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Dienstag, 30. Juli 2019

Mutlosigkeit und Frust

Gestern Abend rief mein Papa an. Am Telefon wirkte er wie ein Häufchen Elend und fing irgendwann an zu weinen. Es muss schlimm sein, wenn man seinen eigenen körperlichen Verfall mehr oder weniger hilflos ansehen muss.

In diesem speziellen Fall hätte frühzeitige Aufklärung und/oder ein guter Arzt vielleicht helfen können. Aber offenbar hatte er weder das Eine noch das Andere. Seit gut einem Monat klagt er über eine Wunde an der rechten Ferse. Ausgerechnet an dem Bein, das bisher noch recht gut funktionierte. Die Wunde schmerzt beim Laufen, sodass er noch mehr Mühe hat mit der Fortbewegung. Und was noch schlimmer ist: Es heilt nicht, sondern wird immer schlimmer.

Hier muss ich den Ärzten, zumindest nach der Erzählung meines Vaters, eine nicht unerhebliche Mitschuld geben. Drei verschiedene "Experten" mit drei Meinungen - das geht gar nicht. Dabei wäre die Ursache so verdammt naheliegend gewesen, doch erst die Podologin letzten Freitag hat sie gefunden: Diabetes.

Dieses Leiden ist bei meinem Vater zwar zum Glück nur schwach ausgeprägt, aber trotzdem von Bedeutung, wenn es um genau solche Verletzungen geht, Stichwort "Diabetisches Fusssyndrom (DFS)". Das kann ganz übel enden - davon ahnt mein Vater zum Glück nichts, da er sich bei Krankheiten nicht im Netz informiert und sich lieber auf die - leider oftmals zweifelhaften - Aussagen der Ärzte verlässt. Wie kann es sein, dass ein Hautarzt diese mögliche Diagnose nicht erkennt und einfach irgend eine Salbe verschreibt??

Die Podologin hat meinem Papa nun erklärt, dass er mit dieser Wunde dringend in ein Diabetes-Zentrum gehen muss, um sie dort von einem ausgebildeten Arzt behandeln zu lassen!

Nun hat er erst am kommenden Montag dort einen Termin bekommen. Und das hat ihm ziemlich zugesetzt, schliesslich freut er sich riesig auf die Schweiz-Reise in 2,5 Wochen und hat Angst, dass daraus nichts wird. Ausserdem macht er sich Sorgen, dass er uns hier nur zur Last fällt, was natürlich völliger Unsinn ist. Ich konnte ihn am Telefon ein wenig beruhigen und er hat sich später per WA für seine schlechte Laune entschuldigt. Ich kann seinen Frust aber gut verstehen und ich frage mich, warum es einen Monat dauern musste, bevor jemand mal den richtigen Ansatz findet? Diabetes ist ja nun nicht gerade eine exotische Krankheit, und in Verbindung mit diesem Krankheitsbild hätten auch schon beim ersten Arzt die Alarmglocken läuten müssen. Schliesslich kann so eine Wunde bis zur Amputation führen. Es ist eigentlich ein Skandal, aber das wollte ich meinem Papa nicht so direkt sagen, und es ist ja auch nicht mehr zu ändern. Da seine Frau die offenen Stellen täglich gut versorgt hat, gehe ich davon aus, dass zumindest die Gefahr einer Infektion relativ gering ist.

Ich hab in Berlin damals leider ähnliche Erfahrungen machen müssen, als es um meinen Rücken ging. Als Kassenpatient ist man leider nicht von Interesse und wird einfach in eine Schublade gesteckt, ob die passt oder nicht. Bei mir passte sie gar nicht, aber ich hatte keine Möglichkeit, dort wieder heraus zu kommen. Das ist mir erst hier in der Schweiz gelungen.

Montag, 29. Juli 2019

Vergangenheit ganz nah

Das war seltsam heute Morgen. Bis zum Abitur musste ich jeden Samstag zur Schule. Also aufstehen kurz nach sechs Uhr, leise sein, um die Eltern nicht zu wecken, müde in eine leere Strassenbahn steigen, endlich zurück gegen halb zwei und ins kurze Wochenende starten. Kennt Ihr das auch noch?

Daran musste ich vorhin denken, denn die Kinder haben Ferien und Rosalie schon Urlaub, sodass ich der Einzige war, der sich "mitten in der Nacht" aus dem Bett quälen und zur Arbeit gehen musste. Zum Glück bleibt das nur bis Mittwoch so. Am Donnerstag ist hier Nationalfeiertag, danach beginnt dann endlich auch mein Urlaub.

Aber das wollte ich eigentlich gar nicht schreiben. Wir haben gestern die letzte Folge der aktuellen Staffel von "This is us" angeschaut (Achtung Spoiler!). Der Titel 'Das sind wir' passt hier wirklich gut, denn u. a. geht es ja um eine Frühgeburt. Und die Daten des kleinen Jack sind fast exakt wie bei meinem Sohn: 12 Wochen zu früh, Gewicht 2,5 Pfund. Meiner war lediglich noch 100 Gramm leichter. Zur Grösse wird da zwar nichts gesagt, aber das sollte auch in etwa hinkommen.

