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Donnerstag, 10. September 2020

Von hüpfenden Chipstüten und anderen Schicksalen

Nach längerer Pause mal wieder ein paar Zeilen von mir, damit sich hier keine Spinnweben bilden.

Wer auf dem Lande wohnt, in einem Haus mit Katzen, der sollte keine Angst vor Mäusen haben. In manchen Situationen rechnet man dann aber doch nicht damit und ist überrascht. Rosalie und ich sassen neulich am Gartenteich, ganz ruhig und gemütlich mit einem Bier und einer Chipstüte (passiert selten, aber wir hatten gerade Appetit auf Beides). Die fast leere Tüte stand zwischen unseren beiden Stühlen, als sie plötzlich anfing, sich zu bewegen und Richtung Teich zu hüpfen. Als ich die Tüte von ihrer Flucht abhalten wollte, sprang ein Mäuschen heraus und offenbar direkt ins Wasser. Können Mäuse eigentlich schwimmen? Wir haben sie dann jedenfalls nicht mehr gesehen ...

Seit wir unseren Neuzugang Bibi im Haus haben, bekommen wir öfter mal Geschenke. Leider leben sie hin und wieder noch. Neulich brachte das Kätzchen eine Maus mit hoch, um sie dann direkt im Flur abzulegen - mit dem Erfolg, dass sie sofort flüchtete! Zum Glück waren die meisten Türen zu und ich konnte das Mäuschen nach kurzer Zeit einfangen. Vorsichtig habe ich sie hinaus gebracht und in der Nähe des Carports freigelassen. Was ich übersehen hatte: Einer der Kater hatte mich gesehen und machte sich sofort auf die Jagd. Keine fünf Minuten später war das Mäuschen wieder im Flur! Inzwischen war das arme Tier schon ganz matt und bewegte sich kaum noch, sodass ich keine Mühe hatte, es wieder zu fangen. Diesmal brachte ich es auf die andere Seite des Hauses. Kaum hatte ich es erneut frei gelassen, kam diesmal Henry aus seinem Versteck und verfolgte es. War irgendwie wie im Film "Final Destination" ...

Auch im Schlafzimmer hörten wir vor ein paar Tagen Geräusche, aber es ist fast unmöglich zu bestimmen, wo genau sie herkommen. Und für kleine Tiere gibt es so viele Verstecke im Raum, dass man keine Chance hat, sie aufzuspüren. Am nächsten Tag war dann aber Ruhe und wir hatten die Angelegenheit schon vergessen. Bis ich dann abends Geräusche aus der Küche hörte. Es klang, als würde sich jemand am Alupapier zu schaffen machen, dass ich über ein paar Stücke Hähnchenfleisch auf dem Herd gelegt hatte. Ich schlich Richtung Küche und machte das Licht an. Nach kurzem Suchen sahen mich zwei süsse Knopfaugen an, die zu einem winzigen Mäuschen gehörten, das auf der Arbeitsplatte zwischen ein paar Dosen kauerte!

Der Versuch, es zu fangen, scheiterte kläglich, denn sie verschwand blitzschnell unter dem Kühlschrank. Da wir eine Lebendfalle besitzen, haben wir versucht, sie damit zu fangen. In der ersten Nacht hat sie das Gerät überlistet und einfach das Futter geklaut. Aber am nächsten Tag schnappte die Falle zu. Die Katzen wirkten ziemlich irritiert beim Anblick der Maus hinter Gittern und trauten sich gar nicht recht heran. Aber das Mäuschen selbst litt vermutlich unter Todesangt im Angesicht ihrer schlimmsten Feinde.

Diesmal habe ich es aber geschickter angestellt und den kleinen Besucher im Feld auf der anderen Strassenseite abgesetzt. Und schwupps war die Maus im hohen Gras verschwunden.

Zum Glück scheint es in unserer Ecke keine Ratten zu geben.

 


Dienstag, 28. Juli 2020

Neue Sorgen

Erst einmal die gute Nachricht: Dem Katerchen geht es besser. Vieles deutet darauf hin, dass er wirklich unter Asthma leidet und damit wohl bis an sein Lebensende inhalieren muss. Das ist natürlich für Mensch und Tier eine Herausforderung. Aber inzwischen hat er sich ganz gut daran gewöhnt und wir müssen keine Gewalt mehr anwenden. Ich nehme ihn auf den Schoss und Rosalie setzt sanft die Maske auf, bis er fünf Mal eingeatmet hat.

Schwierig wird es nur, wenn wir mal nicht da sind. Wie soll das dann funktionieren? Er hat es nicht so mit fremden Personen, und es ist auch kaum jemandem zuzumuten, diese Prozedur zwei Mal täglich durchzuführen (ausserdem müsste der Kater dann ja auch immer zu Hause sein, wenn es Futter gibt). Dieses Problem haben wir noch nicht gelöst. Aber wir müssen uns etwas einfallen lassen, denn am nächsten Wochenende wollen wir nach Berlin ...

Womit ich beim nächsten Problem bin: Rosalies Knie ist kaputt. Das Röntgenbild zeigt, dass die beiden Knochen quasi aufeinander liegen und kein Knorpel mehr vorhanden ist. Laufen ist derzeit kaum möglich und die Schmerzen machen auch das Liegen zur Qual. Der Facharzt meint, es gäbe keine Alternative zu einem künstlichen Gelenk.

Nun ist eine OP natürlich immer die letzte Option, und vor Oktober wäre sie auch aus medizinischen Gründen gar nicht möglich. Zeit, um nach alternativen Methoden zu schauen, die eine Operation vielleicht noch verhindern könnten.

