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Donnerstag, 15. Februar 2018

Auf nach Kokomo

Wer hier schon länger mitliest, erinnert sich vielleicht an unseren Urlaub 2015 in den Staaten. Das Reiseland, von dem ich schon als Kind träumte und das lange unerreichbar war. Durch den Gewinn von Flugtickets wurde der Traum dann noch schneller wahr als geplant. Und beim ersten Besuch war ich so fasziniert, dass ich mir sicher war, dass es nicht die letzte Reise dorthin war.

Nach mehr als zwei Jahren ist das Fernweh nun wieder gross genug, um den Plan in die Tat umzusetzen. Und so werden wir also im Oktober, in "nur noch" 239 Tagen, erneut Richtung Florida aufbrechen. Die Route steht fest, die Hotels sind gebucht. Und ich freue mich schon wieder wie ein kleines Kind und kann es kaum erwarten.

Diesmal drehen wir das Ganze um, fangen in Florida an und verbringen die letzten Tage im Norden, genauer in Washington. Nach ein paar Blicken auf das Weisse Haus geht es nach insgesamt 16 Tagen wieder zurück nach Zürich - diesmal muss ich mich von Rosalie dann dort am Flughafen nicht verabschieden, um anschliessend noch nach Berlin weiter zu fliegen.

Beim Besuch in 2015 lief "Kokomo" von den Beach Boys im Radio, während wir im Mietwagen unterwegs waren über die Keys in Richtung Miami. Seitdem ist dieser Song zum Inbegriff von Sonne, Sommer, Urlaub für mich geworden, und ich bekomme regelmässig eine Gänsehaut, wenn er im Radio läuft.

Dienstag, 19. Dezember 2017

Cooles Spielzeug

Für neue Gadgets bin ich (genauso wie Rosalie übrigens) immer zu begeistern. Allerdings sind dem finanzielle Grenzen in Abhängigkeit vom Nutzen gesetzt. Ich kaufe also nicht jeden Mist ...

So war es auch bei Smartwatches. Seit Monaten lese und beobachte ich den Markt der erhältlichen Geräte, und mein Auge fiel seit Längerem auf die Samsung Gear S3. Der Haken: Zu teuer für ein Spielzeug.

Neulich war Black Friday und ich hatte durch Zufall plötzlich im Laufe des Tages ein Angebot mit 30% Rabatt gefunden. Trotzdem zögerte ich noch, bis Rosalie mich quasi überredete. Und so bin ich nun also im Besitz einer schicken Smartwatch.

Ein wenig skeptisch war ich aber schon, ob das Ding überhaupt einen Nutzen haben würde; die Meinungen darüber gehen ja extrem auseinander.

Nach ein paar Tagen des Ausprobierens kann ich aber jetzt sagen, dass das Teil für mich durchaus (auch) Sinn macht. Ob zu Hause oder im Büro - meist habe ich mein Handy nicht direkt dabei, weil ich es nicht in die Hosentasche stecken will. Es liegt dann irgendwo herum. Die Uhr bleibt aber trotzdem mit dem Telefon verbunden, und so werde ich immer informiert, wenn jemand mich erreichen möchte.

Sicher, man kann einwenden, dass es wirklich nicht notwendig ist, den ganzen Tag lang erreichbar zu sein. Aber nun werde ich stets informiert und kann dann selbst entscheiden, ob und wann ich reagieren will. Und nebenbei erfahre ich noch, wie viele Schritte ich gemacht habe oder kann ganz cool wie bei James Bond damit telefonieren ... :) Bei mir hält die Uhr mehr als zwei Tage durch, bevor sie geladen werden möchte, damit kann ich gut leben.

So ein Gadget ist ganz sicher kein Must Have, Spass macht es aber schon. Ob es sich generell durchsetzen wird in der heutigen Form, wage ich zu bezweifeln: recht klobig, kurze Laufzeit, begrenzte Funktionalität. Ich bin gespannt, was da noch geht. Bis dahin hab ich meinen Spass mit der Uhr und stelle mir täglich ein anderes Ziffernblatt ein. :))

Donnerstag, 19. Oktober 2017

Raufbold und Kuscheltier

Unser neuer Mitbewohner wächst und gedeiht. So langsam kommt er in seine Rüpelphase. Er erinnert an einen pubertierenden Teenager, hin- und hergerissen zwischen kindlichem Schutzbedürfnis und jugendlicher Abnabelungsphase.

Besonders, wenn er gerade gefressen hat, kommt es vor, dass er wie ein wilder durchs Haus rast, auf dem Dachboden die Balken bis an die Decke hinauf klettert (und Mühe hat, wieder herunter zu kommen) oder sich einen Kampf mit meiner Hand liefert. Ja, ich weiss, man sollte das eigentlich nicht zulassen, aber es sind immer nur kurze Momente, und trotz allen Übermuts lässt er die Krallen immer drin und beisst nur mässig stark in die Handfläche. Wenn ich merke, dass er übertreibt, werde ich lauter, dann lässt er auch erschrocken sofort los.

