Freitag, 31. März 2017

Frei-Tag

Es ist wieder so weit - mein Superfreitag ist dran, ich hab frei! Was für ein wundervolles Stück Lebensqualität.

Und was stellt man an so einem schönen, frühsommerlichen Tag an? Unten warten Berge von Papier auf Rosalie, die für die Scheidung durchgesehen werden müssen. Eigentlich ist keine Zeit zum Chillen. Sicher, Papier ist geduldig, aber der Leidensdruck steigt mit jedem Tag. Und es gibt einige Fristen bei Gericht, die einzuhalten sind. Also werden wir wohl nicht umhin kommen, nach einem gemütlichen Frühstück und ein paar Erledigungen in der Stadt (z. B. Müll entsorgen - wie schön!) das Wohnzimmer zum Büro zu machen und den Tag mit Zahlen und Stellungnahmen zu verbringen.

Ein kleines Highlight wartet heute Abend noch, auf das ich gespannt bin. Davon aber ein anderes Mal mehr ...

Zumindest die Katzen, die den Garten besuchen, machen es richtig:
Stillleben mit Katze

Donnerstag, 30. März 2017

Wie lange noch?

Je länger dieser Scheidungskampf bei Rosalie dauert, desto mehr bewundere ich sie für ihre Ausdauer. Das wurde mir gestern erst wieder bewusst, als sie von dem aktuellen Schriftwechsel zwischen den beiden Parteien berichtete. Ich war zu diesem Zeitpunkt im Büro und merkte sofort, wie mein Puls in die Höhe ging, samt Adrenalinausstoss und Schweissausbruch. Und das schon als nicht direkt Beteiligter!

Wenn man mit offensichtlichen Lügen konfrontiert wird, die im Freundeskreis verbreitet werden, wenn man um jeden Rappen kämpfen muss, der einem eigentlich per Gesetz und Beschluss zusteht, und zeitgleich der Gatte das Geld mit beiden Händen ausgibt, und wenn dann noch die Kinder in die Schusslinie geraten - das kostet unheimlich viel Kraft. Rosalie ist gefordert, immer wieder nach Argumenten zu suchen, ohne allzu emotional zu werden, obwohl sie innerlich kocht, immer wieder daran zu glauben, dass die Gerechtigkeit siegen wird, und sich immer wieder zu motivieren, überhaupt weiter für ihr gutes Recht zu kämpfen ...

Ich helfe, so gut ich kann, erwarte sie mit einem Glas Wein schon auf dem Parkplatz vor dem Haus, versuche, ihr Mut zu machen, Argumente zu sammeln und sie darin zu bestärken, dass sie keinesfalls die Böse in diesem "Spiel" ist, wie es der künftige Ex so gern darstellt.

Anstatt die letzten Sonnenstrahlen des Frühlingstages zu geniessen, sass meine Liebste nach Feierabend noch bis halb elf in der Küche am Tisch und schrieb ihre Antworten auf die Frechheiten des Noch-Gatten. Solange er nicht an einer fairen Lösung interessiert ist, wird das wohl noch Monate so weitergehen ...


Mittwoch, 29. März 2017

Die lieben Kollegen (7)

Ich hab mich hier schon öfter über Zusammenarbeit und Verlässlichkeit im Team ausgelassen. Das aktuelle Beispiel dieser Woche zeigt mal wieder, dass der Ärger meines Chef leider nur zu berechtigt ist.

Mein junger Kollege hatte sich den Montagvormittag frei genommen, weil er etwas Privates erledigen wollte. Allerdings war er um 12 Uhr noch immer nicht da. Kurz darauf kam ein Mail, es würde sich bei ihm alles verzögern und er könne frühestens 14 Uhr im Büro sein. Doch das würde sich ja kaum lohnen, da er um 16 Uhr schon wieder los müsse. Also hat mein Chef ihm spontan den ganzen Tag frei gegeben.

Gestern Morgen kam um 8 Uhr ein Mail, er wäre krank. Er (ein Tamile!) hätte das indische Essen am Vorabend nicht vertragen ... Ohne Worte, das ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Mein Chef wäre fast explodiert, als er die Nachricht las. Damit war ich also den zweiten Tag allein im Team.

Und da er mittwochs sowieso immer frei hat, weil er ab Mittag zur Schule geht, fehlt er nun drei Tage am Stück. All seine offenen Aufgaben bleiben an mir hängen, und da er nie etwas dokumentiert, habe ich keine Ahnung, wie der aktuelle Stand ist, und kann mich bei jedem Fall erst einmal durchfragen.

SO macht TEAM-Arbeit wirklich keinen Spass.

Dienstag, 28. März 2017

Ich bin wieder komplett

Nach mehr als einem Monat und insgesamt sechs Besuchen im Shop des Providers habe ich nun endlich mein Handy zurück! Das Wichtigste: es funktioniert!

Etwas skeptisch bin ich trotzdem. Mein Telefon war jetzt zum dritten Mal wegen des selben Fehlers zur Reparatur eingeschickt worden, und eigentlich hatte man mir zugesagt, dass ich diesmal definitiv ein neues Gerät erhalten würde. Diese Aussage war allerdings - wie so viele in den letzten Wochen - falsch.

Der Mitarbeiter vor Ort hat mir gestern erklärt, dass Samsung sehr streng ist, wenn es um den Austausch des kompletten Gerätes geht. Stattdessen wird so lange herum repariert, bis das Handy irgendwie dann doch wieder funktioniert. In meinem Fall wurden dafür so gut wie alle Einzelteile ersetzt - selbst das Display und der Home-Button wurden ausgetauscht. Somit habe ich im Grunde ein ganz neues Gerät, zusammengesetzt von Hand aus diversen Einzelteilen. Wie sich das rechnen soll, wenn man noch die in der Schweiz besonder teure Arbeitszeit berücksichtigt, kann ich mir nicht erklären.

Meine Sorge ist nur, dass die Qualität des Gesamtpakets, wie die Wasserdichtigkeit, gelitten haben könnte. Aber zumindest tritt der ursprüngliche Fehler nicht mehr auf und ich habe wieder ein "gesundes" Smartphone (ausserdem wird es jetzt sommerlich, da brauche ich keinen Handwärmer mehr). Nach über einem Monat und drei Reparaturen. Das ist ja mal eine Leistung!