Und wenn ich die Bilder so sehe, erinnere ich mich nur zu gut an die Zeit: Ängste, Sorgen, wenig Schlaf. Tag und Nacht verbrachte man fast ohne Pause am Inkubator. Ganze acht Wochen dauerte es, bis wir unseren Knirps mit nach Hause nehmen durften. Im Film läuft bisher ja alles bestens, bei uns, und das ist typisch für Frühchen, gab es mehrere schwierige Situationen, in denen das Leben des Babys am seidenen Faden hing.

Mein Sohn ist ein Kämpfer und hat diese Phasen ohne bleibende Schäden überstanden. Was für ein Glück! Man darf gespannt sein, ob das in der nächsten Staffel auch für die Filmeltern so gut laufen wird.

Montag, 15. Juli 2019

Seelische Folter (noch ein Katzen-Post)

Momentan halten uns die Katzen daheim in Atem. Kaum hatten wir das arme Weisspfötchen begraben, gab es schon die nächsten Sorgen. Einer unserer Dauergäste von nebenan hatte zwei kahle Stellen auf der Brust, eine davon leicht angeschwollen und offenbar schmerzhaft.

Also fuhr Rosalie am Donnerstagmorgen mit ihm zum Arzt. Die behielten ihn zur Begutachtung da. Am Mittag erfuhren wir, dass der arme Kerl offenbar gebissen wurde, und unter der Haut bildete sich ein riesiger Abszess. Dazu hatte er hohes Fieber - kein Wunder, dass er recht apathisch wirkte. Man verabreichte ihm Antibiotika, ich machte am Mittag Feierabend und holte ihn ab.

Das Problem nun: Er musste zwei Tage im Haus bleiben. Erklärt das mal einem Kater, der seit Jahren rein und raus kann, wie er will. Die beiden folgenden Nächte waren "für die Katz". An Schlaf war kaum zu denken. Kurz legte er sich mal hin, rannte dann wieder zu Tür, weinte jämmerlich oder hüpfte aufs Bett, schnurrte am Kopfende, um auf sich aufmerkam zu machen: "Hey, ich will raus, was soll das hier?"

Ich nahm mir dann am Freitag auch frei, denn wir mussten nicht nur sicherstellen, dass der Kater drinnen bleibt, sondern auch darauf achten, dass er seine Wunden nicht aufkratzt. Da Katzenhaut schnell heilt, hatte man ihm zwei Röhrchen eingesetzt, damit die eitrige Flüssigkeit ablaufen konnte. Und so war der Tag unglaublich anstrengend, denn ausser ihm wollten ja noch diverse andere Tiere rein und raus, die ich dann jeweils mühsam rangierte.

Samstagvormittag mussten wir zur Nachkontrolle mit dem Patienten. Die Röhrchen wurden entfernt und der Arzt war zufrieden. Dann kam meine vorsichtige Frage: "Wann darf er wieder raus?" Der Arzt meinte, dass es gut wäre, ihn noch einen Tag im Haus zu lassen.

Also noch eine weitere Nacht mit wenig Schlaf. Wir wollten ihn dann am Sonntagmorgen, wenn es hell ist, befreien, aber um 4 Uhr haben wir aufgegeben und die Tür geöffnet. Er war glücklich, drehte eine zehnminütige Runde im Freien und warf sich dann zufrieden und müde in unser Bett. :-)

Nun hatten wir uns eigentlich auf eine normale Nacht zum Montag gefreut. Aber gestern Abend mussten wir feststellen, dass unser Henry das rechte Auge zukneift. Was nun? Zum Tierarzt? Wir beträufelten das Auge mit Augentrost und Rosalie sperrte ihn oben ein, während ich die Nacht im Wohnzimmer verbrachte, um wenigstens etwas Schlaf zu bekommen.

Um halb vier schrieb sie mir dann eine Nachricht, dass es dem Panther wieder gut gehe und er wieder raus dürfe. Gott sei Dank!

Nun hoffe ich auf eine ruhige Nacht heute Abend in meinem Bett.

Ach ja - ich hab dem Kater ohne Schwanz Unrecht getan. Es ist keine Manx, sondern ein Japanese Bobtail. Er sieht zwar ähnlich aus, ist aber nicht mit der Manx verwandt. Diese Rasse ist in Japan die Glückskatze! Na, dann haben wir jetzt sicher viel Glück, nachdem sie nun täglich vorbei kommt und sich ein paar Streicheleinheiten abholt.

Donnerstag, 11. Juli 2019

Schlimmer Verdacht

Rosalie war schon immer eine kleine Miss Marple und gibt keine Ruhe, bis sie Dingen auf den Grund gehen konnte und Antworten findet.

In diesem traurigen Fall geht es um unser Weisspfötchen. Als sie, gemeinsam mit der Nachbarin, den kleinen Kerl im hohen Gras auf dem Feld fand, sind Beide davon ausgegangen, dass sie einen herausstehenden Knochen gesehen haben.