Das Wichtigste ist jetzt aber, die Schmerzen weg zu bekommen. Der Arzt hat eine ganze Liste an Schmerzmitteln verordnet - da wird einem schon vom Lesen übel. Und man muss sich fragen, was es bringen soll, wenn die Ursache nicht behoben wird? Wenn eine Tür klemmt, bringt es auch nichts, sie ständig zu ölen - sie wird weiter klemmen und quietschen, sobald das Öl getrocknet ist. Und das bis Oktober? Und eine Reise nach Berlin unter diesen Umständen ist natürlich auch alles andere als Erholung.

Die Sorgen gehen uns also nicht aus.

Dienstag, 21. Juli 2020

Binär ist out

Ich denke von mir, dass ich viel Verständnis habe und offen bin für allerlei verschiedene Geschlechter, und es ist mir auch völlig wurscht, ob sich nun jemand als Mann, Frau, Divers oder was auch immer fühlt. Aber Menschen mit weiblichen Geschlechtsorganen nur noch als "Menstruierende Personen" anzusprechen - also da hört der "Spass" nun wirklich für mich auf. 

Zumal sich damit neue Fragen stellen: Was, wenn ein Mann sich als Frau fühlt? Spreche ich ihn dann doch als Frau an? Menstruieren wird er wohl bei aller Kunst der Medizin nicht können. Und was, wenn eine Frau sich als Mann fühlt - dann ist sie immer noch menstruierend, möchte das aber gar nicht sein? Soll ich sie dann als Mann ansprechen? Oder ist das auch wieder falsch, falls sie eines der unzähligen weiteren Geschlechter jenseits sozialer Konstrukte alter, weisser, binär denkender Männer hat?

Und hilft es irgend jemandem wirklich, sich im Alltag zurecht zu finden und sich besser zu fühlen? Eine Frau menstruiert, ein Mann nicht. Soweit so gut. Wenn sich ein Mann weiblich fühlt, spreche ich ihn gern als Frau an und umgekehrt. Aber alles soll ich im Grunde nur über den Status Menstruation ja/nein spezifizieren? Und müssten sich nicht eigentlich alle weiteren Geschlechter diskriminiert fühlen, wenn sie unter "divers" einfach subsumiert werden? Und was ist überhaupt mit weiblichen Wesen, die auf Grund ihres Alters nicht mehr oder noch nicht menstruieren - muss ich darauf auch noch Rücksicht nehmen? Fragen über Fragen.

Hier ein sehr "interessanter" Artikel pro:


Und hier einer contra - von einer Frau geschrieben:




Montag, 20. Juli 2020

Back home


Ich hab es am Wochenende schon in einem Kommentar erwähnt, aber hier nochmals für alle, die mit uns gehofft haben: Makmak ist seit Freitagnachmittag wieder zu Hause!

Eine abschliessende Diagnose gibt es bisher nicht, am wahrscheinlichsten ist felines Asthma in Verbindung mit einer Lungenentzündung. Nach acht Tagen und 2700 Franken später wurde er in unsere Obhut entlassen und wir sind sehr glücklich.

Ein Wermutstropfen bleibt: Das arme Katerchen muss, vielleicht bis an sein Lebensende, zwei Mal täglich inhalieren. Stellt Euch vor: Kater mit Maske ... Da hat er grosse Freude! Im Internet finden sich diverse Video und Anleitungen, wie man Katzen an die Maske gewöhnen kann, allerdings geht man dort immer davon aus, dass die Katzen Zeit haben, um es zu lernen. Makmak hat aber keine Zeit, denn er braucht sein Medikament zwei Mal täglich. Nun versuchen wir es so sanft wie möglich, mit unzähligen Leckerlis, gutem Zureden und Geduld. Aber letztlich geht es derzeit nur mit einem Handtuch, in das ich ihn einwickle, ihn dann festhalte und fixiere, während Rosalie die Maske aufsetzt und wartet, bis er mindestens fünf Mal geatmet hat. 

Zuletzt rannte er schon weg, als er den Sprühstoss hörte, also müssen wir das jetzt schon in einem anderen Zimmer vorbereiten. Und er wehrt sich natürlich gegen die Maske mit aller Kraft. Armer Makmak, und was machen wir im Urlaub? Wir wissen es noch nicht ...

Falls jemand Erfahrung und den perfekten Tipp für uns hat - immer her damit.

Immerhin - es scheint ihm gut zu gehen und er ist wieder ganz der Alte!




Mittwoch, 22. April 2020

Warum rufen Sie überhaupt an?

Ich hab ja schon öfter über Ärger mit Hotlines geschrieben und es gibt zahllose Berichte im Netz. Aber die Geschichte gestern muss ich hier doch mal niederschreiben.

Kurz zum technischen Hintergrund: Unser Router funktioniert nicht mehr. Im Normalfall kann man sich im heimischen Netzwerk immer mit dem Teil verbinden, die Oberfläche aufrufen und Einstellungen vornehmen. Dafür ist keine Internetverbindung notwendig. Der Router muss lediglich normal funktionieren. Das tat er aber gestern Nachmittag nicht mehr. Und die Status-LED leuchtete weder weiss (alles ok), noch rot (kein Internet). Stattdessen leuchtete sie konstant blau, was ich noch nie gesehen hatte.

Ausserdem sei angemerkt, dass Rosalie eine "Priority"-Kundin ist, weil sie so viel Umsatz beim Provider generiert hat. So sagt es jedenfalls ein Hochglanz-Papier, das wir vor Wochen erhielten. Wir würden jetzt nur noch mit den kompetentesten und erfahrensten Leuten sprechen, die sogar mit Bild und Namen auf zwei Seiten abgebildet werden.