Montag, 27. März 2017

Mutter

Irgendwie hat ja jeder sein Päckchen im Leben zu tragen, und den meisten Menschen wird das bereits im Kindesalter geschnürt. Genau so geht es mir auch.

Ich war 12, als meine Mutter von einem Tag zum anderen "verschwand". Sie liess meinen Vater und mich allein, ohne ein Wort. Der Westen lockte, der Reichtum, das schöne Leben. Als ich eines Tages nach Hause kam, war die Wohnung voll mit Menschen und Medizinern. Mein Papa war zusammen gebrochen und musste anschliessend acht Wochen im Krankenhaus verbringen. Ich suchte ein paar Sachen zusammen und zog für diese Zeit zu meiner Grosstante. Von jetzt auf gleich waren sowohl Vater als auch Mutter nicht mehr erreichbar. Ein Albtraum.

Zum Glück durfte ich nach ein paar Tagen meinen Vater täglich nach der Schule besuchen, das machte es etwas erträglicher, aber ihn wie ein Häufchen Elend im Krankenhaus zu sehen, ist für einen 12jährigen verstörend. Ich hatte grosse Mühe mit mir und meinem Leben in dieser Zeit.

Nach rund zwei Monaten konnte ich dann endlich mit meinem Vater wieder nach Hause. Er lernte in dieser Zeit im Krankenhaus seine Frau, also meine spätere Stiefmutter kennen. Noch so ein Schicksalsschlag für mich, denn wir haben uns gehasst. Aber das ist eine andere Geschichte ...

Meine Mutter sah ich dann etwa drei Jahre später wieder. Wir trafen uns bei ihren neuen Schwiegereltern, wo ich ein paar Tage verbrachte. Dort lernte ich auch meinen Halbbruder kennen, denn sie hatte von ihrem neuen Mann noch ein (von Geburt an behindertes) Kind bekommen. Schon zu diesem Zeitpunkt war meine Mutter für mich mehr Bekannte als Verwandte, alles fühlte sich fremd an.

Während mein Vater ein paar Jahre später heiratete und sich das Verhältnis zu meiner Stiefmutter zumindest normalisierte, starb der neue Mann meiner Mutter und sie war plötzlich mit ihrem behinderten Kind allein. Das war nun für sie der wohl grösste Schicksalsschlag. Sie hatte seit vielen Jahren nicht mehr gearbeitet und lebte fortan von den Ersparnissen ihres verstorbenen Gatten.

Und so kehrten sich mit der Zeit die Verhältnisse um - meinem Vater ging es finanziell immer besser, meiner Mutter immer schlechter. Dazu kam ihre Hypochondrie, sodass sie vor lauter Angst, unterwegs krank zu werden, auch ihren Enkel, also meinen Sohn, seit der Einschulung nie wieder gesehen hat.

Auch wir haben uns nach 14 Jahren im letzten Oktober zum ersten Mal wieder getroffen. Gesehen habe ich eine verarmte, alte Frau, die sich nicht einmal einen Restaurant-Besuch leisten kann, mit Mühe das Geld für das Nötigste zusammen kratzt, und mit ihrem Sohn, der keine Arbeit hat, tagein tagaus zu Hause sitzt. Offenbar gibt es auch keine Freunde oder Bekannte in ihrem Umfeld. Aus dem Luxusleben vor dreissig Jahren wurde ein Leben am Existenzminimum.

Im nächsten Monat wird sie 75. Es wird ein einsamer und trauriger Geburtstag werden.


Freitag, 24. März 2017

Freundschaften

Gestern Abend beim Essen sprach ich mit meiner Liebsten über Freundschaften. Rosalie hatte sich gerade einer Schein-Freundschaft "entledigt" und war verärgert ...

Was aber zeichnet denn eine "richtige" Freundschaft aus, und hab ich eigentlich welche?

Mein ganzes Leben lang hatte ich schon immer mehr Kontakt zu Frauen als zu Männern. Das schliesst den Bereich Freundschaften ein. Eine klassische Männerfreundschaft gab es in meinem Leben nie. Ob ich damit etwas verpasse? Ich weiss es nicht, und ich weiss auch nicht, ob mir mit den wenigen Personen, die ich als Freunde bezeichnen würde, etwas fehlt.

Natürlich macht es ohnehin nicht die Masse, sondern wirklich die Klasse, aber wenn man die Personen, die man als wahre Freunde ansieht, zum Teil nur alle paar Monate oder gar Jahre sieht - ist das dann tatsächlich eine Freundschaft?

Ich denke schon, denn wenn wir uns dann wirklich mal sehen oder zumindest sprechen, ist es immer so, als wäre der letzte Kontakt gestern gewesen. Alles ist vertraut, es gibt keine Hemmungen, etwas zu erzählen und es tut auch gut. Und auch wenn man so selten Kontakt hat, weiss ich doch, dass ich im "Ernstfall" auf sie zählen kann. Das gilt umgekehrt natürlich genauso.

Wenn man Freunde vom anderen Geschlecht hat, kommt meist auch das Thema Se* irgendwann einmal ins Spiel. Wenn es dann brenzlig wird, muss man sich entscheiden. Bei einer der Freundinnen, die ich seit der Schulzeit kenne, haben wir das sehr schnell getan. Ob es uns vor etwas bewahrt oder etwas verwehrt hat, lässt sich nicht sagen. Es spielt aber für mich auch keine Rolle. Viel spannender ist, dass wir uns schon mehrfach über Jahre durch verschiedene Umstände aus den Augen verloren hatten und uns doch immer wieder fanden. Dass oft so viel Zeit dazwischen lag, merkte man nur daran, dass es so viel zu erzählen gab. Die Vertrautheit aber war jedes Mal sofort wieder da.

Bei E. war es bekanntermassen anders (diese lange Geschichte steht in meinem alten Blog). Wir hatten zuerst eine Beziehung, und nach einem kurzen, heftigen Ende wurde daraus eine Freundschaft. Auch das kann also funktionieren, obwohl es wohl eher selten ist.

