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Mittwoch, 10. Mai 2017

Feuerwehr-Einsatz

Das ist dann doch etwas anders als in der Behörde in Berlin, wo man lediglich mit verstaubten Akten hantiert ...

Hier kann es durchaus einmal vorkommen, dass ein PC in einer sterilen Zone ausfällt. Dann können wir hier in der Regel knobeln, wer die Umstände auf sich nimmt, denn das bedeutet: Umziehen. Klamotten aus und saubere OP-Kleidung an, inklusive Haube und ggf. sogar Mundschutz, je nach genauem Ort des Gerätes.

Diesmal traf es mich. Ich hatte die Ehre, mich verkleiden zu dürfen. Man beachte vor allem auch die schönen Schuhe, die habe ich mir in der Umkleide geliehen. :) Vor allem die Haube sieht total albern aus, aber das Bild erspare ich Euch.

Nun funktioniert wieder alles und ich kann zum Tagesprogramm übergehen. Als Erstes: Kaffee! :)

Mittwoch, 26. April 2017

Die ewige Erkenntnis

Wer kennt das nicht: Man hat eine Aufgabe, und weil es sich entweder nach viel Arbeit anhört oder man nicht recht weiss, wie man es anstellen soll, schiebt man sie und schiebt und schiebt.

Besonders deutlich wurde mir das alljährlich mit der mühsamen Steuererklärung. Mühsam? Eigentlich nicht. Bei mir gab es nie viel abzuziehen und anzusetzen. Im Wesentlichen beschränkte sich das Ausfüllen der Formulare auf die Übertragung der Daten von der Steuerkarte plus aktueller Werte von Versicherungen, Fahrwegen usw. Mit Elster wurde das alles noch einfacher, weil das Programm einem die meiste Arbeit abnahm und man sogar auf Fehler aufmerksam gemacht wurde.

Und doch habe ich die Erklärung äusserst ungern gemacht und möglichst lange vor mir her geschoben, nur um dann nach der Fertigstellung den Kopf zu schütteln ob der Erkenntnis, dass es ganz einfach war und überhaupt nicht weh getan hat!

In letzter Zeit wiederholt sich dieser Aha-Effekt öfter im Büro. Es gibt immer wieder Aufgaben, die mir noch gänzlich fremd sind und bei denen ich keinen Schimmer habe, worum es geht oder wen ich fragen könnte. Doch kommt dann der Punkt, an dem ich mich mehr wehren kann und aus Zeitnot heraus handeln muss, stelle ich fast immer fest, dass es ganz leicht war: Manchmal hat sich das Problem von selbst gelöst, manchmal reicht das Gespräch mit dem betroffenen Kollegen und in den anderen Fällen finde ich die Lösung durch Nachlesen oder logisches Denken binnen kurzer Zeit selbst.

Das sind dann die Momente, in denen ich mir sage: Beim nächsten Mal stellst Du Dich nicht so an! Aber irgendwie will das noch nicht ganz zu einem Lebensmotto bei mir werden.

Ich arbeite daran.

Samstag, 1. April 2017

Saugen und Blasen

Es ist nun schon acht Monate her, seit ich die Zusage für eines meiner grössten Abenteuer im bisherigen Leben erhielt. Was ich seinerzeit im Blog nicht erzählt habe: Noch vor der Unterschrift auf meinem neuen Arbeitsvertrag erhielt ich ein weiteres Angebot für ein Vorstellungsgespräch.

Das war schon verrückt damals - ein Jahr lang passierte nichts, und dann plötzlich trudelten zwei Einladungen im Abstand von drei Wochen ein. Nur wenige Tage, nachdem ich eine mündliche Zusage erhalten hatte, wollte mich eine Firma aus einer ganz anderen Branche auch gern kennen lernen. Leider war das Zeitfenster sehr klein, denn ich hatte nur noch ein paar Tage, um den unterschriebenen Vertrag zurück zu senden. Doch weil ich neugierig war, rief ich bei der anderen Firma an. Sie hätte mich nur zu gern eingeladen, weil nach Aussage der Personalerin bisher kaum interessante Bewerbungen eingegangen waren. Ich hab dann versucht, noch einen Termin zu finden, aber wegen Urlaub und anderen Termin-Kollisionen bot sich leider keine Chance für ein Vorstellungsgespräch.

So werde ich also nie erfahren, was mir möglicherweise entgangen ist. Interessant wäre in jedem Fall die Lage gewesen, denn ich hätte mit dem Auto in rund zehn Minuten dort sein und direkt vor dem Haus kostenfrei parkieren können. Aber wer weiss, wofür es gut war, dass mir diese Entscheidung abgenommen wurde.