Sogar eine besondere Rufnummer gebe es. Die habe ich also angerufen - und landete in der ganz normale Hotline. Der erste Mensch am Telefon war sofort überfordert mit meiner Frage und leitete mich an die Technik-Abteilung weiter. Dort erzählte ich zum zweiten Mal meine Geschichte und fragte, was denn die blaue LED bedeuten würde. Leider erhielt ich keine Antwort darauf. Stattdessen meinte die Dame, wir seien ja Priority-Kunden und sie würde mich an die zuständigen Menschen weiterleiten. Und schwups - flog ich aus der Leitung.

Also rief ich wieder an. Ich erwähnte nun, dass man mich durchstellen wollte, aber der Typ am anderen Ende hatte wohl Lust, sich selbst zu kümmern. Ich fragte wieder nach der blauen LED. Ja, die würde anzeigen, dass WLAN eingeschaltet ist, hiess es. Das war natürlich Unsinn, denn das WLAN hat eine eigene Taste, die ist ganz woanders und kann nur weiss leuchten oder aus sein. Das teilte ich ihm mit, worauf er meinte, dann sei wohl die Box offline. Auch das verneinte ich und meinte, ich könne mich gar nicht auf die Box verbinden. Jaaa .... das liege ja eben daran, dass die Box keine Internetverbindung habe. Neeeeein, entgegnete ich, das Eine habe doch mit dem Anderen gar nichts zu tun. Wenn die Box nicht startet, muss ich mich um das Internet noch gar nicht kümmern, denn so kann es ja nicht funktionieren.

Und dann kam der Satz der Sätze: "Warum rufen Sie dann überhaupt an, wenn Sie alles besser wissen?" Ich schnappte kurz nach Luft und überlegte, ob ich schreien, diskutieren oder den Chef verlangen sollte. Ich entschied mich, wortlos aufzulegen ...

Und dann rief ich wieder an. Natürlich war wieder ein anderer Mensch am Telefon und nach ihm noch zwei andere, zu denen ich jeweils weiter geleitet wurde (von Priority habe ich nie wieder etwas gehört). Immer fragte ich nach der blauen LED und erhielt nie eine Antwort. Nochmals wurde ich weiter vermittelt und landete bei einer Frau. Die blaue LED, fing ich an zu reden ... Ja ja, ich schaue mal, meinte sie. Es sei wohl das Internet ... Neeeein, nicht das Internet, die Box startet ja gar nicht! Ach? Welche Farbe hat denn die LED? BLAAAUUUU! Ach? Ich sehe gerade, im Hintergrund wird schon was gemacht ... Und schwups, war ich für 10 Minuten in der Warteschleife.

Dann war die Dame wieder zurück und stellte fest, dass wir wohl einen Techniker bräuchten. Heureka, nach rund 50 Minuten! Der Mensch soll nun heute Nachmittag kommen.

Nach diesem Drama haben wir im Internet gesucht, was diese blaue LED zu bedeuten hat. Sehr schnell wurden wir fündig, denn es steht gut erklärt in der Bedienungsanleitung zum Gerät!!! Diese Anzeige heisst: Gerät defekt, muss ersetzt werden. Bitte rufen Sie den Kundendienst an ....

Ohne Worte.

Montag, 6. April 2020

Vom Nichtstun in die Ferien und zurück

Die Zeiten sind für vielen Menschen nicht leicht. Dazu zählen auch Lehrer und Elten. Die Lehrerschaft, die ihre Schüler irgendwie erreichen und unterrichten sollen, und die Eltern, die ihre Kindelein zu Hause betreuen müssen. 

Freuen dagegen dürften sich in vielen Fällen die Kinder selbst. Für mindestens sieben Wochen sind Rosalies "Kinder" daheim, im schlimmsten Fall könnten daraus sieben Monate werden, sollten die Schulen, wie schon befürchtet wird, bis zu den Sommerferien geschlossen bleiben. Ich hätte erwartet, dass die Schulen ein wenig engagierter dafür sorgen, dass die Kinder etwas zu tun haben. Das scheint allerdings nur an einigen Schulen zu funktionieren. Mein Kollege zum Beispiel erzählte, dass seine Kinder vormittags und auch nachmittags Präsenzphasen am PC haben mit Audio- und Videokonferenzen, gemeinsamem Lösen von Aufgaben in virtuellen Klassenzimmern usw. 

Bei Rosalies Kindern passiert hingegen so gut wie nichts. Sie bekommen von der Schule per Mail mal ein paar Aufgaben für daheim, aber das war es auch schon. Das heisst nun seit Wochen: Aufstehen gegen 12 Uhr und dann ohne Pause glühende Leitungen vom Zocken oder durch Youtube und Netflix, und das bis gegen 3 Uhr in der Nacht. Nur unterbrochen von kurzen Gängen in die Küche oder zum WC (und, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt, dem lästigen Erledigen der Schulaufgaben mal eben zwischen zwei Youtube-Filmen). Von einem normalen Alltag kann also keine Rede sein, und ich frage mich, wie er das irgendwann wieder werden kann? Nun sind erst mal Frühlingsferien, allerdings merkt man gar nichts davon, denn am Tagesablauf hat sich nichts geändert.

Und leider hat auch das schöne Wetter darauf keinen Einfluss. Beide Teenies waren gestern an dem wunderschönen Frühlingstag nicht eine Minute an der Luft. Wie bekommt man heute Jugendliche noch nach draussen, wenn weder Schule noch Partys auf dem Plan stehen? Man kann sie ja schlecht aussperren, und mit 16 bzw. 18 Jahren hilft auch Reden nicht mehr viel weiter. Sie hätten e-Bikes haben können, auch um ein wenig unabhängig vom Mama-Taxi zu sein - zu anstrengend. Der Sohn hätte längst seine Fahrprüfung machen und das Auto der Grosseltern nutzen können - aber dann kann man ja nichts trinken! Für mich wäre so ein Angebot damals der Himmel auf Erden gewesen, heute ist das alles nichts.