Die Chance auf eine Männerfreundschaft hatte ich nie. Es ist mir niemand über den Weg gelaufen, der dafür in Frage gekommen wäre. Man kann ja nicht danach suchen, aber ich hab auch nie jemanden kennen gelernt, dem ich gern mein Innerstes offenbart hätte. In der Schule sass ich neben einem Jungen. Wir waren ein super gutes Team, aber ein Freund war er nie. Seit der Trennung von meiner Frau treffe ich mich regelmässig mit dem Man der besten Freundin meiner Ex. Aber ich würde nie auf die Idee kommen, mit ihm über meine Probleme zu sprechen. Unsere Unterhaltungen bleiben immer nur an der Oberfläche, und nach einem guten Essen und zwei, drei Gläsern Bier geht uns dann meist auch der Gesprächsstoff aus.

Es wäre wohl fast ein Wunder, wenn sich jetzt in meiner neuen Heimat in der Richtung noch etwas entwickeln würde. Aber ich vermisse auch nichts. Alles ist gut so, wie es ist, und ich hatte in meinem Leben fast nie das Gefühl, allein zu sein. Das ist doch schon eine Menge wert.


Donnerstag, 23. März 2017

Die lieben Kollegen (6)

Ich hab lange nichts mehr von meinen Kollegen erzählt. Gestern Abend waren zum ersten Mal fast alle zusammen bei einem Feierabend-Bier, nur die üblichen Verdächtigen fehlten - die beiden jungen Kollegen, die auch ständig meinem Chef Anlass zum Ärgern geben.

Das war auch am Tag zuvor in der Teambesprechung wieder der Fall. Offenbar war die Kritik mal wieder zu viel für den einen, sodass er sich gestern krank gemeldet hat. Und das hatte zur Folge, dass sich der zweite Kollege trotz vorheriger Zusage dann auch wieder fürs Bier abgemeldet hat.

Die beiden jungen Männer sind leider eine gewisse Belastung für unser kleines Team. Ich spüre das auch selbst, wenn ich im Büro bin. Ohne die beiden ist die Stimmung im Team besser und aufgelockerter. Insbesondere einer der Kollegen meidet mich zudem wie der Teufel das Weihwasser und würde mich nie von sich aus ansprechen. Ob er nun Angst hat vor mir oder mich als Konkurrenz sieht - keine Ahnung. Beides wäre albern und kindisch.

Dafür war der Abend gestern im Herzen von Bern sehr angenehm. Ich konnte zwar nur zwei kleine Bier trinken (Auto), aber ich brauche auch keinen Alkohol, um mich zu amüsieren. Ausserdem hatte man es sowieso auf mich "abgesehen": Genüsslich stellten meine Kollegen fest, dass ich mit Abstand der Älteste im Team bin. Der nächste in der Rangliste ist drei Jahre jünger, der jüngste von allen ist ganze 27 Jahre später geboren als ich.

Du meine Güte - ich werde wohl wirklich alt! War es nicht gerade gestern, dass ich als junger Kollege in Teilzeit während des Studiums jobbte? :)) Das soll aber nicht heissen, dass ich mich grämen würde über mein Alter. Ganz im Gegenteil, ich bin froh über die Erfahrungen, die ich schon machen konnte und die mir im Alltag nützlich sind. Nur die kleinen Gebrechen, die sich immer mal wieder zeigen, wären durchaus entbehrlich. Aber es ist nun einmal so, dass man das Eine nicht ohne das Andere bekommt. Und solange ich noch ohne Hilfsmittel (bis auf eine Brille beim Autofahren) durchs Leben komme, kann ich zufrieden sein.

Mittwoch, 22. März 2017

Was kann ich für Sie tun?

Wie berichtet, sind wir seit ein paar Wochen im Besitz der Domain unseres Dorfes, da es, zumindest verwaltungstechnisch, nicht mehr eigenständig existiert. Genau das haben wir auch im Text auf der Homepage erwähnt und darauf hingewiesen, dass man sich für offizielle Informationen doch bitte an die neue Grossgemeinde und deren Website wenden solle.

Offenbar haben es einige Mitmenschen im Dorf nicht ganz so mit dem Lesen. Am Freitag erreichte uns das erste Mail unter der neuen Adresse, und es war - eine Anfrage an die Verwaltung! Wir sassen gerade im Zug Richtung Zürich, als wir die Nachricht bekamen mit der Frage, an wen man sich wenden müsse, um seinen Partner im Ort anzumelden. Sie hätte dazu auf der Homepage nichts gefunden ...

In dem Moment musste ich lachen, aber im Nachhinein ist es mehr als traurig, dass uns solche Mails geschrieben werden, und es unterstreicht meine These aus diesem Post, dass viele Menschen völlig apathisch sind und gar nicht mitbekommen, was um sie herum passiert. Im Vorfeld der Fusion gab es Info-Material, Gemeindeversammlungen, Artikel in Zeitungen und sogar eine Abstimmung. Hat die Dame das alles verschlafen, verdrängt oder vergessen?

Wir sind ja nette Menschen, also haben wir ganz kurz und sachlich darauf hingewiesen, dass wir keinesfalls die Gemeinde sind, es die Verwaltung im Dorf nicht mehr gebe und sie sich nun im neuen Hauptort anmelden müsse (was ohne Auto eine halbe Weltreise ist).

Lebt es sich eigentlich besser, wenn man so naiv und ignorant durch die Welt geht?


Dienstag, 21. März 2017

Wie bitte? Oder: Der Kunde ist immer der Dumme (2)

Kennt Ihr noch aus alter Zeit die Sendung "Wie bitte?", die viele Jahre auf RTL lief? Sie zeigte auf satirische Weise Fälle, bei denen Kunden über den Tisch gezogen oder vera*scht wurden. Man war hin- und hergerissen zwischen Lachen und Weinen, wenn man solche Szenen sah. Service-Wüste Deutschland in Reinkultur!

Genau so einen Fall erlebe ich gerade mit meinem Handy, allerdings in der Schweiz. Bereits hier habe ich ja berichtet, was mir letzte Woche widerfahren ist. Gestern Vormittag kam nun das SMS, dass die Reparatur (also der zweite Versuch) durchgeführt sei und ich das Handy abholen könne.

Ich war schon skeptisch, als ich mich auf den Weg machte ... Vor Ort im Laden unterliess ich diesmal den Fehler, das Leih-Handy zurück zu setzen, bevor ich mein eigenes in den Händen hielt. Zu Recht, wie sich heraus stellte! Der Berater brachte das Gerät und gleich zu Anfang schalteten wir es einfach nur ein. Bereits nach 15 Sekunden war mir alles klar. :( Ich bat also den Angestellten, das Handy doch mal zu berühren und mir zu sagen, ob DAS normal sei. Das konnte er natürlich nicht bestätigen.