Und ausserdem - wer möchte schon in einem Unternehmen arbeiten, das mit "Saugen und Blasen" Werbung macht? :-D

Wenn einem nicht gerade etwas höchst Unanständiges dazu einfällt, denkt man sicherlich gern an diesen Sketch!

Mittwoch, 29. März 2017

Die lieben Kollegen (7)

Ich hab mich hier schon öfter über Zusammenarbeit und Verlässlichkeit im Team ausgelassen. Das aktuelle Beispiel dieser Woche zeigt mal wieder, dass der Ärger meines Chef leider nur zu berechtigt ist.

Mein junger Kollege hatte sich den Montagvormittag frei genommen, weil er etwas Privates erledigen wollte. Allerdings war er um 12 Uhr noch immer nicht da. Kurz darauf kam ein Mail, es würde sich bei ihm alles verzögern und er könne frühestens 14 Uhr im Büro sein. Doch das würde sich ja kaum lohnen, da er um 16 Uhr schon wieder los müsse. Also hat mein Chef ihm spontan den ganzen Tag frei gegeben.

Gestern Morgen kam um 8 Uhr ein Mail, er wäre krank. Er (ein Tamile!) hätte das indische Essen am Vorabend nicht vertragen ... Ohne Worte, das ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Mein Chef wäre fast explodiert, als er die Nachricht las. Damit war ich also den zweiten Tag allein im Team.

Und da er mittwochs sowieso immer frei hat, weil er ab Mittag zur Schule geht, fehlt er nun drei Tage am Stück. All seine offenen Aufgaben bleiben an mir hängen, und da er nie etwas dokumentiert, habe ich keine Ahnung, wie der aktuelle Stand ist, und kann mich bei jedem Fall erst einmal durchfragen.

SO macht TEAM-Arbeit wirklich keinen Spass.

Donnerstag, 23. März 2017

Die lieben Kollegen (6)

Ich hab lange nichts mehr von meinen Kollegen erzählt. Gestern Abend waren zum ersten Mal fast alle zusammen bei einem Feierabend-Bier, nur die üblichen Verdächtigen fehlten - die beiden jungen Kollegen, die auch ständig meinem Chef Anlass zum Ärgern geben.

Das war auch am Tag zuvor in der Teambesprechung wieder der Fall. Offenbar war die Kritik mal wieder zu viel für den einen, sodass er sich gestern krank gemeldet hat. Und das hatte zur Folge, dass sich der zweite Kollege trotz vorheriger Zusage dann auch wieder fürs Bier abgemeldet hat.

Die beiden jungen Männer sind leider eine gewisse Belastung für unser kleines Team. Ich spüre das auch selbst, wenn ich im Büro bin. Ohne die beiden ist die Stimmung im Team besser und aufgelockerter. Insbesondere einer der Kollegen meidet mich zudem wie der Teufel das Weihwasser und würde mich nie von sich aus ansprechen. Ob er nun Angst hat vor mir oder mich als Konkurrenz sieht - keine Ahnung. Beides wäre albern und kindisch.

Dafür war der Abend gestern im Herzen von Bern sehr angenehm. Ich konnte zwar nur zwei kleine Bier trinken (Auto), aber ich brauche auch keinen Alkohol, um mich zu amüsieren. Ausserdem hatte man es sowieso auf mich "abgesehen": Genüsslich stellten meine Kollegen fest, dass ich mit Abstand der Älteste im Team bin. Der nächste in der Rangliste ist drei Jahre jünger, der jüngste von allen ist ganze 27 Jahre später geboren als ich.

Du meine Güte - ich werde wohl wirklich alt! War es nicht gerade gestern, dass ich als junger Kollege in Teilzeit während des Studiums jobbte? :)) Das soll aber nicht heissen, dass ich mich grämen würde über mein Alter. Ganz im Gegenteil, ich bin froh über die Erfahrungen, die ich schon machen konnte und die mir im Alltag nützlich sind. Nur die kleinen Gebrechen, die sich immer mal wieder zeigen, wären durchaus entbehrlich. Aber es ist nun einmal so, dass man das Eine nicht ohne das Andere bekommt. Und solange ich noch ohne Hilfsmittel (bis auf eine Brille beim Autofahren) durchs Leben komme, kann ich zufrieden sein.

Donnerstag, 2. März 2017

Alles richtig gemacht!

Der erste Berlin-Tag liegt schon hinter uns. Nach einem guten Frühstück trennten sich unsere Wege. Rosalie begann ihre erste Shopping-Tour und ich machte mich auf den Weg in meine frühere Firma.

