Mittwoch, 11. Januar 2017

Winter as its best

Ja, ich weiss - ich lebe nun in der Schweiz, und da kann man davon ausgehen, dass es auch "mal" schneit im Winter. Aber muss das ausgerechnet in diesem Winter sein? 😏

Ich erlebe nun schon den dritten Winter hier, und bisher habe ich kaum Schnee gesehen. Doch ausgerechnet jetzt, wo ich täglich mit meinem, mir noch nicht so ganz vertrauten Auto in die Stadt fahren muss, gibt der Winter alles. Das wäre wirklich nicht nötig gewesen.

Schön, die Schneelandschaften sehen traumhaft und malerisch aus, aber da ich sowieso morgens und abends im Dunkeln unterwegs bin, kann ich mich nicht einmal daran erfreuen. Stattdessen schlage ich mich mit denen herum, die denken, sie fahren auf Schienen und können Gas geben wie auf trockenen Strassen, und denen, die vor Angst ihr Auto am liebsten tragen möchten.

Dazu kommt dann auch noch eine Schei**kälte, neulich -14°C. Ich hab noch den Bonus, dass mein Auto, weil fast neu, im Carport stehen "darf" und damit etwas mehr geschützt ist. Aber der Wagen von Rosalie war am Freitag komplett überfroren und ein einziger Eisklumpen, es liess sich keine einzige Tür mehr öffnen. Erst die Sonne hat am Nachmittag das Auto auftauen können.

Ich hab es verstanden, lieber Wettergott: Ich bin in der Schweiz und hier herrscht Winter! Nun lass gut sein und mach, dass es wieder angenehmer wird. Danke!

Dienstag, 10. Januar 2017

Schicksale

Mein Arbeitsplatz hier in der Schweiz befindet sich mitten in einem Spital/Krankenhaus. Auch wenn ich "nur" für IT zuständig bin, werden öfter mal Patienten in ihren Betten an mir vorbei geschoben, muss ich regelmässig an OP-Sälen und der Intensivstation vorbei, und dabei laufe ich auch durch den Wartebereich für die Angehörigen. Immer wieder sehe ich dort Menschen mit verweinten Gesichtern, bangen Blicken und nervösem Auf- und Ablaufen.

Und dann frage ich mich, was sich wohl gerade für Schicksale abspielen mögen oder wann man selbst mal in der Situation sein wird, vor den Stationstüren unruhig auf eine Nachricht der Ärzte zu warten (oder gar selbst Patient zu sein). Dabei ist es mir fast peinlich, wenn meine Kollegen und ich gerade über etwas schmunzeln oder gar lachen müssen, weil jemand einen Scherz gemacht hat. Aber es ist nun mal unser Arbeitsplatz, und es kann wohl niemand erwarten, dass wir immer mit ernster Miene über die Station laufen. Da wir keine Kittel tragen, sondern nur am Ausweis als Mitarbeiter zu erkennen sind, sollte das auch kein Problem sein. Ein eigenartiges Gefühl ist es trotzdem.

Ich musste zum Glück schon lange nicht mehr um jemanden bangen, und ich hoffe sehr, dass mir das auch noch eine ganze Weile erspart bleiben wird.

Montag, 9. Januar 2017

Wer zum Teufel ist S. D.?

Wenn man jung ist, kann man sich nicht vorstellen, dass es einem selbst mal so gehen könnte wie den Eltern, die mit Idolen, Musik und Jargon der Jugend nichts anfangen können. Nun hat es uns aber auch erwischt ...

Die Tochter meiner Liebsten bat uns, ein Bild auszudrucken. Als wir fragten, um wen es sich denn da handelt, erfuhren wir, dass diese "Frau" auf dem Bild Sh*r*n Dav*d sei, eine bekannte Y*uT*berin und neuerdings auch D*D*-Jurorin. Du meine Güte!