Eigenartige Zeiten, nicht nur wegen Corona.


Mittwoch, 25. März 2020

Zurück an der Front

Um die Gefahren einer Ansteckung für das Team zu minimieren, haben wir uns die Anwesenheitstage aufgeteilt. In der Regel ist immer nur einer im Büro, die anderen machen Homeoffice. Das klappt ganz gut, und ich muss sagen, dass ich mich durchaus daran gewöhnen könnte, zumindest einen Tag pro Woche von zu Hause aus zu arbeiten. Mal schnell den Kater füttern oder in der Küche etwas zu essen holen, die Pause im Garten verbringen, und natürlich der extrem kurze Heimweg - das hat schon was!

Wie lange das noch so geht, steht in den Sternen. Vorerst staune ich, dass hier im Spital die Lage offenbar noch relativ ruhig ist. Schaut man die Nachrichten, vor allem über das Tessin und die dortigen Krankenhäuser, bekommt man ein mulmiges Gefühl. Davon ist hier jedoch noch gar nichts zu sehen. Wann wird sich das ändern?

Wir hier in der IT versuchen uns so gut es geht zu schützen und so selten wie möglich auf die Stationen zu gehen. Ob uns das vor einer Ansteckung schützen wird, werden wir sehen. Jetzt beginnen meine beiden Bürotage für diese Woche ...

Mittwoch, 18. März 2020

Leere Strassen?

Von wegen! Weniger Menschen als sonst sind vermutlich schon unterwegs, aber heute Morgen auf dem Weg ins Büro war es keinesfalls gespenstisch ausgestorben, wie das in den Medien dargestellt wird. Es gibt eben viele, die nicht daheim bleiben können oder auch wollen.

Bei uns sind es vor allem die Entwickler und die Chefs, die von daheim arbeiten. Für uns an der Front ist das nicht möglich, aber wir schränken uns soweit ein, dass nach Möglichkeit nur einer im Büro ist. Für mich fallen damit wöchentlich zwei Bürotage an. Die sind aktuell auch nötig, weil viele Ärzte mit der ungewohnten Videotechnik völlig überfordert sind. Schliesslich versucht man, die täglichen Rapporte nicht mehr in einem Raum abzuhalten, sondern sich per Video auszutauschen. Das geht regelmässig schief und so ist es wichtig, dass jemand in der Nähe ist und Händchen halten kann.

Zumindest haben wir keinen direkten Patientenkontakt, aber die Gefahr ist im Krankenhaus natürlich besonders gross. Handschuhe gibt es nicht, es muss also ein Mundschutz, Desinfektion und Hände waschen ausreichen. Und dann kann ich nur hoffen, dass ich mich und die Familie, die b. a. w. komplett daheim bleibt, nicht infiziere.

Montag, 16. März 2020

Heute Morgen

... war ich der Einzige, der aufstehen musste. Die restliche Family darf daheim bleiben und schläft wohl noch. Ansonsten allerdings war der Unterschied auf den Strassen kaum zu spüren. Business as usual.

Sollte allerdings das öffentliche Leben auch hier weiter eingeschränkt werden, wird sich das wohl bald ändern. Hier im Spital sind die administrativen Tätigkeiten nach Möglichkeit von daheim zu erledigen, was beim IT-Support technisch möglich ist. Aber es gibt halt immer wieder Situationen, in denen die Anwesenheit vor Ort nötig ist. Insofern werden wir den Tag mal abwarten und überlegen, ob und wie wir hier etwas organisieren können, um die Risiken einer Ansteckung zu minimieren.

Also: schön gesund bleiben!

Donnerstag, 27. Februar 2020

Es wird hektisch

Seit gestern sorgt der Virus auch hier für rege Betriebsamkeit: Krisenstab, Hotline, Isolationsbereich.

Ist vielleicht ganz gut, dass ich ein langes Wochenende habe und ab morgen damit drei Tage lang zu Hause bleiben kann.

Also - bleibt gesund und ein schönes Wochenende!

Donnerstag, 20. Februar 2020

Erinnern, drohen, mahnen

Es ist unglaublich - auch nach der Scheidung hat der Ärger noch immer kein Ende. Der Ex von Rosalie ist nicht mal in der Lage, sich an einfachste Absprachen zu halten, und man fragt sich, macht er das absichtlich oder ist er wirklich so verpeilt? Aber wenn er das ist - wie kann er dann eine Behörde leiten?

Während der Verhandlung hatte man sich geeinigt, dass er das Haus und Rosalie die Wohnung behält. Nicht extra erwähnt wurde in der Vereinbarung, dass die Unterlagen für die Immobilie auszuhändigen sind, denn das ist ja eigentlich selbstverständlich.

Offenbar ist es das aber nicht. Seit Wochen hält der Ex Rosalie mit fadenscheinigen Ausreden hin, vertröstet sie, schickt mal irgend ein Dokument und ein paar Protokolle von Versammlungen (und das auch noch per Firmenpost!), aber die wesentlichen Unterlagen fehlen nach wie vor.

Wohl gemerkt - es geht hier nur um Dokumente zu einer Immobilie, die ihm nicht einmal mehr gehört! Und selbst das bekommt er nicht auf die Reihe. Immerhin hat Rosalie noch ein kleines Druckmittel, denn es gibt noch Eintragungen im Betreibungsregister. Die sollen eigentlich gelöscht werden, weil eine weisse Weste natürlich besser aussieht, wenn man den Auszug irgendwo mal vorzeigen muss. Aber damit wird Rosalie nun warten, bis der Herr die Unterlagen raus gerückt hat. Im letzten Mail meinte er, er würde sie nicht finden. Na klar, ein Ordner, den es seit vielen Jahren gibt, mit Kaufvertrag, Bauplänen usw. verschwindet auch einfach mal so aus dem Büro ...

