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Montag, 30. Oktober 2017

Besuchsmarathon

Drei sehr intensive Tage liegen hinter mir. Ich wusste ja, was auf mich zukommt und es war sehr schön, aber ich war dann auch froh, wieder nach Hause kommen und mich erholen zu können ...

Am vergangenen Mittwoch fuhr ich morgens noch ins Büro, um dann gegen halb eins zum Flughafen aufzubrechen. Schon cool, wenn man ganz entspannt und ohne lange Anreise und Wartezeit mal eben in den Flieger steigen kann. Hat mich an alte Zeiten in Tegel erinnert, nur viiiel kleiner.

In Berlin angekommen, fuhr ich zunächst ins Hotel. Ich war zum ersten Mal in diesem Haus, und, na ja ... Es ging. Für 60 Euro pro Nacht konnte man nicht mal viel sagen, und wenn man bedenkt, dass ich nur wenige Stunden und wirklich nur die Nächte dort verbrachte, war es völlig okay. Schade, dass das versprochene WLAN nicht existent war, aber das war aus dem selben Grund ebenfalls zu verschmerzen.

Am ersten Abend traf ich mich mit U. Eine Freundin aus alter Zeit - wir haben uns schon zig Mal fast aus den Augen verloren und immer wieder gefunden. Das musste wohl so sein. Bei reichlich Cocktails zur Happy Hour haben wir uns drei Stunden lang intensiv über das vergangene Jahr ausgetauscht. Es war ein sehr schöner, zu kurzer Abend.

Am nächsten Tag konnte ich dann im Hotel mal in Ruhe frühstücken. Das Frühstück war völlig in Ordnung, wenn man davon absieht, dass die für mich wichtige Komponente Kaffee wohl aus Abwaschwasser gebrüht worden ist. Nach einem kleinen Spaziergang über den Kudamm fuhr ich dann gegen Mittag zu meinem Vater.

Hier verbrachte ich den ganzen restlichen Tag: Königsberger Klopse, Schwarzwälder Kirschtorte, Steak, dazu fast zwei Flaschen Wein. Und natürlich viel Erzählen, Bilder zeigen, Notebook und Handys auf Vordermann bringen. Ein wenig traurig war der Abschied, da es bisher keinen neuen Termin für ein Wiedersehen gibt. Und ob mein Papa seinen, wie er meinte, "Abschiedsbesuch" in der Schweiz im nächsten Jahr durchführen kann, steht ebenfalls in den Sternen. Ansonsten war es aber wieder ein schöner Tag. Gegen 21 Uhr war ich zurück im Hotel und bin schnell eingeschlafen.

Das war auch gut so, denn es wartete ein weiterer voll gepackter Tag. Mit E. war ich zum Frühstück verabredet. Bei ihr war die Zeit auch knapp, denn wir hatten ebenfalls viel zu erzählen, vor allem auch von meiner wundersamen Heilung der Allergie. Nach etwas mehr als vier Stunden musste ich wieder los, einmal mit der Bahn quer durch die Stadt zu meinem Bekannten, dem die Frau vor drei Monaten davon gelaufen war. Erwartungsgemäß hatten wir daher diesmal viel mehr zu reden als sonst, und bei Saltimbocca à la Romana und Rotwein waren schnell fünf Stunden vorbei. Gegen 23 Uhr war ich zurück und konnte im TV noch die Landung der letzten Air-Berlin-Maschine in Berlin live verfolgen. Bittere Geschichte.

Genau so bitter könnte es in Bern werden. Ich flog am Samstagmorgen mit Skywork zurück - womöglich die vorletzte Maschine, die in Bern von dieser Airline gelandet ist. Derzeit sind alle Flüge gestrichen, weil kein Geld mehr da ist. Hätte ich nur einen Tag später fliegen wollen, wäre das äußerst schwierig geworden ...

Mit wenig Schlaf und heiserer Stimme vom vielen Erzählen bin ich also Samstag gegen Mittag wieder bei Rosalie angekommen. Beim ersten Kaminfeuer der Saison konnte ich gut entspannen.

Es war ein eigenartiges Gefühl in Berlin, vertraut und fremd zugleich, denn natürlich geht man alle Wege wie im Schlaf, aber nach der langen Abstinenz fühlt es sich doch nicht ganz vertraut an, und als ich meinen früheren Arbeitsweg kreuzte, spürte ich eine gewisse Abneigung. Nein, hierhin zurück wollte ich wirklich nicht mehr - das Kapitel ist abgeschlossen.

Aber schön war es ansonsten schon. Zum Shoppen kam ich nicht, und von der Stadt habe ich nichts gesehen, aber das war ja auch nicht nötig. Mir war es nur wichtig, ein paar liebe Menschen zu treffen und schöne Stunden zu genießen. Und das ist mir gelungen. Danke, Berlin. :)

Mittwoch, 25. Oktober 2017

Getrennte Wege

Nun ist es also soweit: Nach fast exakt einem Jahr werden wir zum ersten Mal wieder getrennt schlafen - Rosalie in der Schweiz, ich in Berlin. Es sind nur drei Nächte, aber ungewohnt wird es trotzdem sein. Ausserdem erlebe ich die Stadt allein sicher noch anders als zu zweit. Ich bin gespannt, wie sie auf mich wirken wird und was das mit mir macht. Wie ich mich kenne, werde ich froh sein, wenn ich am Samstagmorgen wieder in den Flieger steigen kann.

