Donnerstag, 22. Dezember 2016

Endspurt

Übermorgen ist es soweit - Heiligabend! Schon, so plötzlich, wie jedes Jahr überraschend.

Ich erinnere mich an vergangene Jahre, da war Weihnachten Stress pur, nicht nur wegen der Geschenke, sondern vor allem auch wegen der Familie, den vielen Terminen mit Essen und Trinken. Irgendwie gehört das natürlich an Weihnachten dazu, mir war es aber oft zu viel, denn mit Ruhe und Besinnlichkeit hatte das manchmal nicht mehr viel zu tun.

Diesmal wird es besser. In diesem Jahr haben wir nur am ersten Weihnachtstag "die Hütte voll". Da wird dann Rosalies ganze Familie hier sein. Ansonsten können wir das Fest in aller Ruhe (im wahrsten Sinne) geniessen: Etwas Schönes essen, die Weihnachtsbeleuchtung einschalten, draussen am Fenster den Vögeln beim Fressen zusehen, den Kamin anzünden, Wein trinken, einen kitschigen Film schauen, kuscheln. Das Fest der Liebe feiern ...


Das wünsche ich uns allen: Ein friedliches Fest ohne Leid und Horrormeldungen, schöne Stunden im Kreise der Familie, Zeit für Ruhe und Besinnlichkeit. Lasst es Euch gut gehen!

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Ans Bett gefesselt

Diese ärgerliche Erkältung hat mich nun schon eine halbe Woche lang fest im Griff, und anstatt gestern mit meinem Team lecker zu essen, lag ich den ganzen Tag im Bett. Toll.

Aber ich fand es sehr nett, dass mir die Kollegen Bilder von der Feier geschickt und auf mich angestossen haben. So eine Art der Rückmeldung ist doch viel besser als jedes Feedback-Gespräch mit dem Chef.

Nun liege ich also einen weiteren Tag lang im Bett, schaue draussen auf den unendlich andauernden Nebel und hoffe, dass ich bis zu den Feiertagen wieder fit bin. Auch wenn wir nur an einem Tag Trubel im Haus haben, möchte ich natürlich schon mit meiner Liebsten gemütlich bei Kerzenschein und Wein sitzen und die Atmosphäre zum ersten Mal so ganz und gar geniessen, wissend, dass kein Countdown läuft, der mich nach Berlin zurück ruft.

Also, ihr nervigen Erreger, ihr habt es Euch lange genug in meinem Körper gemütlich gemacht und mich geärgert. Jetzt ist mal Schluss damit!

Dienstag, 20. Dezember 2016

Fassungslos

Nun also Berlin. 12 Menschen tot. Von einer Sekunde zur anderen einfach nicht mehr da. Mitten auf einem Weihnachtsmarkt.

Schon vor Monaten habe ich gesagt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Berlin vom Terror eingeholt wird. Nun ist es soweit. Und alle, die derzeit in den Medien erzählen, sie hätten sich so etwas niemals in Berlin vorstellen können (wie z. B. gestern Abend die Reporterin auf N-TV), sind einfach nur naiv.

Weder "Mutti" noch sonst irgend jemand kann uns vor diesen Verrückten schützen. Das zeigt sich trotz aller Präventivmassnahmen leider immer wieder. Während meines Umzuges Ende Oktober traf ich eine 90jährige Mieterin aus meinem Aufgang. Noch fit im Kopf und immer nett und hilfsbereit. Wir unterhielten uns über die Veränderungen in Deutschland, Berlin und selbst in unserem Hausaufgang. Irgendwann meinte sie traurig: "Deutschland ist verloren". Dies aus dem Mund einer alten Frau zu hören, die so viel erlebt hat, macht betroffen.

Ganz so drastisch würde ich es zwar nicht bezeichnen, aber die Welle der Gewalt in den letzten Monaten in Europa macht mir auch grosse Sorgen. Wo führt das alles hin?

Montag, 19. Dezember 2016

Die ersten 100

Willkommen zum 100. Post auf diesem Blog. Seit fünf Monaten schreibe ich hier meine kleinen und grossen Erlebnisse und Erfahrungen vor und nach meinem Umzug in die Schweiz auf. Damals, Mitte Juli, schien alles noch recht weit weg. So Vieles war noch zu erledigen, beruflich und privat. Dann ging alles plötzlich ganz schnell, und nun bin ich schon fast zwei Monate hier.

Es freut mich, dass Ihr immer mal wieder hier vorbei schaut und mitlest, was sich bei Rosalie und mir so tut. Meine Liebste macht sich noch immer rar im Netz, aber durch meinen Blog ist sie zumindest auch ein wenig präsent. Und ich habe noch immer Freude am Schreiben, auch wenn ich mich bald für den Rest des Jahres etwas zurückziehen werde. Dann soll für ein paar Tage das reale Leben im Vordergrund stehen.

Aber vorerst wartet morgen noch ein Team-Event mit anschliessender Weihnachtsfeier, auf das ich sehr gespannt bin. Heute allerdings bleibe ich im Bett. Meiner Liebsten geht es etwas besser, dafür liege ich seit Freitag flach und werde mich heute noch ein wenig kurieren. Wir können hier wunderbar um die Wette husten ...

Freitag, 16. Dezember 2016

Alltag im Paradies

Das alte Jahr hat für mich nur noch vier Arbeitstage, dann ist frei bis zum 3. Januar. Der erste Urlaub seit rund einem halben Jahr - und damals war Rosalies Umzug, sodass an Erholung auch kaum zu denken war.

Das wird diesmal anders, zumal wir auch noch ein paar Tage lang kinderlos sein werden. Erholung steht auf dem Programm! Ich freue mich schon auf ein paar faule, gemütliche Tage mit meinem Schatz. Inzwischen bin ich schon bald zwei Monate weg von Berlin - und ich vermisse so gar nichts. Im Gegenteil, das Alte verblasst, wird unwichtiger, die Erinnerungen an den alten Job, Kollegen, die Stadt und den Stress in Berlin verklären sich bereits.

Es ist aber auch viel Neues auf mich eingestürmt, dass nun nach und nach zur Gewohnheit wird. Der Weg am Morgen aus dem Bett zum Bad, in die Küche zur Kaffeemaschine, ins Schlafzimmer mit einer Tasse Kaffee für Rosalie, zum Auto und dann in die Stadt bis zum abendlichen Weg in den Supermarkt und dann nach Hause, alles wird langsam Alltag. Gut, manchmal komme ich noch durcheinander - mit den neuen EC-Karten und Nummern, den Sprachen (der Dame an der Tankstelle habe ich auf ihre französische Frage in Englisch geantwortet ...), dem Geld oder der Schweizer PC-Tastatur. :)

Aber was sind das schon für "Probleme"! Nein, es geht mir gut, ich freue mich jeden Morgen, in der Schweiz neben meiner Liebsten aufzuwachen und am Abend zu ihr heim zu kommen. Das Zusammenleben funktioniert bestens, ohne dass wir uns dabei aufgeben. Wenn das keine guten Voraussetzungen für das nächste Jahr sind!