Schon auf dem Weg dorthin merkte ich, wie weit das alles weg ist und wie fremd es wirkt. Sich in eine volle U-Bahn zu zwängen, die überheizten Züge, merkwürdige Menschen, die einen unvermittelt ansprechen, Stress und Gehetze - all das war mir gar nicht mehr präsent.

Am Eingang der Firma holte ich mir einen Besucherschein und marschierte los. Die Wege in dem riesigen Gebäude-Komplex waren mir nach rund 14 Jahren noch gut in Erinnerung. Als man mich sah, war die Freude über den "Schweizer" groß, nicht nur wegen der mitgebrachten Schokolade. An jeder der fünf Tischgruppen im Großraum nahm ich Platz, hörte mir die Sorgen und Probleme an und erzählte von meinen Erlebnissen in den vergangenen Monaten.

Mehr als drei Stunden war ich dort, und als ich den Besucherschein am Empfang wieder abgegeben hatte und mich auf die Suche nach meiner Liebsten machte, wusste ich, dass ich alles richtig gemacht hatte! In dieser Firma bewegt sich seit 14 Jahren nichts, die Probleme werden nicht angepackt, und das, was mich damals geärgert hat, wird höchstens noch schlimmer, aber sicher nicht besser. Es wurde wirklich Zeit für einen Wechsel, und der kam im richtigen Augenblick!

Meinen strahlenden Schatz fand ich dank Handy schnell, nahm ihr ein paar Einkäufe ab, und nach einem Kaffee fuhren wir zurück ins Hotel. Mein zweiter Termin an diesem Tag fiel aus, sodass wir den Rest des Tages für uns hatten. Da es kühl und regnerisch war, beschränkten wir uns auf ein gemütliches Abendessen beim Griechen und einen anschließenden Spaziergang von knapp zwei Kilometern zurück ins Hotel. Hier übrigens ein Bild vom Eingangsbereich ...


Heute Mittag geht die Völlerei weiter, dann werden wir bei und von meinen Eltern verwöhnt. Vermutlich kann ich danach drei Tage lang nichts mehr essen. :)

Donnerstag, 16. Februar 2017

Des Lobes voll

So viel positives Feedback wie an einem Tag wie gestern habe ich, soweit ich mich erinnere, in meinem Arbeitsleben noch nie erhalten.

Gleich am Morgen nahm mich die Chefin eines Bereiches in den Arm (!) und meinte: "Das hast Du toll gemacht, Du bist ein Schatz!" Ich hatte einen Tag zuvor für sie einen Auftrag erledigt. So sehr mich der Moment überrascht hat, so sehr habe ich mich auch darüber gefreut. Nur fünf Minuten zuvor hatte mir eine andere Kollegin aus dem Sekretariat zugerufen, sie würde jetzt immer nur noch mich anrufen, wenn sie IT-Probleme hätte. Das hat gut getan, denn Dankbarkeit war in der Behörde in Berlin selten zu finden.

Und weil alle guten Dinge drei sind, holte mich mein Chef etwas später ins Büro, um mir mitzuteilen, dass meine Präsentation, die ich am Tag zuvor vor den Augen des Chef-Chefs gehalten hatte, sehr gut angekommen sei und dieser Chef nun den Wunsch habe, ich solle diese Präsentation auch in seinem Team abhalten. Das mache ich doch gern!

Es ist ein schönes Gefühl, dass meine Arbeit hier (zumindest momentan) sehr viel mehr als bisher wertgeschätzt und überhaupt bemerkt wird. Ich hab nicht den Anspruch, hier noch eine grosse Karriere zu machen, aber wenn man geachtet und die eigene Meinung geschätzt wird, ist das durchaus ein gute Basis für die nächsten Jahre. Dazu noch ein herrlicher Sonnentag (aber zu diesig für ein schönes Foto vom Eiger) und ein Feierabend-Bier mit Chef und einem Kollegen ...

Ein gelungener Tag!

Mittwoch, 15. Februar 2017

Nachricht aus der alten Welt

Gestern Nachmittag erhielt ich ein Mail von meiner früheren Chefin. Es war komisch, denn sofort bemerkte ich ein seltsames, leichtes Unbehagen. Diese alte Welt, die bisherige Arbeit - ich hatte sie damals ziemlich satt und ich denke heute, es wurde wirklich Zeit für einen Neuanfang, auch im Job.

Was ich las, überraschte mich nicht. Die Probleme sind immer dieselben, es bewegt sich nichts, das Arbeitsklima wird immer schlechter. Das Mail meiner Chefin hätte ganz ähnlich auch schon vor fünf Jahren geschrieben werden können.

