Donnerstag, 30. November 2017

Pünktlich

Wenn man wie ich vom platten Land kommt, ist es sehr ungewöhnlich, dass man auf dem Weg ins Büro über 100 Höhenmeter überwinden muss. Nun gibt es zwar keine steilen Anstiege unterwegs, sodass man die Unterschiede fast nur auf dem Navi verfolgen kann. Aber zu dieser Jahreszeit merkt man es dann hin und wieder doch.

Als ich daheim los fuhr, war alles "normal". Doch mitten auf der Autobahn und über 100 Meter höher als zuvor wurde es immer weisser, und in Bern war schliesslich alles gepudert. Der Winter ist also, pünktlich zum ersten Advent, angekommen! Auf einigen Autos lag vorhin schon eine dicke Schneedecke, die aber wohl im Laufe des Tages verschwinden wird.

Da es draussen noch dunkel ist, konnte ich noch kein Foto machen. Aber dafür gibt es noch eines vom Kater. Der hat nämlich seine OP gut überstanden und war heute Morgen schon wieder ganz der Alte! Der Bauch ist kahl rasiert, aber er braucht weder ein Leibchen noch einen Kragen. Die Ärztin meinte, dass das bei den meisten Katzen auch ohne dieses lästige Teil gut klappt, und falls nicht, könne man sich so einen Pullover immer noch in der Klinik holen.

Unser Stubentiger scheint ganz gut ohne Schutz klar zu kommen. Hier sitzt er bei Frauchen und liest wohl gerade etwas aus der Zeitung vor ...

Dienstag, 28. November 2017

Es wird Zeit

Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Rund vier Jahre dauert der Scheidungsstress bei Rosalie nun schon an. Unzählige Tage, Nächte, Wochenenden sind drauf gegangen, um Argumente und Beweise zu sammeln, die dem Richter zeigen können, in welch schäbiger Weise der Noch-Ehemann das gemeinsame Geld vernichtet hat. All das zährt verdammt an den Kräften. Und der vergangene Sommer ist für uns so gut wie ausgefallen: der Garten verwildert, unsere Lieblings-Sitzplätze verwaist, der Grill verstaubt.

Nachdem durch diverse Verzögerungen bei den bilateralen Gesprächen einerseits und Verfahrensfehler vom Gericht andererseits der Termin immer wieder verschoben wurde, deutet sich nun ein Ende der Misere an: Mitte Februar soll es jetzt soweit sein. Bei dieser Hauptverhandlung wird sich der Richter die Argumente beider Parteien anhören und dann - irgendwann danach - ein Urteil fällen.

Doch schon vorher müssen die Unterlagen parat und beim Gericht eingereicht sein. Daher hoffe ich, dass wir die kommenden Feiertage in Ruhe geniessen und uns ein wenig erholen können.

Es wird Zeit.


Montag, 27. November 2017

Kryptorchismus

Das wird hier langsam ein Katzenblog. :)

Kleine Kinder, kleine Sorgen ... Das gilt (natürlich) auch für Katzen. Hat jemand schon mal den Begriff "Kryptorchismus" gehört? Unter dem deutschen Wort "Hodenhochstand" ist diese Diagnose wohl besser bekannt. Und weil bei uns momentan irgendwie nichts ohne Komplikationen abläuft, wird auch der Kater davon leider nicht verschont.

Während der Kastration (ja, leider während und nicht davor, wie man eigentlich von einer guten Tierärztin erwarten dürfte) wurde bemerkt, dass nur ein Hoden im Sack angekommen ist. Genau wie beim Menschen wandern die nämlich erst nach der Geburt nach aussen. Oder eben nicht ... Und es reicht halt auch nicht, nur einen Hoden zu entfernen, da die "bösen" Hormone auch vom zweiten Hoden produziert werden und zudem das Tumorrisiko enorm steigt, wenn der nicht entfernt ist.

Oftmals liegt der vermisste Hoden dann in der Leiste, manchmal aber auch im Bauchraum. Klar, unser Kater macht es kompliziert und für die Entfernung muss nun der ganze Bauch aufgeschnitten werden. Ein enormer Eingriff für so eine "Kleinigkeit", die den putzigen Kerl nicht nur belasten wird, sondern natürlich auch entsprechend teuer werden dürfte.

Leider frisst er momentan auch noch sehr schlecht, sodass sich die Katzeneltern schon Sorgen machen. Er ist halt ein Familienmitglied. Ich hab mir den Mittwoch frei genommen, um ihn zur OP bringen und dann am Nachmittag wieder abholen zu können. Was tut man nicht alles für so ein süsses Tigerchen. :))

Dabei bin ich immer noch fasziniert, dass mein Körper inzwischen so gut wie gar nicht mehr reagiert. Gestern Abend lag der Kater eine halbe Stunde lang direkt an meinem Kopf, als ich ins Bett ging (hin und wieder darf er jetzt mal ins Schlafzimmer ...). Und es macht mir überhaupt nichts aus! Noch vor einem halben Jahr wäre die Nacht für mich gelaufen gewesen mit Juckreiz, Husten und Niesen. Doch jetzt: nichts! Und das alles ohne Chemie, aufwändiger Hypersensibilisierung usw. Wenn man so etwas erlebt, fragt man sich, was uns die konservative Medizin und Pharmalobby noch so alles für Märchen erzählt, um ihre Medikamente unters Volk zu bringen ...


