Dienstag, 3. Juli 2018

Wie ein kleines, trotziges Kind

Ihr erinnert Euch - der Ex von Rosalie wollte seit Monaten keine Alimente mehr zahlen. Mein Schatz musste ihn daher betreiben (in Deutschland sagt man Zwangsvollstreckung). Er begründete vor Gericht sein Nichtzahlen mit einem 20seitigen Pamphlet, was vom Richter sang- und klanglos abgeschmettert wurde.

Nach dem Entscheid hätte er Gelegenheit gehabt für eine Berufung, verzichtete aber umgehend darauf. Und warum? Weil er nun seinerseits - wie ein bockiges kleines Kind, dass sich ärgert, nicht zu seinem Recht gekommen zu sein - vermutlich eine Betreibung einleiten wird, und zwar u. a. für die Betriebskosten des Hauses, also Strom, Wasser, Kehricht usw. Er ist der Meinung, da Rosalie noch im Grundbuch stehe, müsse sie sich an seinen Kosten (und denen seiner Freundin, die ja auch dort wohnt) beteiligen. Das ist so absurd wie dämlich, dass man nur den Kopf schütteln kann. Aber er ist der Meinung, das stehe ihm zu. Oder er ist so verzweifelt und in seiner Ehre gekränkt, dass er keine Möglichkeit auslässt, um sich zu rächen.

Sogar eine elektrische Zahnbürste für die Kinder möchte er als "ausserordentliche Kinderbetreuungskosten" abziehen. Warum nicht auch noch einen Haartrockner oder Handtücher, Tassen und Teller, die natürlich allesamt nur die Kinder benutzen? Und was wird der Richter dazu sagen - ihn wegsperren wegen Gefahr für die Allgemeinheit?

Man könnte lachen, wenn es nicht so traurig wäre und nur sinnlos Geld verbraten würde ...

Montag, 2. Juli 2018

Wenn einer eine Reise ...

.... bucht ... Das Gute, wenn man seine Reise individuell online bucht: Man kann alles selbst erledigen. Das Schlechte, wenn man seine Reise individuell online bucht: Mann muss alles selbst erledigen.

Wir haben Hotels und Flüge für den Urlaub im Oktober in Florida bereits im Februar gebucht - was man hat, hat man. Das hat auch alles super geklappt, alle Flüge wurden bestätigt und die Hotels haben uns ihre Reservierungen geschickt.

Bereits Ende April und erneut Samstagmorgen erhielt ich ein Mail von der Airline. Beim letzten Mal änderte sich eine Ablfugzeit um zehn Minuten, also nichts Schlimmes. Diesmal stand im Mail, es gebe wichtige Infos, ich möge doch bitte Kontakt aufnehmen. Im Mail war ein Link für weitere Informationen enthalten. Über diesen Link landete ich auf der Website der Airline, wo in Rot die Änderungen markiert waren: Bei zwei Flügen wurde der Abflug jeweils um fünf Minuten vorverlegt. Das war alles. Man solle dem zustimmen, dann würde die Buchung angepasst.

Das habe ich gemacht und eigentlich war die Sache damit erledigt. Stutzig wurde ich, als auf der Flugübersicht statt vier nur noch drei Flüge zu sehen waren. Der Anschlussflug war verschwunden. Das war mir nicht geheuer, also rief ich gleich am Samstag an.

Der Mann am Telefon rief meine Buchung auf und meinte, ja das stimme, denn die Flugzeit des Fluges wäre um fünf Stunden nach hinten verschoben worden, und damit käme der Flug ja nicht mehr in Frage. Ach was - und niemand sagt mir das? Wäre ja lustig geworden, wenn ich am Flughafen stehe und man mir sagt, dass der Flug erst in fünf Stunden geht. Der gute Mann meinte dann, er könne mir anbieten, von Orlando zunächst nach NY zu fliegen, und von dort weiter (also zurück) nach Washington. Ich wäre dann 21:10 Uhr dort. Oder ich solle doch von einem anderen Flughafen abfliegen!  Klar, kein Problem, von Key West aus gibt es auch wahnsinnig viele Flughäfen in der Nähe.

Und eine andere Option gäbe es nicht? Nein, meinte der Mann am Telefon, er würde nichts sehen. Das wollte ich selbst prüfen, zumal es mir egal war, wo ich umsteige, aber ich wollte nicht in der Nacht in Washington landen. Also machte ich mich fix auf der Website selber schlau und fand tatsächlich eine andere Verbindung über Tampa statt Orlando, die zeitlich deutlich besser passte und fast mit der eigentlichen Buchung übereinstimmte. Ob er uns denn nicht dafür umbuchen könne? Doch, doch, das sei gar kein Problem ...