Angeblich sei diesmal das komplette Innenleben ausgestauscht worden. Wenn das stimmen sollte, frage ich mich, ob das ein Serienfehler ist oder welche Komponente denn noch schuld an der Erhitzung sein könnte. In den letzten Wochen wurde ich schon fast schizophren, weil ich mich ständig fragte, ob das vielleicht doch normal sei mit der starken Erwärmung. Aber wenn der Sohn von Rosalie eine Stunde lang auf dem gleichartigen Gerät spielt und dabei so gut wie nichts merkt, kann es wohl kaum richtig sein, dass ich nach dem Aufruf einer Webseite ein Heizgerät in den Händen halte ...

Die entscheidende Frage war nun: Was jetzt? Der arme Kundenberater meinte, es gebe zwei Möglichkeiten. Entweder er würde es noch ein weiteres Mal einschicken mit dem Hinweis, was genau schon alles gemacht worden sei, oder ich solle doch wegen eines Austauschs direkt mit Samsung Kontakt aufnehmen, weil man als Provider da nichts tun könne.

Ich fand diese Aussage etwas eigenartig, aber brav, wie ich bin, nahm ich mein kaputtes und das Leih-Handy und ging wieder zurück ins Büro. Dann rief ich Samsung an. Die kurze und knappe Antwort der Hotline: Ich könne das Gerät ja gern einsenden, aber wenn es um einen Austausch gehe, wäre doch immer der Händler zuständig und nicht der Hersteller!

Das sass. Ich musste mich kurz sammeln, dann rief ich die Hotline meines Providers an. Ich schilderte den Fall, und dort war man mit mir einer Meinung, dass doch gefälligst der Shop sich zu kümmern habe und man mir ein neues Handy geben müsse (zumindest im Sinne des Kunden, denn genau wie in Deutschland sind drei Reparaturversuche im Rahmen der Gewährleistung zulässig).

Also wieder zurück zum Shop. Zum insgesamt vierten Mal. Diesmal fragte ich direkt nach einem Vorgesetzten. Der Chef sei erst morgen wieder da, sagte man mir. Aber ich liess mich nicht abwimmeln und ging zu dem Berater, mit dem ich schon eine Stunde zuvor gesprochen hatte. Der "zauberte" dann doch noch eine Stellvertreterin aus dem Hut, die er gern fragen würde.

Okay. Ich wartete. Und wartete. Dann kam er zurück, an seinem Blick konnte ich nicht ablesen, welche Lösung er mir anbieten würde. Als er dann anfing, von einer weiteren Reparatur zu reden, beschleunigte sich schon mein Puls. Aber die Idee war, dass dies nur ein Proforma-Auftrag sein solle und man vor Ort einen Totalschaden bescheinigen würde. Und im Anschluss daran würde ich direkt ein neues Gerät erhalten. Heureka!

Da das ganze Prozedere eine Weile dauern würde, schlug man mir vor, doch nach Feierabend vorbei zu kommen, um das nagelneue Gerät abzuholen. Gesagt, getan.

Kurz vor Feierabend klingelte mein Leih-Handy, der Shop wollte mich erreichen. Leider konnte ich das Gespräch nicht annehmen, da ich beschäftigt war, und zurückrufen konnte man die Nummer nicht. Also trabte ich nach Dienstschluss wieder in den Laden, nun schon wieder mit einem mulmigen Gefühl.

"Mein" Berater kam auf mich zu und meinte gleich, wir müssten einen anderen Weg gehen ... Man könne leider das Telefon doch nicht direkt tauschen, denn drei Reparaturen sehe das Gesetz vor, und die müssten von der Zentrale durchgeführt werden. Man hätte aber mit dem Repair-Center vereinbart, dass das Gerät unmittelbar ausgetauscht werden solle und keine weitere Reparatur durchgeführt werden würde.

Abgesehen davon, dass ich das erst glaube, wenn es soweit ist, bedeutet das nun also wieder zwei Wochen Wartezeit, bis das (vielleicht neue) Gerät angekommen ist. Unglaublich, was man sich dem Kunden gegenüber erlaubt, und eigentlich sollte es einen dazu bringen, den Anbieter zu wechseln. Nur leider ist es vermutlich überall das Selbe ...

Ich war also gestern drei Mal umsonst in diesem Laden und warte nun wieder zwei Wochen mit meinem Ersatzhandy darauf, ein funktionierendes eigenes Telefon zu bekommen, für das ich mal viel Geld bezahlt habe.

To be continued ...

Montag, 20. März 2017

Die letzte Zahlung

Nun ist sie da, die letzte Steuererklärung aus Deutschland. Wie erwartet, muss ich Steuern nachzahlen, aber immerhin nicht ganz so viel wie befürchtet. Und danach ist das Kapitel dann auch endgültig abgeschlossen.

Ganz ohne deutsche Behörden geht es aber trotzdem nicht. Schliesslich darf ich noch an den Bundestagswahlen teilnehmen, doch dafür muss ich mich als sogenannter "Auslandsdeutscher" erst ins Wählerverzeichnis eintragen lassen. So will es der Bundeswahlleiter. Also wieder mal Formulare ausfüllen, wie schön! :) Aber diese eine Wahl, die einzige, an der ich derzeit überhaupt teilnehmen darf, möchte ich mir nicht nehmen lassen, auch wenn ich in dem Land nicht mehr lebe.

Dorthin möchte ich nur noch als Tourist zurückkehren. Rosalie und ich suchen derzeit nach Terminen für einen weiteren Berlin-Besuch, aber es ist gar nicht so einfach, da die Flugpreise doch zum grossen Teil recht hoch sind. Und, ehrlich gesagt, haben wir keine Lust, mit easyJet von Genf nach Schönefeld zu fliegen, wo doch Bern-Tegel so bequem ist.

Dabei gäbe es noch einige Menschen, die ich gern wiedersehen würde. Letzte Woche erhielt ich ein Mail von meiner Klavierlehrerin! Wir haben uns etwa 30 Jahre lang nicht mehr gesehen und ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, nach ihr zu suchen, weil ich annahm, sie wäre schon verstorben. Aber dank Sta*frien*s hat sie mich gefunden und möchte sich gern mal mit mir treffen.

