiel ihm für diesen Weg weder die korrekte URL ein noch das Passwort für seinen Mailaccount, um danach zu suchen.

Wir haben also auch diesen Versuch abgebrochen, ich hab mir mein Notebook geschnappt und bin zurück ins Büro gelaufen. Heute früh um 8 Uhr starten wir einen neuen Versuch, falls der gute Mann aus Thüringen wieder fit ist, die URL zu seinem Server weiss und genug Ahnung hat, um die Themen, die uns eigentlich interessieren, auch innerhalb eines Tages rüber zu bringen.

Ich hab noch nie in meinem Leben eine so dilettantische Seminar-Vorbereitung erlebt und bin gespannt, ob wir den Tag durchhalten oder entnervt flüchten werden ...

Montag, 12. Juni 2017

Plagegeist

Es war ein wunderschönes Sommer-Wochenende mit blauem Himmel und viel Sonne, Wärme, gemütlichem Nachmittag auf der Terrasse ...

Nur mein Rücken nervt! Dabei ist mir gestern bewusst geworden, dass ich mich nun schon 15 Jahre mit den Schmerzen herumschlage, die zwar zum Glück nicht dauerhaft da sind, aber doch leider immer wieder kommen. Rezidivierend, wie der Mediziner so lapidar sagt.

Viel wurde herum gedoktert, vermutet, diagnostiziert, aber geholfen hat schlussendlich nichts. Ich lebe mit den Schmerzen. Wenn es zu schlimm wird, nehme ich Diclo, das Alleilmittel gegen solche Beschwerden, und ansonsten bemühe ich mich, "gefährliche" Bewegungsabläufe zu meiden, um die Schmerzen nicht zu provozieren. Auch zwei Rehamassnahmen brachten nur temporäre Verbesserungen.

Immerhin - nun bin ich in der Schweiz, und vielleicht sollte ich noch einen Anlauf nehmen, um die Ursache mal ernsthaft und nicht nur als Kassenpatient untersuchen zu lassen. Vielleicht liesse sich die Lebensqualität nach Abklärung und entsprechender Behandlung noch ein wenig steigern.

Bis dahin muss ich mich damit abfinden, immer Tabletten für den Ernstfall dabei haben zu müssen, kein Bowling mehr spielen zu können und Aktionen wir Harken, Staubsaugen oder auch längere Shopping-Touren, bei denen ich lange stehen muss, nur sehr dosiert und mit längeren Pausen durchführen zu können.

Is eben nüscht, wenn man alt wird ... ;)

Freitag, 9. Juni 2017

Was fehlt

In der Regel gehen Rosalie und ich gemeinsam einkaufen, zumindest, wenn es um mehr als eben mal ein Brot für den Abend geht. Und längst habe ich mich dabei an die Artikel gewöhnt, die man hier in den Supermärkten vorfindet und vermisse eigentlich nichts.

Doch hin und wieder habe ich Appetit auf bestimmte Dinge aus "alter" Zeit, beginne, danach zu suchen - und finde sie nicht. So ist die Auswahl an Streichwurst in der Schweiz minimal bis gar nicht vorhanden: Mettwurst, Leberwurst, Teewurst und Ähnliches findet man hier nur ganz spärlich, während die Auswahl in Deutschland riesig ist.

Neulich wollte ich Schokoladeneis mit Vanillesauce essen. Vanillesauce - das sollte doch kein Problem sein ... War es aber! Es gibt eine Art Vanille-Crème, aber die kann man getrost vergessen. Die klassische dänische Vanillesauce? Fehlanzeige! Wir haben sie dann neulich aus Deutschland importiert!

Letzte Woche hatten wir die Idee, mal Kartoffeln mit Kräuterquark zu essen, ganz simpel und schnell gemacht. Also ab in den Markt, grosse Kartoffen und irgend einen Kräuterquark ausgesucht. Moment - irgend einen? Es gibt überhaupt keinen! Damit habe ich nun gar nicht gerechnet!.In Berlin stehen zig verschiedene Sorten im Regal, mit viel Fett, wenig Fett, mal als Kräuterquark, mal als Frühlingsquark, von Milbona, Milram usw. Nix davon gibt es hier, nicht einmal bei LIDL. Also Hand angelegt und selbst welchen zusammen gemanscht.

