Montag, 30. Januar 2017

Das war lecker

Und schon wieder Montag! Wie kann das sein? Gerade eben (also am Freitagabend) sass ich noch ganz gemütlich über den Dächern der Stadt. Nach einem Apéro im Freien wurde uns ein leckeres Fondue serviert. Ganz klassisch mit leckerem Käse (was ich aus Deutschland früher gar nicht kannte). Das schmeckt nicht nur intensiv, sondern riecht auch so. Ganz nach dem Motto einer Supermarkt-Kette: " Chli stinke muess es!" wurde es im Saal mit der Zeit nicht nur sehr warm ... Aber das gehört nun mal dazu!

Der Rest des Wochenendes ist schnell erzählt. Wir wollten eigentlich zumindest am Sonntag, dem ersten Tag mit deutlich positiven Temperaturen seit langem, mal wieder einen Spaziergang machen. Aber erst haben wir lange geschlafen, dann hat der Papierkram viel Zeit verschlungen, sodass letztlich nur ich mal fünf Minuten im Garten war und ein Gefühl vom nahenden Frühling erahnen konnte. Ich freue mich schon sehr darauf, endlich wieder draussen sitzen und dabei die Ruhe und ein Glas Weisswein geniessen zu können. Solche Momente sind einfach unbezahlbar und doch (zumindest hier) so einfach zu haben. Auf meinem Balkon in Berlin wurde die Ruhe alle zwei Minuten von Flugzeugen jäh unterbrochen. Aber das ist laaange her ...

Freitag, 27. Januar 2017

Resümee zum Wochenende

Endlich, der erste Monat des Jahres nähert sich seinem Ende, und damit kommt der Frühling gefühlt ein deutliches Stück näher. Und endlich steigen auch die Temperaturen ein wenig, sodass der Dauerfrost vorerst bald vorbei ist. Die Schweiz taut auf. Ich hab gerade gelesen, dass es hier seit Silvester nur 11 Stunden Sonne gab. Kein Wunder, dass man sich müde und krank fühlt.

Heute Abend habe ich noch ein Firmenevent mit Fondue und so. Das wird sicher fein, vermutlich werde ich für den Rest des Wochenendes satt sein. In meiner noch kurzen Zeit hier im Ausland habe ich schon öfter Fondue gehabt als in den 50 Jahren zuvor in Deutschland. Es ist aber auch lecker (und heute gratis), und man kann den ganzen Abend essen und essen und essen ... Eigentlich muss dann auch noch reichlich Wein fliessen, aber da sollte ich mich zurückhalten. Irgendwie muss ich schliesslich noch mit meinem Auto heim kommen, und das, ohne Angst, angehalten zu werden und blasen zu müssen ...

Und sonst noch? Manchmal ist es schön, wenn man am Morgen noch fünf Minuten mehr Zeit hat, bevor man zur Arbeit muss, und die Kinder nicht im Haus sind. ;)

Mein Kind hat einen neuen Plan. Nun wird er ab März zum Erzieher ausgebildet. Also etwas ganz Anderes als zuvor, aber zumindest hatte er schon immer Freude am Umgang mit Kindern, sodass ich hoffe, dass dies nun die richtige Wahl ist und ihn motiviert, bis zum Schluss durchzuhalten.

Und nun - ein schönes Wochenende!


Donnerstag, 26. Januar 2017

Ehe vor Gericht

Gestern Abend kam Rosalie recht aufgewühlt nach Hause. Zuvor hatte sie den zweiten Gerichtstermin bezüglich der Scheidung. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es seinerzeit bei mir war. Ich liess damals alles zurück: Haus, Inventar, Auto, und ging nur mit meinen persönlichen Dingen und etwas Bargeld. Es bedeutete für mich, völlig von vorn anzufangen, in einer Ein-Zimmer-Wohnung, ohne Auto, mit gebrauchten Möbeln. Und trotzdem war meine Ex der Meinung, lebenslangen Unterhalt verlangen zu können. Das machte mich wütend, ich war enttäuscht über diese offensichtliche Ungerechtigkeit.

