Freitag, 1. Dezember 2017

Schöne neue Online-Welt

Es gibt ja - durchaus verständlich - zahlreiche Skeptiker, wenn es darum geht, Daten in der Cloud zu sichern. Ich gehöre nicht dazu. Ganz im Gegenteil: Ich finde es durchaus praktisch, wenn meine Dateien (bis auf Passwörter) automatisch ausser Haus abgelegt werden, ohne dass ich mich aktiv darum kümmern muss. Wenn Mr. Gates gern meine Urlaubsbilder von der Ostsee oder mein Anschreiben an die Rentenkasse lesen will - bitteschön. Im Zeitalter von Staatstrojanern kann man den Zugriff auf sensible Daten doch sowieso nicht gänzlich verhindern, es sei denn, man ist nur offline unterwegs.

Diese schöne neue Welt macht letztlich Vieles leichter. Ich musste vor kurzem mein Notebook neu aufsetzen, weil es mehrere Fehlfunktionen hatte und sich z. B. nicht mehr herunterfahren liess. In Zeiten von WinXP wäre das ein zeitaufwändiges, schier unlösbares Problem gewesen. Jetzt: Win10-Reparaturkonsole aufrufen, Recovery-Image vom Gerät installieren lassen, MS-Anmeldung nutzen, ein paar Einstellungen glatt ziehen, Updates online installieren lassen und fertig ist ein neu aufgesetztes Gerät mit allen persönlichen Daten. Einfacher geht es kaum.

Um uns nicht ganz "auszuliefern", gibt es aber seit ein paar Tagen auch ein neues NAS im heimischen Netzwerk, mit dem wir einerseits die Daten aus der Cloud nochmals sichern und zugleich andererseits für die ganze Familie Zugriff auf Musik, Bilder und Videos ermöglichen. Auch das geht eigentlich alles kinderleicht und bietet schier ungeahnte Möglichkeiten.

Ich gebe zu - ein wenig technikaffin muss man natürlich schon sein, um solche Dinge zu realisieren, auch wenn die Software heute so gut ist, dass man ein NAS auch als Laie ohne grosse Probleme installieren kann. Aber einmal eingerichtet, ist es einfach total cool, auf jedem Handy, Tablet, TV oder Notebook im Haus unsere gesamte Medien-Bibliothek aufrufen zu können.

Wenn es mir nicht (noch) ein wenig unheimlich wäre, dass da "jemand" ständig hört, was ich sage, hätte ich wohl auch schon ein Gadget mit Sprachassistent hingestellt. Über kurz oder lang wird das aber wohl die Zukunft sein. Eine Zukunft, wie sie schon vor 40 Jahren in diversen SF-Filmen gezeigt und damals für unmöglich gehalten wurde ...

Donnerstag, 30. November 2017

Pünktlich

Wenn man wie ich vom platten Land kommt, ist es sehr ungewöhnlich, dass man auf dem Weg ins Büro über 100 Höhenmeter überwinden muss. Nun gibt es zwar keine steilen Anstiege unterwegs, sodass man die Unterschiede fast nur auf dem Navi verfolgen kann. Aber zu dieser Jahreszeit merkt man es dann hin und wieder doch.

Als ich daheim los fuhr, war alles "normal". Doch mitten auf der Autobahn und über 100 Meter höher als zuvor wurde es immer weisser, und in Bern war schliesslich alles gepudert. Der Winter ist also, pünktlich zum ersten Advent, angekommen! Auf einigen Autos lag vorhin schon eine dicke Schneedecke, die aber wohl im Laufe des Tages verschwinden wird.

Da es draussen noch dunkel ist, konnte ich noch kein Foto machen. Aber dafür gibt es noch eines vom Kater. Der hat nämlich seine OP gut überstanden und war heute Morgen schon wieder ganz der Alte! Der Bauch ist kahl rasiert, aber er braucht weder ein Leibchen noch einen Kragen. Die Ärztin meinte, dass das bei den meisten Katzen auch ohne dieses lästige Teil gut klappt, und falls nicht, könne man sich so einen Pullover immer noch in der Klinik holen.

Unser Stubentiger scheint ganz gut ohne Schutz klar zu kommen. Hier sitzt er bei Frauchen und liest wohl gerade etwas aus der Zeitung vor ...

Dienstag, 28. November 2017

Es wird Zeit

Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Rund vier Jahre dauert der Scheidungsstress bei Rosalie nun schon an. Unzählige Tage, Nächte, Wochenenden sind drauf gegangen, um Argumente und Beweise zu sammeln, die dem Richter zeigen können, in welch schäbiger Weise der Noch-Ehemann das gemeinsame Geld vernichtet hat. All das zährt verdammt an den Kräften. Und der vergangene Sommer ist für uns so gut wie ausgefallen: der Garten verwildert, unsere Lieblings-Sitzplätze verwaist, der Grill verstaubt.