Es ist schon manchmal eigenartig, dass für mich ganz normale Dinge hier einfach nicht zu bekommen sind. Nicht einmal Müsli ... Okay, stimmt nicht so ganz. :) In der Schweiz heisst es halt Müesli, denn das Müsli ist im Dialekt eine Maus ...

Donnerstag, 8. Juni 2017

Gescheitert

Schade - als Maus-Retter haben wir leider versagt. Gestern Abend ist auch das zweite Baby gestorben. :( Ob es nun an der zu geringen Temperatur im Terrarium lag oder ob die beiden süssen Dinger krank waren und deswegen von der Mutter verstossen wurden, wissen wir nicht. Aber wir haben zumindest versucht, sie zu retten ...

Nun haben sie ihre letzte Ruhestätte im Garten bekommen und sind zumindest nicht in einem Katzen- oder Raubvogel-Magen gelandet.

Wie bereits mal geschrieben, ist das Thema Katze immer noch aktuell, vor allem auch bei den Kindern, aber eine Lösung gibt es "dank" meiner Allergie auch nicht. Man könnte einen möglichen Kandidaten vielleicht auf seine individuelle Allergen-Belastung hin testen lassen. Aber reicht das?

Die Vorstellung, eine Katze auf Probe zu haben, behagt mir auch nicht. Man gewöhnt sich ja sehr schnell an ein Tier, und es dann ggf. wieder abgeben zu müssen, wäre schon sehr traurig. Und wie lange soll man es probieren? Welche Chance gibt es, dass ich mich - wie man öfter hört - tatsächlich an das Allergen gewöhne und keine Medizin mehr benötige? Eine Hypersensibilisierung dauert lange und ist aufwändig. Und eine Nacktkatze kommt nicht in Frage!

Wie gut, dass man sich bei den Fischen im Teich keine Gedanken machen muss. Mit denen kann man zwar nicht kuscheln und sie sind auch nicht gerade kommunikativ, aber sie kommen immerhin angeschwommen, wenn man am Ufer steht - und betteln um Futter. ;)

Mittwoch, 7. Juni 2017

Tierische Untermieter

Als ich am Montag auf unserer Terrasse unterwegs war, entdeckte ich mittendrin ein Wollknäuel. Erst dachte ich, es sei Unrat, dann erkannte ich, als ich näher kam, dass es wohl zwei Mäuse sein müssen. Ich hielt sie für tot, da sie sich überhaupt nicht bewegten.

Bevor ich mich darum kümmerte, rief ich Rosalie, um sich die Tiere anzuschauen. Sie kam herunter und meinte, die beiden winzigen Mäuse würden noch leben! Und tatsächlich, wenn man genau hinschaute, sah man sie atmen.

Also Handschuhe angelegt, eine Kiste gesucht, und die beiden Mäuschen vorsichtig hinein buxiert. Bei den vielen Katzen im Garten hätten sie wohl keine Stunde mehr dort sitzen können.

Doch was nun? Meiner Liebsten fiel ein, dass wir noch ein Aquarium im Keller haben. Also haben wir das flink zum Terrarium umgebaut, Erde, Stroh, Gras und ein kleines improvisiertes Häuschen hinein getan und fertig war das Maus-Heim für Feivel 1 und Feivel 2. Wir legten Haferflocken und Wasser mit hinein, an dem sie sich auch recht schnell zu schaffen machten. Es ist ja so süß, wenn sie eine Flocke in die Vorderpfoten nehmen und daran knabbern.

Dienstagmorgen vor der Arbeit galt der erste Blick dann auch den neuen Untermietern, deren Behausung wir wegen der Kälte draussen ins Zimmer gestellt hatten. Beide schienen die Nacht recht gut überstanden zu haben.

Als ich gestern Abend heim kam, sah es leider anders aus. Eine der Mäuse lag apathisch vor dem Mäusehaus und atmete kaum noch. Minuten später war sie leider gestorben. Wir haben sie im Garten beerdigt.