Freitag, 24. November 2017

Niemand hat die Absicht ...

... einen Flughafen zu bauen. Diesen und viele andere Sprüche liest man immer wieder im Zusammenhang mit dem unsäglichen BER. Nach neuesten Berichten soll sich die Eröffnung nun angeblich schon bis ins Jahr 2021 verzögern.

Ehrlich gesagt höre ich schon kaum mehr hin, wenn ein "Experte" mit Terminen für die Fertigstellung hantiert. Das ist alles nur noch lächerlich. Wenn ich jemanden treffe, der mich fragt, woher ich komme, ist die nächste Frage meist: Was ist denn da mit Eurem Flughafen los? Dabei traf mich die Verschiebung im Jahr 2012 hautnah, schliesslich war ich im Dezember 2011 in die unmittelbare Nähe von Tegel nur gezogen, weil absehbar war, dass der Fluglärm ein Ende haben würde. Dachte ich.

Dass die Verschiebung damals nicht nur schlechte Seiten für mich hatte, wusste ich erst ein Jahr später, nachdem ich Rosalie kennen und die Nähe des Flughafens wieder schätzen gelernt hatte. In nur 25 Minuten vom Aussteigen bis zum eigenen Hausflur zu gelangen, ist schon Luxus, auch wenn der mit Lärm von 6 bis 23.30 Uhr täglich teuer erkauft war.

Mir ist es jetzt ziemlich egal, wann der BER kommt. Im Gegenteil - als Tourist bin ich froh, dass es TXL noch gibt. :) Ich kenne allerdings jemanden, der sich, wie ich damals, sehr auf das Ende des Flughafens freute, weil er auf der anderen Seite der Einflugschneise wohnte. Nun wird er dieses Ereignis leider nicht mehr miterleben können. In rund drei Wochen wird er beigesetzt.

Donnerstag, 23. November 2017

Die lieben Kollegen (11) - Lessons learned?

Am Dienstag gab es mal wieder ein Donnerwetter meines Chefs gegenüber einem meiner tollen Kollegen. Auslöser war ein ganz einfacher Auftrag, den er mal wieder vergessen hatte zu erledigen. Da er dann auch noch unser wöchentliches Meeting vergasss, war das der perfekte Anlass für eine Standpauke. Ein weiterer Grund war, dass er nicht mal während eines gemeinsamen Termins darauf verzichten kann, aufs Handy zu schauen und WA-Nachrichten zu schreiben. Das ist entweder dumm oder dreist oder überheblich. Oder alles zusammen.

Ich hab mich allerdings mehr darüber geärgert, dass er am Montag mal wieder krank war. Grund: Er habe Kopfschmerzen und die ganze Nacht kaum geschlafen. Am Dienstag kam er dann immerhin ganz normal wieder arbeiten. Gestern war sein freier Tag - heute ist er wieder krank.

Was soll man mit so einem Typen im Team anfangen? Da kann man nur verlieren ...

Während meines gesamten Berufslebens war es stets so, dass ich, wo immer ich neu anfing, ganz unten starten musste. Mein Gehalt hinkte meinen Aufgaben und der verbundenen Verantwortung stets gewaltig hinterher und holte sie teilweise nie ein. Zuletzt in Berlin wäre es gerade soweit gewesen, dass mein Chef eine bessere Stelle für mich organisiert hatte, als ich die Kündigung schrieb.

Auch hier ist es nun nicht anders. In unserem Team bin ich der mit dem niedrigsten Gehalt, allein schon durch die geringe Betriebszugehörigkeit und die Aufgaben lt. Stellenbeschreibung. Gestern hat mein Chef mir nun die Leitung eines Rollout-Projektes übertragen, weil die anderen Pfeifen im Team (siehe oben) damit völlig überfordert wären, wie er meinte. Damit tritt nun die selbe Situation ein wie schon viele Male in meinem Leben: Verantwortung - ja, besondere Aufgaben - ja, besseres Gehalt - nein.

Irgendwie will mir das Leben wohl etwas beibringen ...


Mittwoch, 22. November 2017

Betroffen

Gestern Abend erhielt ich per WA von meiner Ex eine Nachricht mit der Frage, ob ich fünf Minuten für ein Telefonat hätte. In der Regel geht es bei solchen Gesprächen um Geld, daher hatte ich eigentlich wenig Lust, meine Zeit zu opfern, sagte aber trotzdem zu.

Als sie mich dann am Telefon fragte, ob ich sitzen würde, beschleunigte sich mein Puls. Und die Nachricht war in der Tat erschreckend: Am letzten Wochenende ist ein guter Bekannter von mir verstorben. Bei meinem letzten Berlin-Besuch vor knapp vier Wochen waren wir noch gemeinsam essen. Vier Tage später wurde er ins Krankenhaus gebracht, ins künstliche Koma versetzt, und zweieinhalb Wochen später starb er: Multiples Organ-Versagen ...