Nein, natürlich ist hier auch längst nicht alles schön, aber dieser zähe Brei einer Behörde, in der sich jeder eingerichtet hat und kaum jemand bereit ist, sich für irgend etwas einzusetzen, stattdessen immer nur gemotzt und gemault wird - das hat mir nie behagt und ist so gar nicht meins. Und ich konnte mich in den 14 Jahren dort damit auch nicht arrangieren.

Eine zufälliges Detail dabei ist mir am Abend noch aufgefallen. Meine Chefin teilte mir mit, dass heute das Projekt, an dem ich über drei Jahre lang mitwirkte, seinen Abschluss finden und live gehen soll. Und genau heute startet hier in meinem neuen Team ebenfalls etwas ganz Ähnliches, was ich in den letzten vier Wochen auf den Weg gebracht habe, wenn auch in einem überhaupt nicht vergleichbaren, ganz geringen Umfang. So ein wenig bin ich daher mit den Gedanken jetzt auch in Berlin. Hier wie da ist es schliesslich auch mein "Baby".

Mittwoch, 25. Januar 2017

Probezeit

Es ist geschafft! Die Probezeit habe ich erfolgreich hinter mich gebracht und bin nun in einem normalen Anstellungsverhältnis in der Schweiz! Nicht, dass ich Zweifel gehabt hätte, diese Hürde zu meistern, aber es ist trotzdem ein gutes Gefühl. Ein weiterer Schritt Richtung neue Heimat. :)

Und das erste normale Mitarbeitergespräch war durchaus motivierend. Wir haben über Kompetenzen, Ziele und Stärken gesprochen. Schwächen sind meinem Chef keine aufgefallen. Wie schmeichelhaft. Dafür hat er diverse Stärken hervorgehoben, allen voran die Sozialkompetenz und meine Ruhe und Besonnenheit, gerade auch als Kontrast zu den jungen, ungestümen Kollegen im Team.

Ob dieser Job hier für mich etwas ist, was ich bis zur Rente tun möchte, wage ich derzeit zu bezweifeln, aber es gibt hier in dem grossen Hause sicherlich Entwicklungsmöglichkeiten und Chancen, sich zu verändern. Mal schauen, was die Zeit so bringt. Fürs Erste bin ich erst einmal zufrieden, hier angekommen zu sein.

Donnerstag, 19. Januar 2017

Die lieben Kollegen (5)

Ich hatte es neulich hier schon erwähnt - strukturiertes Arbeiten haben meine beiden jungen Kollegen leider nicht in die Wiege gelegt bekommen. Ganz besonders dem jungen Mann hinter mir kann ich nicht mal bei der Arbeit über die Schulter schauen. Mit dieser Hektik, gleichzeitigem Klicken, Öffnen, Suchen, Schreiben, Vertippen, Löschen, Suchen, Schreiben, Klicken kann ich nicht umgehen.

Dass dabei nicht viel heraus kommt, zeigte sich Anfang der Woche wieder sehr deutlich. Mein Kollege hat einen Haufen unerledigter Aufgaben und bat mich nun, drei davon zu übernehmen, die er seit langer Zeit auf dem Tisch hatte. Natürlich hat er mir den "Müll" überlassen, bei dem er nicht wusste, was zu tun ist.

Doch mit etwas Ruhe und Überlegung hatte ich alle drei Aufgaben innerhalb eines Tages erledigt. Etwas, was er in zwei Wochen nicht geschafft hat. Mein Chef, dem das nicht entgangen ist, war sehr verärgert und will ihn sich am Freitag "zur Brust" nehmen.

Sicherlich arbeitet jeder anders, aber es kann nicht sein, dass Arbeit liegen bleibt, weil man sich nicht organisieren kann und keinen Überblick über seine Aufgaben hat. Und Andere müssen das dann regelmässig ausbaden. Dies ist sicherlich nicht der tiefere Sinn einer Teamarbeit (Toll, Ein Anderer Machts).


Montag, 16. Januar 2017

Elende Sauerei!

Es gibt immer wieder Probleme mit Anonymität an den Orten, wo viele Menschen aufeinander treffen. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang vor allem an schmutzige Mikrowellen in Team-Küchen oder Kühlschränke mit Lebensmitteln, die kurz davor sind, selbständig das Gerät zu verlassen.

All das ist ärgerlich. Aber was mich wirklich aufregt, sind verdreckte Toiletten. Nun ist es hier bei mir im Spital so, dass nicht nur Mitarbeitende, sondern auch Besucher die WCs nutzen. Das macht es noch "schwieriger", aber grundätzlich: Wo ist denn nur das Problem, die Bürste, die neben jedem WC vorhanden ist, für ca. 10 Sekunden zu benutzen, um die Schüssel in dem Zustand zu hinterlassen, in dem man sie vorgefunden hat?