Immerhin konnten wir das damals alles noch bilateral lösen und letztlich musste ich (gerechterweise) keinen Unterhalt zahlen. Bei meiner Liebsten ist das alles etwas anders. Auch sie ging, ganz ähnlich wie ich, aus dem Haus mit fast nichts. Doch während ich damals weder Kraft noch Mut aufbrachte, um auf meinen Anteil der ehelichen Errungenschaft zu bestehen, wird sie dafür kämpfen. Und genau das ist das Problem, denn ihr künftiger Ex-Mann ist der Meinung, nichts abgeben zu müssen und den Grossteil der Errungenschaft für sich beanspruchen zu können.

Tja, und dann steht man sich vor Gericht gegenüber und wirft sich Argumente an den Kopf. Plötzlich zählt die Vergangenheit, zählen die gemeinsamen Jahre gar nichts mehr. Der Eine will nichts abgeben, der Andere besteht auf sein Recht, und vorn sitzt ein Richter ohne Rückgrat, der nicht in der Lage ist, etwas zu entscheiden. Und so ging man nach zwei Stunden auseinander, ohne einen grossen Schritt weiter zu sein.

Es wird wohl mindestens Sommer werden, bevor dieses Trauerspiel ein Ende findet. Und das ist nicht nur nervenaufreibend, sondern auch noch teuer. Aber aufzugeben ist keine Alternative, und zum Glück muss mein Schatz das nicht allein durchstehen.



Mittwoch, 25. Januar 2017

Probezeit

Es ist geschafft! Die Probezeit habe ich erfolgreich hinter mich gebracht und bin nun in einem normalen Anstellungsverhältnis in der Schweiz! Nicht, dass ich Zweifel gehabt hätte, diese Hürde zu meistern, aber es ist trotzdem ein gutes Gefühl. Ein weiterer Schritt Richtung neue Heimat. :)

Und das erste normale Mitarbeitergespräch war durchaus motivierend. Wir haben über Kompetenzen, Ziele und Stärken gesprochen. Schwächen sind meinem Chef keine aufgefallen. Wie schmeichelhaft. Dafür hat er diverse Stärken hervorgehoben, allen voran die Sozialkompetenz und meine Ruhe und Besonnenheit, gerade auch als Kontrast zu den jungen, ungestümen Kollegen im Team.

Ob dieser Job hier für mich etwas ist, was ich bis zur Rente tun möchte, wage ich derzeit zu bezweifeln, aber es gibt hier in dem grossen Hause sicherlich Entwicklungsmöglichkeiten und Chancen, sich zu verändern. Mal schauen, was die Zeit so bringt. Fürs Erste bin ich erst einmal zufrieden, hier angekommen zu sein.

Dienstag, 24. Januar 2017

Gänsehaut

Mein Kind, inzwischen erwachsen, hatte vor fast 20 Jahren einen ziemlich schwierigen Start. Er erblickte das Licht der Welt viele Wochen zu früh und es gab unmittelbar nach der Geburt und kurze Zeit später noch einmal Momente, als nicht sicher war, ob er überleben würde.

Das war natürlich auch für uns Eltern eine schwere Zeit. Wir wurden mit der Problematik völlig überrascht. Das Internet war noch jung, es gab kaum Informationen zum Thema, und die täglichen Besuche auf der Intensiv waren sowohl eine psychische als auch physische Extrembelastung.

Aus diesen Erlebnissen heraus engagierte ich mich lange Zeit auf diesem Gebiet. Erst im letzten Jahr, auch bedingt durch den anstehenden Umzug, habe ich mich nun zurück gezogen und jungen Eltern das Feld überlassen. Doch so ganz lässt mich das Thema nicht los, auch wenn mein Sohn heute völlig gesund ist.

Und so wagte ich gestern einen Besuch auf der Station hier bei meinem neuen Arbeitgeber. Wie ich erwartet hatte, war es sehr eindrücklich. Schon beim ersten "bekannten" Geräusch war ich gedanklich wieder im Jahr 1997 und bekam unweigerlich eine Gänsehaut. Diese kleinen Würmchen da liegen zu sehen, ist schon etwas ganz Besonderes. Mein Chef wollte erst gar nicht mitkommen, da er selbst ein kleines Kind hat. Aber er hat mich dann doch begleitet und war nach dem Besuch recht aufgewühlt.

Es ist toll, wozu die Medizin heutzutage in der Lage ist und ich bin sehr dankbar, dass sie meinem Kind damals das Leben retten konnte. Noch einige Jahre zuvor wäre das kaum möglich gewesen.