Er wurde nur 64 Jahre alt, in einem halben Jahr wollte er in Pension gehen. Bei unserem Treffen erzählte er mir noch, was er nach dem Auszug seiner langjährigen Ehefrau nun für Weihnachten geplant hätte und dass er mich im nächsten Jahr besuchen wolle. Nun is er von einem Moment zum anderen nicht mehr da.

Wir standen uns nicht wahnsinnig nah, aber ich kannte ihn immerhin schon mehr als zwanzig Jahre. Und daher hinterlässt sein Tod schon ein eigenartige Gefühl bei mir. Plötzlich fehlt da jemand, mit dem man sich regelmässig traf und der auf seine Art Teil meines Lebens war.

Dieses traurige Ereignis bestätigt Rosalie und mich erneut darin, alles daran zu setzen, das Leben jetzt zu geniessen und sich nicht zu sehr auf das Alter und die Rente zu freuen. Es kann so schnell vorbei sein ...

Dienstag, 21. November 2017

Mittendrin, statt ...

... nur dabei, heisst es in einem Slogan. Daran habe ich gestern auf Arbeit wieder gedacht.

Bekanntlich arbeite ich in einem Krankenhaus, zwar nicht im medizinischen Bereich, aber PC und sonstige IT-Technik haben ja längst Einzug gehalten in den Krankenhausalltag, und so ist entsprechendes Personal auch in Spitälern immer mit dabei. Und natürlich stehen Geräte auch direkt im OP-Saal.

Hin und wieder wird es notwendig, im laufenden Betrieb einzugreifen und Sofort-Massnahmen an den Geräten durchzuführen, damit die OP ohne Verzögerungen durchgeführt werden kann. Und dann lässt es sich nicht vermeiden, dass ich da rein muss. Mal ganz abgesehen von offenen Bäuchen, Wunden usw. kann es durchaus passieren, dass ich einem völlig und teilweise nackten Patienten gegenüber stehe. Ich bin nicht verklemmt und hab auch schon Vieles gesehen, aber ein eigenartiges Gefühl ist es trotzdem. In dem Moment bin ich in der Regel "verkleidet", habe also die komplette OP-Ausrüstung an, sodass mein Gegenüber nicht weiss, wer ich bin und dass ich nichts mit Medizin zu tun habe. Ich denke, das ist auch gut so, es könnte sonst vielleicht eine unangenehme Situation entstehen. Das wäre fast so, als würde einen der Klempner nackt unter der Dusche überraschen. Wer möchte das schon, auch wenn es notwendig sein sollte.

Ich bin dann auch immer froh, wenn ich möglichst schnell wieder raus kann. Zum Einen störe ich natürlich den Ablauf, zum Anderen habe ich immer (unnötig) Sorge, ich könnte irgend was kaputt machen, Schläuche herausreissen oder Schlimmeres.

Gestern ist niemand zu Schaden gekommen. :))

Montag, 20. November 2017

Ungebetener Gast

Nachdem wir neulich schon in der Küche Besuch von einem hungrigen Mäuschen hatten, scheint es, als gäbe es schon wieder einen Gast im Haus.

Schon vor einiger Zeit habe ich im Schlafzimmer Laufgeräusche von der Zimmerdecke vernommen, konnte aber gar nicht genau orten, woher sie kamen. Plötzlich war dann Ruhe. Vor ein paar Tagen hörte Rosalie nun Knabbergeräusche in der Küche, ebenfalls von der Decke her, und gestern Abend bemerkte ich die gleichen Geräusche im Flur. Nachdem ich eine Leiter holte und an die Decke klopfte, hörte man einen erschreckten Sprung, danach war Ruhe.

Nun ist die Frage, um was für ein Tier es sich handelt und wie wir es aus der Zwischendecke zum Dach heraus bekommen. Akute Gefahr fürs Haus besteht ja sicher nicht, aber auf Dauer sollte der Nager da oben auch nicht bleiben. Vermutlich ist er durch die Dachflächenfenster hinein gekommen, die wir alle geöffnet haben, damit die Fliegen nicht im Dach überwintern. Dafür nun als offenbar ein grösseres Tier. Eine Maus, eine Ratte? Siebenschläfer schlafen wohl um diese Zeit schon, scheiden also vermutlich aus. Was gibt es sonst noch? Frettchen? Oder gar ein Marder? Aber der ist wohl zu gross, um durch die Ritzen im Boden zu passen.

Wir werden wohl Fallen besorgen müssen und hoffen, dass das Tier sich mal in der Nacht darin verirrt. Unser Kater ist zwar oft oben, aber er kann da sicherlich auch nicht helfen, auch wenn er die Geräusche durchaus auch wahrnimmt. Falls wir Erfolg haben sollten, werde ich das Tierchen natürlich fotografieren. :)

So ist es halt, das Leben auf dem Lande ...

Samstag, 18. November 2017

"Notruf" aus Berlin

Gestern schrieb mir mein Papa und fragte, wann er mich mal anrufen könne, er hätte grosse Probleme mit der Telekom. Ich dachte an eine technische Panne, falsche Abrechnungen oder Probleme mit dem Internet.

