Donnerstag, 19. Oktober 2017

Raufbold und Kuscheltier

Unser neuer Mitbewohner wächst und gedeiht. So langsam kommt er in seine Rüpelphase. Er erinnert an einen pubertierenden Teenager, hin- und hergerissen zwischen kindlichem Schutzbedürfnis und jugendlicher Abnabelungsphase.

Besonders, wenn er gerade gefressen hat, kommt es vor, dass er wie ein wilder durchs Haus rast, auf dem Dachboden die Balken bis an die Decke hinauf klettert (und Mühe hat, wieder herunter zu kommen) oder sich einen Kampf mit meiner Hand liefert. Ja, ich weiss, man sollte das eigentlich nicht zulassen, aber es sind immer nur kurze Momente, und trotz allen Übermuts lässt er die Krallen immer drin und beisst nur mässig stark in die Handfläche. Wenn ich merke, dass er übertreibt, werde ich lauter, dann lässt er auch erschrocken sofort los.

Das ist die eine Seite. Die andere zeigt sich meist morgens oder wenn ich als erster der Familie nach Hause komme. Er kommt voller Freude auf mich zu und schleicht so lange um meine Beine, bis ich mich zu ihm auf den Fussboden setze. Dann springt er auf meinen Schoss, legt sich in meine Arme und schnurrt, dass das ganze Haus bebt. ;) Teilweise legt er sich auf den Rücken, schliesst die Augen und der Atem wird immer ruhiger, sodass man fast meinen könnte, er würde meditieren.

Wenn er irgendwann genug hat, geht er drei Schritte weiter und legt sich auf den Boden - oder zum Beispiel aufs Bügelbrett. Dabei ist mir dieses Bild gelungen, bei dem er irgendwie fast menschlich wirkt. Manchmal verschläft er dann den ganzen Rest des Tages.


Schon sehr niedlich, so ein Stubentiger.

2 Kommentare:

  1. Solang Henry aufhört, wenn man laut wird und er die Krallen nicht ausfährt, darf man schon ein bisserl raufen... Sonst wär so ein Katerleben ja viel zu langweilig! Und toll, dass er Klettergelegenheit hat! Außerdem: Er ist ein wunderschöner Kater!!!!! (Hat er auch die Phantomstreifen eines Tigerkaters?)
    catarina

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    1. Genau das denke ich auch! Es bleibt für ihn ein Spiel, auch wenn er dabei die Ohren anlegt und man bei seinem Angriff als Zuschauer schnell denken könnte, er meine es ernst. Ich bin bisher aber nie verletzt worden.
      Mit der Klettergelegenheit ist das so eine Sache ... Der Dachboden ist mehr als sechs Meter hoch! Neulich war er in seinem Übermut bist ganz oben - und fand keinen Weg zurück. Schon zwei Mal mussten wir ihn mit einer riesigen Leiter retten, aber inzwischen weiss er, welchen Weg er nehmen muss, um allein herunter zu kommen.
      Die Streifen hat er tatsächlich, man sieht sie aber nur bei sehr hellem Licht. Das Kompliment werde ich gern übermitteln. :))

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