Neulich war eine der beiden Kabinen buchstäblich von oben bis unten beschi*en. Sie war absolut nicht mehr benutzbar. Wer macht so etwas? Was sind das für Leute?? Ich bin fassungslos.

Nun kann ich natürlich nur über Herren-WCs berichten, allerdings habe ich in einem früheren Job auch von weiblichen Mitarbeitern gehört, dass deren Toiletten nicht besser aussehen - ganz im Gegenteil. Da kommen dann wohl auch noch "Probleme" durch die speziellen Tage der Frau hinzu.

Bei meinem Arbeitgeber in Berlin hatten ähnlich Genervte selbst gedruckte Schilder an die Türen gehängt und an die Reinigung nach Gebrauch erinnert. Doch warum ist so etwas überhaupt notwendig (zumal es nichts gebracht hat ....)?

Dienstag, 10. Januar 2017

Schicksale

Mein Arbeitsplatz hier in der Schweiz befindet sich mitten in einem Spital/Krankenhaus. Auch wenn ich "nur" für IT zuständig bin, werden öfter mal Patienten in ihren Betten an mir vorbei geschoben, muss ich regelmässig an OP-Sälen und der Intensivstation vorbei, und dabei laufe ich auch durch den Wartebereich für die Angehörigen. Immer wieder sehe ich dort Menschen mit verweinten Gesichtern, bangen Blicken und nervösem Auf- und Ablaufen.

Und dann frage ich mich, was sich wohl gerade für Schicksale abspielen mögen oder wann man selbst mal in der Situation sein wird, vor den Stationstüren unruhig auf eine Nachricht der Ärzte zu warten (oder gar selbst Patient zu sein). Dabei ist es mir fast peinlich, wenn meine Kollegen und ich gerade über etwas schmunzeln oder gar lachen müssen, weil jemand einen Scherz gemacht hat. Aber es ist nun mal unser Arbeitsplatz, und es kann wohl niemand erwarten, dass wir immer mit ernster Miene über die Station laufen. Da wir keine Kittel tragen, sondern nur am Ausweis als Mitarbeiter zu erkennen sind, sollte das auch kein Problem sein. Ein eigenartiges Gefühl ist es trotzdem.

Ich musste zum Glück schon lange nicht mehr um jemanden bangen, und ich hoffe sehr, dass mir das auch noch eine ganze Weile erspart bleiben wird.

Donnerstag, 5. Januar 2017

Bombastisch

Gestern fand das zweite Feedback-Gespräch mit meinem Chef statt. Er wäre sehr froh, dass wir uns gefunden haben und die Rückmeldungen von Kunden und Kollegen wären bombastisch.

Mit dieser Aussage muss ich mir wohl um das Überleben der Probezeit keine grösseren Gedanken machen. Auch aus meiner Sicht gibt es ja wenig auszusetzen. Lediglich mein Verantwortungsbereich könnte etwas grösser sein, aber das wird sich im Laufe der Zeit sicherlich noch ändern. Im aktuellen Zustand bin ich nicht immer ausgelastet und habe durchaus Leerlauf, weil Aufgaben fehlen.

Was mir hin und wieder im Umgang mit meinem dienstlichen Umfeld auffällt, ist der betont freundliche Ton. Hier haben sich alle lieb, reden sich auch so an, bedanken sich noch gefühlt fünf Mal für jede Unterstützung und würden auch nie direkt Druck ausüben. Das bin ich aus Berlin ganz anders gewohnt. Daher kommt es mir manchmal gespielt und überzeichnet vor, aber die Menschen hier sind einfach so. Ich bin dabei, mich daran zu gewöhnen und entsprechend zu reagieren. Es kostet ein wenig Überwindung, noch netter als nett zu sein, aber meist gelingt das schon ganz gut. :)


Mittwoch, 21. Dezember 2016

Ans Bett gefesselt

Diese ärgerliche Erkältung hat mich nun schon eine halbe Woche lang fest im Griff, und anstatt gestern mit meinem Team lecker zu essen, lag ich den ganzen Tag im Bett. Toll.

Aber ich fand es sehr nett, dass mir die Kollegen Bilder von der Feier geschickt und auf mich angestossen haben. So eine Art der Rückmeldung ist doch viel besser als jedes Feedback-Gespräch mit dem Chef.

Nun liege ich also einen weiteren Tag lang im Bett, schaue draussen auf den unendlich andauernden Nebel und hoffe, dass ich bis zu den Feiertagen wieder fit bin. Auch wenn wir nur an einem Tag Trubel im Haus haben, möchte ich natürlich schon mit meiner Liebsten gemütlich bei Kerzenschein und Wein sitzen und die Atmosphäre zum ersten Mal so ganz und gar geniessen, wissend, dass kein Countdown läuft, der mich nach Berlin zurück ruft.