Am Telefon erzählte er mir aufgeregt, dass er Post bekommen hätte, in der stehe, dass jetzt alles neu werden würde und man seinen alten Anschluss kündigen wird. Er war völlig aufgelöst und beinahe in Panik. Eine Veränderung, und dann auch noch eine technische ... Geht ja gar nicht!

Ich bat ihn, mir den Brief doch mal als Foto zu schicken, ich würde mir den Inhalt mal ansehen. Das tat er dann, und es stellte sich heraus, dass es um die Umstellung des Anschlusses auf IP-Telefonie ging und man gebeten wurde, doch möglichst innerhalb von vier Wochen Kontakt für einen neuen Vertrag aufzunehmen. Also eigentlich alles ganz einfach.

Und so rief ich zurück und erklärte ihm, dass er nichts weiter tun müsse, als die angegebene kostenlose Nummer in den nächsten Wochen anzurufen und das Angebot aus dem Brief anzunehmen. Das sei schliesslich sogar noch besser als das bisherige. Da ich die Installation des neuen Routers leider nicht aus der Ferne durchführen kann, solle er auch den Service in Anspruch nehmen, den man dort anbietet.

Er war hörbar erleichtert, dass es sooo einfach sein soll. Eine Stunde später rief er mich wieder an und berichtete, dass er alles gleich und sofort erledigt habe, bevor "die Anderen" auch alle anrufen und die Nummer überlastet sei ... Und, siehe da - es war wirklich so einfach wie vermutet. Die nette Dame am Telefon hat alles aufgenommen und ihm sogar noch einen Rabatt eingeräumt! Nun kommt der Service-Mann am 16. April 2018! Was für ein Glück. :)

Wenn wir schon bei neuer Technik sind: Vor einiger Zeit schrieb ich mal über unsere geplante Anschaffung einer neuen Kühl-Kombi und das unverständliche Fehlen einer IST-Temperatur-Anzeige. Inzwischen hab ich des Rätsels Lösung gefunden:

Bei unserem und vielen anderen Geräten der mittleren gehobenen Preisklasse ist es so, dass unmittelbar nach dem Einschalten für etwa fünf Minuten die tatsächliche Temperatur erscheint, und dann springt die Anzeige dauerhaft auf die SOLL-Anzeige um. Das führt bei vielen Kunden nicht nur zur Verwirrung, sondern ist auch völlig unverständlich, denn was interessiert mich im Alltag der Wert, den das Gerät haben sollte??

Die Geräte in dieser Preisklasse haben in der Regel alle No-Frost, man muss sie also nicht mehr abtauen. Technisch bedingt müssen die Kühlstäbe aber trotzdem enteist werden. Und das ist das Problem: Beim Erwärmen der Stäbe, das automatisch passiert, erwärmt sich bei diesen Geräten auch der Kühlraum. Somit steigt die Temperatur etwa alle 24-36 Stunden im Tiefkühler innerhalb von etwa einer Stunde auf bis zu -6 Grad Celsius. Das ist völlig normal und wurde uns vom Mechaniker so bestätigt. Ich hatte mir nämlich separate Messgeräte mit Speicherfunktion besorgt, und als ich die Werte sah, den Kundendienst vor Ort bestellt. Der erklärte mir, dass nur die ganz teuren Geräte eine andere, bessere Technik nutzen, die den Kühlraum nicht erhitzt.

Ganz klar - wenn Besitzer eines Kühlschranks diese Schwankungen in der internen Anzeige sehen würden, wären Reklamationen vorprogrammiert, zumal sogar in der Bedienungsanleitung steht, dass Speiseeis schon bei -15° C zu schmelzen beginnt. Wie soll man da erklären, dass die Geräte einmal täglich noch viel wärmer werden? Dann lässt man die technisch ja durchaus mögliche IST-Anzeige lieber weg.

Es ist wie überall - es wird geschummelt, gelogen oder zumindest weggelassen, um die eigenen Unzulänglichkeiten zu vertuschen.

Donnerstag, 16. November 2017

Armer schwarzer Kater

Heute ist es soweit - unser Kater verliert seine Männlichkeit. Auf der einen Seite tut er mir schon leid, so als Mann. ;)

Aber wir merken bereits, dass er in den letzten Wochen immer unruhiger wird, mit aller Macht nach draussen möchte und oftmals sehr unruhig ist. Ausserdem fängt er plötzlich hin und wieder unvermittelt an, relativ kräftig in meine Hand zu beissen, so als sähe er mich als Konkurrent in seinem Revier. Ich nehme dann meine Hand weg und werde laut - er lässt dann von mir ab, schaut völlig irritiert und scheint von sich selbst überrascht zu sein. In Kürze würde er wohl auch anfangen zu markieren. Alles Gründe, die sicher für diesen Eingriff sprechen, ganz zu schweigen von der ungewollten Vermehrung.

Damit das arme Tier nur einmal mit einer Narkose gequält werden muss, bekommt er bei dieser Gelegenheit gleich noch seinen Chip. Bisher dachte ich, der wäre nur gut, um ihn draussen erkennen zu können, wenn er verloren gegangen ist. Aber die aktuellen Katzenklappen erkennen diesen Chip ebenfalls und lassen damit nur die richtigen Tiere ins Haus. Eine sehr praktische Sache!