Das ist die eine Seite. Die andere zeigt sich meist morgens oder wenn ich als erster der Familie nach Hause komme. Er kommt voller Freude auf mich zu und schleicht so lange um meine Beine, bis ich mich zu ihm auf den Fussboden setze. Dann springt er auf meinen Schoss, legt sich in meine Arme und schnurrt, dass das ganze Haus bebt. ;) Teilweise legt er sich auf den Rücken, schliesst die Augen und der Atem wird immer ruhiger, sodass man fast meinen könnte, er würde meditieren.

Wenn er irgendwann genug hat, geht er drei Schritte weiter und legt sich auf den Boden - oder zum Beispiel aufs Bügelbrett. Dabei ist mir dieses Bild gelungen, bei dem er irgendwie fast menschlich wirkt. Manchmal verschläft er dann den ganzen Rest des Tages.


Schon sehr niedlich, so ein Stubentiger.

Mittwoch, 11. Oktober 2017

One Year ago

Gestern Abend in der Küche sprachen wir über meinen anstehenden Berlin-Besuch, und Rosalies Sohn bemerkte, dass es nach einem Jahr das erste Mal sein werde, dass wir getrennt sind. Und es stimmt! Am 26. Oktober 2016 flog ich in die Schweiz, und fortan verbrachten wir jede Nacht gemeinsam.

Nun werde ich am 25. Oktober nach Berlin fliegen. Genau ein Jahr später geht es also zurück in die alte Heimat, und wir werden uns rund drei Tage lang nicht sehen. Das wird seltsam sein - allein zurück in Berlin und mein Schatz so weit weg, wie es über drei Jahre lang normal war. Zugegeben, mein Programm für die 2,5 Tage ist restlos voll und die Zeit wird rasend schnell vergehen. Aber trotzdem wird es eigenartig sein, wieder ohne Begleitung mit dem ÖV zu fahren, dem Alltag in Berlin zuzusehen und mit Rosalie nur per Handy zu kommunizieren.

Immerhin hat sie dann auch sturmfreie Bude, da die Kinder in diesen Tagen beim Papa sind. Sie wird das Haus also ganz für sich allein haben (bis auf die Gesellschaft vom Kater natürlich!). Das ist auch eine neue Erfahrung. :)

An einem Samstagmorgen komme ich in aller Frühe zurück und wir haben das ganze Wochenende wieder für uns. Und zwei Wochen später sitzen wir schon zusammen im Flieger Richtung Hamburg.

Ich freue mich auf die kurze Zeit in Berlin, vor allem natürlich, um Papa, Freunde und Bekannte wieder zu sehen, aber auch, um mal ganz bewusst für mich allein spüren zu können, wie es sich anfühlt in der Stadt, wenn man ein Jahr lang (mit kurzen Unterbrechungen) weg war. Vom Hotel kann ich nicht viel erwarten, aber das brauche ich auch nur, um nicht auf der Strasse schlafen zu müssen. Ansonsten werde ich immer unterwegs sein und bei den vielen Termin nicht einmal gross zum Shoppen kommen ...

In genau zwei Wochen geht es los. Berlin, ich komme - kennst Du mich noch?

Dienstag, 29. August 2017

Fernweh

Im Oktober 2015 ging ein lang ersehnter Wunsch von mir in Erfüllung: meine erste Reise über den grossen Teich. Ein Mal auf den Spuren von Tubs und Crockett wandeln ... Es wurde eine der schönsten, wenn nicht DIE schönste Ferienreise bisher, und ich zehre noch heute von den vielen Eindrücken und schönen Erinnerungen. Und der Song "Kokomo" von den Beach Boys, der passend im Radio lief, während wir Key Largo im Mietwagen passierten, macht mir jedes Mal feuchte Augen, wenn er im Radio läuft.

Schon damals stand für mich fest: Da möchte ich unbedingt noch einmal hin! Vielleicht wird auch dieser Wunsch in Erfüllung gehen, und vielleicht "schon" im nächsten Jahr. Dabei können wir Miami diesmal sicherlich auslassen, dieser verrückte Ort dient allenfalls für einen Tagesausflug. Ansonsten mögen wir es doch lieber etwas ruhiger. Key West zum Beispiel ist dafür wie geschaffen und steht daher weit oben auf der Wunschliste.

Und wenn die Sehnsucht gross ist, werfe ich einen Blick auf die Southernmost Point-Webcam im Netz und erinnere mich daran, dass wir auch schon dort gestanden und uns fotografiert haben ...

Donnerstag, 3. August 2017

Es war nicht alles schlecht :-)

Wir sind zurück, die Arbeit hat uns wieder. Jetzt erst mal sammeln, sortieren, aufräumen und dann aufschreiben.

Schön war es, nur das Wetter hätte sich etwas mehr Mühe geben können.



Bald mehr dazu ...

Mittwoch, 28. Juni 2017

Noch ein Katzenpost

Caterina hat im Kommentar gestern das Stichwort gegeben. Nun ja, auf die Gefahr hin, dass dies hier ein Katzenblog wird, hier noch ein Post dazu. 😃

Wir waren am Samstag unterwegs, um uns junge Kätzchen anzuschauen, natürlich auch mit der Absicht zu testen, wie es mir dabei ergehen würde. Es war die volle "Dröhnung": vier junge Kätzchen, dazu die Katzenmutter. Ich hab mich nicht geschont und mir eines der Jungtiere gegriffen. Es dauerte nur rund 20 Minuten, bis ich anfing zu niesen, weitere 20 Minuten, bis die Augen anfingen zu jucken. Kein wirklich guter Test, aber die Bedindungen waren natürlich extrem ...

