Donnerstag, 10. Januar 2019

Winter-Wonderland

Nun ist er da, der erste Schnee des Winters! Und lästig ist er wie Kaugummi am Schuh. Gestern Abend musste ich erst mal mein Auto freischaufeln, bevor ich nach Hause fahren konnte.

Es ist allerdings, entgegen vieler Klischees, die ich immer wieder aus Deutschland höre, nicht so, dass man in der Schweiz im Winter grundsätzlich überall mit Schneeketten ausgerüstet sein sollte. :-) Im "Flachland", das hier so um die 500 bis 600 Meter hoch liegt, sind Schneemengen und -häufigkeit nicht anders als in Berlin. Wenn es hier mal zwei Wochen am Stück weiss bleibt, ist das schon viel.

Mitten in den Alpen ist das natürlich anders - man sieht es von hier aus bei gutem Wetter bestens. Aber ich bin überhaupt nicht böse, wenn der Schnee dort oben bleibt. Hier in der Stadt und im Alltag stört er nur, und da er nach kurzer Zeit eher grau als weiss wird, ist auch der Wow-Effekt schnell verschwunden. Lediglich beim Heimfahren auf der Autobahn freue ich mich in dieser Zeit immer auf den Blick zu einem Dorf mit alter Kirche am Hang, das in der Dämmerung mit der abendlichen Beleuchtung einfach malerisch aussieht.

Bis zum Wochenende könnte noch mehr Schnee dazu kommen, bevor es danach wieder wärmer wird. Ich hätte nichts dagegen, wenn es dann bis zum Frühlingsanfang so mild bleibt. :-)

Mittwoch, 9. Januar 2019

Fellnasen-Quartett

Vom starken Allergiker zum Katzen-Papa - was für eine Entwicklung. :-) Und das alles nur durch die Einnahme von Schwarzkümmelöl. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, trotz der positiven Berichte im Netz. Aber inzwischen kann ich es bestätigen.

Nun gehen also an manchen Tagen vier Katzen bei uns ein und aus. Ok, eigentlich gehört zum Haus nur unser Henry, aber Bernie ist seit August quasi eingebürgert, und die anderen beiden sind gern gesehene Dauergäste. Nur schade, dass die Kater dauerhaft Feinde geblieben sind. Da ist leider nichts zu machen. Bernie hat den stärkeren Charakter und allein seine Präsenz lässt unseren Henry regelmässig flüchten. Aber dafür hat er seine Freundin oft zu Gast und kann mit ihr durchs Haus und den Garten toben.

Und "netterweise" nimmt die Dame ihre Beute auch wieder mit hinaus, wie heute Morgen geschehen, als Rosalie sie mit einer Maus erwischt hat. Weil sie die nicht hergeben wollte, hat sie sie wieder mit in den Garten geschleppt. Das ist doch anständig. ;-)

Kleiner Wermutstropfen - wir können kaum eine Nacht durchschlafen. Entweder möchte eine der Katzen unbedingt im Bett schlafen, oder Henry sitzt an der Tür (er traut sich nicht ins Schlafzimmer aus Angst vor seinem "Feind") und mautzt, weil er Hunger hat. Natürlich könnten wir die Tür einfach zumachen und die Katzen sich selbst überlassen. Aber das bringen wir nicht übers Herz ...

Apropos Herz: Auf der Internet-Seite vom Tierheim haben wir eine wunderschöne Bengal-Katze entdeckt. Sie ist schon über zehn Jahre alt und vermutlich schwer zu vermitteln. Sie wäre eigentlich eine ideale Ergänzung für daheim, aber logistisch ist das leider derzeit kaum zu schaffen, denn wir müssten sie bei uns wenigstens ein paar Tage lang einsperren, bis sie sich eingelebt hat, und das geht nicht mit den anderen Katzen im Haus. Die wären dann ja ausgesperrt. Hoffentlich findet sie einen schönen Alters-Ruhesitz.