Rosalie hat das aber keine Ruhe gelassen und so schickte sie die beiden Fotos, die sie vom Fundort machte, an den Tierarzt und das Tierheim. Gestern Abend fühlte ich mich dann auch stark genug, mir die Fotos ebenfalls anzuschauen. Und leider ist es ziemlich wahrscheinlich, dass es sich nicht um einen Knochen, sondern ein Stück Holz handelt, das in der Hüfte steckt. Der Tierarzt bestätigte diesen Verdacht ebenfalls.

Nun ist die Frage, wie das Holz, das durchaus von einem Pfeil stammen könnte, dorthin kommen konnte, und wie tief es im Körper steckte. Die Tierärztin meinte, es könnte vielleicht von einem Klettermanöver stammen. Dagegen spricht, dass es offenbar von hinten eingedrungen ist. Die Katze müsste also rücklings irgendwo herunter gefallen sein, um sich so aufzuspiessen. Das ist doch recht unwahrscheinlich.

Auch der Fundort ist seltsam. Es sieht aus, als hätte jemand die Katze dort im hohen Gras abgelegt. Ich erspare Euch die traurigen Fotos ...

Was ist also wirklich passiert - haben wir vielleicht einen Katzenhasser im Dorf? Merkwürdig ist auch, dass in den letzten vier Wochen mindestens zwei weitere Katzen spurlos verschwunden sind (wir wissen davon durch die Tiermeldezentrale im Internet). Ausserdem vermissen wir mehrere Katzen, die sonst immer nachts ums Haus schlichen. Seit ein paar Tagen ist nachts quasi nichts zu sehen, wo sonst ein reges Treiben herrschte.

Und einer der Kater, die bei uns wohnen, hat zwei Verletzungen auf der Unterseite des Oberkörpers, ebenfalls vom Wochenende. Dort fehlt jetzt das Fell,es scheint ihm weh zu tun und schwillt an, sodass Rosalie beschlossen hat, mit ihm zum Tierarzt zu gehen.

Das ist alles sehr eigenartig. Es kann eine Häufung von Zufällen sein, aber es könnte auch etwas Bösartiges dahinter stecken. Wir überlegen daher, Anzeige gegen unbekannt zu erstatten. Rosalie ärgert sich, dass sie das Weisspfötchen nicht genauer untersucht hat. Aber ich habe ihr abgeraten, den armen Kerl jetzt noch einmal auszugraben. Er soll seine Ruhe geniessen, und wer weiss, ob es etwas bringen würde.

Wir sind nun besorgt wegen der anderen Tiere. Was, wenn da draussen wirklich ein Irrer herum rennt? Wie soll man seine Katzen schützen?

Donnerstag, 13. Juni 2019

Mehr als ein Jahrhundert

Wir befinden uns gerade in der jährlichen Juni-Feierwoche, und daher haben Rosalie und ich beschlossen, drei Tage Urlaub zu nehmen und uns ein gemütliches langes Wochenende zu machen. Wir sind ja schliesslich nicht mehr die Jüngsten mit 103 Jahren Erfahrung.

Vorgestern sprach ich im Auto mit Rosalies Sohn, und der meinte, man wäre ja sooo alt mit über 50. Stimmt, das dachte ich damals mit 18 Jahren auch. Eigentlich war es fast unvorstellbar, überhaupt jemals dieses biblische Alter zu erreichen, und wie würde sich das wohl anfühlen?

Bis auf die Erfahrungen und Zipperlein, die man mit sich herum schleppt, fühlt es sich eigentlich kaum anders an als mit 18. Gut, man freut sich heute nicht mehr so auf den Geburtstag, es ist mehr oder weniger ein Tag wie jeder andere, wenn man nicht gerade ein wenig feiert. Aber ich fühle mich nicht so alt, wie ich bin, und ich sehe wohl auch nicht ganz so alt aus. Also muss ich auch nicht in tiefe Depression verfallen, auch wenn längst die "5" am Anfang steht.

Und so werden wir die paar Tage geniessen, auch wenn wieder eine Kerze mehr auf der Torte auszupusten ist.


Donnerstag, 23. Mai 2019

Schwein sein gewünscht

Es geht mir heute Morgen ein wenig besser. Immerhin also eine positive Nachricht in dem ansonsten derzeit eher negativen Umfeld zwischen Scheidung bei Rosalie und meiner Arbeit. Ich bin noch guter Dinge, dass ich bis Sonntag fit genug bin, um in den Flieger zu steigen.

Die schlechte Nachricht des Tages ließ aber auch nicht lange auf sich warten. Vor ein paar Minuten klingelte mein Telefon und der Herr, bei dem ich mein Bewerbungsgespräch hatte, war dran. Es kam, was kommen musste: Meine Absage. Die Begründung diesmal ließ tief blicken. Er hätte das Gefühl, ich sei sehr geduldig. Er brauche aber eine Person, die schnell viel Druck aufbauen könne, um den Support voran zu bringen. Mit anderen Worten, Fachkenntnis und Erfahrungen im Thema zählen nicht, jetzt ist Schwein sein angesagt. Das entspricht genau der Linie des IT-Chefs, den es seit letztem Jahr gibt und dessen Auftreten dermaßen abstoßend und arrogant ist, dass es vielleicht gut ist, nicht in diesem Dunstkreis tätig sein zu müssen. Wer in jedem zweiten Satz fucking oder scheiß ... sagt, ist für mich ein rotes Tuch.