Doch sagt selbst - bei diesem Gesicht muss man doch schwach werden, oder? Wir geben daher noch nicht auf. Ich lese viele positive Erfahrungsberichte mit den unterschiedlichsten Therapie-Ansätzen, manche fernab der konservativen Medizin. Auf der anderen Seite warnen Allergologen, dass man seinem Körper so einen Stress auf keinen Fall zumuten solle. Auch das ist sicher nicht von der Hand zu weisen.

Wir werden am kommenden Wochenende noch einmal vorbei fahren und die Kätzchen besuchen. Diesmal nehme ich vorher ein Medikament und schaue mal, wie es mir damit geht. Das wäre zwar keine Dauerlösung, aber für eine Übergangszeit vielleicht eine Möglichkeit, um mit den Symptomen klar zu kommen. Doch es bliebe offen, ob sich wirklich Erfolge einstellen, wie es in vielen Fällen beschrieben wurde. Und falls nicht? Das wäre ein trauriges Ende des Experimentes. Vermutlich hätten wir zwar einen Abnehmer für das Tier im "Notfall", aber wer möchte schon ein neues Familien-Mitglied wieder abgeben?

Nun werde ich es mal mit Schwarzkümmel versuchen. Molekular-Biologen und auch Homöopathen gehen davon aus, dass die Ursache für die eigentliche Erkrankung des Körpers, deren Symptom eine Allergie ist, ein nicht richtig funktionierender Fettstoffwechsel ist. Der Schwarzkümmel ist nicht nur ein Universal-Heilmittel, er enthält u. a. auch viele ungesättigte Fettsäuren, die den Fettstoffwechsel wieder in Gang bringen können. Leider ist das Öl in der Schweiz um ein Vielfaches teurer als in Deutschland, aber was tut man nicht alles für die Gesundheit. :) Und wenn es mir gut bekommt, können wir es dann im Juli aus Berlin importieren.

Also dann - auf die Gesundheit!

Freitag, 23. Juni 2017

Süsser Besuch

Vor ein paar Monaten schrieb ich über einen Gast, der sich einen Tag lang in unserem Haus aufhielt und mit seinem Wesen so viel Vergnügen bereitet hat. Die Rede ist von einem jungen Kätzchen, das durch unseren Garten streifte und dann, ganz ohne Scheu, plötzlich im Wohnzimmer war und es sich dort mit mir gemütlich machte. Es war absolut keine Katze vom Typ Diva, also eigenwillig, bestimmend, herablassend. Dieser junge Stubentiger war aufgeschlossen, vorsichtig, verspielt, neugierig, verschmust. Wir hatten sofort einen Draht füreinander.

Nach diesem Tag haben wir sie lange nicht mehr gesehen. Wochen später haben wir zufällig in Erfahrung gebracht, dass sie dem Hausbesitzer ein Stück die Strasse hinunter gehört, als sie um dessen Haus spazierte. Doch bei uns hat sie sich fortan nie blicken lassen.

Vorgestern Abend wollten wir noch die Fische füttern, und da hab ich sie in unserem Garten entdeckt. Sie tollte quer durch das Gelände, jedem Insekt hinterher, rauf auf die Sitzbank, einen jungen Baum und wieder herunter.

Als sie uns sah, hielt sie zunächst gebührenden Abstand, sprang aber weiter über den Rasen. Als Rosalie dann zurück ins Haus ging, kam sie auf mich zu, wollte spielen und sich streicheln lassen.

Ich glaube, wenn man so eine Katze im Haus hat, kann man noch so verärgert nach Hause kommen - ein paar Minuten mit so einem lebensfrohen, lieben Tier lässt einen jeden Ärger ganz schnell vergessen. Sofern man keine Allergie hat ...

Montag, 19. Juni 2017

Hitzewelle

Nachdem unsere drei Geburtstage nun vorüber sind, haben wir das wunderschöne Wochenende gestern Abend bei einem Glas Wein auf dem Balkon ausklingen lassen. Es ist einfach schön, noch gemütlich zusammen zu sitzen, die Ruhe zu geniessen und dabei den leckeren Wein aus der Region zu trinken ...

Nun rollt sie an, die grosse Hitze. Ab morgen und die ganze Woche über jeden Tag über 30 Grad. Eigentlich möchte man sich bei dem Wetter gar nicht mehr bewegen. Immerhin, im Büro gibt es eine Klimaanlage, und daheim bleibt es dank der alten, dicken Mauern noch recht erträglich kühl. Doch wer bei diesem Wetter draussen arbeiten muss, ist wirklich nicht zu beneiden. Und das nicht nur direkt wegen der Hitze - vorhin fuhr ein Müllwagen an mir vorbei, und die Gerüche, die er hinter sich her zog, erzeugten bereits jetzt am frühen Morgen einen leichten Brechreiz. Hut ab vor denen, die den ganzen Tag auf und an diesem LKW verbringen müssen!