Wiki teilte uns außerdem noch mit, dass dieses Geschöpf 21 Jahre alt sei, 1.8 Mio Abonnenten hätte und neben dem eigenen YT-Kanal auch noch singen würde. Wir haben uns kurz mal in einen Ihrer Beiträge (oder wie heißt das richtig?) rein geklickt. Das Gefasel war nicht zu ertragen!

Doch das war nicht einmal das Schlimmste. Diese Frau scheint aus aus der Plastik-Schachtel entstiegen zu sein! Riesige Möpse, die aussehen wie aufgesetzte Melonen-Halbschalen, aufgespritzte Lippen wie bei einer 50jährigen Hollywood-Diva oder einer Gummi-Puppe von Orion, und Klamotten am Leib, die an Barbie erinnern. Hat der schon mal jemand gesagt, dass das nicht hübsch, sondern nur billig aussieht? Wenn ich mir vorstelle, dass DAS ein Vorbild für viele junge Mädchen sein soll, bekomme ich es mit der Angst zu tun.

Aber bei unserer Recherche haben wir auch etwas gelernt - nämlich zwei neue Begriffe! Ich wusste bisher noch nicht, dass ein Hashtag bei Twi**er trenden kann, und das Wort pranken kannten wir bisher nur als Substantiv und Begriff für große Tierfüße. Doch im jugendlichen Neusprech meint es etwas ganz Anderes. ;) Habt Ihr das schon mal gehört?

Freitag, 6. Januar 2017

Idylle

Das war eine besonders kurze, sehr angenehme erste Arbeitswoche im neuen Jahr. Durch mein 90%-Pensum habe ich heute bereits wieder einen freien Tag.

Draussen ist es kalt geworden, und auch wenn die Schneemenge sich in Grenzen hält und es damit nicht zwingend nötig wäre, ist es doch zumindest putzig anzuschauen, wie die Meisen, Rotschwänze und Spatzen sich an unserem Winter-Buffet bedienen. Es dauert zu Beginn immer eine Weile, bis sie sich trauen, aber dann gibt es kein Halten mehr und ruckzuck ist alles weggepickt.

Wir starten jetzt in ein langes Wochenende zu zweit und freuen uns auf ein paar gemütliche Stunden. Und ich muss mir hin und wieder immer noch ins Bewusstsein rufen, dass ich nicht mehr zurück muss. Es gibt noch Momente, in denen kurz eine Unruhe zu spüren ist, bis mir dann einfällt, dass gar kein Flieger mehr auf mich wartet und die Zeit überhaupt nicht drängt. Was für eine Erleichterung!

Donnerstag, 5. Januar 2017

Bombastisch

Gestern fand das zweite Feedback-Gespräch mit meinem Chef statt. Er wäre sehr froh, dass wir uns gefunden haben und die Rückmeldungen von Kunden und Kollegen wären bombastisch.

Mit dieser Aussage muss ich mir wohl um das Überleben der Probezeit keine grösseren Gedanken machen. Auch aus meiner Sicht gibt es ja wenig auszusetzen. Lediglich mein Verantwortungsbereich könnte etwas grösser sein, aber das wird sich im Laufe der Zeit sicherlich noch ändern. Im aktuellen Zustand bin ich nicht immer ausgelastet und habe durchaus Leerlauf, weil Aufgaben fehlen.

Was mir hin und wieder im Umgang mit meinem dienstlichen Umfeld auffällt, ist der betont freundliche Ton. Hier haben sich alle lieb, reden sich auch so an, bedanken sich noch gefühlt fünf Mal für jede Unterstützung und würden auch nie direkt Druck ausüben. Das bin ich aus Berlin ganz anders gewohnt. Daher kommt es mir manchmal gespielt und überzeichnet vor, aber die Menschen hier sind einfach so. Ich bin dabei, mich daran zu gewöhnen und entsprechend zu reagieren. Es kostet ein wenig Überwindung, noch netter als nett zu sein, aber meist gelingt das schon ganz gut. :)