Wenn das dann vielleicht bald mal erledigt sein wird und bis Ende des Monats noch die vereinbarte Summe Geld geflossen sein sollte, müssen wir uns anschliessend hoffentlich nicht mehr mit diesem Blender und Lügner beschäftigen. Da Rosalie bereits wieder ihren Mädchennamen angenommen hat, ist für Psycho-Hygiene auch schon gesorgt, und die künftige Kommunikation wird sich nur noch auf Organisatorisches in Sachen Kinder beschränken.

Mittwoch, 5. Februar 2020

Anspruch und Wirklichkeit

Vor etwa einem Jahr hatte ich mich im Rahmen der geplanten Reorg für mehrere neu geschaffene Führungspositionen beworben. Da man der Meinung war, lieber auf das bekannte Personal zu setzen, anstatt neuen Köpfen eine Chance zu geben, bin ich nicht zum Zuge gekommen.

Damals war ich schon enttäuscht, vor allem, wenn ich sehe, welche Personen zum Zuge gekommen sind. Deren Qualifikation beschränkt sich, wenn überhaupt, auf etwas Führungserfahrung. Aber fachlich haben sie wenig zu bieten. Ich musste das inzwischen schon am eigenen Leibe erfahren und wusste in dem Moment nicht, ob ich darüber lachen oder weinen sollte.

Aber darum geht es mir hier nicht. Wenn ich sehe, was dort seit einem Jahr so passiert oder besser nicht passiert, kann ich eigentlich ganz froh sein, dass es nichts geworden ist mit der neuen Stelle. Geld ist ja nicht alles. Und der Rest ist Chaos, Selbstfindung, Ärger. Das alles habe ich derzeit nicht. Im Gegenteil. Ich gehe abends mit freiem Kopf nach Hause, muss mich nicht über die dusseligen Chefs oder unwillige Kollegen ärgern. Das ist auch eine Menge wert.

Vielleicht sollte das alles so kommen. Manchmal fehlen mir hier zwar ein paar Herausforderungen, aber dafür bin ich mein eigener Herr, der Chef lässt mich in Ruhe und unser kleines Team funktioniert gut. Was will man mehr ...

Dienstag, 4. Februar 2020

Vertrauen ist gut

... und Kontrolle immer besser! Das sollte eigentlich für den eigenen Hausarzt nicht gelten. Leider wurde ich eines Besseren belehrt.

In diesem Post bin ich schon mal kurz darauf eingegangen. Inzwischen ging das Drama weiter. Noch einmal kurz zum Hintergrund: In der Schweiz zahlt man die Beiträge für die Krankenkasse immer selbst. Es gibt diverse Tarife, zwischen denen man wählen kann. Sie unterscheiden sich u. a. in der Höhe des Selbstbehaltes. Faustregel ist, dass man mit steigendem Alter den Selbstbehalt senkt, da mehr Wehwehchen zu erwarten sind.

Mein Selbstbehalt ist noch relativ hoch, sodass ich die Akupunktur-Behandlung, die mein Arzt mir anbot, allein zu zahlen hatte. Natürlich habe ich im Voraus überschlagen, wie hoch die Rechnung wohl ausfallen würde und war überrascht, dass mein Überschlag deutlich übertroffen wurde.

Nun ist es hier so, dass die Praxen oftmals ihre Leistungsabrechnungen direkt mit der KK abrechnen und diese dann den Betrag von mir zurückfordert. Die jeweilige Praxis ist dann eigentlich per Gesetz verpflichtet, dem Patienten eine Kopie der Rechnung auszuhändigen. Doch mein Arzt tut dies nur auf ausdrücklichen Wunsch. Ich weiss jetzt auch, warum ...

Ich hab also die Rechnung angefordert und musste feststellen, dass dort Leistungen aufgeführt waren, die er gar nicht erbracht hat. Zudem hat er bei der Liegezeit während der Behandlung geschummelt und auch noch eine Notfall-Pauschale verrechnet. Unverschämt!

Also hab ich ihm ein Mail geschrieben mit der Bitte, mir die einzelnen Positionen zu erklären. Die Antwort war ziemlich dreist und genauso unverschämt wie die eigentliche Abrechnung. Tenor: Er würde letztlich in der Summe berechnen, was andere Ärzte für so eine Leistung ansetzen, und da spielten die einzelen Positionen ja gar keine Rolle. Interessante Methode - es wäre danach also egal, was genau er gemacht hat, er orientiert sich einfach an der Konkurrenz, die auch Akupunktur anbietet, und schiebt dann die Positionen beliebig so zusammen, dass der Preis am Ende für ihn stimmt. Darauf muss man erst einmal kommen.

Da ich offenbar mit meiner Anfrage nicht weiter kam, kontaktierte ich meine Krankenkasse. Ich musste zwei Mal mahnen, aber dann rief mich eine sehr nette Dame von der Leistungsabrechnung zurück. Wir sprachen über eine halbe Stunde lang und ich erhielt ein paar gute Argumente, um mich noch einmal an meinen Arzt zu wenden. Sie selbst konnte mir nicht helfen, da die aufgeführten Leistungen an sich nicht zu beanstanden waren und die KK natürlich nicht wissen kann, was davon wirklich stattgefunden hat.

Also schrieb ich dem Arzt erneut und baute etwas Druck auf, in dem ich darauf verwies, dass die Kasse informiert sei und meine Bedenken teile.