Wir beginnen nun ganz langsam den Countdown bis zu unserer Holiday-Season, die beginnt in 19 Tagen. Erst für ein Wochenende nach Frankreich, und dann gleich zwei Mal quer durch Deutschland, einmal per Flieger und einmal per Auto. Da darf es dann auch gern sommerlich sein, schliesslich verbringen wir eine Woche an der Ostsee.

Also dann - auf in die neue Woche, und immer schön im Schatten bleiben. :)

Mittwoch, 7. Juni 2017

Tierische Untermieter

Als ich am Montag auf unserer Terrasse unterwegs war, entdeckte ich mittendrin ein Wollknäuel. Erst dachte ich, es sei Unrat, dann erkannte ich, als ich näher kam, dass es wohl zwei Mäuse sein müssen. Ich hielt sie für tot, da sie sich überhaupt nicht bewegten.

Bevor ich mich darum kümmerte, rief ich Rosalie, um sich die Tiere anzuschauen. Sie kam herunter und meinte, die beiden winzigen Mäuse würden noch leben! Und tatsächlich, wenn man genau hinschaute, sah man sie atmen.

Also Handschuhe angelegt, eine Kiste gesucht, und die beiden Mäuschen vorsichtig hinein buxiert. Bei den vielen Katzen im Garten hätten sie wohl keine Stunde mehr dort sitzen können.

Doch was nun? Meiner Liebsten fiel ein, dass wir noch ein Aquarium im Keller haben. Also haben wir das flink zum Terrarium umgebaut, Erde, Stroh, Gras und ein kleines improvisiertes Häuschen hinein getan und fertig war das Maus-Heim für Feivel 1 und Feivel 2. Wir legten Haferflocken und Wasser mit hinein, an dem sie sich auch recht schnell zu schaffen machten. Es ist ja so süß, wenn sie eine Flocke in die Vorderpfoten nehmen und daran knabbern.

Dienstagmorgen vor der Arbeit galt der erste Blick dann auch den neuen Untermietern, deren Behausung wir wegen der Kälte draussen ins Zimmer gestellt hatten. Beide schienen die Nacht recht gut überstanden zu haben.

Als ich gestern Abend heim kam, sah es leider anders aus. Eine der Mäuse lag apathisch vor dem Mäusehaus und atmete kaum noch. Minuten später war sie leider gestorben. Wir haben sie im Garten beerdigt.

Die zweite Maus wirkt aber noch fit. Wir werden versuchen, sie aufzupäppeln und kurz vor unserem Urlaub, dann sollte sie etwa 8 Wochen alt sein, in die Natur entlassen.

Hier noch Bilder der süßen Mäuschen. Auf dem ersten sieht man, wie wir sie gefunden haben. Auf dem anderen Bild erkennt man im Vergleich mit dem Flaschendeckel, wie klein sie sind:


Montag, 29. Mai 2017

Was für ein schönes Sommerwochenende

Dank des Brückentages und des Sommerwetters liegt ein viertägiges Super-Wochenende hinter mir. Die Temperaturen kletterten von Tag zu Tag, Sonne satt - was will man mehr? Es war das erste sommerliche Wochenende, bei dem ich nicht am Sonntag zurück nach Berlin musste, sondern bis zum Sonntagabend meinen Schatz und den Garten geniessen konnte.

Die grösste "Schwierigkeit" war, meine legeren Sommersachen zu finden, denn die hatte ich beim Umzug im Oktober irgendwo hin verräumt in dem Wissen, sie vorläufig nicht zu benötigen. Also musste ich mich erst einmal durch die Schränke im Haus wühlen, bis ich mein Lieblings-Shirt und die Shorts gefunden hatte.

Aber dann haben wir die Tage so gut es ging genossen, vom Frühstück auf dem Balkon bis zum Glas Wein am Teich zum Abend, Besuch am See, Grillieren auf der Terrasse. Wenn nur der Papier-Scheidungs-Krieg nicht wäre ...

Trotzdem haben wir das Beste draus gemacht und nachdem ich heute im Büro ankam, fühlte es sich an, als hätte ich einen Kurzurlaub hinter mir. Es ist wirklich ein Stück Lebensqualität, in einer so schönen Umgebung zu wohnen, bei der man nur die Tür öffnen muss, um in Urlaubsstimmung zu kommen.

Genug Energie sollte ich also getankt haben, um die ganz normal lange Woche mit 42 Arbeitsstunden zu überstehen. Los geht's ...

Donnerstag, 11. Mai 2017

Alle Jahre wieder

Es ist wieder soweit - am Samstag startet das Finale vom Eurovision Song Contest 2017, diesmal in Kiew. Ich habe mich ja schon öfter als treuer Fan dieses Musik-Events geoutet und tue das gern wieder.

Seit meiner Liebe zur Schweiz schlagen nun immer zwei Herzen in meiner Brust, wobei das eine davon leider meist schon in der Vorausscheidung  das Zeitliche segnet, da die Eidgenossen nur selten den Weg ins Finale finden. Dabei sind die Songs oft gar nicht schlechter als die von anderen Mitbewerbern, aber der Schweiz fehlen einfach die Sympathiepunkte der Nachbarn, so wie es z. B. die vormals sowjetischen Staaten regelmässig vorführen. Mit diesem Nachteil belastet ist es schwer, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Und ich behaupte, dass es Deutschland genauso schwer hätte, wäre es nicht prinzipiell fürs Finale gesetzt. Die Ergebnisse der letzten Jahre beweisen dies eindrücklich, und es steht zu befürchten, dass es in diesem Jahr nicht besser wird, trotz der üblichen Euphorie im Vorfeld.