Bis dahin wartet ein voller Terminplan, der schon direkt nach der Ankunft am Nachmittag beginnt. Schnell ins Hotel und dann ab zum Mexikaner und diverse Frozen Strawberry Margarita geniessen. Es ist schliesslich Happy Hour. :)

Der Donnerstag bleibt meinem Papa vorbehalten. Und am Freitag werde ich zunächst E. wieder mal sehen (der Eine oder die Andere erinnert sich vielleicht noch ...), und danach hören, wie es einem alten Bekannten geht, dessen Frau sich kurz vor seiner Pensionierung von ihm getrennt hat. Dazu gibt es ein leckeres Steak zu guten deutschen Preisen!

Und dann wird es ganz schnell Samstag und am Morgen wartet schon der Flieger nach Hause zu meiner Liebsten.

Also dann, Berlin: Ick komme!


Donnerstag, 19. Oktober 2017

Raufbold und Kuscheltier

Unser neuer Mitbewohner wächst und gedeiht. So langsam kommt er in seine Rüpelphase. Er erinnert an einen pubertierenden Teenager, hin- und hergerissen zwischen kindlichem Schutzbedürfnis und jugendlicher Abnabelungsphase.

Besonders, wenn er gerade gefressen hat, kommt es vor, dass er wie ein wilder durchs Haus rast, auf dem Dachboden die Balken bis an die Decke hinauf klettert (und Mühe hat, wieder herunter zu kommen) oder sich einen Kampf mit meiner Hand liefert. Ja, ich weiss, man sollte das eigentlich nicht zulassen, aber es sind immer nur kurze Momente, und trotz allen Übermuts lässt er die Krallen immer drin und beisst nur mässig stark in die Handfläche. Wenn ich merke, dass er übertreibt, werde ich lauter, dann lässt er auch erschrocken sofort los.

Das ist die eine Seite. Die andere zeigt sich meist morgens oder wenn ich als erster der Familie nach Hause komme. Er kommt voller Freude auf mich zu und schleicht so lange um meine Beine, bis ich mich zu ihm auf den Fussboden setze. Dann springt er auf meinen Schoss, legt sich in meine Arme und schnurrt, dass das ganze Haus bebt. ;) Teilweise legt er sich auf den Rücken, schliesst die Augen und der Atem wird immer ruhiger, sodass man fast meinen könnte, er würde meditieren.

Wenn er irgendwann genug hat, geht er drei Schritte weiter und legt sich auf den Boden - oder zum Beispiel aufs Bügelbrett. Dabei ist mir dieses Bild gelungen, bei dem er irgendwie fast menschlich wirkt. Manchmal verschläft er dann den ganzen Rest des Tages.


Schon sehr niedlich, so ein Stubentiger.

Montag, 16. Oktober 2017

Der Mauswanderer

Neulich am Frühstückstisch ... Rosalie und ich tranken gemütlich unseren Kaffee, als ich hinter mir im Schrank ein ungewohntes Geräusch hörte. Es klang, als würde da jemand knabbern. Ein regelmässiges "Rapp rapp rapp" kam anscheinend aus dem Regal. Sollte sich da ein ungebetener Gast eingeschlichen haben? Im ersten Stock?

Ich bat Rosalie, alle Türen zu schliessen, damit der potenzielle Eindringling nicht flüchten könnte. Dann nahmen wir nach und nach vorsichtig alle Kisten aus dem Regal. Nichts in der ersten Kiste, nichts in der zweiten. Es blieb nur noch eine, die grösste Kiste übrig. Ich stellte sie auf den Küchentisch und begann, sie vorsichtig auszupacken. Nachdem ich ich ein paar Dosen heraus genomnmen hatte, sah ich sie: Am Boden des Kartons kauerte tatsächlich eine Maus! Sie war wohl genauso erschrocken wie ich, während sie sich gerade an einer Packung Nudeln zu schaffen machte ...

Früher wäre ich als typisches Stadtkind vielleicht ein wenig in Panik geraten. Und bei einer Ratte sähe das womöglich auch heute noch so aus. Aber dieses kleine, süsse Mäuslein war einfach nur niedlich mit den grossen Ohren und Knopfaugen. Vor lauter Aufregung haben wir sie nicht einmal fotografiert.

Dafür habe ich schnell die Kiste so gut es ging abgedeckt, Rosalie gebeten, mir alle Türen nach draussen zu öffnen, und dann haben wir sie auf die andere Strassenseite an den Rand der Wiese gebracht. Nachdem ich alles wieder ausgepackt und das Tier freie Bahn hatte, ist die Maus davon geflitzt.

Wir haben keine Ahnung, wie sie in unsere Küche gekommen ist. Aber wenn man sich ansieht, wie flink sie war und dass sie mühelos eine Mauer hinauf gerannt ist, dann kann man sich ungefähr vorstellen, dass eine Hauswand mit offenem Fenster wohl ein leichtes Ziel sein könnte. Und da wir auf dem Land wohnen, gehören Mäuse nun mal zum Leben dazu.

Unser Kater hat davon übrigens nichts mitbekommen. Er schlief während der Zeit friedlich im Erdgeschoss. Kein Verlass mehr auf die Tiere heutzutage. :))

Mittwoch, 11. Oktober 2017

One Year ago

Gestern Abend in der Küche sprachen wir über meinen anstehenden Berlin-Besuch, und Rosalies Sohn bemerkte, dass es nach einem Jahr das erste Mal sein werde, dass wir getrennt sind. Und es stimmt! Am 26. Oktober 2016 flog ich in die Schweiz, und fortan verbrachten wir jede Nacht gemeinsam.