Die zweite Maus wirkt aber noch fit. Wir werden versuchen, sie aufzupäppeln und kurz vor unserem Urlaub, dann sollte sie etwa 8 Wochen alt sein, in die Natur entlassen.

Hier noch Bilder der süßen Mäuschen. Auf dem ersten sieht man, wie wir sie gefunden haben. Auf dem anderen Bild erkennt man im Vergleich mit dem Flaschendeckel, wie klein sie sind:


Dienstag, 6. Juni 2017

Keine grosse Feierlaune

Der Juni ist bei uns immer ein Feier-Marathon. Rosalie, ihre Tochter und ich haben innerhalb von einer Woche Geburtstag. Während wir im letzten Jahr ein grosses Fest wegen der Null in meinem Alter feierten, wird es in diesem Jahr eher ruhig zugehen. Rosalies Tochter hat keinen Bock auf ein Fest und wir Erwachsenen haben bislang auch nichts geplant. Vielleicht wird es eher ein "Sammelanlass" noch im Verbund mit dem Schulabschluss von Rosalies Sohn und der Konfirmations-Ersatz-Feier. :)

Oder vielleicht machen wir auch gar nichts und verschieben die Party auf einen Termin nach der Scheidung. Dann gäbe es (hoffentlich) richtig was zu feiern! Ein Datum dafür ist allerdings noch immer nicht in Sicht ...

Damit es zumindest voran geht, hat mein Schatz die gesamten Feiertage vor dem PC verbracht und Papiere gesichtet. Eine schier endlose Arbeit, die aber leider nötig ist. Da das Wetter hier nicht feiertagswürdig war, haben wir draussen zumindest nichts verpasst.

Und nun starten wir in eine neue, ganz kurze Woche, während sich am Horizont langsam der nächste Urlaub zeigt - in fünf Wochen geht es wieder nach Berlin! :)

Freitag, 2. Juni 2017

Zangengeburt

Es wäre irgendwie zu einfach, wenn mal etwas ohne Widerstände und Pannen funktionieren würde.

Gestern sollte unser neuer Kühlschrank geliefert werden. Mit dem Händler war vereinbart, dass der Lieferant am Nachmittag erscheinen sollte. Dafür kamen am Vortag gleich 2 SMS mit unterschiedlichen Zeiten: 12-15 Uhr 13-15 Uhr. Nun gut, beides nicht gerade "Nachmittag", aber Rosalie wollte sich entsprechend einrichten und früh Feierabend machen.

Um 11:01 klingelte zu Hause das Festnetz (ich werde per Mail informiert). Ich vermutete, dass die Lieferfirma sich anmelden wollte. Dann schrieb mir Rosalie, dass sie eine SMS erhalten hätte mit der Ankunftszeit des Monteurs zwischen 11:10 und 11:40 Uhr - da war sie natürlich noch im Büro. Sie rief daraufhin die Hotline an und konnte den Monteur erreichen. Der meinte, das würde alles gar nicht gehen, sie seien nur zu zweit und würden das schwere Ding nicht nach oben tragen, ausserdem sei ja niemand vor Ort gewesen.

Meine Liebste wies darauf hin, dass das alles nicht ihr Problem sei, schliesslich war alles richtig im Auftrag vermerkt, auch die Lieferzeit! Dann brach das Gespräch ab.

Kurz danach rief wieder die Firma an und entschuldigte sich mit der Frage, wann denn nun geliefert werden könne. Rosalie bestätigte, dass sie, wie vereinbart, ab 13 Uhr anwesend sein werde. Es verging aber eine halbe Stunde, und es kam - niemand. Meine Liebste musste wieder die kostenpflichtige Nummer anrufen. Die Dame von der Hotline versuchte, den Fahrer zu erreichen, aber vergeblich. Sie hinterliess eine Nachricht und meinte, man würde wieder anrufen.

Ich hatte mir eine Frist bis 15 Uhr gesetzt, dann wollte ich persönlich in den Laden fahren und den Filialleiter verlangen. Dazu kam es aber zum Glück nicht. Um 14:46 kam die nächste SMS, dass das Gerät in der nächsten halben Stunde ankommen würde. So war es dann auch. Diesmal kamen gleich drei Leute mit drei Autos, in einem davon war das neue Kühlgerät.