Nachdem durch diverse Verzögerungen bei den bilateralen Gesprächen einerseits und Verfahrensfehler vom Gericht andererseits der Termin immer wieder verschoben wurde, deutet sich nun ein Ende der Misere an: Mitte Februar soll es jetzt soweit sein. Bei dieser Hauptverhandlung wird sich der Richter die Argumente beider Parteien anhören und dann - irgendwann danach - ein Urteil fällen.

Doch schon vorher müssen die Unterlagen parat und beim Gericht eingereicht sein. Daher hoffe ich, dass wir die kommenden Feiertage in Ruhe geniessen und uns ein wenig erholen können.

Es wird Zeit.


Montag, 27. November 2017

Kryptorchismus

Das wird hier langsam ein Katzenblog. :)

Kleine Kinder, kleine Sorgen ... Das gilt (natürlich) auch für Katzen. Hat jemand schon mal den Begriff "Kryptorchismus" gehört? Unter dem deutschen Wort "Hodenhochstand" ist diese Diagnose wohl besser bekannt. Und weil bei uns momentan irgendwie nichts ohne Komplikationen abläuft, wird auch der Kater davon leider nicht verschont.

Während der Kastration (ja, leider während und nicht davor, wie man eigentlich von einer guten Tierärztin erwarten dürfte) wurde bemerkt, dass nur ein Hoden im Sack angekommen ist. Genau wie beim Menschen wandern die nämlich erst nach der Geburt nach aussen. Oder eben nicht ... Und es reicht halt auch nicht, nur einen Hoden zu entfernen, da die "bösen" Hormone auch vom zweiten Hoden produziert werden und zudem das Tumorrisiko enorm steigt, wenn der nicht entfernt ist.

Oftmals liegt der vermisste Hoden dann in der Leiste, manchmal aber auch im Bauchraum. Klar, unser Kater macht es kompliziert und für die Entfernung muss nun der ganze Bauch aufgeschnitten werden. Ein enormer Eingriff für so eine "Kleinigkeit", die den putzigen Kerl nicht nur belasten wird, sondern natürlich auch entsprechend teuer werden dürfte.

Leider frisst er momentan auch noch sehr schlecht, sodass sich die Katzeneltern schon Sorgen machen. Er ist halt ein Familienmitglied. Ich hab mir den Mittwoch frei genommen, um ihn zur OP bringen und dann am Nachmittag wieder abholen zu können. Was tut man nicht alles für so ein süsses Tigerchen. :))

Dabei bin ich immer noch fasziniert, dass mein Körper inzwischen so gut wie gar nicht mehr reagiert. Gestern Abend lag der Kater eine halbe Stunde lang direkt an meinem Kopf, als ich ins Bett ging (hin und wieder darf er jetzt mal ins Schlafzimmer ...). Und es macht mir überhaupt nichts aus! Noch vor einem halben Jahr wäre die Nacht für mich gelaufen gewesen mit Juckreiz, Husten und Niesen. Doch jetzt: nichts! Und das alles ohne Chemie, aufwändiger Hypersensibilisierung usw. Wenn man so etwas erlebt, fragt man sich, was uns die konservative Medizin und Pharmalobby noch so alles für Märchen erzählt, um ihre Medikamente unters Volk zu bringen ...


Freitag, 24. November 2017

Niemand hat die Absicht ...

... einen Flughafen zu bauen. Diesen und viele andere Sprüche liest man immer wieder im Zusammenhang mit dem unsäglichen BER. Nach neuesten Berichten soll sich die Eröffnung nun angeblich schon bis ins Jahr 2021 verzögern.

Ehrlich gesagt höre ich schon kaum mehr hin, wenn ein "Experte" mit Terminen für die Fertigstellung hantiert. Das ist alles nur noch lächerlich. Wenn ich jemanden treffe, der mich fragt, woher ich komme, ist die nächste Frage meist: Was ist denn da mit Eurem Flughafen los? Dabei traf mich die Verschiebung im Jahr 2012 hautnah, schliesslich war ich im Dezember 2011 in die unmittelbare Nähe von Tegel nur gezogen, weil absehbar war, dass der Fluglärm ein Ende haben würde. Dachte ich.

Dass die Verschiebung damals nicht nur schlechte Seiten für mich hatte, wusste ich erst ein Jahr später, nachdem ich Rosalie kennen und die Nähe des Flughafens wieder schätzen gelernt hatte. In nur 25 Minuten vom Aussteigen bis zum eigenen Hausflur zu gelangen, ist schon Luxus, auch wenn der mit Lärm von 6 bis 23.30 Uhr täglich teuer erkauft war.

Mir ist es jetzt ziemlich egal, wann der BER kommt. Im Gegenteil - als Tourist bin ich froh, dass es TXL noch gibt. :) Ich kenne allerdings jemanden, der sich, wie ich damals, sehr auf das Ende des Flughafens freute, weil er auf der anderen Seite der Einflugschneise wohnte. Nun wird er dieses Ereignis leider nicht mehr miterleben können. In rund drei Wochen wird er beigesetzt.