Nun werde ich am 25. Oktober nach Berlin fliegen. Genau ein Jahr später geht es also zurück in die alte Heimat, und wir werden uns rund drei Tage lang nicht sehen. Das wird seltsam sein - allein zurück in Berlin und mein Schatz so weit weg, wie es über drei Jahre lang normal war. Zugegeben, mein Programm für die 2,5 Tage ist restlos voll und die Zeit wird rasend schnell vergehen. Aber trotzdem wird es eigenartig sein, wieder ohne Begleitung mit dem ÖV zu fahren, dem Alltag in Berlin zuzusehen und mit Rosalie nur per Handy zu kommunizieren.

Immerhin hat sie dann auch sturmfreie Bude, da die Kinder in diesen Tagen beim Papa sind. Sie wird das Haus also ganz für sich allein haben (bis auf die Gesellschaft vom Kater natürlich!). Das ist auch eine neue Erfahrung. :)

An einem Samstagmorgen komme ich in aller Frühe zurück und wir haben das ganze Wochenende wieder für uns. Und zwei Wochen später sitzen wir schon zusammen im Flieger Richtung Hamburg.

Ich freue mich auf die kurze Zeit in Berlin, vor allem natürlich, um Papa, Freunde und Bekannte wieder zu sehen, aber auch, um mal ganz bewusst für mich allein spüren zu können, wie es sich anfühlt in der Stadt, wenn man ein Jahr lang (mit kurzen Unterbrechungen) weg war. Vom Hotel kann ich nicht viel erwarten, aber das brauche ich auch nur, um nicht auf der Strasse schlafen zu müssen. Ansonsten werde ich immer unterwegs sein und bei den vielen Termin nicht einmal gross zum Shoppen kommen ...

In genau zwei Wochen geht es los. Berlin, ich komme - kennst Du mich noch?

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Die Tage werden kürzer

Es ist deutlich spürbar: Der Herbst ist da. Nicht nur, dass es draussen bunt wird, auch die Tatsache, dass ich nun wieder bei "Nacht" ins Büro fahren muss, deutet unmissverständlich darauf hin. Und wenn Ende des Monats die Uhren umgestellt werden, wird es auch auf dem Heimweg schon dunkel sein.

Kaum bin ich dann zu Hause, werden auch schon die Augen ein wenig schwer. Natürlich gehe ich um 18 Uhr noch nichts ins Bett. :) Doch bis Rosalie von der Arbeit kommt, dauert es. Oft ist es dann schon 20 Uhr oder später. Viel Zeit gemeinsam bleibt uns dann nicht, bis ich wirklich ins Bett muss, um wenigstens sieben Stunden Schlaf zu bekommen. Es reicht gerade zum Essen, ein wenig Austausch über den vergangenen Tag und den Plan für den nächsten und vielleicht noch ein Glas Wein gemeinsam auf dem Sofa.

Das ist sicher Alltag in vielen Haushalten, mir fällt es aber jetzt besonders auf, wenn es draussen schon so früh dunkel ist. Ich hab dann das Gefühl, der Tag wäre schon längst vorbei, und doch dauert es noch so lange, bis mein Schatz auch zu Hause ist. Der Kater verkürzt die Zeit schon ein wenig, aber er antwortet selten, wenn man mit ihm spricht. Manchmal ist das ja ganz gut, aber hin und wieder hätte ich schon gern eine Antwort ... :)

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Der Herr im Haus

Wir haben keinen Knoten
in den Kater gemacht,
es geht im gut!

Wenn man ein Tier im Haus hat, verändert sich natürlich auch der Alltag mit seinen Abläufen ein wenig. Die Katze hat ihre eigenen Ansprüche, Wünsche, und natürlich auch ihre Rechte. Solange der Panther sein Reich ausschliesslich unten hatte, war sein Revier klar begrenzt und unsere "Zuständigkeit" begann auch erst nach dem ersten Kaffee am Morgen. Katerchen hörte uns natürlich schon oben laufen und wartete dann immer bereits ungeduldig mit leisem Wehklagen an der Verbindungstür zum Flur.

Seit einigen Tagen haben wir - dank der abklingenden Allergie bei mir - sein Revier erweitern können und er darf jetzt, wenn wir zu Hause sind, auch in "unsere" Räume im oberen Stock, also Bad, Küche usw. Das hat den Alltag wieder ein Stück weit verändert. Zum Beispiel beim gemeinsamen Abendessen: Wir haben ja ein gut erzogenes Kätzchen, das nicht bettelt. Aber es hat sich meinen Stuhl als Liegeplatz ausgesucht, wenn wir am Tisch sitzen und essen. Tja, und nun sitze ich also auf einem Hocker ... Ist doch klar, wer hier der Herr im Haus ist, oder? :))


Was er jetzt im oberen Stock während der Nacht treibt, wissen wir nicht, aber wann immer man nachts mal raus muss, oder spätestens, wenn man aufstehen muss am Morgen, wartet der schwarze Teufel schon ganz brav ohne zu mauzen vor der Schlafzimmertür darauf, dass endlich jemand mit ihm kuschelt. So habe ich mich auch heute früh direkt auf dem Flur mit ihm hingesetzt und ihn ein paar Minuten lang ausgiebig gestreichelt, bis Rosalie mich abgelöst hat.

Klar, wer hier der Herr im Hause ist ...


Mittwoch, 27. September 2017

Zwischen Kuscheltier und Kampfkatze

Unser Panther ist nun "schon" rund viereinhalb Monate alt, und ab und zu hat man jetzt das Gefühl, dass die Hormone beginnen, sich bemerkbar zu machen. Jeden Tag hat er kurze Phasen, in denen er völlig "verrückt" spielt. Dann tobt er wie ein Irrer durchs Haus, macht Bocksprünge und Purzelbäume, stellt sich gern mal wie im Zeichentrickfilm quer zur Laufrichtung hin, macht den Buckel krumm, stellt das Fell und den Schwanz auf und wirkt damit in der Tat sehr bedrohlich. Wer ihn nicht kennt, könnte annehmen, gleich angefallen zu werden.