Aber was soll's - es wird wieder ein amüsantes Spektakel. Wir auf dem Sofa mit Chips und Wein, Barbara Schöneberger heizt auf der Reeperbahn ein, Peter Urban steuert seine witzigen Kommentare bei, und dann können wir uns bei der Punktevergabe wieder ärgern, dass sich Länder gegenseitig die Punkte zuschustern. Same procedure as every year: Thank Your for this amazing show ... :)

Dienstag, 18. April 2017

Französisch kann ich gut

... aber mit der Sprache haperts. Ja, den Spruch kennt man. Ich muss leider wirklich sagen, dass ich von der Möglichkeit, eine einfache Konversation in Frankreich zu führen, noch Lichtjahre entfernt bin.

Das zeigte sich schon auf der Hinfahrt Richtung Côte d'Azur. Gefühlt muss man auf den Autobahnen in Frankreich alle zehn Minuten eine Mautstelle passieren und dort entweder ein Ticket ziehen oder die angefallenen Gebühren berappen. Und prompt beim zweiten Mal muss ich die falsche Gasse erwischt haben, denn der Automat wollte meine Kreditkarte nicht annehmen. Nach kurzer Zeit meldete sich eine menschliche Stimme aus dem Gerät. Zum Glück saß Rosalie ja neben mir und konnte das Problem auflösen. Ich wäre völlig überfordert gewesen. Die Dame aus dem Off schaltete das Gerät ausnahmsweise frei und wir konnten nach Bezahlung durchfahren.

Französisch zu lesen und zu sprechen sind halt zwei Paar Schuhe. Da der Franzose auch dazu neigt, schnell zu sprechen, wird das Verstehen damit noch schwieriger. Ich war nur "froh", dass selbst meine Liebste trotz ihrer großen Erfahrung hin und wieder nachfragen musste.

Aber zurück zu unserem Urlaub. Schön war er, wie erwartet und erhofft. Das Haus, in dem wir wohnten, hatte eine tolle Lage mit Blick aufs Meer, und über das Wetter da unten muss man in der Regel ohnehin kaum ein Wort verlieren ... Bis auf den Donnerstag, an dem es ziemlich stürmte, hatten wir perfektes Frühsommerwetter.

Wenn man mit pubertierenden Kindern  unterwegs ist, steht man vor der Herkules-Aufgabe, sie überhaupt zu irgend etwas zu motivieren, außer im Haus (nicht etwa wenigstens draußen) herum zu liegen und in Handys und Notebooks zu starren. Wir haben daher nach einer guten Mischung zwischen Chillen (was ja auch für uns Erwachene im Urlaub wesentlicher Bestandteil ist) und ein paar Ausflügen gesucht.

Ingesamt ist uns das auch recht gut gelungen. Schwierig wurde es immer dann, wenn wir mal versucht haben, den Kindern die Schönheit der Gegend schmackhaft zu machen und darum darauf bestanden, dass zum Beispiel zumindest im Café mal das Handy in der Tasche bleibt. Die Gesichter der Kinder sprachen Bände: Das ist ja soooo langweilig. Wann fahren wir wieder zurück?

Dabei ist der Charme der Côte d'Azur wirklich eine Augenweide, das südländische Flair einfach traumhaft. Aber so etwas erkennt man vielleicht erst, wenn man älter ist. Ich habe es jedenfalls genossen, einfach nur da zu sitzen, meine Kaffee zu genießen und die Leute zu beobachten oder aufs Meer zu schauen. Wir haben gut gegessen, leckeren Wein aus der Region getrunken und sind schön braun geworden.

Samstagabend waren wir wieder zu Hause, mitten im Regen und bei zehn Grad weniger als am Urlaubsort. Was für ein abruptes Ende. Doch ein paar schöne Erinnerungen haben wir natürlich mitgenommen, auch auf Bildern. Hier sind ein paar davon, u. a. das seltene Exemplar eines Mittelmeer-Laubfrosches, der sich zu uns verirrte hatte.

Der Blick von der Terrasse
Mitten in Südfrankreich
Der Frosch
Noch ein Blick von der Terrasse
Typisch Frankreich
Sonnenuntergang am Meer
Eine Bucht wie aus dem Bilderbuch

Samstag, 8. April 2017

Ferien!

Hurra - wir haben Urlaub! Eine Woche raus aus dem Alltag, raus aus Papierkram, Kollegenärger und Anwaltskrempel, ab in den Süden!

Wir fahren mit den Kindern ans Meer nach Frankreich, werden eine schöne Zeit verbringen bei hoffentlich tollem Frühlingswetter und (fast) ohne Internet!

Deswegen kehrt hier jetzt auch Ruhe ein und ich lasse Euch ein paar Tage allein. Zurück komme ich dann sicherlich mit ein paar schönen Bildern und vielen Eindrücken von einer Region, die mir noch völlig fremd ist und auf die ich mich sehr freue. Dank Rosalie und ihrer Kinder gibt es keine Sprachbarrieren, sodass auch die Kommunikation vor Ort sichergestellt ist. :)

Also - bis bald und eine schöne Karwoche!

