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Freitag, 29. Juli 2016

Der Umzugsplan

Es sind noch knapp drei Monate bis zum eigentlichen Umzug, aber da es eine "Punktlandung" werden muss, sollte ich mir rechtzeitig Gedanken über den Ablauf machen. Die Herausforderung: Bis zur Übergabe muss die Wohnung (natürlich) leer, gereinigt und ggf. gemalert sein. Das ist in vielen Fällen kein Problem, zumindest dann, wenn die neue Wohnung in Reichweite liegt und man in der Übergangsphase pendeln kann.

In meinem Fall heißt das allerdings, dass ich noch im laufenden Alltag dafür sorgen muss, dass alle Möbel rechtzeitig, aber auch nicht zu früh verschenkt, verkauft oder entsorgt werden (denn ich nehme nichts davon mit), und dass möglichst auch schon Reinigung und Schönheitsreparaturen begonnen haben. Das wiederum bedeutet aber auch, dass mein Bett irgendwann nicht mehr da ist, ich brauche also irgendwo für ein paar Tage Asyl oder eine gute Luftmatratze. Und da wir meine persönlichen Dinge, die sich nicht schon vorher mit dem Koffer per Flugzeug in die Schweiz bringen lassen, mit Rosalies Auto transportieren wollen und sie dafür natürlich auch in Berlin sein wird, benötigen wir sogar zwei Schlafplätze. Die Idee dabei ist, dass ich an einem Mittwoch direkt nach meinem letzten Arbeitstag zu ihr fliege, wir dann am Donnerstagmorgen gemeinsam die 993 km nach Berlin fahren, dort den Rest erledigen, einpacken, putzen, und am Sonntag, direkt nach der Wohnungsübergabe, in unser gemeinsames Heim zurückkehren.

Klingt nach einem Plan, oder? :-) Schönes Wochenende, auch von Rosalie, die noch neben mir schläft!

Montag, 18. Juli 2016

Es geht los!

Ja, so heißen viele erste Posts auf einem Blog. Bei mir bedeutet es allerdings etwas Anderes, denn für mich beginnt in diesen Tagen die Vorbereitung für einen neuen, bedeutenden Lebensabschnitt: mein Umzug in die Schweiz!

Wie es dazu kam? Ich denke, die meisten Besucher dieses Blogs kennen die lange Geschichte, die dazu gehört. Hier ist sie aufgeschrieben. Daher auf dieser Seite nur kurz: Ich habe meinen Schatz über das Bloggen im Jahr 2013 kennengelernt. Seitdem bin ich bester Kunde bei SW*SS und pendle jede Woche als Frequent Flyer zwischen der alten und neuen Heimat. Auch wenn eine Fernbeziehung den einen oder anderen Reiz hat - auf Dauer ist es eine Belastung, nicht nur finanziell.

Daher haben wir uns vor rund 2,5 Jahren entschlossen, für mich einen neuen Job zu finden, fernab vom sicheren Arbeitsplatz in Berlin. Mit Mitte 40 sollte das in der IT-Branche doch nicht so schwer sein?! War es leider doch.

Es dauerte rund 60 Bewerbungen und 1,5 Jahre, bis ich meine erste Einladung zum Vorstellungsgespräch hatte, und das auch nur mit etwas Vitamin B. Ich hatte ein gutes Gefühl und die Stelle hätte recht gut zu mir gepasst. Leider landete ich im Ranking der Bewerber letztlich nur auf dem 2. Platz. Das war natürlich eine Enttäuschung und ich brauchte etwas Zeit, um mich davon zu erholen. Trotz der Unterstützung durch einen Personalvermittler tat sich anschließend dann erneut nichts mehr und es dauerte ein weiteres Jahr bis zur Bewerbung Nummer 93, als Ende Juni mein Telefon klingelte und ich endlich wieder eine Einladung bekam - diesmal ganz ohne fremdes Zutun!