Also das alte die Treppe hinunter und das neue hinauf ... Leider nicht, denn trotz Demontage der Lampe im Flur steckte der Karton des neuen Kühlschranks auf der Treppe fest. Oh man. Mit Schieben, Drücken und viel Kraft brachten es die drei dann schliesslich doch noch in den ersten Stock.

Und nun steht es da, das neue Schmuckstück, vor der Wand, die mein Schatz aus diesem Anlass auch gleich noch neu gestrichen hat. Schick sieht es aus, und wir hoffen, dass es uns nun lange Freude macht, anstatt nur zu brummen und Energie zu verschwenden.

Donnerstag, 1. Juni 2017

Weltuntergang

DAS war ja mal ein Platzregen! Stundenlanges Blitzen und Donnern, heftige Winde und Starkregen vom Feinsten - beeindruckend! Über uns schienen sich verschiedene Gewitterzellen festgesetzt zu haben, die abwechselnd ein beeindruckendes Schauspiel lieferten. Dazu starke Böen, sodass ich nur mit Mühe die gekippten Fenster schliessen konnte und dabei auch noch nass wurde.

Der Natur hat es sicherlich gut getan, und unser Haus ist zum Glück ohne sichtbare Schäden davon gekommen. In der Region hat es einige Keller gefüllt, Bäume entwurzelt und Strassen überflutet. Da wir am Hang wohnen, kann man auch nie genau sagen, wie sich so eine Sturmflut bemerkbar machen könnte. Aber da das Haus schon weit über 100 Jahre dort steht, wird es hoffentlich auch die nächsten 50 Jahre nicht vom Wasser weggespült.


Mittwoch, 31. Mai 2017

Wieder ein Stück Schweiz

Da ist er, der neue Führerausweis! Nachdem ich ja bereits nach meinem Umzug einen Ausländerausweis erhalten habe, der allerdings zu Hause im Schrank liegt und nur aus einem Stück Papier besteht, das lediglich belegt, dass ich mich hier angemeldet habe, bin ich nun seit gestern stolzer Besitzer des ersten "richtigen" Schweizer Dokuments. Der bisherige deutsche Ausweis schlummert derweil in Berlin und wird dort verwahrt.

Damit sind nun vorläufig alle Formalitäten abgeschlossen. Jetzt habe ich vier Jahre Ruhe, danach kann ich die Niederlassungsbewilligung beantragen, mit der ich dann auch wieder an Abstimmungen, z. B. in der Gemeinde, teilnehmen darf.

Noch ein Nachtrag zu gestern: Das Wasser fliesst wieder und wir sind erleichtert!

Dienstag, 30. Mai 2017

Wasser ist zum Waschen da

... wenn man denn welches hat ...

Unser Haus wird einzig durch eine sehr ergiebige Quelle mit Wasser gespeist. Klingt toll, und das ist es im ersten Moment auch. Aber mit so einer Quelle geht man auch Risiken ein: Was, wenn die Leitung kaputt geht? Was, wenn das Wasser verunreinigt wird? Was, wenn der zweite Rechte-Inhaber plötzlich etwas "mauschelt" und man selbst nicht mehr genug Wasser bekommt? Was, wenn die Quelle sich plötzlich andere Wege sucht?

Mit all diesen Fragen müssen wir uns nun, genauer gesagt heute mal wieder beschäftigen. Der zweite Rechteinhaber, der über all das Wasser verfügen kann, was wir nicht brauchen, möchte gern einen Brunnen für Tiere installieren. Abgesehen davon, dass wir davon nur zufällig erfahren haben und unsere Bedenken äusserten, hat man sich nun zumindest darauf geeinigt, dass der neue, zusätzliche Abzweig der Leitung mit einem Schieber versehen wird, damit im Falle, dass wir danach zu wenig Wasser im Haus haben, diese neue Leitung gleich wieder stillgelegt werden kann.