Also, ihr nervigen Erreger, ihr habt es Euch lange genug in meinem Körper gemütlich gemacht und mich geärgert. Jetzt ist mal Schluss damit!

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Die lieben Kollegen (4)

Während des letzten Teammeetings ist es mal richtig laut geworden. Mein Chef war hochgradig sauer und hat sich zum wiederholten Male beklagt, dass meine beiden jungen Kollegen es einfach nicht für nötig halten, pünktlich zum Dienst zu erscheinen und Verantwortung zu übernehmen. Die Luft knisterte förmlich, und er konnte sich kaum beruhigen. Offenbar wächst der Druck auch von anderer Seite, da die Aussenwirkung des Teams derzeit sehr schlecht ist, was nicht zuletzt auf die Unzuverlässigkeit der beiden Kollegen zurückzuführen ist. Am Ende seines Monologs hat er sich dann nach einer kurzen Pause noch bei einem der beiden Kollegen entschuldigt, weil er da zu weit gegangen ist, aber im Kern würde ich, selbst nach der kurzen Zeit, die ich jetzt hier bin, seine Aussagen absolut unterstützen. Dass man als Chef wütend wird, wenn einem der Kollege sagt, er könne sich nicht so schnell auf andere Arbeitszeiten "einstellen" (also eine halbe Stunde früher erscheinen), kann ich gut verstehen. So schwer kann es nicht sein, um 8:30 Uhr im Büro zu sein.

Das nächste Highlight wird die Weihnachtsfeier werden. Da hatte der besagte Kollege eigentlich schon abgesagt. Nun ist aber ein Teil der Veranstaltung ein Seminar zum Thema "Wir haben uns alles lieb" Teambildung, und das auch noch während der offiziellen Dienstzeit, sodass die Teilnahme obligatorisch ist. Ich bin gespannt, wie das ablaufen wird und ob wir danach noch Lust auf das gemeinsame Kochen und Essen haben werden ...

Freitag, 9. Dezember 2016

Die lieben Kollegen (3)

Das kleine Betriebsteam, dessen Mitglied ich seit nunmehr einem Monat bin, zeichnet sich nicht gerade durch Disziplin und strukturiertes Arbeiten aus. Witzigerweise sind übrigens die beiden jungen Kollegen zusammen genau so alt wie ich ...

Beide sind Söhne von Eltern aus Kulturkreisen, in denen der Stammhalter auch im Alter von 25 noch von vorn bis hinten verwöhnt wird, sich um nichts zu kümmern hat und sein Geld für Sportwetten, Saufen und dicke Autos ausgeben kann (O-Ton mein Chef!). Leider verhalten sich die beiden Kollegen auch im Büro entsprechend. Das fängt schon mit der Pünktlichkeit an. Eigentlich soll das Team um 8 Uhr anwesend sein. Jedoch bin ich der Einzige, der sich daran hält. Die beiden jungen Mitarbeiter erscheinen nie vor 8:30 Uhr. Oder sie schaffen auch das nicht. Dann kommen Mails wie "Ich hab verschlaffen. Mache mich gleich auf den Weg." (Kein Schreibfehler von MIR)

Konsequenzen hat das alles fast nicht. Zumindest verliert aber der eine Kollege nun Ende Februar seine Funktion als Stellvertreter vom Chef, wobei hier niemand weiss, von wem diese "Kündigung" ausging und der Chef selbst sich dazu ebenfalls bedeckt hält. Wer der Nachfolger sein wird, ist dabei völlig offen. Ich lasse mich mal überraschen. Für den Moment versuche ich, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren, mich von dem Chaos nicht anstecken zu lassen und Stück für Stück das Klima zwischen uns als Dienstleister und unseren Kunden ein wenig zu verbessern. Da ist in der Vergangenheit Einiges schief gelaufen, und es wird Zeit brauchen, um das aufzuarbeiten.

Auch wenn das jetzt alles negativ klingen mag - ich bin trotzdem nicht unzufrieden. In meinem neuen Job hier habe ich einen grösseren Gestaltungsspielraum, das kleine Team bietet mehr Möglichkeiten, sich einzubringen, und durch mein "hohes" Alter und meine Erfahrung strahle ich scheinbar Ruhe und Respekt aus. Das ist eine gute Basis für meine weitere Entwicklung hier im Hause, vermutlich bis zur Rente. *räusper*

Aber nun genug mit Arbeit, denn ich habe heute frei und beginne jetzt mit Rosalie das lange Wochenende!