Tatsächlich ist er aber in der Regel sehr vorsichtig. Im Übermut beisst er hin und wieder mal etwas fester in die Hand, aber ohne Verletzungen zu verursachen. Er ist halt pubertär und testet sich aus. Die Kinder im Haus machen es ihm ja vor (ohne zu beissen!). :)

Das ist übrigens interessant zu beobachten - beide Kinder haben bisher so gut wie keine Erfahrungen im Umgang mit Tieren und wirken daher manchmal sehr unbeholfen im Umgang. Gerade Katzen sind ja sehr eigenwillig und bestimmen selbst, ob, wann und wie sie gestreichelt werden wollen. Sie sind halt keine Stofftiere, die man sich nimmt, wenn man gerade Lust hat. Das führt dann dazu, dass die Kinder denken, die Katze hätte etwas gegen sie, was natürlich nicht stimmt.

Wie überall, wo Tiere und Menschen zusammen wohnen, stehen vor allem die Futtergeber hoch im Kurs. Daher ist es nur natürlich, dass unser Kater am liebsten zu Herrchen oder Frauchen kommt, wenn es darum geht, geknuddelt zu werden oder einfach nur zu schlafen. In diesen Momenten wirkt der "junge Mann", wie hier auf dem Bild beim Mittagsschlaf, dann ganz friedlich, schnurrt, kuschelt sich an oder dreht sich auf den Rücken und geniesst die Berührungen der Hände.

Das ist es wohl, was das Zusammenleben mit einer Katze so besonders macht.

Freitag, 8. September 2017

Der kleine Tierfreund

Es ist schon immer in meinem Leben so - Tiere, die grundsätzlich keine Scheu haben, kommen in einer Gruppe von Menschen in der Regel meist zu mir und fühlen sich in meiner Nähe wohl. Wie gesagt - in der Regel ... Falls es jemand wissen möchte: Der Speichel von Lamas schmeckt leicht bitter. :)

Auch unser neues Familienmitglied legt sich gern auf meine Beine. Nun mag das auch damit zu tun haben, dass der junge Kater meist von mir sein Futter erhält. Aber ich denke schon, dass wir uns ganz gut leiden können.

Ja, wir haben also Zuwachs bekommen! Schon im August, mit rund zwölf Wochen, haben wir ihn zu uns geholt, aber ich war mir noch nicht so ganz sicher, ob das tatsächlich alles Wirklichkeit wird und meine Gesundheit auch mitmacht ...

Tatsächlich hat mein Körper zu Beginn noch etwas verrückt gespielt, aber nun gewöhnt er sich von Tag zu Tag mehr daran, bis auf den einen oder anderen Niesanfall und einen gelegentlichen Hustenreiz sind die Beschwerden sehr zurück gegangen. Auch die grossen Beulen bei Krallenkontakt auf der Haut sind viel schwächer als früher. Zu Beginn habe ich noch Medikamente genommen, die brauche ich inzwischen nicht mehr.

Nun haben wir jeden Tag Freude zu Hause. Derzeit ist der Stubentiger nur unten im Haus, während wir nachts oben sind. Sobald er uns dann am Morgen hört, lauert und mauzt er an der Tür, bis wir hinein kommen. Dann ist die Freude gross - und auch der Hunger. :)

Die Einrichtung hat bisher noch nicht gross gelitten. Lediglich das Sofa hat er für sich als "Angriffsziel" entdeckt gehabt, sodass wir es jetzt vorerst mit Folie schützen mussten, um den recht empfindlichen Stoff nicht zu ruinieren. Aber was tut man nicht alles fürs Tier ... Ein wenig umstellen muss man sich schon: Wie lange kann man das Tier tagsüber allein lassen? Was ist, wenn man ein paar Tage verreisen möchte? Aber das war uns natürlich vorher klar und wir werden für alles eine Lösung finden.

Und es ist etwas sehr Angenehmes, abends mit Roaslie bei einem Glas Wein und einem schönen Film noch ein schnurrendes Kätzchen mit auf dem Sofa zu haben. :)

Dienstag, 5. September 2017

Fusball-Stress

Nun hat mich der "Alltag" wieder! :) So ein Länderspiel-Wochenende hat es in sich, wenn man bei zwei Mannschaften mitfiebert. Ich gebe zu, dass ich kein grosser Fussball-Fan bin - weder könnte ich die Namen der Spieler und/oder ihre Vereine aufsagen, noch hätte ich eine Ahnung, wer gerade wo Trainer ist.

Doch bei EM und WM schaue ich dann doch gern mal zu. Und seit meiner Liebe zur Schweiz interessiert mich nun auch das Abschneiden der "Nati", wie die Auswahl hier liebevoll genannt wird. Da netterweise die Spieltage versetzt angelegt waren, konnte ich mir sowohl die Spiele der "Mannschaft" als auch die der Schweiz in voller Länge und live ansehen. Und alle wurden gewonnen!

Rosalie hat die vier Abende zum Bügeln (Glätten) genutzt und dazu haben wir das eine oder andere Glas Wein geleert. So hatten wir beide einen gemütlichen Abend - denn für meinen Schatz ist das Bügeln eine durchaus entspannende Tätigkeit, bei der man nicht so viel nachdenken muss und hinterher auch noch den Erfolg sieht (sagt sie selbst!). Ich würde ja nie auf die Idee kommen, meine Shirts zu bügeln. :)

Nach diesem Fussball-Marathon hat der Fernseher wieder Sendepause und es stehen erneut Steuererklärung und Scheidungsvorbereitung auf dem Abendprogramm. Alltag eben ...


