Dienstag, 7. März 2017

Offline

Durch meinen Umzug in die Schweiz brauchte ich einen neuen Handyvertrag, und damit erhielt ich auch ein neues, schönes Smartphone.

Doch die Freude wehrte nicht lang. Zuerst funktionierte die so genannte Nachtuhr nicht mehr, und dann bemerkte ich immer öfter, dass das Telefon kochend heiss wird, sobald ich das Display einschaltete. Unabhängig davon, ob ich irgendetwas tat, stieg die Gerätetemperatur und der Akkustand sank fast minütlich. Nach zehn Minuten konnte man das Teil kaum noch anfassen. Nein, es ist kein Samsung Note 7 ...

Gestern hatte ich genug und marschierte zum Provider. Dort zeigte man sich sehr kundenfreundlich. Ich konnte mein Gerät zur Reparatur dort lassen und erhielt immerhin für die nächsten Tage ein Ersatzhandy. Ich bin zwar immer skeptisch, wenn so ein diffiziles Gerät geöffnet wird, in wiefern es anschliessend wirklich noch gut funktioniert (schon bei meinem Notebook habe ich da mal schlechte Erfahrungen machen müssen), und ausserdem graut mir vor der Neueinrichtung aller Apps, wenn ich es zurück bekomme, aber dafür hoffe ich zumindest, dass der Fehler dann nicht mehr auftritt.

Da es mühsam ist, für die nur (!) vier Tage, die man für die Reparatur veranschlagt hat, das WA-Profil zu migrieren, bin ich derzeit also auf diesem Wege nicht erreichbar. Fast wie in der Steinzeit! :D Nein, im Ernst, ausser von meiner Liebsten und meinem Papa erhalte ich ohnehin kaum Nachrichten, und es gibt ja noch SMS, Mail und Telefon. Und im Gegensatz zu meinem News-Junkie Rosalie hätte ich es für die paar Tage notfalls auch ohne Handy ausgehalten.



Montag, 6. März 2017

Zurück in der Zukunft

Vorbei ist er, der erste Besuch in der alten Welt seit meinem Umzug. Teilweise fühlte es sich an wie ein Flashback. Es gab Momente, in denen war ich gedanklich wieder im alten Leben, aber zumeist fühlte ich mich im Hier und Jetzt und war dankbar über die Gewissheit, dass ich die Stadt in einigen Tagen wieder verlassen kann.

Besonders schön war der Moment, an dem wir gemeinsam das Drehkreuz in Tegel passierten. In der Vergangenheit war das immer unser persönlicher "Tränenpalast", an dem ich vor dem Tor zurückbleiben musste und meiner Liebsten nur einen Handkuss hinterher schicken konnte. Das wird nun nicht mehr passieren, denn jetzt können wir immer zusammen die Heimreise antreten. So auch gestern.

Wir hatten einen recht ruhigen Flug mit unserem Lieblings-Flugbegleiter (bei der Airline gibt es nur wenige, und dieser smarte, vermutlich schwule Herr ist ein super sympathischer Typ), und 90 Minuten nach dem Abflug in Tegel setzten wir schon in Bern auf! Und weitere 50 Minuten später waren wir daheim. Genial!

Unser Flugzeug ist übrigens das kleine ganz rechts im Bild! :)

Nun hat uns der Alltag wieder, und gleich gestern Abend gab es für Rosalie wieder einen Grund, sich  über den Ex zu ärgern. Die Erholung hält leider nicht lange an ...

Sonntag, 5. März 2017

Frühling in Berlin

Das war er schon, der letzte Urlaubstag in Berlin. Die fünf Tage sind unglaublich schnell vergangen, vermutlich auch, weil wir viel unterwegs waren, auch gestern wieder.

