Mittwoch, 28. Dezember 2016

Zwischen den Jahren

Es ist kalt draußen, die Sonne scheint, ich sitze im Bett und schaue durch das Balkonfenster auf die weißgrünen Wiesen vor dem Haus. Meine Liebste muss heute noch einen Arbeitstag einschieben, ich hab das Haus für mich allein.

Fremd ist es mir schon lange nicht mehr, obwohl das nur schon durch die Größe sicher normal wäre. Ich fühle mich wohl hier, fühle mich zu daheim und geborgen. Kein Gedanke an meine alte Wohnung, an die Flugzeuge, die im Minutentakt am Schlafzimmerfenster vorbei donnerten, an die Hektik und den Stress der Großstadt. Hier öffne ich das Fenster und höre - nichts. Was für eine Wohltat!

Die Feiertage waren gemütlich. Den Heiligabend haben wir zu zweit verbracht, ganz in Ruhe, nachdem der Baum geschmückt und das Schweinsfilet gegessen war. Dafür waren dann am Folgetag die Kinder und Rosalies Familie hier. Wir haben zusammen gegessen, Wein getrunken, erzählt, und hatten einen schönen Nachmittag und Abend bis kurz vor Mitternacht.

Am zweiten Feiertag sind die Kinder mit ihrem Vater in die Berge gefahren und wir waren wieder für uns. Keine Gans, keine Ente, nur die Reste vom Vortag. Weihnachten muss eben kein Fressmarathon sein. Wie schön!

Gestern haben wir das schöne Wetter genutzt und endlich mal einen ausgedehnten Spaziergang durchs Dorf gemacht. Es war schön und hat gut getan, und ich hab mich gefreut, dass wir trotz der erst kurzen Anwesenheit hier im Ort schon mehrere Leute trafen, die wir kannten und mit denen wir ein paar Worte wechselten. Trotzdem ist vor allem mein Schatz noch nicht sicher, ob wir hier alt werden oder es sie doch zurück zieht an den Ort, an dem sie zuvor gewohnt hat.

Doch das wird die Zeit zeigen und ist aktuell kein Thema. Nun genießen wir es erst einmal, in diesem Haus zu sein. Ich sitze hier, atme die frische, kalte Luft auf fast 500 m Höhe ein, genieße die Ruhe und freue mich auf den Tag in unserem Schlössli.

6 Kommentare:

  1. Das liest sich alles sehr in sich ruhend und fein. Lasst es euch gut gehen und kommt gut ins neue Jahr.

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    1. Machen wir!
      Wir geniessen jetzt den Moment, wo auch Rosalies Baustellen mal eine kurze Verschnaufpause einlegen und wir einfach mal faul sein dürfen.
      Euch auch einen guten Rutsch, trotz des neuen Ärgers.

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    1. Liebe Waltraut,
      willkommen hier, auch wenn Du Deinen Kommentar wieder gelöscht hast - ich hab ihn trotzdem gelesen ;-) Also vielen Dank für den Tipp. Dank Rosalie bin ich bestens gewappnet für alle möglichen Fettnäpfchen.
      Lieber Gruß
      Herr B.

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  3. Wie idyllisch und harmonisch das alles klingt... Herrlich! Genauso muss es sein.
    Hoffentlich wird Euer Sylvester mindestens genauso schön. Kommt gut rein ins neue Jahr, das hoffentlich auch nur das Beste mit sich bringen wird.

    LG
    Ayse

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    1. Manchmal möchte ich mich kneifen, um zu sehen, ob das auch wirklich real ist. :)
      Sylvester wird nicht ganz unser Wunschprogramm, sondern eher das der Kinder, aber was tut man nicht alles ...
      Alles Gute auch für Euch und einen guten Rutsch! Ich hoffe, Du musst nicht arbeiten?
      Liebe Grüße
      Herr B.

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