Ich hab soeben meinen Chef informiert und nun endgültig um Erstellung eines Zeugnisses gebeten. So schön, wie die Zusammenarbeit im Team und mit den direkten Kunden ist, aber bei der ungewissen Zukunft und dem Stil, der da derzeit von oben an den Tag gelegt wird, muss ich genau schauen, ob das noch meine Welt ist.

Dienstag, 21. Mai 2019

Nicht gerade jetzt!

Seit mehr als 15 Jahren habe ich mit rezidivierenden Schmerzen in der LWS zu kämpfen, zwei Mal war ich deswegen auch schon zur Reha. So richtig weiss niemand, wo die Schmerzen herkommen. Die Kassenärzte machten es sich einfach und sprachen von einer Bandscheibenvorwölbung. Auf den Bildern war und ist allerdings nie etwas sonderlich Auffälliges zu sehen.

Andere Ärzte haben ganz andere Idee, was aber nun wirklich der Auslöser ist, weiss ich bis heute nicht. Fakt ist, dass die Schmerzen immer wieder zurück kommen. Immerhin hatte ich jetzt fast 1,5 Jahre Ruhe, nachdem der Chef der Schmerztherapie hier im Hause mir zwei Spritzen in die Facettengelenke verpasste.

Aber heute Morgen waren sie plötzlich wieder da. Der erste "Stich" kam schon früh, als ich Futter in den Katzennapf tat. Vorhin stieg ich dann aus dem Auto, um ins Büro zu laufen, und der Weg trieb mir Pippi ins Auge. Nun sitze ich hier auf meinem Stuhl und überlege, ob ich mir in der Klinik eine starke Schmerztablette holen oder lieber gleich wieder nach Hause gehen soll.

Toller Moment, wo wir doch am Sonntag nach London fliegen wollen. Muss das gerade jetzt sein? Will mir mein Körper damit etwas sagen?

Mittwoch, 1. Mai 2019

Atemnot

Aus meiner Zeit als Katzen-Allergiker kenne ich das noch gut: War ich zu lange den Allergenen ausgesetzt, bekam ich Mühe mit dem Atmen, musste husten und es rasselte in den Bronchien ...

Letzten Donnerstag kam ich morgens ins Wohnzimmer und vernahm ein "bekanntes" Geräusch - allerdings von einem Kater. Das arme Tier (einer unserer Dauergäste) hatte offenbar Mühe mit dem Luftholen.

Phasenweise ging es besser und der Kater wirkte auch trotz allem recht agil, und so warteten wir ein wenig ab. Aber gegen Abend hatten wir den Eindruck, dass es schlimmer wurde. Also riefen wir den Tier-Notarzt an. Die Ärztin meinte zunächst, wenn ansonsten alles okay wäre, hätte er vermutlich einen Schnupfen und wir könnten noch bis zum nächsten Tag warten und zum ohnehin geplanten Vorstellungstermin beim Arzt gehen.

Aber wir bekamen es mit der Angst zu tun und riefen kurze Zeit später wieder an. Dann wurde es der Frau in der Leitung wohl auch etwas mulmig und wir fuhren zur Notsprechstunde.

Dort wurde der Kater abgehört und abgetastet, geröntgt und das Blut untersucht. Eine Stunde später (und vermutlich 500 Franken ärmer - Rechnung steht noch aus) dann die vermutete Diagnose: Felines Asthma. Katerchen hat eine Kortisonspritze bekommen und wir konnten wieder heim fahren.

Nun bekommt er noch Tabletten, aber es geht ihm deutlich besser. Wir sind froh, denn wenn man ein Tier so leiden sieht wie im Video, dann leidet man mit. Die Besitzerin weiss übrigens Bescheid, ihr macht es nichts aus, dass der "alte Herr" fast ausschliesslich bei uns ist und wir werden demnächst mal ein Glas Wein zusammen trinken. :-)


Freitag, 8. März 2019

Mir graut

Vor einigen Wochen habe ich schon mal meine Bedenken geäussert, als ich erfuhr, dass mein Papa sich ein nagelneues Auto bestellt hat - mit fast 79 Jahren.

Nun hat er mir gestern ein Bild geschickt von dem neuen Wagen. Und ich bin ein weiteres Mal erschrocken. Wenn ich mir vorstelle, wie er mit seinem Rollator und unsicheren Schrittes zum Auto läuft, mit Mühe und Not und viel Geduld einsteigt, während seine Frau den Rollator im Auto verstaut, und dann mit diesem Geschoss wegfährt - das kann man nur für einen schlechten Scherz halten ...

Jede Menge neuer Technik, ein riesiges Display, das wunderbar ablenkt, ein Frontspoiler fast bis zum Boden. Wie lange geht das gut, bis der erste Schaden entsteht??