Mittwoch, 30. August 2017

Besuch aus Deutschland

Nun bin ich bald ein Jahr hier in der neuen Heimat, und jetzt kündigt sich zum ersten Mal Besuch aus Deutschland an! Der Anlass ist leider nicht so fröhlich, schliesslich wurde der Mann gerade nach 32 Jahren von seiner Frau verlassen. Aber ich werde mich hüten, darüber zu urteilen, denn aus eigener Erfahrung weiss ich zu gut, wie sich so etwas entwickelt, und da ist es egal, ob man 10 oder 30 Jahre zusammen gewesen ist.

Nun braucht er jedenfalls mal einen Tapetenwechsel und wird sich mit seiner erwachsenen Tochter Mitte September mit dem Auto auf den Weg machen quer durch Deutschland, mit einem "Schlenker" in die Schweiz. Witzig sind die Klischees, die offenbar viele Menschen mit diesem Land verbinden. So hatte er befürchtet, dass er Mitte September (!) bei uns schon Winterreifen brauchen würde, weil hier Schnee liegt. Ich hab ihm dann erklärt, dass es hier in der Region meist weniger Schnee hat als in Berlin und oftmals eher wärmer ist als im Norden. Schliesslich sind wir nur rund 500 m über dem Meer. Das ist ja nix, verglichen mit den Alpen um uns herum.

Bei uns im Haus übernachten möchte er nicht, sodass ich mich jetzt auf die Suche nach einem Hotelzimmer machen werde. Unter 140 Euro pro Nacht geht da nichts, das sind nun mal Schweizer Preise ...

Obwohl wir nie ein richtig enges Verhältnis hatten, freue ich mich auf den Besuch und darauf, in meiner neuen Heimat mal als Fremdenführer aktiv zu sein. Es gibt ja viel zu sehen, aber da wir im Grunde nur den Samstag zur Verfügung haben, wird es lediglich eine kleine Stippvisite werden. Aber Zeit genug, um zu zeigen, wie gut ich mich hier schon eingelebt habe. :)


Freitag, 25. August 2017

Mit 66 Jahren

Gestern schrieb mir mein Papa, dass er schon seinen Sommerurlaub für nächstes Jahr gebucht habe: zwei Wochen Hotel an der Ostsee. Frei nach dem Motto: "Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub" brauchte es offenbar ein neues Ziel, auf das man sich freuen kann, selbst wenn es zehn Monate entfernt ist.

Als er mir das so mitteilte, fragte ich mich, wie wohl mein Leben sein wird, wenn ich nicht mehr arbeiten muss. Womit wird der Tag dann ausgefüllt sein? Ist man fit genug, um Haus und Garten noch geniessen zu können? Besteht das Leben dann nur noch aus Arztbesuchen, Medikamenten zu sechs verschiedenen Zeiten am Tag und dem Warten auf die nächste Reise in ein paar Monaten? Und wie stark kann man das selbst beeinflussen?

Mein Papa wohnt seit 49 Jahren in einer winzigen 2,5-Zimmer-Wohnung auf 56 m², ohne Balkon. Das Leben spielt sich also in sehr engen Bahnen ab, aus dem Weg kann man sich da nicht gehen. Seit Jahren läuft er sehr schlecht, sodass Spaziergänge oder Ausflüge mit Fussmärschen nicht in Frage kommen. Noch schlimmer wird es werden, wenn er eines Tages nicht mehr Auto fahren kann. An diesen Moment mag ich gar nicht denken, wobei zu fürchten ist, dass er diesen Moment verpasst und viel zu spät aufhört zu fahren ...

Und so verbringen die Beiden, wenn keine Arzttermine anstehen, den Tag daheim im kleinen Wohnzimmer auf der Couch, während der Fernseher ohne Pause läuft. Immerhin: Sie haben beide ein Smartphone und ein Notebook, sodass sie sich auch mit etwas mehr als Schlagersendungen und Gerichtsshows beschäftigen.

Zum Glück ging es meinem Vater in den ersten Jahren der Rente noch etwas besser, sodass er noch ein wenig von der Welt sehen konnte. Jetzt ist er 77, und man merkt ihm das Alter inzwischen auch körperlich an. Seine letzte Kreuzfahrt in diesem Jahr hat er noch einmal genossen, aber auch zugegeben, dass ihm das alles zu viel und zu anstrengend wird und er so eine grosse Reise nicht mehr machen wolle.

Wenn man dies alles miterlebt, nimmt man sich vor, es später anders, besser zu machen. Ob das was wird? Natürlich spielt die Gesundheit eine grosse Rolle, und auf die hat man nur sehr begrenzten Einfluss. Aber geistig fit zu bleiben sollte man sich in jedem Fall vornehmen - interessiert bleiben am Leben, an der Welt, an Veränderungen. Ideen und Träume haben Rosalie und ich für die "Zeit danach" jede Menge. Ich bin gespannt, was davon Wirklichkeit werden wird.

Montag, 26. Juni 2017

Abgeschnitten von der Welt

Als wir uns vor rund drei Jahren entschieden, das Haus in diesem Dorf zu kaufen, war uns bewusst, dass die Lage wunderschön ist, die Infrastruktur jedoch zu wünschen übrig lässt. Es gibt nicht ein einziges Geschäft im Ort, und lediglich morgens, mittags und abends fahren insgesamt neun Busse (beide Richtungen zusammen gezählt). Und das auch nur montags bis freitags ...

