Mittwoch, 28. September 2016

Herkules-Aufgabe

Ein Task bleibt mir noch in der alten Firma, und der hat es in sich: Innerhalb von zehn Tagen muss ich knapp 150 Personen mit Schulungen bespaßen, teilweise einen halben Tag lang, einige in einem ganztägigen Seminar. Dies war Teil der Abmachung, damit ich Ende Oktober das Unternehmen verlassen kann.

Im Grunde ist das sicher machbar, die Herausforderung ist nur, dass ich zum Teil meinen eigenen Teamkollegen Begeisterung für ein neues Tool einflößen muss. Und wie der Mensch so tickt - er ist ein Gewohnheitstier. Mag die alte Software noch so schlecht gewesen sein und Grund genug, um ständig zu meckern, sobald die neue kommt, ist die natürlich der größte Mist. Dabei wird gern übersehen, wie viel Gehirnschmalz, Anpassungen und Verbesserungen vom Standard schon eingeflossen sind, ohne die das Programm deutlich schlechter gewesen wäre.

Doch dies zu transportieren, das Positive hervor zu heben und die Leute zu animieren, dem Ganzen doch erst mal eine Chance zu geben, das ist gerade im ÖD wahnsinnig schwer. Nun könnte ich alles schönreden und versprechen, was immer sie hören wollen, schließlich bin ich zur Einführung im Dezember nicht mehr dabei. Doch das wäre unfair und ich bin nicht der Verkäufer-Typ, der mit heißer Luft Geld verdient. Daher werde ich versuchen, in einen offenen Dialog einzusteigen und ihnen zeigen, dass sie gehört werden und wir versucht haben, das Beste aus dem Tool heraus zu holen, um es in jedem Fall besser zu machen, als es der Vorgänger war.

Ob mir das gelingt, weiß ich in zwei Wochen.

4 Kommentare:

  1. Ich drück die Daumen, das es klappt. Sag mal, wie alt sind denn die Kollegenso im Schnitt, wenn sie so einen Aufstand machen? Ich mein, ich bin BJ 62 und hab schon soooo viele SW-Änderungen mitgemacht, teilweise auch müssen...ich hatte nach 15 Jahren Selbständigkeit z.B. Angst wieder in meinen Beruf einzusteigen, weil ich vor der Da*Te*v-SW Bammel hatte, dabei ist das Zeug inzwischen soooo einfach zu bedienen, für meine Begriffe zu einfach, weil die Azubis dait nix mehr von der Pike auf lernen :(

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    1. Danke Dir!!
      Das Problem ist gar nicht mal so das Alter - der Schnitt dürfte so etwa bei Anfang, Mitte 40 liegen. Es ist eher eine Sache der Kultur im ÖD. Dieses "Das haben wir doch schon immer so gemacht" und dazu die Angst vor Veränderung lässt immer gleich Abwehr entstehen, sobald sich abzeichnet, dass etwas anders funktionieren könnte als vorher. Man ist es gewohnt, alles mundgerecht serviert zu bekommen. Sich selbst zu interessieren, Neues zuzulassen und sich zu engagieren, das ist bei uns leider nicht verbreitet.
      Allerdings sind alle ITler, denen ich eine neue Software zeige, da hoffe ich mal auf gemäßigten Widerstand, auch wenn es das Tool ist, mit dem sie acht Stunden arbeiten werden.

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  2. *lach* das kenne ich aber! Auch in meiner Firma ist das so, jahrelang wird über eine Software geschimpft- aber WEHE!! es kommt eine neue ;)

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    1. Ich bin gespannt auf die Reaktionen, am Mittwoch geht es los. Da ich dann zum Go Live weg bin, kann ich in höchsten Tönen von dem neuen Programm schwärmen. Ich hoffe nur, die Technik spielt mit, sonst wird es peinlich.

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