Gestern zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite, und wir haben dieses "Angebot" (nach einem letzten kurzen Abstecher ins Einkaufs-Center) auch ausgiebig genutzt. Unser Weg führte uns zum Schloss Charlottenburg. Das Schloss selbst ist leider zum Teil eingerüstest, da die Fassade einen neuen Anstrich bekommt. Daher hier nur zwei Fotos aus der Ferne. Und der im Frühling wunderschöne Schlosspark wirkt zu dieser Jahreszeit leider noch ein wenig trostlos, aber trotzdem war es herrlich, die warme Luft und die Sonnenstrahlen zu spüren. Da wir gegen Mittag durch den Park spazierten, war es auch nicht all zu voll und man konnte die Ruhe (bis auf Sirenen und Motoren der Autos in der Nähe) wirklich genießen.



Nach zwei Stunden Park wurden wir hungrig. Obwohl Rosalie sich kaum vorstellen konnte, dass man  in Berlin um 15 Uhr ein Steak essen könne, fuhren wir in meine alte Heimat zu dem Steakhaus, das in den Jahren zu unserem Stammlokal geworden war, wann immer meine Liebste bei mir war. Zuvor liefen wir noch an meinem bisherigen Wohnort vorbei. Da mein Nachfolger alles, inklusive Vorhänge, übernommen hatte, sah es dort oben noch immer so aus, als würde ich  da wohnen, und doch fühlte es sich an wie aus einer anderen, längst vergangenen Zeit.

Nach einem überaus leckeren Steak stoppten wir noch im Supermarkt, um uns mit einigen Leckereien auszustatten, die in der Schweiz deutlich teurer oder gar nicht zu haben sind und fuhren dann für ein Stündchen zurück ins Hotel. Schließlich führte uns ein letzter Weg an diesem Tag noch einmal in ein gemütliches Restaurant, in dem wir den Tag mit einem Glas Wein abschlossen, sogar draussen sitzend.

So viel wie in Berlin sind wir lange nicht mehr gelaufen. Auch am Samstag waren es wieder über 15000 Schritte! Das war zumindest ein kleiner Ausgleich zu all den Schlemmereien während der letzten Tage. Um die Waage werde ich wohl vorerst einen großen Bogen machen ...

Heute Nachmittag geht es zurück in die Schweiz, zurück ins gruselige Wetter mit Regen und Sturm. Aber trotzdem freue ich mich auf unser Zuhause und bin nicht traurig, Berlin wieder verlassen zu müssen.


Samstag, 4. März 2017

Die Spezies Mann

Nach dem gruseligen Wetter am Donnerstag kehrte am gestrigen Freitag der Frühling in die Hauptstadt zurück und bescherte uns einen wunderschönen Sonnentag. Wir haben ihn genutzt und gleich nach dem (kleinen) Frühstück das Hotel verlassen. Nun ja, also ... zum Shoppen. :) Ein bisschen zumindest. Die Verlockungen im preiswerten Deutschland sind einfach groß ...

Während ich mich dann am Nachmittag für knapp zwei Stunden verabeschiedete, um einen alten Bekannten zu treffen, schlenderte Rosalie durch das KaDeWe, um später festzustellen, dass der ganze Laden einfach viel zu groß ist und man förmlich erschlagen wird von dem riesigen Angebot. So kam sie diesmal ohne eine einzige Einkaufstüte zurück.

Vor unserem Abendtermin ging es erst einmal wieder zurück ins Hotel, vorbei an Gedächtniskirche und dem traditionellen Kaffee Kranzler.

Nach kurzer Verschnaufpause machten wir uns auf den Weg zum Admiralspalast, dem früheren "Metropol". Ich hatte meiner Liebsten zum vierten Jahrestag Karten für "Cavewoman" geschenkt. Ein Stück, das schon viele Jahre als Antwort auf "Caveman" in Deutschland, Österreich und wohl auch der Schweiz aufgeführt wird und die (kleinen) Macken der Männer auf die Schippe nimmt. Natürlich voller Klischees, natürlich völlig überzeichnet (und ich hab mich so gaaaar nicht wiedererkannt!!). Aber es war lustig, zumal dieses Ein-Personen-Stück ein Stück weit improvisiert ist und von den Einwürfen des Publikums lebt. Das macht es spontan und manchmal ungewollt komisch.