Man ist also auf sein Auto angewiesen. Nun ja, das Fahrrad wäre vielleicht noch eine Alternative für bestimmte Ziele, aber es ist schon recht hügelig und man sollte etwas trainiert sein und ein gutes Velo haben, um ohne Herzinfarkt zum nächsten Dorf zu kommen. :)

Doch nun haben wir zufällig erfahren, dass es ab Dezember gar keinen öffentlichen Nahverkehr im Dorf mehr geben soll. Damit wären wir also komplett von der Aussenwelt abgeschnitten, und alle die (wenigen), die den Bus für die Fahrt zur Arbeit nutzen, müssen dann auch noch aufs Auto umsteigen.

Für uns könnte es vor allem zum Problem werden, wenn wir die Kinder nach dem Unterricht nicht von der Schule abholen können und sie eigentlich den Bus nehmen müssten. Wie das künftig funktionieren soll (es sind ja auch andere Kinder betroffen), ist noch völlig offen.

Schön, dass es immer wieder neue Probleme zu lösen gilt. Dabei haben wir eigentlich schon genug am Hals ...

Freitag, 23. Juni 2017

Süsser Besuch

Vor ein paar Monaten schrieb ich über einen Gast, der sich einen Tag lang in unserem Haus aufhielt und mit seinem Wesen so viel Vergnügen bereitet hat. Die Rede ist von einem jungen Kätzchen, das durch unseren Garten streifte und dann, ganz ohne Scheu, plötzlich im Wohnzimmer war und es sich dort mit mir gemütlich machte. Es war absolut keine Katze vom Typ Diva, also eigenwillig, bestimmend, herablassend. Dieser junge Stubentiger war aufgeschlossen, vorsichtig, verspielt, neugierig, verschmust. Wir hatten sofort einen Draht füreinander.

Nach diesem Tag haben wir sie lange nicht mehr gesehen. Wochen später haben wir zufällig in Erfahrung gebracht, dass sie dem Hausbesitzer ein Stück die Strasse hinunter gehört, als sie um dessen Haus spazierte. Doch bei uns hat sie sich fortan nie blicken lassen.

Vorgestern Abend wollten wir noch die Fische füttern, und da hab ich sie in unserem Garten entdeckt. Sie tollte quer durch das Gelände, jedem Insekt hinterher, rauf auf die Sitzbank, einen jungen Baum und wieder herunter.

Als sie uns sah, hielt sie zunächst gebührenden Abstand, sprang aber weiter über den Rasen. Als Rosalie dann zurück ins Haus ging, kam sie auf mich zu, wollte spielen und sich streicheln lassen.

Ich glaube, wenn man so eine Katze im Haus hat, kann man noch so verärgert nach Hause kommen - ein paar Minuten mit so einem lebensfrohen, lieben Tier lässt einen jeden Ärger ganz schnell vergessen. Sofern man keine Allergie hat ...

Montag, 19. Juni 2017

Hitzewelle

Nachdem unsere drei Geburtstage nun vorüber sind, haben wir das wunderschöne Wochenende gestern Abend bei einem Glas Wein auf dem Balkon ausklingen lassen. Es ist einfach schön, noch gemütlich zusammen zu sitzen, die Ruhe zu geniessen und dabei den leckeren Wein aus der Region zu trinken ...

Nun rollt sie an, die grosse Hitze. Ab morgen und die ganze Woche über jeden Tag über 30 Grad. Eigentlich möchte man sich bei dem Wetter gar nicht mehr bewegen. Immerhin, im Büro gibt es eine Klimaanlage, und daheim bleibt es dank der alten, dicken Mauern noch recht erträglich kühl. Doch wer bei diesem Wetter draussen arbeiten muss, ist wirklich nicht zu beneiden. Und das nicht nur direkt wegen der Hitze - vorhin fuhr ein Müllwagen an mir vorbei, und die Gerüche, die er hinter sich her zog, erzeugten bereits jetzt am frühen Morgen einen leichten Brechreiz. Hut ab vor denen, die den ganzen Tag auf und an diesem LKW verbringen müssen!

Wir beginnen nun ganz langsam den Countdown bis zu unserer Holiday-Season, die beginnt in 19 Tagen. Erst für ein Wochenende nach Frankreich, und dann gleich zwei Mal quer durch Deutschland, einmal per Flieger und einmal per Auto. Da darf es dann auch gern sommerlich sein, schliesslich verbringen wir eine Woche an der Ostsee.

Also dann - auf in die neue Woche, und immer schön im Schatten bleiben. :)

Freitag, 16. Juni 2017

David und Goliath

Ich bin nicht so genau informiert, welche Vorschriften es in Deutschland gibt, wenn irgendwo neue Bauprojekte geplant werden. In der Schweiz läuft es so ab, dass mit der Einreichung eines Baugesuchs bei der Gemeinde dort, wo das neue Gebäude erbaut werden soll, Profile aufgestellt werden müssen, die den genauen Massen des künftigen Objektes entsprechen. Somit kann man sich auch optisch vor Ort ein gewisses Bild dessen machen, was einen erwartet.

Als Einwohner hat man nach Veröffentlichung im Amtsblatt dann in der Regel zwei Wochen Zeit, um die Pläne einzusehen und Einsprache zu erheben. Werden solche Anträge fristgerecht abgegeben, ist das Verfahren dann erst einmal gestoppt. Die Argumente werden den Behörden vorgelegt, die dann ihrerseits Gutachten erstellen, die positiv oder negativ sein können. Bei negativen Gutachten erhält der Bauher die Gelegenheit, die Mängel nachzubessern, bei positiven Gutachten wird der Einsprechende informiert und kann dann entscheiden, seine Einsprache weiter zu ziehen oder zurück zu nehmen.