Und - siehe da - er korrigierte die Rechnung! Statt der 700 musste ich nun "nur noch" 600 Franken bezahlen. Offenbar hatte er kalte Füsse bekommen! Der neue Betrag war, genau genommen, immer noch zu hoch, aber ich wollte das Ganze nicht endlos weiter treiben, und mir ging es auch und vor allem ums Prinzip!

Als ich Tage später nochmals mit der netten Frau von der KK sprach, sagte sie mir, dass man mal ein wenig nachgeforscht hätte und ungewöhnlich viele abgerechnete Konsultationen gefunden habe. Was auch immer man nun mit dieser Erkenntnis anstellt, mag mir egal sein. Ich bin immerhin zu meinem Recht gekommen. Nun wundert es mich jedenfalls nicht, dass die Praxis täglich schon um 16 Uhr schliesst und freitags gar nicht geöffnet hat. Offenbar hat er seine Schäfchen auch innerhalb von vier Tagen pro Woche und sehr arbeitnehmerunfreundlichen Öffungszeiten im Trocknen.

Man kann sich vorstellen, dass mein Vertrauen in diesen "Arzt" nun dahin ist. Deswegen war ich letzte Woche nicht bei ihm sondern in der Anlaufstelle des örtlichen Spitals. Leider ist es hier in der Region schwierig, einen neuen Hausarzt zu finden, da alle überlastet sind und meist keine neuen Patienten mehr aufnehmen. Möglicherweise muss ich früher oder später also doch wieder zu ihm gehen, wenn ich ärztlichen Rat oder eine Krankschreibung benötige.

Einmal mehr hat sich wieder gezeigt, dass man keiner Rechnung trauen darf, sondern alles kritisch hinterfragen muss. Wer weiss, wie viele Patienten dieser Arzt mit seiner Masche schon geschädigt hat. Wer einen geringen Selbstbehalt hat, wird ohnehin nicht so genau hinschauen, denn dann zahlt ja die Krankenasse. Darauf spekuliert er möglicherweise. Bei mir wird er sich das jedenfalls nicht mehr trauen.


Montag, 27. Januar 2020

Arbeitsversuch

Arbeiten gehen oder noch daheim bleiben? Schwierige Entscheidung. Zum Einen huste ich noch stark, was in einem Krankenhaus eher unerwünscht ist, und wenn ich dem Rücken zu früh zu viel zumute, werde ich das bereuen.

Andererseits hätte ich spätestens jetzt zu einem Arzt gemusst für einen Krankenschein, und das fand ich auch blöd in meiner Situation. Schliesslich habe ich im Moment keine Rückenschmerzen mehr und wegen eines Hustens schreibt einen niemand krank. Also sitze ich jetzt im Büro, trage einen Mundschutz und bewege mich engelsgleich ganz sanft und vorsichtig.

Ich hoffe, das wird gut ausgehen.

Dienstag, 14. Januar 2020

Die Natur ist hinterhältig

Im letzten Jahr hat Rosalie einen guten Freund durch Darmkrebs verloren. Vor einigen Wochen wurde bei ihrer Freundin bei einer Spiegelung eine Wucherung entdeckt. Das hat Eindruck hinterlassen, und so hat sie sich nun ebenfalls zur Darmspiegelung angemeldet.

Gestern fand die Untersuchung statt, und das Ergebnis zeigt auf erschreckende Weise, dass die Sorge begründet war: Es wurden sechs Polypen gefunden, die zum Teil schon zwei Zentimeter gross waren. Das Ergebnis der Biopsie steht aus, aber schon dieser Befund allein ist alarmierend und gibt zu denken.

Ich war im letzten Jahr zum Check up, dort wurde anhand einer Stuhlprobe getestet. Doch dieser Test ist natürlich bei weitem nicht so gründlich wie eine Darmspiegelung. Mir graute bisher immer vor dieser Untersuchung, allein schon wegen des notwendigen Abführens am Vortag. Aber was ist das schon im Vergleich zu einer möglichen Darmkrebs-Diagnose ...

Bei meinem Papa hat man zuletzt im Magen und Darm gar nichts gefunden, was mich etwas beruhigt hinsichtlich der eigenen Gefährdung. Aber auch das ist natürlich nur ein Indiz und muss nichts bedeuten.

Dieser Monat hat es onkologisch leider in sich: Mein Vater - Lebertumor. Die Mama von E. - Darmtumor, nicht operabel. Der Partner meiner "alten" Freundin U. - diverse Metastasen. Und Rosalie hat zum Glück "nur" Polypen, die nun keinen Schaden mehr anrichten können. 

Krebs ist schon eine sehr hinterhältige Krankheit, da sie sich meist erst bemerkbar macht, wenn es fast zu spät ist. Es wäre ein Segen für die Menschheit, würde man endlich ein wirksames Mittel dagegen finden, mit dem nicht nur die Folgen gemindert werden können, sondern entartete Zellen erst gar nicht auftreten. Aber das werden wir wohl nicht mehr erleben.


Donnerstag, 19. Dezember 2019

Das war 2019

Noch ist das Jahr nicht ganz vorbei, aber es ist Zeit für einen kleinen Blick zurück.

Die Jahres-Horoskope waren sich einig, und sie sollten Recht behalten - dieses 2019 war ein schwieriges Jahr: ein Todesfall, unglaublich viel Ärger, verschwendete Zeit und verlorenes Geld auf verschiedenen "Schlachtfeldern", drei tote Katzen, Reorg, ein ausgefallener Urlaub, Sorgen um meinen Vater.