Nach dem Ende gegen 22 Uhr überfiel uns doch noch ein kleiner Hunger, und da man in Berlin ohne eine Currywurst (natürlich OHNE Darm!) kein richtiger Tourist ist, gönnten wir uns jeder eine solche "Phosphat-Stange". Lecker war sie, und noch dazu "Bio"!

Kurz vor Mitternacht waren wir im Bett. Eigentlich wollten wir noch etwas Wein trinken, aber nach über 15000 Schritten im Verlauf des Tages schliefen wir sofort ein und hätten um ein Haar heute Morgen das Frühstück verpasst.

Die Sonne lacht uns auch heute, nüscht wir raus!

Freitag, 3. März 2017

Family and friends

Gestern war Besuchsmarathon. In weiser Voraussicht beschränkten wir unser Frühstück auf etwas Müsli (in der Schweiz schreibt man übrigens Müesli, denn das Müsli ist dort eine Maus) und Kaffee. Zum Mittag waren wir bei meinem Papa eingeladen. Er war sehr bewegt von unserem Besuch und vergoss ein paar Tränchen, als wir uns in die Arme nahmen. Zuvor hatten wir uns vier Monate lang nicht gesehen. Das war zwar früher auch schon mal vorgekommen, aber bekanntlich unter anderen Umständen - ich war immer in der Nähe.

Deftige Rouladen erwarteten uns zum Mittag, dazu eine Flasche Wein von den Restbeständen, die wir bei meinem Umzug zurücklassen mussten. Wenn man meiner Stiefmutter etwas nicht vorwerfen kann, dann ist es schlechte Kochkunst. Sie beherrscht die gutbürgerliche Küche wirklich gut. Es war sehr lecker!

Bis zu Kaffee und Kuchen erzählen wir ein wenig und sahen uns Urlaubsvideos an, und dann "mussten" wir also schon wieder essen. Der Kuchen kam zwar vom Bäcker, war aber auch sehr gut, sodass wir nicht widerstehen konnten.

Gegen 17 Uhr brachen wir dann wieder auf. Noch einmal gab es ein paar Tränen, denn vermutlich werden wir uns erst Ende Juli wiedersehen, und so langsam stellt sich mein Papa auch immer öfter die Frage, OB wir uns denn noch einmal wiedersehen werden. Er wird im Sommer 77 Jahre alt ...

Mit vollem Magen ging es dann per Fußmarsch weiter zur zweiten Verabredung des Tages mit einer früheren Kollegin von mir, mit der ich mich hin und wieder zum Quatschen und PC reparieren traf. Ich hatte zwar angekündigt, dass wir schon gegessen haben würden, aber es gab noch eine Tomatencremesuppe und Baguette, die wir uns ebenfalls nicht entgehen ließen, dazu haben wir in den vier Stunden Aufenthalt noch zwei Flaschen Sekt geleert. Für meine Liebste war es die erste Begegnung mit meiner Kollegin, aber die beiden Frauen haben sich gut verstanden und wir hatten einen gemütlichen Abend.

Mit leicht gehobenem Alkoholpegel und gefühlte 3 kg schwerer als am Morgen fuhren wir zurück ins Hotel, was dank perfekter Anschlüsse mit dem ÖV schnell erledigt war. Noch kurz am Alex ein Foto vom "Telespargel", und kurze Zeit später waren wir im Bett. Das Wetter war den ganzen Tag über stürmisch und nass, wir haben in der Stadt also nichts verpasst.

Dafür scheint heute wieder die Sonne, darum jetzt zum Frühstück und dann ab nach draußen. Auch heute wartet ein Programm bis zum späten Abend. Was für ein Stress. :)