Nun haben wir (leider) gegenüber unseres "Häuschens" gleich vier solcher Bau- oder besser Spekulations-Projekte, die darauf warten, das gesamte Dorf zu verschandeln. Gegen alle vier haben wir Einsprache erhoben und damit das Verfahren schon mal um viele Monate verzögern können. Allerdings haben wir auch viele Stunden investiert, um diese Schreiben mit Fakten, sachlichen Fragen und Argumenten zu untermauern. Das Verrückte dabei ist, dass uns während der Recherchen Dinge aufgefallen sind, die eine Fach-Behörde eigentlich innerhalb von Sekunden hätte erkennen müssen. Und trotzdem sind alle Projekte gut geheissen worden.

Da stellt man sich irgendwann die Frage, woran das liegen mag? Kein Interesse, keine Ahnung oder ist gar Geld geflossen? Ich weiss nicht, was schlimmer ist, aber es macht uns fassungslos. Gerade kam wieder ein Dossier mit diversen positiven Gutachten, obwohl weiterhin in den Plänen grundlegende Verstösse gegen Vorschriften zu erkennen sind. Und wieder haben wir sämtliche Gutachten auseinander genommen und die Argumente darin widerlegt.

Nun soll auch noch still und heimlich ein riesiger alter, geschützter Baum einfach so gefällt werden dürfen, ohne dass es eine Begründung dazu vom Bauherrn geben würde. Was ist da nur los in den Amtsstuben ...

Zum Glück stehen wir nicht allein da mit unserem Bemühen. Wenigstens zwei weitere Familien kämpfen gegen die Behörden und versuchen, das fast Unvermeidbare doch noch zu verhindern. Ein paar Monate dürften wir nun wieder gewonnen haben, aber ausgestanden ist es noch lange nicht. Die nächste Runde kommt bestimmt ...

Donnerstag, 15. Juni 2017

Home-Office

Nun hat mich der Alltag wieder, aber die letzten 48 Stunden gingen ziemlich durcheinander ...

Wie im letzten Post angekündigt, sollte am Dienstag - mit einem Tag Verspätung - das Seminar starten. Es wurde allerdings zu dem befürchteten Desaster. Nach zwei Stunden funktionierte die Testumgebung des Dozenten noch immer nicht, und als es dann endlich mit dem Stoff los ging, hatte der gute Mann absolut keinen Plan, wie und vor allem was genau er uns denn zeigen soll. Gegen halb zwölf beschlossen wir daher einstimmig, das Seminar abzubrechen. Ein unglaublicher Vorfall und ein Armutszeugnis für die beauftragte Firma. Es wurde besprochen, dass wir keinen Rappen zahlen für diesen Reinfall.

Nun war es also Mittag und ich hätte gern noch ein wenig was getestet. Aber im Büro habe ich dazu ohnehin weder Zeit noch Ruhe. Also habe ich mit meinem Chef gesprochen und ihn gefragt, ob er einverstanden sei, wenn ich am Nachmittag mit meinem Notebook Home-Office machen würde. Er hatte nichts dagegen, also fuhr ich heim.

Wer diesen Luxus selbst geniessen kann, wird wissen, wovon ich spreche, wenn ich behaupte, dass ein Arbeitstag daheim etwas Tolles ist: Man hat seine Ruhe, kann jederzeit mal schnell in die eigene Küche und sich bedienen, eine Pause auf der Terrasse im Garten machen und ist immer in der eigenen, vertrauten und privaten Umgebung. Trotz oder gerade wegen dieser Vorzüge war ich unglaublich produktiv und habe eine Menge geschafft. Und zum Feierabend ist man immer gleich daheim und steht nirgends um Stau. Das ist genial!

Bei einer Vollzeitbeschäftigung wäre ein Tag Heimarbeit pro Woche wirklich eine feine Sache. Das kann ich nur leider derzeit im Büro nicht durchsetzen. Dafür habe ich aber halt jeden zweiten Freitag frei, und man kann eben nicht alles haben. :)

Gestern Morgen hat dann leider mein dienstliches Notebook den Geist aufgegeben, damit war ich zwei Stunden lang im Büro arbeitsunfähig. Das Gute war, dass ich dadurch ein neues Gerät erhalten habe. :-) Allerdings blieb auch Einiges an Arbeit liegen. Aber Rosalie hat zurzeit auch sehr viel zu tun und ist oft spät zu Hause, da muss ich nicht auf die Uhr schauen, um pünktlich Feierabend zu machen. Ausserdem ist mittwochs im Dorf Training des Schützenvereins, und daher knallt es von 17:30 Uhr bis 20 Uhr ohne Pause. Wenn ich nicht gerade selber Krach machen und Rasen mähen will, ist das ziemlich lästig!

Es ist derzeit unglaublich schwül hier in der Region. Eigentlich möchte man gar nichts anziehen, aber das würde wohl doch ein wenig unangenehm auffallen. :-) Und da ich mich absolut nicht überwinden kann, in kurzen Hosen ins Büro zu gehen, muss ich hier halt schwitzen ...

Mittwoch, 7. Juni 2017

Tierische Untermieter

Als ich am Montag auf unserer Terrasse unterwegs war, entdeckte ich mittendrin ein Wollknäuel. Erst dachte ich, es sei Unrat, dann erkannte ich, als ich näher kam, dass es wohl zwei Mäuse sein müssen. Ich hielt sie für tot, da sie sich überhaupt nicht bewegten.

Bevor ich mich darum kümmerte, rief ich Rosalie, um sich die Tiere anzuschauen. Sie kam herunter und meinte, die beiden winzigen Mäuse würden noch leben! Und tatsächlich, wenn man genau hinschaute, sah man sie atmen.