Als kleines Kind wollte ich gern Klavier spielen, später ging mir die Lust aus und ich musste nur durchhalten, weil ich es fürs Studium brauchte. Jeden Montag, wenn der Gang zur Klavierstunde anstand, hoffte ich, sie wäre vielleicht verhindert und ich könnte wieder gehen ... Leider kam das äusserst selten vor. :) Im Rückblick muss ich sagen, dass meine Lehrerin erstaunlich viel Geduld mit mir hatte, wo ich doch selten geübt und damit kaum Fortschritte gemacht habe. Ob sie sich daran noch erinnern kann?


Samstag, 18. März 2017

Wir haben den Frühling gesehen

Draußen ist heute ein Wetter zum Verkriechen, aber wir haben gestern den Frühling gesehen, wenn auch unter dem Hallendach. Ganz gemütlich gegen 10 Uhr brachen wir auf Richtung Zürich. Die Strecke, welche ich bis Ende Oktober jeden Sonntag zurücklegen musste, fuhren wir gestern freiwillig. Es war seltsam, wieder mit diesem Zug zu fahren, vorbei an den vielen Orten, deren Reihenfolge ich nach 3,5 Jahren auswendig wusste und genau sagen konnte, wie lange es von diesem oder jenem Punkt noch bis zur Ankunft dauern würde.

Gegen Mittag kamen wir an der Messe Zürich an - Giardina 2017! Es war das dritte Mal, dass ich mit Rosalie die Ausstellung besuchte, das erste Mal aber als "Einheimischer". Das Beeindruckendste an dieser Messe sind für mich die Schaugärten: Kleine Paradise aus Bäumen, Blumen, Teichen, Mauern, Wegen und Gartenhäuschen. Es ist kaum zu glauben, dass man solche kleinen Idyllen mit echten Pflanzen für die paar Tage Messe in so eine Halle zaubern kann - und das sich das für die Aussteller auch noch lohnt! Riesige Bäume und tonnenschwere Brunnen, die transportiert werden, Teiche, die angelegt, dicht gemacht und mit Wasser gefüllt werden müssen. Was für ein Aufwand!

Aber die Ergebnisse sind dann auch durchaus sehenswert und man bekommt Lust, so etwas im eigenen Garten auch realisieren zu wollen. Und darum geht es ja letztlich. Natürlich ist Vieles eine Preisfrage, aber man braucht schließlich noch Träume und Wünsche ...

Mit vielen Eindrücken und nach interessanten Gesprächen mit Ausstellern waren wir 12 Stunden später wieder zu Hause und ließen den Tag bei einem gemütlichen Glas Wein ausklingen.

Während ich jetzt auf dem Bett sitze und hinaus in den Landregen schaue, ist Rosalie schon unterwegs, um im Keller des Ex einmal mehr Unterlagen zu kopieren ...

Freitag, 17. März 2017

Trübe Aussichten

Was ist los bei den Meteorologen da "oben"? Warum produzieren die immer so ein Mistwetter am Wochenende? Die ganze Woche über, wenn man im Büro sitzen muss, ist es schön, und kaum kündigt sich der Samstag an, kommt der Regen:



Ich finde das nicht in Ordnung! Abgesehen davon - es gibt Theorien, die besagen, dass wir tatsächlich selbst schuld sind an den gefühlt immer schlechten Aussichten fürs Wochenende. Andere Artikel widerlegen das dann aber auch gleich wieder:

http://www.spektrum.de/news/wird-das-wetter-immer-am-wochenende-schlecht/1257407
https://www.welt.de/wissenschaft/article1138014/An-Wochenenden-ist-das-Wetter-schlechter.htm

Wie dem auch sei, an diesem Wochenende wird es keine Gelegenheit zum Angrillen geben, jedenfalls nicht hier. Zuvor haben wir trotzdem noch einen schönen Tag, denn Rosalie und ich fahren nachher gemütlich mit dem Zug Richtung Zürich, werden uns auf der Giardina inspirieren lassen und ein paar schöne Stunden in wundervoll gestalteten Gärten verbringen.

Der Frühling kann kommen!


Donnerstag, 16. März 2017

Beifall, Shitstorm oder Apathie?

Das Dorf, in dem wir seit dem letzten Jahr wohnen, hat viel von den Klischees, die man immer mal wieder hört, nicht nur in der Schweiz. Das halbe Dorf ist verwandt und verschwägert, es wird gehetzt und getratscht. Leider begegnet uns auch immer wieder Desinteresse, wenn es um den Erhalt des Dorfes und seiner historischen Merkmale geht.

Nachdem ich vor rund einem Monat die Domain des Ortes gekauft habe, sind wir vor einer Woche zu Phase zwei übergegangen und haben einen kurzen Text online gestellt, in dem wir darüber aufklären, warum wir diese Site übernommen haben, und die Besucher auffordern, uns ihre Wünsche und Ideen für künftige Inhalte mitzuteilen. Ich habe mit allem gerechnet, auch damit, dass sich Leute darüber aufregen, wie ein zugereister Ausländer sich erdreisten kann, diese Seiten betreiben zu wollen.

Es finden zwar täglich einige Besucher auf die neue alte Homepage, die Resonanz ist bisher aber überschaubar: es gibt keine. Nun wurde auch noch in einer Tageszeitung darüber berichtet. Wer jetzt denkt, das sollte doch die Einwohner im Ort interessieren - ja, das dachten wir auch. Aber nicht einmal dann stiegen die Besucherzahlen signifikant an. Das mag zum Teil an der Altersstruktur der Einwohner liegen, aber sicher nicht nur ...

Es ist leider in unserer Zeit offenbar wirklich so, dass nur noch wenige Menschen über ihren Tellerrand, also ihr eigenes Grundstück hinweg schauen und sich auch für etwas mehr als sich selbst und die Familie interessieren. Wie schade.

Da der Aufwand, auch der finanzielle, sehr gering ist, werden wir die Startseite vorläufig mal so belassen und abwarten. Vielleicht tut sich ja mit der Zeit doch noch etwas, und wenn nicht - denn isch es äso! :)


Mittwoch, 15. März 2017

Die wundervolle Schweizer Schriftsprache

Folgende Meldung steht beispielhaft für eine Sprache, die manchmal wie aus alter Zeit tönt:

"Fahren in angetrunkenem Zustand

Ein alkoholisierter Lenker verliert die Herrschaft über sein Auto. Nachdem er am Strassenrand einen Stromschacht rammt überschlägt sich das Auto mehrfach.