Hier in der Schweiz muss man im Alter alle zwei Jahren die Fahrtüchtigkeit unter Beweis stellen. Ich finde das absolut richtig, auch wenn es mich damit auch eines Tages erwischen wird. Aber man gefährdet sich halt nicht nur selbst, sondern stellt auch ein erhöhtes Risiko für seine Umwelt dar. Und das kann man selbst nun mal nicht objektiv einschätzen. Mein Opa fuhr damals mit 85 nur noch auf der Mittellinie, bis er nach einem Fast-Unfall endlich den Führerschein zurück gab. Mein Papa hat erst vor ein paar Wochen eine Beule in das alte Auto gefahren, weil er einen Pfeiler übersah. Was kommt als nächstes, weil er vielleicht gerade auf das tolle Display geschaut hat??

Und hier ist das gute Stück, das nächsten Mittwoch auf die Strasse entlassen wird (zum Teil noch mit Folie abgeklebt):






Montag, 21. Januar 2019

Freier Tag

Der Arztbesuch am frühen Morgen ist geschafft, nun kann ich den freien Tag heute genießen. Große Sorgen soll und muss ich mir vorläufig nicht machen. Der Doktor geht nicht davon aus, dass es sich um eine schwerwiegende Geschichte handelt und meint, entweder müsse man gar nichts tun oder allenfalls mit einem schwachen pflanzlichen Medikament für besseren "Abfluss" sorgen.

Das wird vom Ergebnis des Ultraschalls abhängen. Hierbei wird die Menge des Restharns gemessen. Ist die zu groß, muss man etwas unternehmen, da dies zu Infektionen führen kann. Ich sitze ja an der Quelle und werde das bequemerweise auf Arbeit machen lassen. :-)

Die Diagnose heißt übrigens "Nykturie". Habt Ihr das Wort schon mal gehört? Klingt schlimmer, als es ist ...

Also, entspannen und nicht über alte Männer nachdenken! Gerade habe ich gesehen, dass mein Chef morgen mit mir das Mitarbeiter-Jahresgespräch nachholen will. Vielleicht sollte ich mir darüber mal ein paar Gedanken machen und überlegen, was ich ihm sagen will.

Freitag, 11. Januar 2019

Zeit für Granufink

Früher musste ich grinsen oder hab mich genervt, wenn bei den Öffentlichen im Vorabendprogramm der Werbespruch "Endlich weniger müssen müssen" zu hören war. Heute würde ich hellhörig werden ...

Im vergangenen Herbst war ich zum Gesundheitscheck. Alle Ergebnisse waren zufriedenstellend, nur die Vorsteherdrüse wäre vergrössert, meinte mein Arzt. Ob ich denn Probleme beim Wasserlassen hätte? Ich war mir dessen nicht bewusst und verneinte.

Nun bin ich nicht sicher, ob ich seit diesem Tag mehr darauf achte oder sich diese Probleme akzentuiert haben - aber ich hab schon das Gefühl, dass ich genau die Symptome verspüre, die auch auf der Seite des oben genannten Arzneimittels aufgezählt werden.

Warum muss das Älterwerden eigentlich so kompliziert sein?

Nun werde ich also wieder einen Termin beim Hausarzt machen, um zu besprechen, was wir tun. Reicht eine Therapie mit Medikamenten, oder muss dann doch die Prostata gehobelt werden (das wird tatsächlich so genannt ...)?

Irgendwie komme ich mir gerade ziemlich alt vor.

Mittwoch, 9. Januar 2019

Fellnasen-Quartett

Vom starken Allergiker zum Katzen-Papa - was für eine Entwicklung. :-) Und das alles nur durch die Einnahme von Schwarzkümmelöl. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, trotz der positiven Berichte im Netz. Aber inzwischen kann ich es bestätigen.

Nun gehen also an manchen Tagen vier Katzen bei uns ein und aus. Ok, eigentlich gehört zum Haus nur unser Henry, aber Bernie ist seit August quasi eingebürgert, und die anderen beiden sind gern gesehene Dauergäste. Nur schade, dass die Kater dauerhaft Feinde geblieben sind. Da ist leider nichts zu machen. Bernie hat den stärkeren Charakter und allein seine Präsenz lässt unseren Henry regelmässig flüchten. Aber dafür hat er seine Freundin oft zu Gast und kann mit ihr durchs Haus und den Garten toben.

Und "netterweise" nimmt die Dame ihre Beute auch wieder mit hinaus, wie heute Morgen geschehen, als Rosalie sie mit einer Maus erwischt hat. Weil sie die nicht hergeben wollte, hat sie sie wieder mit in den Garten geschleppt. Das ist doch anständig. ;-)

Kleiner Wermutstropfen - wir können kaum eine Nacht durchschlafen. Entweder möchte eine der Katzen unbedingt im Bett schlafen, oder Henry sitzt an der Tür (er traut sich nicht ins Schlafzimmer aus Angst vor seinem "Feind") und mautzt, weil er Hunger hat. Natürlich könnten wir die Tür einfach zumachen und die Katzen sich selbst überlassen. Aber das bringen wir nicht übers Herz ...