Im Horoskop stand auch, dass es zum Ende des Jahres besser werden würde, und tatsächlich haben sich einige schwierige Probleme gelöst. Allen voran natürlich die Scheidung, das war über Jahre die grösste Last. Wenn alles nach Plan läuft, ist Rosalie in weniger als vier Wochen geschieden und kann ihren alten Namen wieder annehmen. Ein wenig holprig wird es vielleicht noch werden, wenn der Ex sich mit der Zahlung der vereinbarten Summe ziert, aber das ist lächerlich im Vergleich zu dem, was in den letzten Jahren passiert ist.

Zur selben Zeit hat uns auch das Bundesgericht Recht gegeben, sodass auf dem Grundstück gegenüber vorläufig nicht gebaut wird. Statt gruseliger Mehrfamilienhäuser mit einem riesigen Parkplatz für 42 Autos (mitten in einem alten, geschützten Dorfkern) bleibt der Hang mit seiner Wiese und den Bäumen nun erst einmal den Schafen vorbehalten.

Nicht besser geht es meinem Vater. Er laboriert nun bald seit einem Jahr an den akuten Hautproblemen der Füsse. Niemand findet die Ursache, niemand kann ihm helfen. Es ist ein Jammer und er wirkt am Telefon teilweise verzweifelt und mutlos - völlig verständlich nach der langen Zeit. Und ich weiss leider auch nicht, wie ich ihm helfen kann.

Hoffnung gibt es für den ausgefallenen Urlaub. Wir möchten ihn unbedingt im nächsten Jahr nachholen, darauf freue ich mich jetzt schon und habe bereits mal eine grobe Planung inklusive der möglichen Hotels gemacht. Der nächste Herbst kommt bestimmt.

Ich hab nun erst einmal eine Woche frei, muss dann aber an Silvester arbeiten. Man gönnt sich ja sonst nichts. Als kleines Trostpflaster wartet allerdings der neue, höhenverstellbare Tisch im Büro auf mich, sodass ich endlich richtig sitzen (und auch mal stehen) kann. Ein "Geschenk" des Hauses, das möglich wurde, weil unser Team geschrumpft ist und wir noch jede Menge finanzielle Mittel zur Verfügung hatten. Ich hätte mir sogar die Überstunden auszahlen lassen können, aber da war mir die Freizeit dann doch lieber, zumal sich vor allem das Finanzamt gefreut hätte.

Nun freue ich mich auf ruhige, besinnliche Weihnachten ohne Stress, und die wünsche ich allen, die hier ab und zu oder regelmässig vorbeischauen, natürlich auch!

Dienstag, 10. Dezember 2019

Keine besonderen Vorkommnisse

Ist das nicht schön? Es gibt Tage, an denen es nichts zu berichten gibt. Ein Vorgeschmack aufs nächste Jahr, hoffe ich.

Die letzten Monate oder gar Jahre waren sehr bewegt, da wird es nun Zeit für ein wenig "Langeweile", also ganz normalen Alltag ohne tägliche Katastrophenmeldungen. Keine Sorgen um die Katzen, kein Scheidungshorror, und im Büro ist es derzeit auch ruhig.

Nun gut, die Reorg steht immer noch an, und was uns da erwartet, ist völlig offen. Aber es macht keinen Sinn, jetzt in Panik zu verfallen, solange alles möglich ist. Im besten Fall bekommen wir einen neuen Chef und ansonsten ändert sich gar nichts. Ich hätte allerdings auch nichts dagegen, wenn der Chef hier bleibt, denn mit dem habe ich leichtes Spiel. Letzte Woche hatten wir das Mitarbeiter-Jahresgespräch. Eine skurrile Situation, wenn einem ein junger Mann gegenüber sitzt, der nicht mal halb so alt ist und einem erzählen will, was man tun oder nicht tun soll. Immerhin hat er meine Kernkompetenzen richtig eingeschätzt und mir ein perfektes Zeugnis ausgestellt (das allerdings keinen Wert hat, weil es keine Auswirkungen mit sich bringt). So haben wir uns also nett unterhalten und sind nach weniger als dreissig Minuten wieder auseinander gegangen.

Die letzten Wochen im neuen Jahr lasse ich dann auch ruhig angehen. Ich muss noch jede Menge Stunden abbauen und nehme immer mal einen Tag zwischendurch frei. So auch morgen wieder und am Freitag. Daran könnte ich mich glatt gewöhnen.

Lediglich die Bauarbeiten daheim laufen noch etwas unrund, aber auch da zeichnet sich nun für die meisten Probleme eine Lösung ab und ich hoffe, dass das Haus am Schluss noch steht und alle Anschlüsse dort sind, wo sie hingehören. Bis auf die Telefonleitung, da sich der Provider standhaft weigert, die 35 Meter unterirdisch in die gerade installierten Kanäle zu verlegen. Dann bleibt die "Wäscheleine" über der Strasse eben da, hat ja auch was Romantisches ...


Mittwoch, 4. Dezember 2019

Flohtaxi

Wer Tiere hat, muss mit allem rechnen, erst recht, wenn sie auch nach draussen dürfen.

Unser zugelaufener Kater fiel in den letzten Tagen dadurch auf, dass er oft den Kopf schüttelte, das rechte Ohr abknickte und sich dort kratzte. Daher lautete unser Verdacht: Parasiten! Wir haben also den Kamm-Test gemacht: Mit einem Flohkamm durchs Fell gestrichen, den Inhalt des Kamms auf ein weisses Blatt Papier gegeben und mit feuchten Fingern zerdrückt. Das Ergebnis bestätigte den Verdacht, denn die schwarzen Krümelchen färbten sich rot - er hat Flöhe!

Wir fanden noch ein Spot-On daheim, dass wir ihm sofort verabreicht haben, und schon am nächsten Tag schien es ihm besser zu gehen. Aber für uns fängt die Arbeit nun erst an: Bett neu beziehen, Staub saugen, alle Decken und Kissen reinigen, am besten bei 60 Grad waschen, und die anderen Katzen im Auge behalten.