Diese Stelle schien wie für mich gemacht, und so ging ich selbstbewusst und optimistisch in das sehr nette, aufgeschlossene Gespräch. Mein möglicher neuer Chef machte einen sehr angenehmen Eindruck, stammte noch dazu aus einem benachbarten deutschen Bundesland, und wir waren absolut auf einer Wellenlänge. Irgendwie hatte ich fast das Gefühl, die Entscheidung sei bereits während des Gesprächs gefallen. Nach 90 Minuten verließ ich voller Euphorie das Gebäude, keine zwei Stunden später hatte ich die telefonische Zusage für die neue Stelle! Es war wie eine Erlösung. Ich stand da mit weichen Knien, umarmte meinen Schatz, öffnete eine kleine Flasche Champagner und konnte den Erfolg kaum fassen. Es dauerte noch mehrere Tage, und selbst jetzt habe ich noch nicht restlos realisiert, was da an diesem Freitag seinen Anfang genommen hatte: unsere Alltagsbeziehung wird Realität! Für mich wird sich damit so ziemlich alles ändern. Und auch wenn ich mich in der Schweiz zum großen Teil schon heimisch fühle, werden viele Dinge neu sein, vor allem im Arbeitsumfeld. Aber ich bin flexibel und mache mir da keine Sorgen. Der Umschlag mit dem unterschriebenen Vertrag geht heute auf die Reise. Ganz kurz hatte ich noch gezögert, denn - kaum zu glauben - unmittelbar nachdem ich den Vertrag in den Händen hielt, erreichte mich ein Mail einer anderen Unternehmung mit einer weiteren Einladung zum Vorstellungsgespräch. Der Arbeitsort wäre noch günstiger gewesen, aber die anderen Bedingungen waren mir nicht bekannt, und aufgrund der Kürze der Zeit (mein Vertrag sollte innerhalb von fünf Tagen unterzeichnet werden) hab ich dort unmittelbar abgesagt.

Ändern wird sich auch die Sprache. Nein, ich meine nicht den Schweizer Dialekt, denn den verstehe ich mittlerweile recht gut. Aber unser Wohnort liegt in einer französisch sprechenden Gemeinde, und meine Kenntnisse der Sprache beschränken sich noch auf das Kindergarten-Niveau. Auch wenn einige Nachbarn deutsch sprechen, möchte ich künftig nicht immer auf Hilfe angewiesen sein, wenn mich jemand auf französisch anspricht.

Nach kurzer Feierlaune beginnt nun eine aufregende, anstrengende Zeit. Die erste Herausforderung ist meine Kündigungsfrist von sechs Monaten zum Quartalsende, die ich natürlich im Gespräch verschwiegen hatte, um meine Chancen nicht gleich wieder zu verspielen. Dummerweise bin ich gerade mitten in einem Projekt, was meine Verhandlungsbasis nicht verbessert. Nach anfänglichem Widerstand deutet sich nun jedoch ein Kompromiss an und ich hoffe, dass ich "pünktlich" Ende Oktober gehen darf, um meine neue Stelle am 1. November antreten zu können.

Jetzt sind viele Dinge zu erledigen: Antrag auf Aufenthaltsbewilligung, ein neues Bankkonto, eine neue Krankenkasse, Kündigen der Wohnung, des Telefons, der Versicherungen, Strom, Gas, Abmeldung des Wohnsitzes und bei der Krankenkasse, neues Abo für die Bahn ... Die Liste scheint fast endlos, und doch freue ich mich darauf, sie abzuarbeiten, denn sooo lange habe ich darauf warten müssen!

Eines haben wir schon erledigt: mein neuer Mobilfunkvertrag ist gebucht! Mit etwas Geduld haben wir eine tolle, leicht zu merkende Nummer mit unseren Geburtstagen gefunden. Der Kontakt in die "alte Welt" bleibt also nahtlos erhalten.

So sehr mein Sohn sich mit mir freuen wird, so schwer dürfte es meinem Vater fallen, mit dieser Nachricht umzugehen. Ich glaube kaum, dass wir uns ab November wesentlich seltener sehen werden als jetzt - es ist einfach der Gedanke, dass ich nicht sofort verfügbar bin, sondern rund 800 km weit reisen muss. Aber es gibt WA, Telefon und Video, ich bin also nicht aus der Welt. Trotzdem fällt mir dieser Gang schwer, nächste Woche wird es soweit sein. Ich erwarte eine sehr emotionale Reaktion, und wer erlebt das schon gern bei seinen Eltern.

Immerhin bin ich froh, dass die Kinder von meinem Schatz mir gegenüber sehr positiv eingestellt sind und mir das sogar schon unaufgefordert gesagt haben. Es wäre eine große Belastung für alle, wenn sie meine/unsere Pläne boykottieren würden. Das Haus, in dem wir leben werden, ist zwar groß genug, um sich aus dem Weg gehen zu können, aber ein harmonisches Miteinander erleichtert den Alltag doch sehr.

Dies soll als kleine Einführung und zum Testen des noch etwas sparsamen Layouts erst einmal ausreichen. In den nächsten Tagen, Wochen, Jahren ... werde ich hier von meinen nächsten Schritten, Erfahrungen, Erlebnissen mit und rund um die Eidgenossen berichten.

Viel Spaß beim Lesen!