Aber so eine Quelle mit Brunnenstube und langer Wasserleitung ist ein sensibles Gebilde. Da für die Zeit der Bauarbeiten die Hauptleitung zugedreht werden muss, besteht immer ein Risiko, dass das Wasser danach nicht mehr so fliesst wie bisher. Für uns wäre das fatal, denn wir sind nicht an die Wasserversorgung des Ortes angeschlossen, hätten damit im schlimmsten Fall ab heute keinen Tropfen Wasser mehr und auch der Teich wird dann nicht mehr versorgt.

Meine Liebste wird, soweit zeitlich möglich, die Arbeiten ein wenig beaufsichtigen, aber im Grunde können wir nicht viel mehr tun als zu hoffen, dass alles gut geht und das Quellwasser nach Abschluss der Bauarbeiten so ergiebig sprudelt wie zuvor. Ansonsten haben wir ab heute Abend ein riesiges Problem ...

Montag, 29. Mai 2017

Was für ein schönes Sommerwochenende

Dank des Brückentages und des Sommerwetters liegt ein viertägiges Super-Wochenende hinter mir. Die Temperaturen kletterten von Tag zu Tag, Sonne satt - was will man mehr? Es war das erste sommerliche Wochenende, bei dem ich nicht am Sonntag zurück nach Berlin musste, sondern bis zum Sonntagabend meinen Schatz und den Garten geniessen konnte.

Die grösste "Schwierigkeit" war, meine legeren Sommersachen zu finden, denn die hatte ich beim Umzug im Oktober irgendwo hin verräumt in dem Wissen, sie vorläufig nicht zu benötigen. Also musste ich mich erst einmal durch die Schränke im Haus wühlen, bis ich mein Lieblings-Shirt und die Shorts gefunden hatte.

Aber dann haben wir die Tage so gut es ging genossen, vom Frühstück auf dem Balkon bis zum Glas Wein am Teich zum Abend, Besuch am See, Grillieren auf der Terrasse. Wenn nur der Papier-Scheidungs-Krieg nicht wäre ...

Trotzdem haben wir das Beste draus gemacht und nachdem ich heute im Büro ankam, fühlte es sich an, als hätte ich einen Kurzurlaub hinter mir. Es ist wirklich ein Stück Lebensqualität, in einer so schönen Umgebung zu wohnen, bei der man nur die Tür öffnen muss, um in Urlaubsstimmung zu kommen.

Genug Energie sollte ich also getankt haben, um die ganz normal lange Woche mit 42 Arbeitsstunden zu überstehen. Los geht's ...

Samstag, 27. Mai 2017

Bizarre Kreaturen


Es ist schon erstaunlich, was für seltsame Lebewesen die Natur hervorbringt ...

Wir haben vor unserem Küchenfenster einen Insektenschutz, da wir hier leider viel mit Fliegen zu tun haben. An diesem Netz klebte neulich ein kleiner Zweig, mehr als zwei Tage lang hing er da. Ich hab mir nichts dabei gedacht, bis eines Morgens ein zweiter "Zweig" direkt daneben hing. Das fand ich dann doch etwas eigenartig und öffnete daher das Fenster, um mir das genauer anzusehen.

Tatsächlich konnte man, wenn man ganz genau hinsah, kleine Beinchen an einem Ende erkennen, und als ich das Netz bewegte, flogen die "Zweige" davon ... Eine kurze Recherche im Netz ergab, dass es sich um den Mondvogel handelt! Ein Falter, der aussieht wie ein abgeschnittener Zweig, wenn er sich nicht bewegt. Leider habe ich kein Bild gemacht, daher hier nur ein Link. Was es nicht alles gibt!

Aber die Schweizer Natur beherbergt auch "normale" Tiere. Zwei Beweise habe ich gestern im Bild festgehalten. Den Milan sieht man hierzulande sehr oft, auch Eidechsen entdeckt man recht häufig, den Klapperstorch aber eher selten, und wenn, dann immer ohne Baby im Schnabel. :)







Mittwoch, 24. Mai 2017

Neuer "Mitbewohner" kündigt sich an


Es ist lange her, seit wir uns auf die Suche begeben haben nach einem neuen Kühlschrank. Nun hat der Countdown begonnen, alea iacta est!