Nach weiteren fünf Minuten war das Umbuchen erledigt. Nun haben wir wieder einen vollständigen Flugplan für unsere Reise. Wie gut, dass mir die Flugübersicht suspekt vorkam. Und gut, wenn man immer mal nachfragt, anstatt sich darauf zu verlassen, dass schon alles gut kommt.

Freitag, 29. Juni 2018

Wegwerfgesellschaft

Oft bestritten, immer wieder ein Thema: geplante Obsoleszenz. In unserem Haus gibt es gerade diverse Geräte, die Anzeichen dafür haben, bald das Zeitliche zu segnen. Das Verrückte dabei ist, dass sie alle etwa gleich alt sind.

So gibt es zwei Tablets, die jetzt rund vier Jahre alt sind und plötzlich fast zeitgleich begonnen haben, täglich abzustürzen und neu zu starten. Unser DAB-Radio spielt zwar noch Musik, aber das Display fällt immer wieder aus. Der Fernseher, selten benutzt, schaltet sich plötzlich selbst im Standby mal aus und wieder an oder startet nicht, wenn man ihn per Fernbedienung einschalten möchte.

Alle Geräte haben selbstverständlich keine Garantie mehr, und alle Geräte sind es längst nicht wert, noch repariert zu werden, weil das vor allem hier in der Schweiz viel teurer wäre, als ein neues Gerät zu kaufen.

Was bleibt also - ab in den Schrott?! Ist das wirklich alles Zufall, oder steckt vielleicht doch mehr dahinter? Mythos oder Realität?

Donnerstag, 28. Juni 2018

Einpacken ohne auszupacken

Nun ist es also passiert, das Unglaubliche, Unvorstellbare - die Mannschaft fliegt heim. Kein Ruck, kein Wille, keine Leidenschaft. Ist das ein Spiegelbild des Landes?

Rosalie hat erst vorgestern eine deutsche und eine schweizerische Flagge in unserem Fundus gefunden und bereit gestellt für den Fall, dass die beiden Mannschaften die Gruppenphase überstehen. Die deutsche Fahne können wir nun gleich wieder einmotten bis zum nächsten Ereignis (sofern sich Deutschland überhaupt qualifiziert). So komme ich hier dem Hohn und Spott für den Gruppenletzten zuvor. ;-)

Dafür hat sich wenigstens die Schweiz durchgesetzt, und deswegen werden wir zumindest das einheimische Fähnchen draussen befestigen und es gibt noch ein Land, mit dem man ein bisschen mitfiebern kann - wenigstens bis zum kommenden Dienstag.

Wird eigentlich die Fanmeile in Berlin noch weiter betrieben oder jetzt abgebaut nach dem Debakel?

Mittwoch, 27. Juni 2018

Hab Dich!

Unser Herr in Schwarz geniesst sein Luxusleben mit freiem Ein- und Ausgang, grossem Garten, Bäumen zum Klettern und einer riesigen Weide zum Jagen und Spielen mit anderen Katzen jeden Tag ausgiebig. Im Schnitt ist er jeden Tag 15 Stunden draussen. Dabei kann man momentan fast die Uhr danach stellen, wenn er gegen 11 Uhr vormittags zum Schlafen nach Hause kommt, den Tag verpennt, dann in der Regel eine Runde mit mir zum Teich macht, wenn ich nach Hause komme, um anschliessend noch bis gegen 20 Uhr weiter zu schlafen, bevor er zur Nachtschicht aufbricht, die nur von kurzen Pausen unterbrochen wird, in denen er zum Fressen herein kommt.

In der Natur bleibt halt die eine oder andere Beute nicht aus, wie ich schon geschildert habe. Vorgestern war es wieder soweit: Kurz, nachdem die App auf dem Handy signalisiert hat, dass Henry das Haus betreten habe, hatte ich das unbestimmte Gefühl, nachsehen zu wollen, ob alles in Ordnung ist. Das war auch nötig, denn der Kater versuchte sich im Maus-Weitwurf im Wohnzimmer. Das Tier war allerdings schon tot, und damit wurde das Spielzeug relativ schnell uninteressant. Die Gefahr dabei ist nur, dass Henry seine Beute im Übermut irgendwo in eine Kiste oder unter einen Schrank wirft, wo wir die Leiche nicht gleich finden.

Es hat schon mal ein paar Tage lang im Erdgeschoss eigenartig gerochen, vermutlich entdecken wir noch irgendwann ein Gerippe beim Putzen. Diesmal konnte ich die arme und mausetote Spitzmaus direkt einsammeln und aus dem Haus tragen. Inzwischen dürfte Henry schon eine ganze Familie ausgerottet haben, aber bei der Anzahl der Löcher im Garten wird wohl nach wie vor Einiges zu holen sein ...