Mittwoch, 28. September 2016

Herkules-Aufgabe

Ein Task bleibt mir noch in der alten Firma, und der hat es in sich: Innerhalb von zehn Tagen muss ich knapp 150 Personen mit Schulungen bespaßen, teilweise einen halben Tag lang, einige in einem ganztägigen Seminar. Dies war Teil der Abmachung, damit ich Ende Oktober das Unternehmen verlassen kann.

Im Grunde ist das sicher machbar, die Herausforderung ist nur, dass ich zum Teil meinen eigenen Teamkollegen Begeisterung für ein neues Tool einflößen muss. Und wie der Mensch so tickt - er ist ein Gewohnheitstier. Mag die alte Software noch so schlecht gewesen sein und Grund genug, um ständig zu meckern, sobald die neue kommt, ist die natürlich der größte Mist. Dabei wird gern übersehen, wie viel Gehirnschmalz, Anpassungen und Verbesserungen vom Standard schon eingeflossen sind, ohne die das Programm deutlich schlechter gewesen wäre.

Doch dies zu transportieren, das Positive hervor zu heben und die Leute zu animieren, dem Ganzen doch erst mal eine Chance zu geben, das ist gerade im ÖD wahnsinnig schwer. Nun könnte ich alles schönreden und versprechen, was immer sie hören wollen, schließlich bin ich zur Einführung im Dezember nicht mehr dabei. Doch das wäre unfair und ich bin nicht der Verkäufer-Typ, der mit heißer Luft Geld verdient. Daher werde ich versuchen, in einen offenen Dialog einzusteigen und ihnen zeigen, dass sie gehört werden und wir versucht haben, das Beste aus dem Tool heraus zu holen, um es in jedem Fall besser zu machen, als es der Vorgänger war.

Ob mir das gelingt, weiß ich in zwei Wochen.

Dienstag, 27. September 2016

Zeitvertreib

Während der letzten 3,5 Jahre hatte ich über 200000 km Zeit, auch zum Lesen. Dabei bevorzuge ich Gegenwartsliteratur, denn mit Rittern, Piraten, Harry P. oder Gollum kann ich nicht viel anfangen. Ob es sich dabei um Krimis handelt, erotische Romane oder Alltagsgeschichten, ist mir dabei ziemlich egal.

In den letzten Jahren ist noch ein Genre hinzugekommen, das ich früher eher nicht angefasst hätte. Im Leben bin ich ja gern mal romantisch, inzwischen auch in der Literatur. Nein, keine "Groschenromane" über Ärzte, denen die Frauen vertrauen. Ein bisschen mehr Niveau darf es schon sein, aber doch sind es Bücher für ein, zwei Abende im Bett oder zwei Flüge nach Zürich und zurück. Romane, in denen ich mich zum Teil wiederfinde, bei denen ich schmunzeln kann, aus eigener Erfahrung mitfühle und trotzdem sicher bin, dass am Ende alles gut wird. Über Paulo Coelho kam ich zu François Lelord und später zu Nicolas Barreau. Gerade er schreibt sicherlich keine Romane der Weltliteratur, aber dafür mit viel Herz - und das tut gut. Nicht, weil ich das brauche, um mich aufzubauen, sondern weil mir momentan gerade diese Leichtigkeit Freude macht und sich mein Glück nach den üblichen Irrungen und Wirrungen auch in den Büchern widerspiegelt. Die Bücher triefen nicht vor Kitsch und Klischees und lesen sich "einfach so weg".

Es gibt immer Phasen, da verschlinge ich ein Buch nach dem anderen, dann wieder gibt es auch mal Zeiten, in denen ich kaum lese. Jetzt war gerade wieder mal so eine Pause. Doch der neueste Roman von Herrn Barreau ist gerade erschienen, also bin ich jetzt zwei Abende lang beschäftigt und "reise" nach Paris, wo alle seine Romane spielen. Da das Malern und Verkaufen in der Wohnung wegfallen, kann ich mir diese Zeit ohne Reue nehmen und freue mich auf ein glückliches Ende.

Montag, 26. September 2016

Deal!