Donnerstag, 9. März 2017

Vom Banausen zum Genießer

Bevor ich Rosalie kennen lernte, war Wein für mich ein Getränk, das ich zwar gern und lieber als Bier konsumierte, aber von Qualität, Traubensorten und Anbaugebieten hatte ich keine Ahnung. Nicht, dass ich Wein aus Tetrapacks getrunken hätte, aber eine Flasche, die deutlich mehr als fünf Euro kostet, wäre mir kaum ins Haus gekommen. Und Rotwein trank ich auch mal aus dem Kühlschrank ...

Das hat sich in den letzten vier Jahren drastisch geändert! Da meine Liebste in einem Weingebiet lebt, konnte ich mich dem Thema gar nicht entziehen. Und wenn ich früher fast ausschliesslich Rotwein getrunken habe, bevorzuge ich heute, zumindest in den wärmeren Jahreszeiten, doch eher den weissen. Wenn man sich dann mal etwas intensiver mit den verschiedenen Rebsorten, Anbaugebieten und Winzern beschäftigt und dazu die eine oder andere "dégustation de vins" mitmacht, bemerkt man im Laufe der Zeit durchaus gravierende Unterschiede, kann mit Begriffen wie Assemblage, Barrique, Abgang oder Tanninen durchaus etwas anfangen. Und man lernt die Qulität eines Weins und damit auch den zum Teil gerechtfertigten Preis zu schätzen.

Zum Glück haben Rosalie und ich einen ganz ähnlichen Geschmack, das macht den Weinkauf und und Weingenuss einfacher. :) Wir lieben im Sommer den Chasselas und im Winter einen Tempranillo aus Spanien. Es ist ein Genuss, am Abend auf der Terrasse im Korbstuhl mit einem Glas Wein zu sitzen. Bald ist es endlich wieder soweit. Santé!

Sonntag, 5. März 2017

Frühling in Berlin

Das war er schon, der letzte Urlaubstag in Berlin. Die fünf Tage sind unglaublich schnell vergangen, vermutlich auch, weil wir viel unterwegs waren, auch gestern wieder.

Gestern zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite, und wir haben dieses "Angebot" (nach einem letzten kurzen Abstecher ins Einkaufs-Center) auch ausgiebig genutzt. Unser Weg führte uns zum Schloss Charlottenburg. Das Schloss selbst ist leider zum Teil eingerüstest, da die Fassade einen neuen Anstrich bekommt. Daher hier nur zwei Fotos aus der Ferne. Und der im Frühling wunderschöne Schlosspark wirkt zu dieser Jahreszeit leider noch ein wenig trostlos, aber trotzdem war es herrlich, die warme Luft und die Sonnenstrahlen zu spüren. Da wir gegen Mittag durch den Park spazierten, war es auch nicht all zu voll und man konnte die Ruhe (bis auf Sirenen und Motoren der Autos in der Nähe) wirklich genießen.



Nach zwei Stunden Park wurden wir hungrig. Obwohl Rosalie sich kaum vorstellen konnte, dass man  in Berlin um 15 Uhr ein Steak essen könne, fuhren wir in meine alte Heimat zu dem Steakhaus, das in den Jahren zu unserem Stammlokal geworden war, wann immer meine Liebste bei mir war. Zuvor liefen wir noch an meinem bisherigen Wohnort vorbei. Da mein Nachfolger alles, inklusive Vorhänge, übernommen hatte, sah es dort oben noch immer so aus, als würde ich  da wohnen, und doch fühlte es sich an wie aus einer anderen, längst vergangenen Zeit.

Nach einem überaus leckeren Steak stoppten wir noch im Supermarkt, um uns mit einigen Leckereien auszustatten, die in der Schweiz deutlich teurer oder gar nicht zu haben sind und fuhren dann für ein Stündchen zurück ins Hotel. Schließlich führte uns ein letzter Weg an diesem Tag noch einmal in ein gemütliches Restaurant, in dem wir den Tag mit einem Glas Wein abschlossen, sogar draussen sitzend.

So viel wie in Berlin sind wir lange nicht mehr gelaufen. Auch am Samstag waren es wieder über 15000 Schritte! Das war zumindest ein kleiner Ausgleich zu all den Schlemmereien während der letzten Tage. Um die Waage werde ich wohl vorerst einen großen Bogen machen ...

Heute Nachmittag geht es zurück in die Schweiz, zurück ins gruselige Wetter mit Regen und Sturm. Aber trotzdem freue ich mich auf unser Zuhause und bin nicht traurig, Berlin wieder verlassen zu müssen.


Dienstag, 28. Februar 2017

Als Touri in der alten Heimat

Es ist soweit - ich starte heute meinen ersten Ausflug als Tourist in das Land, in dem die Frau mit der Raute regiert. Dank günstiger Tarife fliegen Rosalie und ich direkt von Bern nach Berlin und verbringen fünf Tage in der Stadt, die 50 Jahre lang mein Zuhause war.

Witziges Detail am Rande: Ich hab festgestellt, dass ich zuletzt ganz genau vor vier Monaten für einen Flug eingecheckt habe. Was ich sonst wöchentlich zwei Mal tun musste, gehört endlich nicht mehr zu meinem Alltag, und statt mit dem Flieger kann ich inzwischen mit dem Auto nach Hause.