Dienstag, 8. Januar 2019

Die lieben Kollegen (50) - Positive Momente

Dass mein Job eigentlich auch Freude machen kann, war mir immer klar; es scheiterte zumeist nur daran, dass ich mich immer wieder über meine Kollegen ärgern musste.

Das ist nun hoffentlich vorbei. Die eine oder andere "Leiche" wird wohl noch zum Vorschein kommen, aber das sind nur die Nachbeben. Was sich der letzte Kollege vor und nach seinem Abgang noch geleistet hat, sprach ja noch einmal Bände. Das Letzte, was ich noch gehört hatte, war der Versuch, für die untenschuldigte Fehlwoche nachträglich noch ein Attest zu "besorgen". Da hat HR jetzt richtig und konsequent reagiert und gleich abgewinkt. Die Fehlzeit wird er zurückzahlen müssen. Richtig so. Auch das Abschiedsgeschenk, das eigentlich geplant war, wurde nicht gekauft und wir haben unser gespendetes Geld zurück erhalten.

Mein Chef (dessen Frau ganz langsam auf dem Weg der Besserung ist) hat mich gestern in sein Büro geholt und sich für meinen Einsatz bedankt - mit einem 100-Franken-Gutschein. Damit hatte ich nicht gerechnet und war sehr erfreut. Es ist zumindest eine Anerkennung und zeigt, dass meine Arbeit hier wertgeschätzt wird.

Und im Vergleich zu meiner Tätigkeit in Berlin ist die Arbeit hier zum Teil wirklich angenehmer. Das liegt daran, dass ich mir den Tag selbst einteilen kann und nicht nur fremd bestimmt bin. Ausserdem hocke ich nicht nur am Telefon, sondern kann hingehen zu den Menschen und viele IT-Probleme persönlich klären. Dadurch hat man nicht nur Namen im Kopf, sondern meist auch ein Gesicht dazu. Oftmals bekomme ich vor Ort auch einen Kaffee angeboten, man plauscht einen Moment lang, und wenn dann der Fehler behoben ist, freuen sich beide Seiten. :-)

Und da die Menschen in der Schweiz von Natur aus nett und höflich sind, ist das ein wunderbares Arbeiten. :-)

Montag, 7. Januar 2019

Revolut(ion)

Zu meiner Zeit in Deutschland bin ich lange ohne jegliche Kreditkarte ausgekommen, zumal die Akzeptanz in deutschen Geschäften sowieso sehr eingeschränkt war und man solche Karten daher kaum nutzen konnte.

Mit zunehmendem Online-Einkauf kam ich auf Dauer aber nicht drum herum, zumal auch die Flugtickets nur mit einer Kreditkarte zu kaufen waren. Also habe ich mir vor rund sechs Jahren dann zum ersten Mal eine solche Plastikkarte zugelegt.

Solange man damit nur in Euro bezahlt, gibt es auch kein Problem und es ist wirklich praktisch. Schwierig wird es, sobald man in einer anderen Währung zahlen möchte. Da schlägt die Bank dann gleich doppelt zu: Mit Fremdwährungsspesen und einem nicht gerade freundlichen Umrechnungskurs. Das Problem hatte und habe ich mit meinem deutschen Konto hier in der Schweiz und natürlich auch bei unseren Reisen in die USA. Da kommen schon ansehnliche Beträge zusammen, allein schon durch die 1,75% Gebühren für jede Zahlung.

Damit ist nun Schluss. Seit einigen Jahren schon gibt es ein Fintech-Startup in England, dass genau dieses Ärgernis beseitigt: Revolut. Man bietet Kreditkarten an, die im Standard kostenlos sind, keine Gebühren fordern für Zahlungen und ausserdem immer zum Interbanken-Preis umrechnen, also ohne Banken-Aufschlag.

Man liest viel Gutes über das Unternehmen, und auch mein Kollege hat neulich gute Erfahrungen damit gemacht, selbst in der Ukraine. Da es sich um eine Prepaid-Karte handelt, ist möglicher Schaden durch Verlust oder Betrug auch begrenzt.

