Ich hatte ja am Dienstag berichtet, dass mein Handy nach dem Einschalten gern mal einer Kochplatte gleicht und ich es daher am Montag zur Reparatur beim Provider gebracht habe. Man war dort sehr zuvorkommend, und die Aussicht, in nur vier Tagen mein repariertes Gerät zurück zu bekommen, fand ich sehr kundenfreundlich. Doch das täuschte gewaltig.
Gestern Mittag erhielt ich eine SMS, dass mein Gerät abgeholt werden könne. Also nutzte ich die Mittagspause für einen Spaziergang zum Geschäft. Ein Azubi empfing mich freudig und ich teilte ihm mein Anliegen mit. Er ging nach hinten zum Service und dort sah ich ihn zwei Minuten lang mit einem Techniker diskutieren. Dann kam er - ohne Handy - zurück und meinte, das Handy sei gar nicht fertig, sondern es ginge um einen Kostenvoranschlag! Wie bitte? Ich hab doch noch Gewährleistung, das Gerät ist erst sieben Monate alt! Ich will und werde nichts bezahlen!
Der arme Azubi ging erneut nach hinten und diskutierte. Dann kam er wieder - dieses Mal mit Handy. Es sei ein Irrtum gewesen und mein Handy war in der falschen Kiste. Nun gut, kann passieren. Wir setzten mein Ersatzhandy zurück und schoben die SIM-Karte zurück in mein Handy. Während es startete, fragte ich, was denn gemacht worden sei. "Nur ein Reset", meinte der Azubi. Da schwante mir Böses ... Und richtig - kaum war mein eigenes Handy wenige Sekunden eingeschaltet, spürte ich schon wieder die Hitze aufsteigen, nicht nur im Telefon, auch in mir.
Etwas barsch bat ich den Azubi, doch mal anzufassen und mir zu erklären, wie man das eine "Reparatur" nennen könne und ob das nicht nach dem tollen Reset mal ausprobiert worden wäre. Schliesslich hätte ich am Dienstag explizit darauf hingewiesen, dass ich dergleichen schon gemacht und es nichts gebracht habe. Während ich mich echauffierte, wurde der arme Azubi immer kleiner, sodass ich mich genötigt fühlte, ihm zu sagen, dass er ja nichts dafür könne und es nicht persönlich nehmen solle.
Also ging er mit meinem Handy, das schon wieder Fieber bekommen hatte, erneut zum Techniker. Ich sah, dass der das Telefon kurz berührte ... Und DAS konnte man nicht vorher testen? Unglaublich. Nach kurzer Beratung kam der arme Azubi zurück und teilte mir mit, dass mein Handy nun zur Reparatur an die Zentrale gesandt werden müsse und dass dies zwei Wochen dauern werde.
Mit anderen Worten - SIM-Karte wieder raus aus meinem Handy und erneut in das gerade zurückgesetzte Ersatzgerät hinein. Immerhin habe ich inzwischen Übung im Wiederherstellen der Daten, und zum Glück ist das heutzutage dank Sicherung kein Hexenwerk mehr. Aber ärgerlich ist der Umstand, dass man offenbar der Meinung war, der Kunde sei doch nur zu dämlich für einen Reset und damit wäre alles erledigt. Was für eine Arroganz! In Deutschland hätte ich genau damit gerechnet und hatte die Hoffnung, hier in der Schweiz wäre es besser ...
Nun laufe ich also weitere 14 Tage mit einem perfekt funktionierenden Ersatzgerät herum. Damit kann ich leben. Allerdings habe ich jetzt auch WA wiederhergestellt, denn so lange möchte ich nicht auf die Nachrichten von meiner Liebsten während des Tages verzichten.
Schönes Wochenende!
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