Der Lenker und sein Mitfahrer werden bei diesem Unfall verletzt. Am Sonntag, 26. Februar 2017, um 0 Uhr 25 fuhr ein 40 - jähriger Autolenker von Düdingen in Richtung Freiburg. Beim Weiler St. Wolfgang verlor er, infolge seines physischen Zustandes, die Herrschaft über sein Fahrzeug.

Der Wagen kam rechts von der Strasse ab und rammte einen Stromschacht. Dabei machte das Auto einen zweifachen Überschlag und kam in der Wiese neben der Strasse zum Stehen.

Der Lenker und sein 30 - jähriger Beifahrer wurden bei diesem Unfall verletzt. Beide wurden per Ambulanz ins nächste Spital transportiert. Da das abbruchreife Auto erheblich Öl und Treibstoff verlor, wurden die Stützpunktfeuerwehr Düdingen und Spezialisten vom Amt für Umwelt aufgeboten, um die kontaminierte Erde zu entsorgen."

Quelle: http://www.polizei-schweiz.ch/ger_details_70885/Freiburg_FR_-_Fahren_in_angetrunkenem_Zustand.html

Ist das nicht schön!? :) Ausserdem mischen sich immer mal wieder Begriffe in den Alltag, die ich aus Deutschland überhaupt nicht kenne. Oder wisst Ihr (ohne nachzuschauen), was ein "Grossist" ist?

 

Dienstag, 14. März 2017

Teure Bussen

Falls deutsche Leser jetzt verwirrt sind: Es handelt sich im Titel nicht um Fahrzeuge. :) In der Schweiz gibt es ja kein "ß", daher sind "die Busse" und "die Busse" bei gleicher Schreibweise völlig verschiedene Aussagen.

In meinem Fall geht es um die Strafe, die womöglich auf mich zukommt. Endlich konnte ich mal ohne Stau durchfahren auf der Strasse, grüne Welle zum ersten Mal seit vier Monaten auf dem Weg ins Büro. So sehr ich mich gefreut habe, so sehr war ich erschrocken, als ich im Rückspiegel ein gelbes Blitzen sah. War da irgendwo ein Kasten versteckt?

Da ich unweit des Ereignisses meinen Stellplatz habe, ging ich zurück, um mir die fragliche Situation anzuschauen, und tatsächlich, rechts an einem Pfeiler hängt ein Blitzerkasten! In Deutschland fotografieren solche Dinger an Kreuzungen meist nur Rotsünder, ob das hier auch so ist oder mich der Schein doch nicht getrügt hat, werden die nächsten Wochen zeigen. Fakt ist: Es könnte teuer werden. Ich hatte etwa 60 km/h auf der Uhr. Abzüglich der gesetzlichen Toleranz von 5 km/h macht das 55. Und genau das wird "spannend", denn die Bussgelder in der Schweiz sind happig. In Deutschland wären für bis zu 10 km/h Überschreitung ja nur 15 Euro fällig. Hier aber sind die Strafen drastisch: Bis 5 km/h sind 40 Franken zu zahlen, ab 6 und bis 10 km/h schon 120 Franken!

Da kann die Freude über die grüne Welle schnell zur Trauerfeier werden. Seid also gewarnt, solltet Ihr mal mit dem Auto in der Schweiz unterwegs sein: Zügiges Fahren kann unangenehme Nebenwirkungen hervorrufen. Was in Deutschland eine Bagatelle ist, führt bei den Eidgenossen schnell zu einer handfesten Bestrafung. Selbst kleinste Vergehen sind teuer: So zahlt man bereits 40 Franken, wenn man ausserorts brutto (!) 6 km/h zu schnell ist. Fährt man also statt der erlaubten 80 km/h mit 86 km/h durch die Messstelle (was ja schnell mal, zum Beispiel beim Überholen, passieren kann), ist man nach Abzug der Toleranz 1 km/h zu schnell und wird zur Kasse gebeten ...

Ändern kann ich es jetzt nicht mehr, nur noch abwarten und den Briefkasten beobachten, und schon mal 120 Franken bereithalten für den worst case ...


Montag, 13. März 2017

Frisches Grün

Endlich - aufatmen, geniessen, Sonne tanken. Der Frühling ist da, und ich hoffe, er lässt sich nun nicht mehr vertreiben. Zwar mussten wir am Samstag noch ein wenig das Haus auf Vordermann bringen, aber gestern konnten wir dann auch ein bisschen Frühlingsluft schnuppern und die Terrasse vom Winter zurück erobern - nicht ohne ein Glas Wein, versteht sich.

Das sind dann die Momente, in denen man trotz zeitweiliger Zweifel, ob man das mit Haus und Garten wirklich alles richtig gemacht hat, das Fleckchen Erde geniessen kann, die Ruhe, die Natur, einfach alles. Nicht zu vergessen das erste frische Grün, das hier auf den Bildern in der Abendsonne leuchtet. Wenn man nach einem anstrengenden Tag hierher zurück nach Hause kommt, kann man sich ein wenig erden und einfach sein, den Fischen zuschauen oder einfach die Augen schliessen und dem Rauschen des Wassers lauschen ...

Freitag, 10. März 2017

Der Kunde ist immer der Dumme

Ich hatte ja am Dienstag berichtet, dass mein Handy nach dem Einschalten gern mal einer Kochplatte gleicht und ich es daher am Montag zur Reparatur beim Provider gebracht habe. Man war dort sehr zuvorkommend, und die Aussicht, in nur vier Tagen mein repariertes Gerät zurück zu bekommen, fand ich sehr kundenfreundlich. Doch das täuschte gewaltig.

Gestern Mittag erhielt ich eine SMS, dass mein Gerät abgeholt werden könne. Also nutzte ich die Mittagspause für einen Spaziergang zum Geschäft. Ein Azubi empfing mich freudig und ich teilte ihm mein Anliegen mit. Er ging nach hinten zum Service und dort sah ich ihn zwei Minuten lang mit einem Techniker diskutieren. Dann kam er - ohne Handy - zurück und meinte, das Handy sei gar nicht fertig, sondern es ginge um einen Kostenvoranschlag! Wie bitte? Ich hab doch noch Gewährleistung, das Gerät ist erst sieben Monate alt! Ich will und werde nichts bezahlen!