Apropos Herz: Auf der Internet-Seite vom Tierheim haben wir eine wunderschöne Bengal-Katze entdeckt. Sie ist schon über zehn Jahre alt und vermutlich schwer zu vermitteln. Sie wäre eigentlich eine ideale Ergänzung für daheim, aber logistisch ist das leider derzeit kaum zu schaffen, denn wir müssten sie bei uns wenigstens ein paar Tage lang einsperren, bis sie sich eingelebt hat, und das geht nicht mit den anderen Katzen im Haus. Die wären dann ja ausgesperrt. Hoffentlich findet sie einen schönen Alters-Ruhesitz.

Donnerstag, 3. Januar 2019

Auf ein Neues

Schon wieder ein Jahr um. Und ich bin schon länger als zwei Jahre in der Schweiz! Die Zeit scheint sich wie in einem Strudel zu bewegen - je näher man dem "Abfluss" kommt, desto schneller wird sie ...

Das neue Jahr haben wir ganz in Ruhe zu zweit begrüsst - mit Prosecco, einem Pfannkuchen/Berliner und natürlich ohne Knallzeug. Es war im Dorf insgesamt recht ruhig, nur ein paar "Knalltüten" haben nach Mitternacht gezeigt, was sie drauf haben. Aber nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei.

Neue Vorsätze haben wir diesmal gar nicht gefasst, frei nach dem Wochen-Motto unseres Kalenders, dass die alten Vorsätze schliesslich noch so gut wie unberührt sind. Etwas mehr Bewegung wäre in jedem Fall schon wünschenswert, vielleicht können wir zumindest das mal versuchen. Man rostet doch schneller ein, als es einem lieb ist. Mit den inzwischen bis zu vier Katzen daheim, die auch ständig am Schlafen sind, hat man kein gutes Vorbild. :-)

Heute ist mein erster Arbeitstag im neuen Jahr und ich hab mich leise aus dem Haus geschlichen, da der Rest der Familie noch frei hat und um sechs Uhr noch schlief. Und dann wird es auch noch ein langer Tag mit 10,5 Stunden. Was für ein Auftakt ... Das wird nun leider öfter mal vorkommen, da mein Team um ein Drittel kleiner geworden ist. Und irgendwie muss die Arbeit nun mal geschafft werden. Ich hoffe nur, es spricht mich hier nicht wieder jemand auf die Überstunden an. Dann könnte es etwas lauter werden.

Hier geht gerade die Sonne vor strahlend blauem Himmel auf. Ein schöner Tag bricht an. Wenn ich Feierabend habe, ist es draussen aber leider schon wieder dunkel. Doofer Winter.

Aber der nächste Sommer kommt bestimmt. Ich freue mich schon darauf.
In diesem Sinne: Ein gutes neues Jahr!

Mittwoch, 28. November 2018

Kerngesund

Vor kurzem hatte ich meinen grossen Check-Up, inklusive EKG, Bluttest, grosser "Hafenrundfahrt" usw. Das Ergebnis: Ich bin kerngesund. Alle Blutwerte sind im grünen Bereich, genauso wie das EKG. Nach den Werten liegt mein statistisches Risiko, in den nächsten 10 Jahren einen Herzinfarkt zu erleiden, bei nur 1,6 Prozent. Lediglich die Darmkrebs-Untersuchung steht noch aus, die muss ich noch nachholen ...

Ich bin zufrieden und beruhigt, Rosalie auch. Natürlich kann man nie alle Risiken ausschliessen. Bestes Beispiel ist die Frau meines Chefs. Nach ihrem völlig überraschenden Schlaganfall mit 39 Jahren ist sie nun auf der Reha. Immerhin kann sie beide Beine bewegen, der rechte Arm ist aber weiterhin gelähmt, das linke Auge wohl endgültig verloren. Und sie fängt wieder an, das Sprechen zu lernen. Was für ein Horror, wenn der ganz normale, unauffällige Alltag von einem Tag zum anderen wegbricht und nie wieder so sein wird.

Geniessen wir also die Zeit, leben im Hier und Jetzt, denn wer weiss, was morgen sein wird. Habt einen schönen Tag!

Donnerstag, 15. November 2018

Das Leben geniessen, jeden Tag!

Mal abgesehen davon, dass mein Kollege mal wieder drei Stunden (!) zu spät kam, gab es gestern noch ein Ereignis, das einen einmal mehr sehr nachdenklich macht ...

Mein Chef kam ungewöhnlich spät ins Büro. Als er eintraf, wirkte er zerstreut und aufgelöst. Er rief mich kurz zu sich, um mir mitzuteilen, dass er gleich wieder los müsse. Seine Frau sei eingeliefert worden mit neurologischen Ausfällen. Diagnose: Hämatom der Halsschlagader mit einhergehender Thrombose - also ein Schlaganfall.

Was für ein Schock. Mein Chef kommt vom Fach und wusste natürlich sofort, worum es ging und was das bedeuten kann: unvorhersehbare Schädigungen des Gehirns. Und das mit 39 und einem jungen Kind daheim. Bei der OP wurde die Stelle geweitet (Stent) und das Gerinnsel entfernt. Kurz darauf noch ein zweites ... Nun kann man nur warten, eine Prognose ist nicht möglich.