Den Kindern haben wir gar nichts erzählt, weil vor allem der Sohn sonst sofort in Panik verfallen wäre und Todesängste ausgestanden hätte. Es ist schon so, dass Katzenflöhe auch auf den Menschen gehen, wenn sie nichts Besseres finden, aber in der Regel werden sie nur durch ihre Bisse lästig. Krankheiten oder andere Parasiten übertragen sie dabei nur noch selten.

Darauf ankommen lassen muss man es natürlich nicht, also müssen nach und nach alle Schlafplätze der Fellnasen von den Mistviechern befreit werden. Die können nämlich bis zu einem Jahr überleben. Und nur fünf Prozent sind ausgewachsen, der Rest sind Eier und Larven. Das möchte man sich gar nicht genauer vorstellen ...

Mittwoch, 27. November 2019

Genuss

Man hat es als Teenager schon nicht leicht. Der Körper verändert sich, die ganze Welt um einen herum schaut "plötzlich" anders aus. Damit muss man erst einmal umgehen können.

Und dann kommen noch die Veranlagungen und Gene dazu. In dieser Beziehung scheint Rosalies Sohn so Einiges von seinem Vater mitbekommen zu haben, was nicht zu seinem Vorteil ist. Allem voran die Hektik und Ungeduld. Mal innehalten und etwas in Ruhe ansehen oder gar geniessen? Ausgeschlossen. Wunderbares Beispiel sind Zoobesuche. Auch nur 30 Sekunden vor einem Gehege stehen bleiben? Unvorstellbar. "Chommit, chommit" ist ein Running Gag bei uns. Kaum sind wir bei einem Käfig angekommen, rennt das Kind schon weiter zur nächsten Attraktion. Ein Tier beobachten oder genauer anschauen? Kostet viel zu viel Zeit ...

Daheim kann man sich auch nur im Dauerlauf vom Kinderzimmer zum WC oder von der Haustür zum Kinderzimmer bewegen. Essen ist eine Pflichtübung und muss im Eiltempo erledigt werden, und wenn noch der letzte Bissen im Munde steckt, springt man schon auf und stellt hektisch noch schnell den Teller in die Spüle. Gläser werden stets in einem Zug geleert, und nur, wenn wir drei Mal darauf hinweisen, kann man bei einem Glas Wein vielleicht mal eine Ausnahme machen.

Dieses "Kind" (18) kann einfach nichts im Leben geniessen, ist ständig getrieben, unruhig, hektisch. Wir haben uns schon vorgestellt, wie wohl ein Candlelight-Dinner mit der Freundin ablaufen würde oder gar ein intimes Beisammensein ... Ob das der Grund ist, warum die erste halbwegs "ernste" Beziehung nicht so recht vom Fleck kommt, wissen wir nicht, aber möglich wäre es sicher.

Kann man lernen, die kleinen Dinge im Leben zu geniessen und nicht immer nur getrieben zu sein? Braucht es dafür Reife und Erfahrung oder klappt das womöglich nie? Vielleicht hilft die richtige Freundin, ihn ein wenig zu erden? An der Intelligenz mangelt es ganz sicher nicht, aber der Alltag braucht halt mehr als das. "Schnell, schnell" ist da kein gutes Überlebens-Motto.

Dienstag, 26. November 2019

Dem Ingenieur ist nichts zu schwör

Bereits vor Wochen hatte ich hier unsere Bedenken hinsichtlich der anstehenden Tiefbauarbeiten vor dem Haus geschildert. Inzwischen ist es fast so schlimm wie befürchtet.

Das liegt im Wesentlichen am Ingenieur-Büro, dass die Planung und Leitung übernommen hat. Das Baugeschehen läuft absolut planlos, die Anwohner werden nicht informiert, die rechte Hand weiss nicht, was die linke macht. Wir fragen uns besorgt, wie so ein Büro überhaupt überleben kann.

Dank unserer Webcam im Garten konnte ich gestern sehen, dass sich Bauarbeiter an der Kellertür zu schaffen machten, die zum Glück verschlossen war. Ohne uns vorher zu fragen! Ganz plötzlich hat man sich nämlich entschlossen, nun die Kernbohrung durchzuführen, denn unser Haus soll einen neuen Anschluss für Wasser, Strom und Telefon im Keller bekommen.

Es wäre vielleicht hilfreich gewesen, uns vorher zu informieren? Schliesslich hat man ein riesiges Loch vor dem Eingang gegraben, sodass wir nicht einmal das Haus betreten konnten, bevor ein Steg auf das Loch gelegt wurde.

Rosalie hat nun heute kurzerhand frei genommen, um vor Ort zu sein, bevor sie am Ende noch das ganze Haus abreissen ... Irgendwann soll dann auch der Stromanschluss umgeschaltet werden, wann weiss niemand. Ach ja, und ob und wann die Telefonleitung in die Erde verlegt wird, ist auch offen. Der Mann vom Provider, der uns vor einigen Wochen besucht hatte, meinte, es sei gar nicht geplant, die rund 30 Meter Überlandleitung in die Erde zu verlegen. Dagegen sagte der Bauführer neulich, der zugehörige Mast komme in jedem Fall weg. Und dann - hält jemand das Kabel rund um die Uhr fest oder wie?

Wer baut, kann was erleben, das trifft auch in diesem Fall ohne Abstriche zu. Es bleibt zu hoffen, dass am Ende alles doch noch an seinem Platz ist und auch funktioniert. Nicht, dass das Wasser aus den Steckdosen kommt und der Strom über WLAN ... oder so ähnlich. ;-)