Die erste kostenlose Karte ist letzte Woche angekommen und ich werde sie dann im Februar in Berlin ausgiebig testen. Wenn das so gut funktioniert wie beschrieben, kann ich mir künftig das lästige Überweisen aufs deutsche Konto sparen, denn auch dabei wird beim Umrechnen zwischen Franken und Euro von der Bank natürlich ein Aufschlag berechnet von etwa 1,5 Rappen pro Franken. Hört sich nicht so viel an, läppert sich aber mit der Zeit.

Auch die App, mit der man seine Karten und das Prepaid-Konto steuert, macht einen guten Eindruck. Ich bin gespannt - der nächste Urlaub kann kommen. :-)

Ach ja - apropos schöne neue Welt: Man kann über Sinn und Unsinn des Smart Home, wie neulich schon erwähnt, natürlich trefflich streiten. Aber es hat auch seine Vorteile! Gestern Abend im Bett fiel Rosalie ein, dass sie im Erdgeschoss das Licht brennen liess. Nochmal aufstehen und runter gehen? Ach nö! Google erledigte das einfach für uns per Sprachbefehl: Ok Google, Lampen ausschalten! Erledigt. Ist das nicht mega cool? :-))




Freitag, 4. Januar 2019

Die lieben Kollegen (49) - Unrühmlicher Abgang

Nun ist er also weg, der Kollege. Und er hat noch einmal unter Beweis gestellt, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat - zugunsten meines Teams ...

An meinem letzten Arbeitstag vor dem Urlaub im Dezember hat er am Abend seinen offiziellen Ausstand gegeben mit Häppchen und Getränken. Das war an einem Freitag. Danach hätte er noch eine Woche arbeiten müssen. Aber er kam einfach nicht mehr. Kein Anruf, kein Mail, keine Entschuldigung - nichts.

Am Heiligabend schrieb er dann ein Mail, in dem er angab, es hätte "verschiedene Gründe" für seine Abwesenheit gegeben, er würde dann nochmal ins Büro kommen zum Aufräumen und man möge ihm doch die Fehlzeit vom Gehalt abziehen. Was für eine Frechheit zum Abschluss!

Offenbar muss er dann still und heimlich am Wochenende hier gewesen sein, denn sein Schreibtisch war danach aufgeräumt, darauf sein Dienstausweis und seine Schlüssel. Gesehen hat ihn hier niemand mehr. Ist wohl auch besser so.

Vermissen wird man ihn kaum. Lediglich bei der Urlaubsplanung wird es nun deutlich schwieriger, da wir nur noch zu zweit sind. Aber da werden wir uns sicher einig werden, zumal mein junger Kollege, der keine Familie hat, da wohl flexibel sein wird.

Ein bisschen neugierig bin ich ja schon, wie sich der gegangene Kollege bei seinem neuen Arbeitgeber schlägt. Ausschlaggebend war ja vor allem das bessere Gehalt. Dafür nimmt er nun in Kauf, dass er vorläufig jeden Tag fast drei Stunden mit dem Zug unterwegs ist, dazu noch Französisch lernen muss und nebenbei ja noch seine Bachelorarbeit schreiben will. Wenn man weiss, wie zuverlässig er hier war, kann man sich kaum vorstellen, wie das gutgehen soll. Ich fürchte, er wird früher oder später ohne Job sein. Vielleicht ist das dann eine heilsame Erfahrung fürs Leben ...

Update: Es ist noch schlimmer als bisher kommuniziert. Mein Chef ist heute den ersten Tag wieder da und hat mir erzählt, dass es lediglich eine Übereinkunft mit dem Kollegen gab, seine Version der Geschichte erzählen zu können, denn eigentlich hätte es einen Aufhebungsvertrag gegeben und man hätte ihn raus geschmissen. Um ihm diese Peinlichkeit zu ersparen, gab es Absprachen, doch da er sich selbst daran nun auch nicht gehalten hat, wird das jetzt öffentlich gemacht ... Wie kann man nur so dämlich sein?