Der arme Azubi ging erneut nach hinten und diskutierte. Dann kam er wieder - dieses Mal mit Handy. Es sei ein Irrtum gewesen und mein Handy war in der falschen Kiste. Nun gut, kann passieren. Wir setzten mein Ersatzhandy zurück und schoben die SIM-Karte zurück in mein Handy. Während es startete, fragte ich, was denn gemacht worden sei. "Nur ein Reset", meinte der Azubi. Da schwante mir Böses ... Und richtig - kaum war mein eigenes Handy wenige Sekunden eingeschaltet, spürte ich schon wieder die Hitze aufsteigen, nicht nur im Telefon, auch in mir.

Etwas barsch bat ich den Azubi, doch mal anzufassen und mir zu erklären, wie man das eine "Reparatur" nennen könne und ob das nicht nach dem tollen Reset mal ausprobiert worden wäre. Schliesslich hätte ich am Dienstag explizit darauf hingewiesen, dass ich dergleichen schon gemacht und es nichts gebracht habe. Während ich mich echauffierte, wurde der arme Azubi immer kleiner, sodass ich mich genötigt fühlte, ihm zu sagen, dass er ja nichts dafür könne und es nicht persönlich nehmen solle.

Also ging er mit meinem Handy, das schon wieder Fieber bekommen hatte, erneut zum Techniker. Ich sah, dass der das Telefon kurz berührte ... Und DAS konnte man nicht vorher testen? Unglaublich. Nach kurzer Beratung kam der arme Azubi zurück und teilte mir mit, dass mein Handy nun zur Reparatur an die Zentrale gesandt werden müsse und dass dies zwei Wochen dauern werde.

Mit anderen Worten - SIM-Karte wieder raus aus meinem Handy und erneut in das gerade zurückgesetzte Ersatzgerät hinein. Immerhin habe ich inzwischen Übung im Wiederherstellen der Daten, und zum Glück ist das heutzutage dank Sicherung kein Hexenwerk mehr. Aber ärgerlich ist der Umstand, dass man offenbar der Meinung war, der Kunde sei doch nur zu dämlich für einen Reset und damit wäre alles erledigt. Was für eine Arroganz! In Deutschland hätte ich genau damit gerechnet und hatte die Hoffnung, hier in der Schweiz wäre es besser ...

Nun laufe ich also weitere 14 Tage mit einem perfekt funktionierenden Ersatzgerät herum. Damit kann ich leben. Allerdings habe ich jetzt auch WA wiederhergestellt, denn so lange möchte ich nicht auf die Nachrichten von meiner Liebsten während des Tages verzichten.

Schönes Wochenende!

Donnerstag, 9. März 2017

Vom Banausen zum Genießer

Bevor ich Rosalie kennen lernte, war Wein für mich ein Getränk, das ich zwar gern und lieber als Bier konsumierte, aber von Qualität, Traubensorten und Anbaugebieten hatte ich keine Ahnung. Nicht, dass ich Wein aus Tetrapacks getrunken hätte, aber eine Flasche, die deutlich mehr als fünf Euro kostet, wäre mir kaum ins Haus gekommen. Und Rotwein trank ich auch mal aus dem Kühlschrank ...

Das hat sich in den letzten vier Jahren drastisch geändert! Da meine Liebste in einem Weingebiet lebt, konnte ich mich dem Thema gar nicht entziehen. Und wenn ich früher fast ausschliesslich Rotwein getrunken habe, bevorzuge ich heute, zumindest in den wärmeren Jahreszeiten, doch eher den weissen. Wenn man sich dann mal etwas intensiver mit den verschiedenen Rebsorten, Anbaugebieten und Winzern beschäftigt und dazu die eine oder andere "dégustation de vins" mitmacht, bemerkt man im Laufe der Zeit durchaus gravierende Unterschiede, kann mit Begriffen wie Assemblage, Barrique, Abgang oder Tanninen durchaus etwas anfangen. Und man lernt die Qulität eines Weins und damit auch den zum Teil gerechtfertigten Preis zu schätzen.

Zum Glück haben Rosalie und ich einen ganz ähnlichen Geschmack, das macht den Weinkauf und und Weingenuss einfacher. :) Wir lieben im Sommer den Chasselas und im Winter einen Tempranillo aus Spanien. Es ist ein Genuss, am Abend auf der Terrasse im Korbstuhl mit einem Glas Wein zu sitzen. Bald ist es endlich wieder soweit. Santé!

Mittwoch, 8. März 2017

Musik, Bilder, Emotionen

Kennt Ihr das auch? Es gibt Musik, die geht einem durch und durch. Ganz plötzlich sind Bilder, Gedanken, Situationen aus der Vergangenheit fast greifbar.

Ich hab einige solcher Stücke, mit denen ich gewisse Momente assoziiere. Das neueste ist der alte Song der Beach Boys "Kokomo". Ich hab ihn im Blog schon mal verlinkt. Sobald ich die ersten Takte höre, bekomme ich eine Gänsehaut und bin in Gedanken mit Rosalie im Auto unterwegs zwischen den Floridy Keys bei strahlendem Sonnenschein und heissen Temperaturen. Dieses Lied lief damals im Radio, während wir unterwegs nach Miami waren. Der ganze Urlaub war ein einziger Traum, und das Lied steht als Symbol für diese unvergesslichen Wochen mit meinem Schatz.

Es gibt noch andere Musikstücke, zum Teil auch klassische, mit denen ich vor allem Kindheitserinnerungen verbinde. Manche Lieder waren im Gedächtnis verschüttet, um so intensiver fallen dann die Reaktionen aus, wenn ich sie plötzlich zufällig doch mal wieder höre.

Auch mit Gerüchen passiert mir das hin und wieder. So gibt es irgendein Reinigungsmittel, dass mich an die Supermärkte der Algarve erinnert, wenn dort gerade gewischt worden ist, oder ein Parfüm, bei dem ich das Bild einer Jugendfreundin vor mir sehe.

Schon verrückt, was da so alles im Kopf gespeichert ist.