Mein Wohnungsnachfolger hat den Kaufvertrag unterschrieben, die Ablösesumme wird heute angewiesen. Mein Plan funktioniert also wie vorgesehen und ich kann das Thema Wohnung abhaken.

Das ist natürlich eine perfekte Lösung und kommt beiden Seiten sehr entgegen. Ich kann mich nun vollkommen auf meine persönlichen Dinge konzentrieren: Sachen einpacken, putzen, Keller aufräumen, Kühlschrank bis zum Stichtag leer essen und abtauen ... Ich spare aber damit viel Zeit, und das ist wichtig, denn die letzten beiden Wochen werden beruflich noch sehr anstrengend, da ich dann noch über 100 Leute schulen muss. Das war der Deal, damit ich Ende Oktober gehen kann.

Also - ein guter Start in die Woche. Den wünsche ich Euch auch!

Freitag, 23. September 2016

Wo alles begann

Mehr aus der Verlegenheit heraus habe ich nach langer Pause mal wieder einen Flug nach Genf gebucht. Meine Route über Zürich war an diesem Wochenende ungewöhnlich teuer, sodass ich diese Alternative gewählt habe. Es werden aber Erinnerungen wach, sehr schöne Erinnerungen. Dort, in Genf, haben Rosalie und ich uns zum ersten Mal getroffen.

Meine Fahrt begann auch damals am Bahnhof Friedrichstraße mit dem Express zum Flughafen Schönefeld.






Von Schönfeld ging es dann mit easyJet weiter nach Genf. Ich war schon ziemlich aufgeregt im Flieger. Es kribbelte, und ich konnte es kaum erwarten, in Genf anzukommen.








Unser "berühmter" roter LED-Leuchtstreifen, der den Abholenden am Flughafen signalisiert, wie weit sie sich dem Ausgang nähern dürfen, ist uns Beiden in Erinnerung geblieben. Mein Schatz schrieb mir damals per SMS, dass sie dort, am Ende dieser Lichtleiste, auf mich warten würde. Da ganz hinten stand Rosalie, und dort fielen wir uns zum ersten Mal in die Arme.


Weil wir noch eine Stunde Zeit hatten, bis der Zug fuhr, tranken wir hier noch einen Kaffee. Dann ging es weiter bis nach Bern ...

Das ist gut 3,5 Jahre her und war der Anfang, ohne den es diesen Blog hier vielleicht gar nicht gäbe.

Donnerstag, 22. September 2016

Privilegiert

Vor Jahren habe ich mich in einem Post mal darüber amüsiert, wie viele Jugendliche, aber auch Erwachsene mit zwei Handys unterwegs sind. Tja, nun gehöre ich selbst dazu!

Allerdings hat das wirklich einen praktischen Grund. Nach meinem Umzug brauche ich in jedem Fall einen neuen Vertrag in der Schweiz, und mein derzeitiger Vertrag, der mit 3,99 EUR unglaublich günstig ist, taugt im Nicht-EU-Ausland überhaupt nichts. Also habe ich mich bei den Providern in der Schweiz umgeschaut und einen Tarif gefunden, der gut zu mir passt. Über Preise reden wir lieber nicht, die sind jenseits von Gut und Böse - wie bei bekanntlich fast allem, was man käuflich erwerben muss. Dafür habe ich zumindest eine kostenlose Wunschnummer, in der unsere beiden Geburtstage enthalten sind, und noch ein stark subventioniertes neues Telefon. Kein "Apfel" übrigens, auch wenn ich mich damit in der Schweizer Öffentlichkeit schon sehr als Ausländer oute. :-)

Und so bin ich nun vorläufig immer mit zwei Telefonen unterwegs, bin dafür aber auch ohne Unterbrechung (für Schweizer: Unterbruch) unterwegs erreichbar, was toll ist zum Surfen und praktisch, wenn Zug oder Flugzeug mal wieder zu spät sind und ich Rosalie erreichen möchte. Außerdem können mich Schweizer nun auch ganz einfach in Deutschland anrufen, was gerade wieder von Vorteil war, weil ich auf einen Anruf der Steuerbehörde in Fribourg wartete.