Ich bin sehr gespannt, wie Berlin auf mich wirken wird in dieser neuen Situation. Betrachtet man die Details aus einem anderen Blickwinkel? Bemerkt man Missstände, die einem im Alltag aufgefallen sind, überhaupt noch? Sind mir Lärm und Stress noch genauso unangenehm wie früher? Könnte ich die Stadt am Ende doch wieder lieben? Berliner essen werden wir aber wohl nicht, auch wenn man das gern macht zum Karneval. Außerdem heißen die süßen Dinger in Berlin bekanntlich ja nicht Berliner, sondern Pfannkuchen, was im Rest der Welt ein Eierkuchen ist. Den gibt es in Berlin auch, nur ist es eben kein Pfannkuchen. :)

Schön und vertraut wird es sein, mal wieder Berliner Dialekt zu hören. Auch wenn es viele Deutsche in der Schweiz gibt - diese Mundart, die viele so gern haben, hört man hier doch sehr selten. Am meisten noch, wenn meine Liebste oder auch Kollegen meinen Lieblingssatz zitieren: "Wat isn dit?" Das klingt aus Schweizer Mündern einfach wundervoll!

Einige Tage bis zum Sonntag sind schon verplant, denn ich möchte natürlich Familie, ein paar Freunde und meine Kollegen wiedersehen. Für Rosalie wird das nicht immer spannend, aber Berlin bietet ja unendlich viele Möglichkeiten zum Shoppen, sodass es ihr sicherlich nicht langweilig wird, wenn ich sie mal für ein, zwei Stunden allein lasse. Aber die meisten Besuche werden wir gemeinsam machen und ausserdem auch ein Mal ins Theater gehen.

Ich freue mich auf unseren Urlaub und auf ein Wiedersehen mit Familie und Freunden. Einen Fotoapparat nehme ich nicht mit, auch wenn das zur klassischen Touristen-Ausstattung gehören würde. Die Stadt hatte ich so lange hautnah vor mir, dass ich ganz viele Bilder verinnerlicht habe. Vielleicht finde ich trotzdem mit dem Handy ein paar schöne Impressionen für den Blog, aber Berlin-Bilder sind doch eigentlich langweilig, weil sie jeder kennt, oder? :) 

Montag, 20. Februar 2017

Von Kinnbacken und Schokoladenkuchen

Am vergangenen Freitag war es soweit: Wir haben anlässlich unseres Jahrestages den Gutschein für das feine Restaurant in unserer Nähe eingelöst. Da der Platz dort begrenzt und beliebt ist, hatten wir rechtzeitig reserviert, um nicht vergebens vor der Tür zu stehen.

Es war unser erster Besuch in diesem Restaurant, bisher kannten wir es nur von außen. Als wir ankamen, waren fast alle Plätze noch leer. Wir erhielten einen schönen, gemütlichen Tisch am Fenster. Die Kerzen brannten schon, gedämpftes Licht, schöne, gemütliche, aber nicht überladene Atmosphäre erwartete uns.


Wie in solch feinen Häsuern üblich, war die Karte recht übersichtlich, dafür konnte man zwischen Gerichten wählen, die man sonst auf "gewöhnlichen" Speisekarten nicht findet. Während wir zum Aperitif ein Glas Weißwein und einen kleinen Gruß aus der Küche in Form von Kaninchenpastete auf Porree serviert bekamen, hatten wir uns recht schnell für Speis und Trank entschieden.

Für die Vorspeise wählten wir den Salat der Saison. Ich bin nicht DER große Salatesser, aber diese Mischung mit leckerem Dressing und frischen Brötchen mit Butter war wirklich sehr fein. Und es schmeckte nicht nur gut, es sah einfach auch ansprechend aus.

Während wir auf den Hauptgang warteten, wurden wir weiter mit frischen Brötchen verwöhnt und dazu mit einem sehr guten, spanischen Rotwein. Die Bedienung hatte zwar geschummelt, als es darum ging, welche Trauben denn Basis für das edle Tröpfchen waren, aber wir haben ihn dennoch sehr genossen.
 
Und dann war es Zeit für das Hauptgericht. Rosalie hatte Lamm bestellt, und für mich kamen geschmorte Kinnbacken vom Schwein. Ich wusste gar nicht, dass man diese Backen überhaupt in der Küche verwenden und so delikat verarbeiten kann. Das Messer schnitt das Fleisch wie warme Butter, und geschmacklich erinnerte es ein wenig an Rindfleisch. Es war jedenfalls köstlich. Nun gut, auf dem großen Teller wirkte die Portion etwas bescheiden, aber letztlich, auch dank Salat und Brötchen, war ich anschließend schon gut satt.


Doch die Krönung kam ja noch: das Dessert! Meine Liebste und ich hatten die gleiche Auswahl getroffen: Sorbet und warmer Schokoladenkuchen. Und dieser Kuchen war ... einfach himmlisch. Ich hätte mich hineinlegen können. Vor lauter Euphorie habe ich sogar fast das Foto vergessen. Daher ist der Kuchen hier schon angeknabbert. So etwas Leckeres habe ich selten gegessen!