Also Handschuhe angelegt, eine Kiste gesucht, und die beiden Mäuschen vorsichtig hinein buxiert. Bei den vielen Katzen im Garten hätten sie wohl keine Stunde mehr dort sitzen können.

Doch was nun? Meiner Liebsten fiel ein, dass wir noch ein Aquarium im Keller haben. Also haben wir das flink zum Terrarium umgebaut, Erde, Stroh, Gras und ein kleines improvisiertes Häuschen hinein getan und fertig war das Maus-Heim für Feivel 1 und Feivel 2. Wir legten Haferflocken und Wasser mit hinein, an dem sie sich auch recht schnell zu schaffen machten. Es ist ja so süß, wenn sie eine Flocke in die Vorderpfoten nehmen und daran knabbern.

Dienstagmorgen vor der Arbeit galt der erste Blick dann auch den neuen Untermietern, deren Behausung wir wegen der Kälte draussen ins Zimmer gestellt hatten. Beide schienen die Nacht recht gut überstanden zu haben.

Als ich gestern Abend heim kam, sah es leider anders aus. Eine der Mäuse lag apathisch vor dem Mäusehaus und atmete kaum noch. Minuten später war sie leider gestorben. Wir haben sie im Garten beerdigt.

Die zweite Maus wirkt aber noch fit. Wir werden versuchen, sie aufzupäppeln und kurz vor unserem Urlaub, dann sollte sie etwa 8 Wochen alt sein, in die Natur entlassen.

Hier noch Bilder der süßen Mäuschen. Auf dem ersten sieht man, wie wir sie gefunden haben. Auf dem anderen Bild erkennt man im Vergleich mit dem Flaschendeckel, wie klein sie sind:


Freitag, 2. Juni 2017

Zangengeburt

Es wäre irgendwie zu einfach, wenn mal etwas ohne Widerstände und Pannen funktionieren würde.

Gestern sollte unser neuer Kühlschrank geliefert werden. Mit dem Händler war vereinbart, dass der Lieferant am Nachmittag erscheinen sollte. Dafür kamen am Vortag gleich 2 SMS mit unterschiedlichen Zeiten: 12-15 Uhr 13-15 Uhr. Nun gut, beides nicht gerade "Nachmittag", aber Rosalie wollte sich entsprechend einrichten und früh Feierabend machen.

Um 11:01 klingelte zu Hause das Festnetz (ich werde per Mail informiert). Ich vermutete, dass die Lieferfirma sich anmelden wollte. Dann schrieb mir Rosalie, dass sie eine SMS erhalten hätte mit der Ankunftszeit des Monteurs zwischen 11:10 und 11:40 Uhr - da war sie natürlich noch im Büro. Sie rief daraufhin die Hotline an und konnte den Monteur erreichen. Der meinte, das würde alles gar nicht gehen, sie seien nur zu zweit und würden das schwere Ding nicht nach oben tragen, ausserdem sei ja niemand vor Ort gewesen.

Meine Liebste wies darauf hin, dass das alles nicht ihr Problem sei, schliesslich war alles richtig im Auftrag vermerkt, auch die Lieferzeit! Dann brach das Gespräch ab.

Kurz danach rief wieder die Firma an und entschuldigte sich mit der Frage, wann denn nun geliefert werden könne. Rosalie bestätigte, dass sie, wie vereinbart, ab 13 Uhr anwesend sein werde. Es verging aber eine halbe Stunde, und es kam - niemand. Meine Liebste musste wieder die kostenpflichtige Nummer anrufen. Die Dame von der Hotline versuchte, den Fahrer zu erreichen, aber vergeblich. Sie hinterliess eine Nachricht und meinte, man würde wieder anrufen.

Ich hatte mir eine Frist bis 15 Uhr gesetzt, dann wollte ich persönlich in den Laden fahren und den Filialleiter verlangen. Dazu kam es aber zum Glück nicht. Um 14:46 kam die nächste SMS, dass das Gerät in der nächsten halben Stunde ankommen würde. So war es dann auch. Diesmal kamen gleich drei Leute mit drei Autos, in einem davon war das neue Kühlgerät.

Also das alte die Treppe hinunter und das neue hinauf ... Leider nicht, denn trotz Demontage der Lampe im Flur steckte der Karton des neuen Kühlschranks auf der Treppe fest. Oh man. Mit Schieben, Drücken und viel Kraft brachten es die drei dann schliesslich doch noch in den ersten Stock.

Und nun steht es da, das neue Schmuckstück, vor der Wand, die mein Schatz aus diesem Anlass auch gleich noch neu gestrichen hat. Schick sieht es aus, und wir hoffen, dass es uns nun lange Freude macht, anstatt nur zu brummen und Energie zu verschwenden.

Mittwoch, 31. Mai 2017

Wieder ein Stück Schweiz

Da ist er, der neue Führerausweis! Nachdem ich ja bereits nach meinem Umzug einen Ausländerausweis erhalten habe, der allerdings zu Hause im Schrank liegt und nur aus einem Stück Papier besteht, das lediglich belegt, dass ich mich hier angemeldet habe, bin ich nun seit gestern stolzer Besitzer des ersten "richtigen" Schweizer Dokuments. Der bisherige deutsche Ausweis schlummert derweil in Berlin und wird dort verwahrt.

Damit sind nun vorläufig alle Formalitäten abgeschlossen. Jetzt habe ich vier Jahre Ruhe, danach kann ich die Niederlassungsbewilligung beantragen, mit der ich dann auch wieder an Abstimmungen, z. B. in der Gemeinde, teilnehmen darf.

Noch ein Nachtrag zu gestern: Das Wasser fliesst wieder und wir sind erleichtert!