Man stelle sich das vor: Da steht man morgens auf, ärgert sich vielleicht über einen vermeintlichen grippalen Infekt, und Stunden später wacht man im Spital auf, ist halbseitig gelähmt und kann nicht mehr sprechen. Was für ein Albtraum, sowohl für die Frau als auch die Familie.

Also: Leben wir jeden Tag, als sei es der letzte. Auch wenn das eine Binsenweisheit ist - richtig ist sie allemal. So schnell kann alles vorbei und der Alltag nicht mehr der selbe sein.

Dienstag, 6. November 2018

Und sonst so?

Zunächst etwas "Technisches". Die Kommentare hier im Blog ab Anfang Oktober habe ich erst jetzt beantworten können, da das System meine Benachrichtigungsfunktion deaktiviert hatte - warum auch immer. Dadurch habe ich gar nicht bemerkt, dass es Kommentare gab. Das sollte nun wieder funktionieren und ich reagiere zeitnah. :-)

Nun gab oder gibt es noch den Ärger mit den Captcha-Abfragen. Seit Montag soll sich das laut Google eigentlich mit einer neuen Version verbessert haben. Könnt Ihr das bestätigen? Und falls nicht, gäbe es noch die Möglichkeit, den Blog auf "Moderiert" zu stellen. Dann sollten keine Abfragen mehr kommen nach dem Absenden eines Kommentars. Ich bin zwar kein grosser Freund dieser Variante, aber falls Ihr das als angenehmer empfinden solltet, kann ich es umstellen.

Die Arbeit hat mich seit gestern wieder, und es war angenehmer als befürchtet. Katastrophen gab es wohl keine, lediglich ein paar kleinere Schwierigkeiten, die wohl einige Kollegen zu dem Spruch veranlasst haben, man würde merken, dass ich nicht da sei. Ist ja immerhin ein Kompliment, auch wenn ich es nur über Umwege erfahren habe. Ich hab mein Büro gefunden, wusste das Passwort noch und hatte eine überschaubare Menge an neuen Mails. Also alles halb so schlimm, auch wenn ich das Gefühl hatte, eine Ewigkeit weg gewesen zu sein.

Rosalies Ex hat sich mal wieder wie ein Kleinkind aufgeführt. Einmal mehr zahlt er keine Alimente, weil er angeblich kein Geld hat. Rosalie hat ihn per Mail mit Argumenten konfrontiert, aber statt daruf einzugehen, reagiert er wie ein Kind, das sich ertappt fühlt und dann trotzig antwortet:"Aber Du hast dafür ....". Man kann mit diesem Menschen einfach nicht diskutieren. Furchtbar. Es wurde nun vom Gericht formal ein Termin für die Hauptverhandlung auf den 30. Januar festgelegt. Ob der aber stattfindet oder aufgrund ausstehender Gutachten erneut verschoben werden muss, wird sich zeigen. In jedem Fall geht wieder ein fünfstelliger Betrag den Bach runter, weil der Ex seine eigenen Zahlen aus der Buchhaltung nicht wahrhaben will. Was für ein Irrsinn.

Da ich ständig müde bin und jenseits der 50, habe ich nach etlichen Jahren endlich mal wieder Anlauf für einen grossen Check-Up genommen. Nach Blutentnahme und EKG vor ein paar Tagen findet dann heute Nachmittag die Untersuchung (inkl. Prostata-Abtastung ...) und Ergebnis-Besprechung statt. Falls ich anschliessend nicht gleich zum Notschlachten abgeholt werde, gibt es auch morgen ein Post von mir. ;-)


Donnerstag, 27. September 2018

Kleine Geschenke

Mein zweiter Infekt in diesem Jahr hält mich immer noch zu Hause fest, und weil ich sicher gehen wollte, dass es nichts Schlimmes ist, habe ich noch den Hausarzt konsultiert. Es ist soweit alles okay, nur ein lästiger Virus.

Da ich in letzter Zeit ständig müde bin, habe ich gleich noch nach einem großen Check gefragt. Ab 50 sollte man schließlich jährlich mal eine Kontrolle machen lassen. Um mich ggf. nicht vor dem Urlaub verrückt zu machen, werden wir die Tests erst anschließend durchführen.

Dazu gehört auch die Krebs-Vorsorge. Der PSA-Test ist ja inzwischen sehr umstritten und auch mein Arzt hält nicht viel davon. Wir haben uns geeinigt, lediglich eine Tastuntersuchung zu machen. Und für die Darmkrebs-Vorsorge gibt es wohl mittlerweile ganz gute Stuhl-Untersuchungen, sodass eine Spiegelung nicht mehr unbedingt nötig ist. Anfang November werde ich also wissen, ob ich noch fit bin oder wo "Ersatzteile" oder eine "Neulackierung" gebraucht werden.

Als ich wieder daheim auf dem Sofa angekommen war, dauerte es nicht lange, bis es an der Gartentür mauzte. Bernie stand draußen und hatte ein Geschenk dabei:






Was da hängt, ist eine tote Schermaus, auch Wühlmaus oder umgangssprachlich Wasserratte genannt. Es ist nicht die erste Maus dieser Art, die er anschleppt, aber bisher wollte er sie noch nicht mit rein bringen. Als ihm schließlich klar wurde, dass er mit dem Vieh nicht rein kann, ging er die Treppe hinunter und fraß das Tier auf der Terrasse. Keine zehn Minuten später war die Maus verspeist.