Mittwoch, 30. November 2016

Die lieben Kollegen (2)

Je länger ich hier im neuen Team bin, desto mehr fallen die Stärken und Schwächen auf. Und es zeigt sich, dass die Probleme letztlich die selben sind, mit denen ich mich in meinem bisherigen Team in Berlin herumschlagen musste.

Vor allem geht es um zuverlässiges Arbeiten und um das Auge für Dinge, die erledigt werden müssen. Ich erwarte eigentlich, dass jeder im Team sich darum kümmert, zum Beispiel Mails zu lesen und enthaltene Aufträge zeitnah abzuarbeiten. Aber ich stelle erneut fest, dass man sich genau darauf eben nicht verlassen kann. Die Timeline auf FB im Smartphone oder aktuelle Sportwetten sind bei den beiden sehr jungen Kollegen dann eben manchmal wichtiger als die Arbeit.

Das führt nun wieder dazu, dass es für eigentlich selbstverständliche Tätigkeiten verbindliche Aufgabenverteilungen oder Anweisungen je Wochentag geben muss, damit es funktioniert. Ich war und bin nie ein Fan von solchen starren Festlegungen gewesen, aber offenbar geht es nicht anders, selbst in so einem kleinen Team nicht: Zwei Tage lang war ich nicht am Platz, und schon wächst die Anzahl der nicht erledigten Mails bedrohlich. Das erinnert sehr an meine Zeiten in Berlin ...

Damit die Arbeit zumindest besser dokumentiert ist, habe ich beim gestrigen Teammeeting auf die Einführung eines Ticket-Tools gedrängt. Ich weiss, dass ich damit bei meinem Chef offene Türen einrenne, zumal ich langjährige Erfahrungen damit habe. Nun soll also eine solche Software endlich beschafft werden, sofern Geld dafür bewilligt wird. Da es gerade Kritik von unseren Kunden hagelt, weil Aufträge nicht oder nur schleppend ausgeführt werden, ist der notwendige Leidensdruck vielleicht gerade gross genug ...

Es ist schade, dass man sich das Arbeitsleben auf diese Weise schwer macht. Ob die heutige Jugend das (zielstrebige) Arbeiten und den Willen, etwas voran zu bringen, teilweise gar nicht mehr gelernt hat?

Donnerstag, 24. November 2016

Das erste Gehalt!

Gestern Morgen schaute ich eher zufällig auf meinen Kontostand und stellte erfreut fest, dass mein erstes Gehalt in Schweizer Franken angekommen ist! Wie schön! Immerhin die höchste Lohnsumme meines Lebens.

Es ist aber kein monatlicher Betrag, mit dem man reich wird, und für eine Einzelperson würde es in der Schweiz mit den Mieten, Krankenkassenbeiträgen, sonstigen Nebenkosten und dem Unterhalt, der nun wieder fällig wird, halt irgendwie reichen, aber auch nicht viel mehr.

Aber ich bin ja nicht allein, und wenn man sich Vieles teilen kann, sieht die Welt ein wenig besser aus und ich kann mir immerhin den kleinen Luxus leisten, "nur" 37,8 statt der hier üblichen 42 Stunden zu arbeiten.

Übrigens ist der Prozess für Gehaltserhöhungen anders als bei meiner Behörde in Berlin. Es gibt keinen Automatismus. Stattdessen erhält das gesamte Haus jährlich eine gewisse Lohnsumme, die auf die einzelnen Teams in Form von Gehaltsstufen verteilt wird. Der jeweilige Teamleiter hat dann zu entscheiden,  ob überhaupt und wie viel jeder im Team davon bekommt. Das passiert wohl immer im April des Jahres. Es wird spannend zu sehen sein, wie das ablaufen wird und wann ich mal zum Zuge kommen werde.

Heute habe ich frei und beginne nun das lange Wochenende mit Rosalie!

Montag, 21. November 2016

Die lieben Kollegen

Es ist sicherlich weder professionell noch angebracht, als Teamleiter bei einem neuen Kollegen deutlich über andere Team-Mitglieder herzuziehen. Der Anlass allerdings ist verständlich, und letztlich bestätigt es meine Wahrnehmungen in den ersten drei Wochen.

Wir haben hier im Team zwei sehr junge Kollegen, nicht mal 25 Jahre alt, Muttersöhnchen, wohnen noch zu Hause, leben dort wie kleine Könige, Pünktlichkeit ist ein Fremdwort und Arbeit ist eher Nebensache. Genauso verhalten sie sich hier teilweise auch. Und obwohl ich dachte, dass das nur mir als neuem Mitarbeiter auffällt, scheint sich mein Chef extrem darüber zu ärgern.

