Donnerstag, 30. März 2017

Wie lange noch?

Je länger dieser Scheidungskampf bei Rosalie dauert, desto mehr bewundere ich sie für ihre Ausdauer. Das wurde mir gestern erst wieder bewusst, als sie von dem aktuellen Schriftwechsel zwischen den beiden Parteien berichtete. Ich war zu diesem Zeitpunkt im Büro und merkte sofort, wie mein Puls in die Höhe ging, samt Adrenalinausstoss und Schweissausbruch. Und das schon als nicht direkt Beteiligter!

Wenn man mit offensichtlichen Lügen konfrontiert wird, die im Freundeskreis verbreitet werden, wenn man um jeden Rappen kämpfen muss, der einem eigentlich per Gesetz und Beschluss zusteht, und zeitgleich der Gatte das Geld mit beiden Händen ausgibt, und wenn dann noch die Kinder in die Schusslinie geraten - das kostet unheimlich viel Kraft. Rosalie ist gefordert, immer wieder nach Argumenten zu suchen, ohne allzu emotional zu werden, obwohl sie innerlich kocht, immer wieder daran zu glauben, dass die Gerechtigkeit siegen wird, und sich immer wieder zu motivieren, überhaupt weiter für ihr gutes Recht zu kämpfen ...

Ich helfe, so gut ich kann, erwarte sie mit einem Glas Wein schon auf dem Parkplatz vor dem Haus, versuche, ihr Mut zu machen, Argumente zu sammeln und sie darin zu bestärken, dass sie keinesfalls die Böse in diesem "Spiel" ist, wie es der künftige Ex so gern darstellt.

Anstatt die letzten Sonnenstrahlen des Frühlingstages zu geniessen, sass meine Liebste nach Feierabend noch bis halb elf in der Küche am Tisch und schrieb ihre Antworten auf die Frechheiten des Noch-Gatten. Solange er nicht an einer fairen Lösung interessiert ist, wird das wohl noch Monate so weitergehen ...


6 Kommentare:

  1. Gute Nerven wünsche ich Euch.
    Ist es in der Schweiz nicht so, dass man automatisch nach einer gewissen Zeit geschieden wird, wenn einer der Partner zickt? Und gilt bei Euch noch der Art "Schuldparagraph" sodass es sich so rauszögert und Freunde mit reingezogen werden?

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    1. Diesen unsäglichen Schuldparagraphen gibt es auch in der Schweiz nicht (mehr?). Mit der Automatik ist das so eine Sache. Tatsächlich wird die Ehe nach einer gewissen Zeit der Trennung als zerrüttet angesehen. Aber die Anwälte müssen natürlich die nachehelichen Regelungen vereinbaren, bevor ein Urteil gefällt werden kann. Und daran hängt es jetzt, da die beiden Parteien nicht zueinander finden.

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    2. Und da gibt es keine "Gerichtsregelung" wie hier der vorgeschriebene Kindesunterhalt lt. Düsseldorfer Tabelle und ggf. Ehegattenunterhalt zzgl. gerichtl. Vermögensklärung? Oder stellt er es so hin, dass er ja nichts hat und sie ihn schon ausgesaugt hat (das übliche Bild halt)? Wenn die Fragen zu weit gehen, einfach ignorieren oder den Beitrag löschen ;)

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    3. Es gibt Regelungen, die aber vor allem die Trennungszeit betreffen, zumindest, wenn es um die Ehefrau geht.
      Es geht aber hier vor allem um die eheliche Errungenschaft. Das fängt schon damit an, die Höhe zu bestimmen, noch dazu, wenn eine Firma im Spiel ist. Welche Werte sind vorhanden, wem gehört was, wer hat wie viel vom gemeinsamen Vermögen (unerlaubt) ausgegeben usw.
      Rosalie hat es ja in ihren Posts bereits angedeutet. Ihr künftiger Ex-Mann gibt das gemeinsame Geld mit beiden Händen aus und tut so, als wäre es seins. Dem Einhalt zu gebieten und zu belegen, was da schon alles verschwunden ist, macht es sehr kompliziert.

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    4. Autsch das ist also dann wirklich "das übliche Bild" da mag man dann betreffende Person bis zur Klärung einfach einknasten, klären, Schaden abwenden und dann auf ner Insel aussetzen.

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    5. Genau so und in der Reihenfolge ...!!

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