Verhungern wird Bernie also ganz sicher nicht, wenn er bei uns nichts mehr bekommt. :-)

Montag, 17. September 2018

Qualm überall

Seit ich in der Schweiz lebe, fällt es mir buchstäblich an jedem Hauseingang auf: Hier wird deutlich mehr geraucht als in Deutschland - zumindest in Berlin. In Berlin war ich in einem Team von 12 Personen, davon haben gerade mal drei geraucht. Hier sind wir sieben Personen im Büro, davon rauchen sechs, also alle bis auf mich!

Auch, wenn man durch die Strassen von Bern geht, begegnen einem überall rauchende Menschen, und was mir noch mehr auffällt: Es rauchen sehr viele im Auto! Das finde ich persönlich ziemlich eklig. Mal ganz abgesehen von der Gefährdung im Strassenverkehr und den Stummeln in Wald und Flur riecht ein Raucher-Auto im Inneren mit der Zeit furchtbar. Wie kann man sich das und seinen Mitmenschen antun?

Ich weiss nicht, ob dieser Unterschied zu Deutschland nun an den unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten liegt, oder ob der Schweizer stur ist und sich seine Laster einfach nicht nehmen lassen möchte - Gesundheit und Kosten hin oder her ...

Ich kann stolz behaupten, dass ich in meinem Leben noch nie geraucht habe. Nicht mal im Wehrdienst, wo die Gefahr/Versuchung am grössten war, habe ich mich hinreissen lassen. Ich war auch nie neugierig, es mal zu versuchen. Rosalie hat längere Zeit in ihrer Jugend geraucht, inzwischen aber auch längst aufgehört. Daher küsst es sich wesentlich besser. :-)

Montag, 9. Juli 2018

Schmerzhaftes Open Air

Ich war seit langem nicht mehr in einem Konzert, erst recht nicht auf einem Open Air Festival. Letzten Samstag war es mal wieder soweit. Eigentlich bin ich mehr Rosalie zuliebe mitgekommen, denn die Acts allein hätten mich nicht aus dem Haus gelockt.

Was mich gleich am Eingang erstaunt hat: Der Veranstalter selbst gab für die Zuschauer Ohrenstöpsel aus. Naiv, wie ich war, glaubte ich, dass dies wohl für besonders sensible Menschen gedacht wäre. Aber dem war nicht so.

Der Lärm aus den 30 m hohen Boxentürmen war ohrenbetäubend. Man spürte die Druckwelle nicht nur körperlich unangenehm, auch für die Ohren war es eine Zumutung. Ich wusste gar nicht, dass die Hörgeräteakustiker so eine starke Lobby zu haben scheinen ...

Ganz im Ernst - ich mag mir nicht vorstellen, was das mit den Hörnerven der vorwiegend jungen Menschen macht, wenn die so einem Krach viele Male im Jahr ausgesetzt sind. Ich habe es ohne Stöpsel keine Minute ausgehalten, aber ich sah kaum jemanden, der die Dinger genutzt hat. Das kann doch nicht gesund sein?! Und warum dreht man die Beschallung nicht einfach 10dB runter, anstatt dafür Ohropax auszugeben? Macht das irgendwie Sinn?

Immerhin war das Wetter gut, der Wein, das Essen an den zahlreichen Ständen, und der Blick über den See mit Sonnenuntergang war auch nicht zu verachten. Auch die Stimmung war bestens und wir haben uns gut amüsiert. Dank der Hilfsmittel hat mein Hörorgan hoffentlich auch nicht all zu viel gelitten. Und ich habe gelernt: Nie wieder ohne Stöpsel zu einem Musik-Event dieser Art!

Dienstag, 19. Juni 2018

Kurze Zwangspause

Am Sonntag fing es schon an, gestern wurde es schlimmer, und letzte Nacht hat sie mich dann voll erwischt - die Sommergrippe. Gerade komme ich aus dem Garten - es ist wunderschön so am Morgen bei herrlichem Sonnenschein und blauem Himmel, kurz am Teich zu sitzen, während vier Katzen durch den Garten toben (unser Garten scheint sehr beliebt zu sein - liegt sicher am Hauskater ...). Allerdings ist es trotzdem recht anstrengend, wenn man ständig husten und niesen muss. Darum liege ich jetzt doch vorübergehend wieder im Bett.

Es gab Zeiten, da hätte ich mich vielleicht auch mit diesen Symptomen noch ins Büro gequält, aber wozu? Außerdem arbeite ich in einem Spital, da muss und sollte man bei solchen Symptomen noch mehr Zurückhaltung üben. Also hüte ich Haus und Bett.

Während Rosalie wieder die halbe Nacht an der aktuellen Stellungnahme fürs Scheidungs-Gericht gearbeitet hat. Es ist furchtbar - wie viele Jahre geht das jetzt schon ...?

So, Kaffee schmeckt noch, den mache ich mir jetzt und schaue mal, ob ich es damit bis auf den Balkon schaffe.