Das bisherige Modell haben wir von den Vorbesitzern übernommen. So ein Food-Center ist an sich eine feine Sache - man hat wahnsinnig viel Platz. Aber wenn man sich oft in der Küche aufhält, dann sollte das Gerät nicht jegliche Konversation verhindern, indem der Motor fast ohne Pause läuft und noch dazu ein Brummen von sich gibt, das einem den letzten Nerv raubt.

Alle Tipps im Netz halfen nichts, das Geräusch blieb. Also musste endlich ein neues Modell her. Leider ist die Auswahl in der Schweiz deutlich geringer als z. B. in Deutschland (warum eigentlich, wo sich doch nur der Stromstecker von Deutschland unterscheidet?). Nach einiger Überlegung sollte es wieder so ein schickes Food-Center werden. Das schränkte die Auswahl nochmals ein.

Nachdem wir uns erst auf ein Gerät von LG fixiert hatten, fiel die Wahl nach eingehender Fach-Beratung nun doch auf Samsung. Vor allem leise sollte das neue Teil sein und möglichst wenig Strom verbrauchen. Und da die Kinder die Angewohnheit haben, den Kühlschrank alle paar Minuten nach etwas Essbarem oder Süssgetränken zu checken, ist eine Door-in-Door-Variante durchaus auch ein cooles Feature! Und ein Wasser- und Eisspender! :)

Auf die von mir gewünschte Anzeige der Ist-Temperatur musste ich leider verzichten, denn die ist nach wie vor, so bestätigte auch der Fach-Berater, offenbar ein technisches NoGo. Wir werden also weiterhin Plastik-Thermometer für 3 Euro nutzen, um zu sehen, ob das, was wir draussen eingstellt haben, auch tatsächlich drinnen passiert.

Nächsten Donnerstag werden wir den neuen Mitbewohner zu Hause begrüssen dürfen. Die Lieferfirma ist nicht zu beneiden - 160 kg ins OG zu wuchten, macht sicher keinen Spass. Aber dafür werden sie immerhin gut bezahlt. Und wir haben dann eeeendlich Ruhe in der Küche.Gut, im Sommer halten wir uns häufig draussen auf und weniger in der Küche, aber der nächste Winter kommt bestimmt.

Allen, die wie wir dank Brückentag vier freie Tage am Stück geniessen können, wünsche ich ein tolles langes Wochenende! Den morgigen Feiertag, der in der Schweiz Auffahrt heisst, kennt man hier nicht so wie in Deutschland als inoffiziellen Vatertag. Macht nüscht - Hauptsache frei! :)

Dienstag, 23. Mai 2017

Vorsicht, Gefahr!

Wenn man in einem Krankenhaus arbeitet, ist man zwangsläufig einer grösseren Gefahr, krank zu werden, ausgesetzt, als in vielen anderen Berufen. Ärgerlich wird es aber, wenn dies durch Unachtsamkeit der Angestellten geschieht.

Ich rede dabei nicht von Schwächen in der Hygiene, die es leider - aus verschiedenen Gründen - auch immer wieder gibt.

In diesem Fall war es schlicht und ergreifend eine Falschinformation, die mich einem unnötigen Risiko ausgesetzt hat. Es ging darum, dass ich auf der Notfallstation ein Notebook überprüfen musste. An der Tür stand allerdings ein Warnschild "Isolation, Tröpcheninfektion". Also habe ich die Tür geschlossen gelassen und wollte meinen Test verschieben. Aber die zuständige Schwester am Tresen meinte, ich könne ruhig hineingehen, die Patientin sei bereits seit zwei Stunden nicht mehr da.

Also haben mein Kollege und ich die Tür geöffnet - und wir standen mittendrin im Behandlungsraum mit Patientin und deren Partner mit Mundschutz. Also hurtig wieder raus da und die Tür geschlossen!

Die Schwester hat sich dann vielmals entschuldigt. Na toll. Mein Kollege hat gleich noch mit der Ärztin gesprochen, die ihm versichert hat, dass die Gefahr in diesem Fall gering sei und wir uns keine Sorgen machen müssten. Es gehe nur um eine Gastroenteritis ...

Nun ja, ich hoffe, ich liege dann nicht auch bald dort auf der Isolations-Station.