Wann wir ihn dann allerdings nach draussen lassen, darüber sind wir uns noch nicht einig. Im Grunde ist es das Paradies dort und er könnte/sollte vielleicht gleich nach der Heilung in die Natur dürfen. Aber wir haben Sorge, dass ihm etwas zustossen könnte, noch dazu, wo es jetzt lange dunkel ist. Wir haben zwar ein reflektierendes Halsband gekauft, aber ob das ausreicht, falls er mal über die Strasse rennt und gerade eines der wenigen Autos vorbei kommt?

Er hat ja noch sein grosses Spielrevier unterm Dach, wo er die Balken hochklettern und toben kann. Das liebt er sehr. Und weil Rosalie derzeit viel im Bett liegt, habe ich, mutig wie ich bin, vorübergehend mein Bett zur Verfügung gestellt. :) Meist ist er gegen Mittag für den Rest des Tages müde, und die Zeit verbringt er momentan fast pausenlos auf meiner Bettdecke. Nur in der Nacht muss er vor die Tür, damit wir in Ruhe schlafen können.

Heute muss er sechs Stunden lang in der Klinik bleiben, der arme Kater. Und dann habe ich zwei Pflegebdürftige hier zu Hause.

Zumindest meinem Papa geht es besser, die Diagnose Thrombose hat sich nicht bestätigt. Ich bin etwas erleichtert. Leider kann er nach seinem Sturz vor rund zwei Wochen noch immer nicht auftreten und damit die Wohnung nicht selbständig verlassen. Nur mit Mühe und viel Hilfe kommt er ins Bad oder ins Bett. Das macht mir auch Sorgen. Was, wenn das nicht besser wird?

Dienstag, 14. November 2017

Ruhe wäre jetzt schön ...

Da sind wir wieder, nach dem Eingriff bei Rosalie sollte jetzt eigentlich Zeit sein, um sich auszuruhen. Irgendwie will das Leben aber nicht nachlassen, uns zu prüfen ...

Eigentlich verlief alles nach Plan, wenn man mal von dem Hotel in Lübeck absieht, dass arg in die Jahre gekommen und ganz und gar nicht gemütlich war. Und, ach ja, war schon mal jemand in einem Restaurant, in dem man nur noch per Tablet mit der Küche kommuniziert? Sehr speziell, und eigentlich nach meinem Geschmack eher etwas für einen Fast-Food-Laden als ein Vier-Sterne-Hotel.

Am Sonntagmittag begannen dann die "Zeichen". Erst klappte der Check-In am Flughafen nicht. Rosalies Mann schrieb schon wieder sinnlose Mails wegen der Scheidung, das Wetter bei der Ankunft in der Schweiz glich einer Sintflut, beim Beladen des Autos fiel mir die defekte Heckklappe auf den Kopf und hinterliess eine blutende Platzwunde, und auf dem Weg nach Hause eröffneten uns die Kinder am Telefon, dass daheim Wasser und Heizung nicht funktionieren würden. Was für ein Tag.

Eigentlich hätten wir sofort umkehren und in Lübeck bleiben sollen. :) Immerhin konnte ich die Probleme am Haus beheben und Rosalie versorgte meine Kopfwunde. Aber die Sorgen liessen auch gestern nicht nach. Gegen 19 Uhr erhielt ich die Nachricht, dass mein Papa mit Verdacht auf Thrombose in die Rettungsstelle gefahren sei. Dort musste er bis nach 1 Uhr warten, bis man ihm mitteilte, dass er über Nacht da bleiben müsse zur Abklärung. Was bitte dauert bei so einem Verdacht fünf Stunden??

Gerade habe ich ihm im Krankenhaus geschrieben und er meinte, es seien noch keine Untersuchungen gemacht worden! Das ist zwar eigentlich kaum vorstellbar, aber beim deutschen  Gesundheitswesen wundert mich langsam gar nichts mehr.

Jetzt sitze ich hier und warte auf neue Nachrichten ... Statt Ruhe und Pflege von Rosalie nun also wieder neue Sorgen. Es hört nicht auf.

Mittwoch, 8. November 2017

Up and away

Der letzte Arbeitstag vor dem Urlaub beginnt. Urlaub? Nun ja, irgendwie schon, aber die pure Erholung wird es nicht, auch wenn es toll ist, nach Lübeck zu fliegen.

Morgen früh (um 5 Uhr!) geht es los nach Hamburg, von dort dann mit dem Auto weiter Richtung Holstentor, Sonntagabend werden wir zurück sein. Rosalie hat dort am Freitag einen wichtigen Termin, und die Nachwirkungen könnten durchaus eine Weile anhalten. Deswegen habe ich dann auch in der nächsten Woche frei und werde meinen Schatz pflegen, so gut es geht.

Um unseren Stubentiger wird sich Rosalies Mama kümmern. Sie wird ab heute bis Sonntag bei uns wohnen und dafür sorgen, dass der Kater versorgt ist. Solange er noch nicht raus kann, halten wir das für die beste Lösung. Beim nächsten Mal reicht es dann vielleicht aus, ihm morgens und abends Futter hinzustellen. Aber das entscheiden wir im Januar, wenn Berlin auf dem Programm steht.

