Die letzten Tage und Nächte waren für alle nicht leicht, weder für Mensch noch Tier. Während "unser" roter Tiger inzwischen fast den ganzen Tag bei uns auf dem Sofa verbringt, sind wir damit beschäftigt, Henry davon zu "überzeugen", dass der Neue absolut keine Gefahr darstellt. Nur will der das noch nicht recht glauben und reagiert mit Knurren und Fauchen, bevor er flüchtet.
Die erste Nacht habe ich mit dem roten Kater auf dem Sofa gemeinsam verbracht. Das Witzige dabei - der süsse Rote schlief neben mir, während Henry ihn gar nicht sah und sich ca. 2 Meter daneben auf einem kleinen Tisch niederliess. Irgendwann hörte er ein Geräusch, entdeckte den Eindringling, überlegte offenbar kurz, war aber zu müde für Empörung ... und legte sich wieder hin.
Leider hielt das Verhalten aber nicht an, denn auch danach und bis heute beginnt Henry stets zu knurren, sobald er das rote Tigerchen hört oder sieht. Den stört das allerdings gar nicht, er ist völlig gelassen und beachtet Henry kaum. Nur einmal lief er ihm auf leisen Sohlen nach und beschnupperte ihn von oben bis unten, während Henry nach ihm an der Tür Ausschau hielt und ihn überhaupt nicht wahr nahm. Es war ein witziges Schauspiel.
Oftmals merkt unser schwarzer Kater gar nicht, dass Besuch im Haus ist, denn wenn der Rote schläft, sieht man ihn auf dem Sofa kaum. Henry trottet dann gemütlich zum Futternapf und geht danach entweder hinaus oder legt sich irgendwo in aller Ruhe zum Schlafen nieder.
Die Beiden könnten es also wirklich gut haben, aber Henry sieht das momentan noch anders. Das bedeutet für uns, dass wir nachts immer ein Ohr im Wohnzimmer haben für den Fall, dass es zu Auseinandersetzungen kommen sollte. Dann müssen wir unseren Kater beruhigen und weg tragen.
Wir werden uns heute noch um Feliway bemühen, vielleicht hilft es beim Anfreunden der beiden Herren.
Am Wochenende haben wir eine Fundmeldung im Internet abgelegt und im Dorf zwei Plakate angeklebt, falls der Kater irgendwo vermisst wird. Es könnte aber gut sein, dass er schon länger draussen unterwegs ist, denn offenbar verpflegt er sich mit Lebendfutter. Rosalie hat ihn gestern "erwischt", als er freudestrahlend mit einer riesigen toten Maus auf der Terrasse auftauchte, die er ruckzuck verspeist hat. So etwas würde Henry nie tun. Übrig blieben nur der Kopf und die Gallenblase von dem kleinen Schlachtfest sowie ein kleiner Blutfleck.
Dem roten Kerlchen scheint es ausserordentlich gut bei uns zu gefallen, und im Grunde hätten wir kein Problem damit, wenn er bei uns einzöge. Er müsste dann nur noch einen Chip bekommen, damit er nicht nur hinaus, sondern durch die Katzentür auch herein kann. Und Henry müsste natürlich auch "zustimmen" ...
Ach ja, Rosalie hat dem roten Monsterchen vorhin beim Markieren im Garten zugesehen. Sollte er das auch im Haus machen, könnte dies ebenfalls problematisch werden.
Hier noch drei Impressionen von dem süssen Tiger:
Ich glaube, Henry braucht einfach noch etwas Zeit... Ist der rote Tiger denn schon kastriert? Das verringert das Markieren und macht ihn auch friedfertiger. vielleicht verändert das auch seinen Geruch auf "ungefährlich", sodass Henry leichter mit ihm klarkommt? Hat der Tiger denn schon einen Namen?
AntwortenLöschencaterina
Soweit wir das sehen, ist der Rote kastriert, wir vermuten aber, dass es zu spät gemacht wurde und er sich das Verhalten daher schon eingeprägt hatte. IM Haus hat er es bisher noch nicht getan, und friedfertig ist er wirklich. Wir haben daher keine Ahnung, warum Henry diese Aversion hat.
LöschenMit einem Namen warten wir noch ein wenig, bis klar ist, dass sich kein Besitzer gefunden hat. Irgendwelche Ideen für einen schönen Namen? ;-)
Ihr habt ihn also doch rein gelassen, oder hat er sich selber eingeladen? Nun wünsche ich euch viel Glück beim Anfreunden der beiden Kater. Sicher lohnt sich die Geduld irgendwann...
AntwortenLöschenEr wich uns nicht von der Seite. Erst jammerte er die ganze Nacht lang abwechselnd an der Haus- und Gartentür, dann lief er uns ständig nach, wenn wir im Garten oder vor dem Haus waren. Einmal war er direkt hinter mir, als ich die Tür öffnete, und war schon mit zwei Beinen im Flur. Dann haben wir irgendwann aufgegeben. :-) Er ist aber nicht eingesperrt und kann ja jederzeit hinaus und nach Hause, wenn er denn wollte. Und bisher scheint ihn auch niemand zu vermissen. Also schauen wir mal, wie sich das alles nun entwickelt und ob die beiden Katerchen sich zumindest akzeptieren, wenn sie schon keine Freunde werden.
LöschenSie werden sich akzeptieren, das kommt schon mit der Zeit. Und das Haus ist ja groß genug, dass jeder eine Rückzugsmöglichkeit hat. Sowas wie Revierteilung.... Außerdem kann ja der USA-Urlaub im ganzen Katzengefüge was ändern.
AntwortenLöschencaterina
Aus dem Weg gehen können sie sich in jedem Fall, und natürlich wünschen wir uns, sofern der Rote bei uns bleibt, dass die Beiden sich irgendwie arrangieren. Noch sind wir allerdings weit davon entfernt. Sobald Henry seinen Kollegen sieht, reisst er aus. Seit gestern haben wir nun Feliway im Einsatz, mal schauen, ob das etwas bewirken kann.
LöschenWas ist denn Feliway? Kenn ich gar nicht.
AntwortenLöschenWas das markieren betrifft ... *lach* .. das hat unser Kater einmal bei meiner Schwägerin gemacht. Die saß nichts Böses ahnend draußen auf der Bank, der Kater schnupperte an ihren Beinen (sie hat auch einen Kater zu Hause) und schwupps markierte er an ihren Beinen.
Da war die Freude groß ... *lol*
Ich hoffe, Henry gewöhnt sich an ihn. Ist ja ein süßer Kerl, der Namenlose.
Das hat man mir empfohlen:
Löschenhttps://www.feliway.com/de
Sehr schöne Anekdote, für Deine Schwägerin vermutlich weniger. Der Rote hat neulich wieder einen grossen Fleck an einer Plane hinterlassen. Der Strahl war beeindruckend ...
Wir hoffen auch sehr, dass Henry sich beruhigt. Momentan schaut er immer etwas skeptisch zu der Stelle, wo der Rote schläft, wenn er das Haus betritt. Süss ist er wirklich, man kann einfach nicht widerstehen und ihn draussen lassen.