Spezieller Auslöser am Freitag war allerdings wirklich ein Aufreger. Als er am Morgen ins Büro kam, stellte er einen beissenden Geruch fest und der Grund dafür war ekelig: Jemand hatte in seinen Papierkorb geko***. Als sich kurz darauf einer der besagten Kollegen krank meldete mit dem Hinweis, er habe sich in der Nacht mehrfach übergeben müssen, stand der Übeltäter eigentlich schon fest, auch wenn er alles abstritt.

An diesem Abend war ich noch mit meinem Chef und ein paar Kollegen auf ein Bier in der Stadt, und da hat er seinem Unmut dann richtig Luft gemacht und sich lautstark über die beiden jungen Kollegen aufgeregt. Ausserdem sei er sehr froh, dass ich nun da wäre ... Klingt für mich fast wie eine kleine Bürde, aber der bin ich sicherlich gewachsen!

Und weil wir gerade beim Ärgern sind, noch ein Satz zur Deutschen Post: Dort hatte ich ja einen Nachsendeauftrag gestellt für ein Jahr. Das klappte genau EIN Mal. Die Freude wehrte nicht lang - nun landen alle Briefsendungen wieder in meinem alten Briefkasten in Berlin. Sehr ärgerlich, auch wenn mein Nachfolger in der Wohnung es locker sieht und mir die Post nachsendet. Aber das war ja nicht der Sinn des Auftrages. Ich hab nun heute bei der Post angerufen und man wird meine Reklamation in den nächsten fünf Werktagen bearbeiten. Was immer das heissen soll ...

Mittwoch, 16. November 2016

Mein Team

Die ersten zwei Wochen am neuen Arbeitsplatz sind rum und der Eindruck ist grösstenteils positiv. Man hatte für mich einen Kennenlern-Plan erstellt, sodass ich die Möglichkeit hatte, das gesamte Team mit all den verschiedenen Funktionen persönlich am jeweiligen Arbeitsplatz kennen zu lernen.

Und das war sehr interessant und zum Teil auch aufschlussreich. Das Team ist schon räumlich in zwei Teile geteilt, was den regelmäßigen Austausch nicht gerade leicht macht. Darüber hinaus sind die Frauen im Team alle im einen, die Männer im anderen Teil konzentriert. Durch meine Besuche bei den Kolleginnenen und Kollegen konnte ich zwischen den Zeilen ein wenig darüber erfahren, wie es im Team so läuft. Im Großen und Ganzen arbeitet man gut zusammen, aber gerade zwischen meinem IT-Bereich und dem "Rest" bestehen kaum Berührungspunkte, und das ist durchaus schade. Hinzu kommt, dass die sehr jungen Kollegen in meinem Team kaum Interesse daran haben, sich mit den "älteren" Damen auszutauschen. Insofern scheinen die Frauen froh zu sein, dass ich nun als älteres Semester an Bord bin, und sie hoffen, dass sich in der Kommunikation etwas verbessert und man sich vielleicht zumindest ein Mal im Monat mit dem ganzen Team gemeinsam mittags im Betriebsrestaurant treffen kann.

Das werde ich gern versuchen, aber natürlich muss man als Neuer immer aufpassen, sich nicht in die Nesseln zu setzen. Gerade gestern habe ich einen Vorschlag eingebracht, der vielleicht nicht unbedingt auf Gegenliebe stoßen könnte. Da ich beim entsprechenden Meeting nicht dabei war, werde ich die Reaktionen erst heute zu hören bekommen. Jugendlicher Drang und Chaos in allen Ehren, aber so ganz ohne Struktur lässt es sich auf Dauer schwer arbeiten. Nun muss ich das geschickt den Leuten schmackhaft machen.

Vielleicht hilft mir da eine weitere Neueinstellung ab Dezember. In unser kleines IT-Team kommt die erste Frau! Ich schätze sie Ende 30, also auch deutlich älter als der Rest meiner Kollegen. Sie kommt auch von "draußen" und bringt (als Frau und Kollegin) vielleicht weiteren frischen Wind ins Team. Zu beneiden ist sie nicht unbedingt, mit fünf Kollegen auf engstem Raum zusammen zu sitzen, aber es wird spannend sein zu sehen, wie sich die jungen Burschen in ihrer Gegenwart verhalten.

Ideen gibt es genug, aber Fingerspitzengefühl ist gefragt, um sich nicht unbeliebt zu machen. Ich habe aber schon mehrfach Job und Team gewechselt und genügend Erfahrungen gesammelt. Und am Freitag steht schon das nächste Feierabend-Bier mit den Kollegen auf dem Plan, da kann man das noch mal auf andere Art und Weise vertiefen ... ;)