Meine Liebste hat noch bis gestern spät abends Unterlagen gewälzt, Mails geschrieben und Dateien verschickt, denn nicht nur die Papiere für den Scheidungsanwalt, sondern, wie befürchtet, auch noch weitere Gutachten zu den Bauvorhaben bei uns im Dorf trudelten ein und hatten eine kurze Deadline für die Begutachtung. Nun sollte hoffentlich alles erledigt sein, sodass wir uns auf das Kommende konzentrieren können.

Ready for Take off.


Dienstag, 7. November 2017

Gut oder schlecht?

Ganz aktuell beschäftigt mich einmal mehr ein Thema, das mir schon sein langem Sorgen macht. Es geht um die Entwicklung unserer Kinder. Damit meine ich nicht die körperliche oder seelische Entwicklung, sondern die Vermittlung von Werten.

Mir ist das schon bei meinem Sohn aufgefallen, das war zu seiner Einschulung vor vielen Jahren. Es gab zahlreiche Gäste zur Feier damals, und alle brachten natürlich Geschenke mit, teilweise waren sehr teure dabei. Mein Sohn riss ein Paket nach dem anderen auf, ohne genau zu schauen, was überhaupt darin sei. Freude war kaum zu erkennen. Und dann kam nach dem x-ten Paket, als der Tisch leer war, seine Frage, die für eisiges, peinliches Schweigen im Raum sorgte: "Gibt es noch mehr Geschenke?".

Ich wäre damals am liebsten im Boden versunken. Aber es beschreibt punktgenau meine Sorge: Für viele Kinder haben Dinge, die sie erhalten und benutzen, keinen Wert mehr. Sie lassen sich jederzeit beschaffen und ersetzen, ohne dass es auch nur eines besonderen Anlasses bedarf. Ob es sich um ein neues Handy, ein Notebook oder eine teure Fernreise handelt - alles wird einfach mitgenommen. Freude bemerkt man fast gar nicht mehr. Ich bin früher vor Glück fast ausgeflippt über einen Walkman. Etwas Ähnliches erreicht man heute selbst mit einem neuen Handy bei Kindern kaum noch.

Da stimmt doch etwas nicht, oder? Wie kann man Kindern beibringen, dass Dinge nicht vom Himmel fallen, sondern hart erarbeitet werden müssen? Es ist toll, wenn es unseren Kindern an nichts mangelt. Es ist aber sicherlich nicht gut, seinen Kindern jeden Wunsch von den Lippen abzulesen und sofort nachzugeben. Dahinter steckt natürlich das Bedürfnis, dass es dem Nachwuchs gut gehen und soll. Aber es lässt jegliche Geschenke als beliebig und scheinbar minderwertig erscheinen, wenn sie sofort und überall zu haben sind.

Wir haben damals die Notbremse gezogen. Dem Kind kann man natürlich im Alter von 6 Jahren keinen Vorwurf machen. Wir hatten es wohl übertrieben mit dem Verwöhnen. Und so reduzierten wir grössere Geschenke grundsätzlich in der Anzahl und auf die Feiertage und sorgten auch dafür, dass die Grosseltern es genauso taten. Ich hab heute den Eindruck, dass wir gerade noch die Kurve bekommen haben.

Wenn ich heute sehe, wie Jugendliche, zum Beispiel auch Rosalies Sohn, mit ihrem Smartphone umgehen, dann fällt mir diese Episode immer wieder ein. Die Aussage ist die selbe: Was ich habe, ist beliebig und jederzeit ersetzbar. Ausserdem musste ich dafür nichts leisten, und so wird es auch beim nächsten Mal sein. Also - was kostet die Welt?

Mein Telefon sieht nach 1,5 Jahren noch aus wie neu. Seines ist nach nicht mal einem Jahr nun Schrott. Natürlich kann ein Telefon mal herunter fallen, besonders, wenn man es fast 24 Stunden am Stück in der Hand hat. Trotzdem kann man eine gewisse Vorsicht walten lassen, gerade, wenn man weiss, wie empfindlich und teuer diese Dinger sind (eine Rückwand aus Glas bei einem Smartphone ist ja schick und fühlt sich toll an - für den Alltag ist das aber eine zweifelhafte Erfindung). Und ich bin sicherlich extrem sparsam und sehe das recht drastisch (allerdings habe ich bis heute in meinem Leben auch immer wenig Geld in all meinen Jobs verdient und musste gut wirtschaften), aber ein gewisse Lernerfahrung sollte es nun geben, wenn schon wieder ein neues Gerät her muss. Also wird er sich finanziell mit seinem Taschengeld an einem neuen Telefon beteiligen (müssen).

Mein Arbeitskollege (27) ist übrigens genauso und noch besser: Neues Handy (weil altes immer wieder herunter fiel und dank Versicherung ersetzt wurde) nach weniger als einer Woche wieder Schrott: Aus dem Auto gefallen und dann noch drüber gefahren. Tja, nun hat er sich von seiner Mutter das Handy geborgt, und da ist das Display auch schon wieder kaputt. Und wir haben vor knapp zwei Monaten neue Notebooks im Büro erhalten. Während meines noch aussieht, als hätte ich es eben ausgepackt, könnte man bei seinem Gerät vermuten, er würde es täglich über den Fussboden schleifen.