Montag, 22. Mai 2017

Wenn Träume zerplatzen

Dank des herrlichen Frühlingswetters hatten wir ein wunderschönes Wochenende, vor allem der Sonntag war sehr entspannend. Leider musste Rosalie mehrere Stunden im Büro verbringen, aber zumindest den Abend haben wir im Garten verbracht, gegrillt/grilliert und die Sonne genossen.

Getrübt wurde die Stimmung am Samstagvormittag durch einen Anruf meines Vaters. Er plant ja seit vielen Monaten eine Kreuzfahrt im Juli. Es ist DAS Ereignis dieses Jahres und er hat es sich Einiges kosten lassen. Nun war zwar von Anfang an klar, dass er die meiste Zeit auf dem Schiff verbringen wird müssen, da er auf Grund seiner Gesundheit viele Ausflüge auslassen muss, aber offenbar hat sich sein Zustand in der letzten Woche verschlechtert, sodass er momentan fast gar nicht laufen kann und mir mit tränenreicher Stimme am Telefon erzählte, dass sie die Reise stornieren wollen.

Es wäre eine Katastrophe. Damit meine ich nicht das Geld, denn dank Versicherung sollte sich der finanzielle Schaden in Grenzen halten. Aber auf das einzig wirklich Schöne im Jahr zu verzichten, die Reise, auf die er sich schon seit dem letzten Herbst freut - da kann ich seine Enttäuschung sehr gut verstehen. Wenn man tagein, tagaus zu Hause sitzt (auf 59 m²), nichts als Arzttermine im Kalender hat und ansonsten in sein Notebook oder den Fernseher schaut, dann sehnt man sich verständlicherweise nach Abwechslung. Nun fahren die Beiden hin und wieder mal mit dem Auto ins Umland und gehen essen, aber das war es dann auch.

Und nun sieht es so aus, als würde das ganze Jahr in 2,5 Zimmern stattfinden. Dementsprechend niedergeschlagen war er Samstag am Telefon. Ich hab ihm nun erst einmal geraten, noch nicht aufzugeben. Zunächst müssen sie sich sehr genau die Vertragsbedingungen der Rücktrittsversicherung anschauen. Und ich denke, danach haben sie noch viel Zeit, um sich zu entscheiden. So eine Versicherung schliesst zwar bereits vorhandene Krankheiten aus, aber wenn es eine akute Verschlechterung gibt, die es letztlich unmöglich macht, die Reise anzutreten, wird hoffentlich der Arzt in seinem Attest eine passende Begründung finden.

Und bis dahin muss man sehen, was noch getan werden kann. Leider sind die Ärzte schon seit Jahren ratlos und stochern mit verschiedensten Medikamenten und Physio im Nebel, aber wenn man den Zustand wieder herstellen kann, den er noch vor einem Monat hatte, wäre schon viel gewonnen und er würde sich die Reise vielleicht zutrauen.

Es kommt noch dazu, dass er sich auch daheim kaum fortbewegen kann. Er fällt immer wieder hin (zum Glück bisher immer ohne grössere Verletzungen), und die Treppe nach draussen wird immer mehr zum Hindernis. Die stetige Bitte seiner Frau, man möge sich doch nach einer anderen Wohnung umsehen, hat er beharrlich ignoriert. Das kann ich teilweise verstehen, schliesslich wohnt er seit 1968 dort, aber wenn dies dazu führt, dass er früher oder später seine Wohnung gar nicht mehr verlassen kann, ist das wohl recht kurzsichtig. Da spielt es fast keine Rolle mehr, dass er mit bald 77 auch ernsthaft darüber nachdenken sollte, ob er noch Auto fahren kann ...

Auch Rosalie und ich haben unsere Urlaubspläne auf Wunsch meines Vaters auf seine Reise ausgerichtet, schliesslich wollten wir sie am Hafen in Kiel abholen. Womöglich wird daraus nun nichts, aber wir werden trotzdem eine Woche an der See verbringen. Darauf freuen wir uns schon sehr, und ich hoffe immer noch, dass wir meinen Papa dann mit nach Berlin nehmen können!