Die Zeit verflog, schnell waren über drei Stunden vergangen, in denen wir sehr gut gegessen und getrunken und glücklich auf Vergangenes und Zukünftiges geschaut haben. Die aktuellen Sorgen bei meinem Schatz traten mal ganz in den Hintergrund.

Die Rechnung war dann der letzte "Höhepunkt". Es war die teuerste Rechnung für ein Abendessen zu zweit, die ich je gesehen habe. :) Aber dank des Gutscheins, den wir in Zahlung geben konnten, blieb der Betrag, der noch übrig war, immerhin nur zweistellig.

An diesem milden Abend liefen wir in aller Ruhe nach Hause, und den Rest der Geschichte ... dürft Ihr Euch gern selbst ausmalen. Es war jedenfalls ein wundervoller freier Tag, der uns in sehr guter Erinnerung bleiben wird.

Donnerstag, 16. Februar 2017

Des Lobes voll

So viel positives Feedback wie an einem Tag wie gestern habe ich, soweit ich mich erinnere, in meinem Arbeitsleben noch nie erhalten.

Gleich am Morgen nahm mich die Chefin eines Bereiches in den Arm (!) und meinte: "Das hast Du toll gemacht, Du bist ein Schatz!" Ich hatte einen Tag zuvor für sie einen Auftrag erledigt. So sehr mich der Moment überrascht hat, so sehr habe ich mich auch darüber gefreut. Nur fünf Minuten zuvor hatte mir eine andere Kollegin aus dem Sekretariat zugerufen, sie würde jetzt immer nur noch mich anrufen, wenn sie IT-Probleme hätte. Das hat gut getan, denn Dankbarkeit war in der Behörde in Berlin selten zu finden.

Und weil alle guten Dinge drei sind, holte mich mein Chef etwas später ins Büro, um mir mitzuteilen, dass meine Präsentation, die ich am Tag zuvor vor den Augen des Chef-Chefs gehalten hatte, sehr gut angekommen sei und dieser Chef nun den Wunsch habe, ich solle diese Präsentation auch in seinem Team abhalten. Das mache ich doch gern!

Es ist ein schönes Gefühl, dass meine Arbeit hier (zumindest momentan) sehr viel mehr als bisher wertgeschätzt und überhaupt bemerkt wird. Ich hab nicht den Anspruch, hier noch eine grosse Karriere zu machen, aber wenn man geachtet und die eigene Meinung geschätzt wird, ist das durchaus ein gute Basis für die nächsten Jahre. Dazu noch ein herrlicher Sonnentag (aber zu diesig für ein schönes Foto vom Eiger) und ein Feierabend-Bier mit Chef und einem Kollegen ...

Ein gelungener Tag!

Montag, 13. Februar 2017

Fremd gegangen

Am Samstag musste Rosalie am frühen Morgen aus dem Haus und ich war den ganzen Tag allein. Gegen 8 Uhr stand ich an der Terrassentür und sah direkt davor eine kleine, offenbar noch recht junge Katze. Als ich die Tür öffnete, zögerte sie kurz, ging ein paar Schritte zurück, aber die Neugier siegte schon bald und sie betrat das Haus.

Es dauerte noch ein paar Minuten, dann erkundete sie schon neugierig das ganze Erdgeschoss. Zwischendurch marschierte sie auch mal wieder hinaus in den Garten, um kurz danach wieder herein zu kommen. Ein wenig Milch und Putenbrust waren sehr willkommen als kleiner Pausensnack.

Gegen 11 Uhr wurde sie langsam müde und selbst die Spatzen vor dem Fenster konnten sie nicht mehr aufmuntern. Sie kam zu mir auf die Couch, und dann haben wir stundenlang gekuschelt. Es ist schon ein besonderes Gefühl, wenn eine schnurrende, schlafende Katze auf einem liegt, völlig entspannt, die Wärme geniessend, als ob wir uns schon ewig kennen würden.

Mir hat das natürlich auch Freude gemacht. Das Problem ist nur: Ich reagiere stark allergisch auf Katzen! Doch während der gesamten Anwesenheit der Katze spürte ich kaum etwas. Als gegen 17 Uhr Rosalie nach Hause kam, um mich abzuholen, ging es mir immer noch gut. Erst eine weitere Stunde später begann das übliche Theater: Tränende und juckende Augen, Niesen, Husten. Und in der Nacht gegen 2 Uhr wurde ich wach, weil die Schleimhäute angeschwollen waren, mein Puls auf 85 stieg und meine Hand wie Feuer brannte. Ich hätte es natürlich besser wissen sollen, aber bei Katzen fällt es mir schwer zu widerstehen. Und bei diesem süssen Exemplar erst recht.

Und so hoffte ich einerseits, sie würde am Sonntag wieder vorbeikommen, und andererseits bat mein Verstand, ich möge verschont bleiben von einem weiteren Allergie-Schub. So war es dann auch, wir haben sie nicht mehr gesehen. Es war, als hätten wir uns genau für diesen einen Tag gefunden, an dem ich allein zu Hause blieb. Vermutlich war sie nur irgendwo entwischt und ist nun wieder da, wo sie hin gehört. Und Rosalie und die Kinder mussten wieder zusehen, dass ich "schuld" daran bin, dass hier keine Katze einziehen kann.