Ohne Worte ...

Montag, 6. November 2017

Die Kraft der Musik

Seit meiner frühen Kindheit ist die Musik ein sehr wichtiger Bestandteil in meinem Leben. Bevor ich zur Schule kam, stand ich schon in der Oper mit dem Kinderchor auf der Bühne, und das hat sich viele Jahre fortgesetzt.

Inspiriert durch eine Fachmesse kaufte ich mir vor etwa 25 Jahren den ersten "richtigen" Kopfhörer, ein High-End-Gerät von Sennheiser. Angeschlossen an meine Pioneer-Anlage war es ein Genuss, damit Musik zu hören. Ich weiss nicht mehr genau, was aus den Hörern geworden ist, vermutlich habe ich sie mal beim Auszug zurück gelassen ...

Bis zuletzt in Berlin hatte ich zumindest wieder eine gute Musikanlage mit grossen Standboxen. Nun ist es in einer Mietwohnung aber leider bekanntlich so, dass laute Musik schnell für Ärger mit den Nachbarn sorgt. Daher war an ein richtiges Musikerlebnis kaum zu denken.

Durch meine vielen Flüge in den letzten Jahren wurde das Thema Kopfhörer wieder aktuell. Aber ich scheute bisher immer das Geld für etwas Gutes und dachte mir, ein Billighörer tut es auch, Hauptsache, ich hab im Flieger etwas Unterhaltung. Allerdings konnte man teilweise beim normalen "Krach" im Flugzeug nur raten, worum es in einem Film oder bei einem Lied ging.

Im letzten halben Jahr wurde der Wunsch wieder stärker, mal guten Stereo-Sound zu geniessen. Das Haus ist zwar gross, aber derzeit gibt es keinen richtig guten Platz für meine Musikanlage, sodass sie noch im Karton verstaut ist. Und die Bluetooth-Lautsprecher machen zwar auch gut "Krach", aber Stereo und so ist halt doch noch etwas Anderes.

Es ist aber wahnsinnig schwierig, einen guten Kopfhörer zu finden. Die Auswahl ist gross, die Rezensionen natürlich immer subjektiv, und es bleibt eigentlich nichts weiter, als selbst Probe zu hören. Mein zunächst präferiertes Teil von Beyerdynamics kann man leider nirgends hören. Und da meine Kollegen von Noise  Cancelling schwärmten und in diesem Zusammenhang Bose ins Spiel kam, habe ich dann diesen Hörer mal kurz getestet. Nicht schlecht, das Teil - ohne Kabel, leicht, sitzt gut, guter Klang - und sehr teuer ...

Mehr oder weniger zufällig stolperte ich dann letzte Woche über einen Sennheiser. Mit Kabel, dafür aber deutlich günstiger. Kurz die Kritiken gecheckt und unmittelbar zugeschlagen im Netz. Einen Tag später war er da.

Und er hat mich nicht enttäuscht. Endlich wieder laut Musik hören, ohne jemanden zu stören, und auf Flügen auch mal einen Film schauen können, ohne von den Lippen lesen zu müssen. Gestern auf dem Sofa habe den halben Tag querbeet meine Lieblingsstücke gehört. Hach, schön. Musik hat noch immer die selbe, kraftvolle Wirkung auf mich. Manchmal habe ich da ziemlich nah am Wasser gebaut, und das nicht bei trauriger Musik. Sie ist dann einfach nur toll! Das passiert allerdings fast ausschliesslich bei klassischer Musik, einem Genre also, das wohl irgendwann ausstirbt. Wenn Rosalies Kinder so etwas hören, flüchten sie kopfschüttelnd und suchen das Weite. Und so geht es vermutlich den meisten Menschen in diesem Alter. Sehr schade.

Am Donnerstag kann ich meine neuen, schicken Hörer zum ersten Mal im Flieger testen. Ich freue mich auf ein neues Flugerlebnis. Für alle Fälle mit Taschentuch, falls die Musik mich mal wieder überwältigen sollte. ;)

Freitag, 3. November 2017

Ein freies Wochenende?

Zuletzt haben wir fast Tag und Nacht an den Unterlagen für die Scheidung gearbeitet. Besonders Rosalie stand und steht ob der Deadline arg unter Druck. Es sind so viele Themenfelder, so viele Argumente, Beweise, Zahlen, die gefunden, kopiert und in eine gewisse Ordnung gebracht werden müssen.

Heute um 9 Uhr ist Termin beim Anwalt. Dann hat der den Staffelstab und muss daraus eine knackige Antwort für den gegnerischen Anwalt machen.

Damit es aber auch gar nicht langweilig wird, trudelte gestern noch vom Baurechts-Anwalt der Entwurf einer weiteren Klage fürs Gericht zu einem der Baugesuche auf der anderen Strassenseite ein. Umfang 59 Seiten, mit der Bitte um Stellungnahme bis heute, Freitag, 13 Uhr. Na, das ist ja ein Klacks ...

Zum Glück ist dieser Anwalt gut im Thema und das Papier hat Hand und Fuss. Es geht hier also vermutlich nur um ein paar wenige Anmerkungen oder Korrekturen. Trotzdem muss man das "Werk" lesen und eine Antwort schreiben, was bei meiner Liebsten aufgrund ihrer Gründlichkeit auch nicht in wenigen Minuten erledigt ist.

Doch wenn DAS geschafft ist, wäre das Wochenende tatsächlich mal .... frei?? Na, so halb jedenfalls. Ein paar Scheidungs-Themen stehen noch immer an, für die Argumente gesammelt und nachgereicht werden sollten oder müssten. Aber der ganz grosse Druck ist erst einmal für ein paar Tage weg - sofern heute nicht neue Hiobsbotschaften im Briefkasten landen.

Also dann - schönes Wochenende!

Donnerstag, 2. November 2017

Der Umgang mit dem Krankenhaus

Bisher war Krankenhaus immer ein rotes Tuch. Das hat sicherlich auch mit der Frühgeburt meines Sohnes damals und den Emotionen zu tun, die ich damit verbinde. Schon der besondere Geruch, die vielen Menschen in Weiss oder das Piepsen der Geräte erzeugten ein gehöriges Unwohlsein ...

Das hat sich im vergangenen Jahr geändert. Durch den täglichen Anblick, gerade auch intensiv betreuter Menschen, und dem Umgang mit dem Pflegepersonal ist diese Abneigung einem normalen Umgang gewichen. Schläuche und Verbände am ganzen Körper stellen nicht mehr das Horrorszenario dar, das mir sonst Angst gemacht hat. Natürlich wäre es noch etwas Anderes, wenn man eigene Angehörige so (leiden) sehen müsste. Hier kommen ja noch Verlustängste dazu. Aber die Professionalität und Normalität, mit der die Pflegenden ihre Arbeit tun, hat sich inzwischen auch auf mich übertragen. Hatte ich zu Beginn noch Herzklopfen, wenn auf dem Gang ein Krankenbett an mir vorbei geschoben wurde, registriere ich es heute kaum noch.

Lediglich weinende Menschen, die bangend auf dem Flur auf eine Nachricht warten oder hoffen, gleich zu ihren lieben Mitmenschen gehen zu dürfen, machen mich traurig und werfen die Frage auf, wann ich dort wohl mal stehen und bangen muss.

Gerade diese Woche erreichte mich wieder ein Anruf meines Vaters. Wieder ist er gefallen, und erneut hatte er wohl einen Schutzengel, denn es handelt sich nach intensiver Abklärung "nur" um eine starke Hüftprellung. Momentan kann er nicht laufen, aber das geht vorbei. Eine Becken- oder Hüftfraktur wäre eine Katastrophe gewesen.

Und weil man nie weiss, wie viel Zeit noch bleibt, haben wir gestern den nächsten Flug nach Berlin für Mitte Januar gebucht. :)

Mittwoch, 1. November 2017

Das Haus gibt Ruhe

Seit wir das Haus vor ein paar Jahren übernommen hatten, wehrte es sich scheinbar mit allen Mitteln: Ziegel, die vom Dach fallen, Putz, der vom Schornstein bröckelt, ein zu feuchter Keller und eine Fliegenplage auf dem Dachboden.

Dem Putz und den Ziegeln sind wir mit Handwerkern zu Leibe gerückt, bei den anderen beiden Problemen war das nicht möglich. Vor allem der Einfall von Tausenden Fliegen jeden Herbst war ziemlich eklig. Der Fussboden schwarz, alle Kartons, Tüten und Taschen, die wir oben lagerten, waren übersät mit den Biestern.

Doch nun scheint alles anders zu werden ... Die Feuchtigkeit im Keller konnten wir mit ein paar kleinen Veränderungen im normalen Bereich halten, und - oh Wunder - derzeit gibt es nicht eine Fliege unterm Dach. Es heisst ja, dass die Generationen die Info weitergeben, wo man überwintern kann, und es daher von Jahr zu Jahr schlimmer werden kann. In diesem Wissen haben wir im Frühjahr nun die Fenster erst wieder geöffnet, als alle Fliegen, die sich an den Wänden und Fenstern in Haufen gesammelt und gewärmt hatten, tot waren.

Ausserdem brauchen diese Mistviecher Wärme und keine Zugluft. Da wir keine Chance haben, auf dem riesigen Dachboden alle Ritzen und Löcher zu stopfen, um den Fliegen den Einlass zu verwehren, haben wir nun gleich alle Dachfenster offen gelassen, sodass es ziemlich stark zieht und die Insekten keinen Platz finden, wo es so richtig schön kuschelig ist.

Und nun sieht es so aus, als würden wir verschont werden von dieser Plage. Das wäre ein Segen und eine Erleichterung, denn es ist wirklich abscheulich, durch ein Meer von toten oder kältstarren Fliegen laufen und die Viecher in allen Kartons und Taschen finden zu müssen.

Wieder ein Problem weniger ...