Dienstag, 7. März 2017

Offline

Durch meinen Umzug in die Schweiz brauchte ich einen neuen Handyvertrag, und damit erhielt ich auch ein neues, schönes Smartphone.

Doch die Freude wehrte nicht lang. Zuerst funktionierte die so genannte Nachtuhr nicht mehr, und dann bemerkte ich immer öfter, dass das Telefon kochend heiss wird, sobald ich das Display einschaltete. Unabhängig davon, ob ich irgendetwas tat, stieg die Gerätetemperatur und der Akkustand sank fast minütlich. Nach zehn Minuten konnte man das Teil kaum noch anfassen. Nein, es ist kein Samsung Note 7 ...

Gestern hatte ich genug und marschierte zum Provider. Dort zeigte man sich sehr kundenfreundlich. Ich konnte mein Gerät zur Reparatur dort lassen und erhielt immerhin für die nächsten Tage ein Ersatzhandy. Ich bin zwar immer skeptisch, wenn so ein diffiziles Gerät geöffnet wird, in wiefern es anschliessend wirklich noch gut funktioniert (schon bei meinem Notebook habe ich da mal schlechte Erfahrungen machen müssen), und ausserdem graut mir vor der Neueinrichtung aller Apps, wenn ich es zurück bekomme, aber dafür hoffe ich zumindest, dass der Fehler dann nicht mehr auftritt.

Da es mühsam ist, für die nur (!) vier Tage, die man für die Reparatur veranschlagt hat, das WA-Profil zu migrieren, bin ich derzeit also auf diesem Wege nicht erreichbar. Fast wie in der Steinzeit! :D Nein, im Ernst, ausser von meiner Liebsten und meinem Papa erhalte ich ohnehin kaum Nachrichten, und es gibt ja noch SMS, Mail und Telefon. Und im Gegensatz zu meinem News-Junkie Rosalie hätte ich es für die paar Tage notfalls auch ohne Handy ausgehalten.



Montag, 6. März 2017

Zurück in der Zukunft

Vorbei ist er, der erste Besuch in der alten Welt seit meinem Umzug. Teilweise fühlte es sich an wie ein Flashback. Es gab Momente, in denen war ich gedanklich wieder im alten Leben, aber zumeist fühlte ich mich im Hier und Jetzt und war dankbar über die Gewissheit, dass ich die Stadt in einigen Tagen wieder verlassen kann.

Besonders schön war der Moment, an dem wir gemeinsam das Drehkreuz in Tegel passierten. In der Vergangenheit war das immer unser persönlicher "Tränenpalast", an dem ich vor dem Tor zurückbleiben musste und meiner Liebsten nur einen Handkuss hinterher schicken konnte. Das wird nun nicht mehr passieren, denn jetzt können wir immer zusammen die Heimreise antreten. So auch gestern.

Wir hatten einen recht ruhigen Flug mit unserem Lieblings-Flugbegleiter (bei der Airline gibt es nur wenige, und dieser smarte, vermutlich schwule Herr ist ein super sympathischer Typ), und 90 Minuten nach dem Abflug in Tegel setzten wir schon in Bern auf! Und weitere 50 Minuten später waren wir daheim. Genial!

Unser Flugzeug ist übrigens das kleine ganz rechts im Bild! :)

Nun hat uns der Alltag wieder, und gleich gestern Abend gab es für Rosalie wieder einen Grund, sich  über den Ex zu ärgern. Die Erholung hält leider nicht lange an ...

Sonntag, 5. März 2017

Frühling in Berlin

Das war er schon, der letzte Urlaubstag in Berlin. Die fünf Tage sind unglaublich schnell vergangen, vermutlich auch, weil wir viel unterwegs waren, auch gestern wieder.

Gestern zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite, und wir haben dieses "Angebot" (nach einem letzten kurzen Abstecher ins Einkaufs-Center) auch ausgiebig genutzt. Unser Weg führte uns zum Schloss Charlottenburg. Das Schloss selbst ist leider zum Teil eingerüstest, da die Fassade einen neuen Anstrich bekommt. Daher hier nur zwei Fotos aus der Ferne. Und der im Frühling wunderschöne Schlosspark wirkt zu dieser Jahreszeit leider noch ein wenig trostlos, aber trotzdem war es herrlich, die warme Luft und die Sonnenstrahlen zu spüren. Da wir gegen Mittag durch den Park spazierten, war es auch nicht all zu voll und man konnte die Ruhe (bis auf Sirenen und Motoren der Autos in der Nähe) wirklich genießen.



Nach zwei Stunden Park wurden wir hungrig. Obwohl Rosalie sich kaum vorstellen konnte, dass man  in Berlin um 15 Uhr ein Steak essen könne, fuhren wir in meine alte Heimat zu dem Steakhaus, das in den Jahren zu unserem Stammlokal geworden war, wann immer meine Liebste bei mir war. Zuvor liefen wir noch an meinem bisherigen Wohnort vorbei. Da mein Nachfolger alles, inklusive Vorhänge, übernommen hatte, sah es dort oben noch immer so aus, als würde ich  da wohnen, und doch fühlte es sich an wie aus einer anderen, längst vergangenen Zeit.

Nach einem überaus leckeren Steak stoppten wir noch im Supermarkt, um uns mit einigen Leckereien auszustatten, die in der Schweiz deutlich teurer oder gar nicht zu haben sind und fuhren dann für ein Stündchen zurück ins Hotel. Schließlich führte uns ein letzter Weg an diesem Tag noch einmal in ein gemütliches Restaurant, in dem wir den Tag mit einem Glas Wein abschlossen, sogar draussen sitzend.

So viel wie in Berlin sind wir lange nicht mehr gelaufen. Auch am Samstag waren es wieder über 15000 Schritte! Das war zumindest ein kleiner Ausgleich zu all den Schlemmereien während der letzten Tage. Um die Waage werde ich wohl vorerst einen großen Bogen machen ...

Heute Nachmittag geht es zurück in die Schweiz, zurück ins gruselige Wetter mit Regen und Sturm. Aber trotzdem freue ich mich auf unser Zuhause und bin nicht traurig, Berlin wieder verlassen zu müssen.


Samstag, 4. März 2017

Die Spezies Mann

Nach dem gruseligen Wetter am Donnerstag kehrte am gestrigen Freitag der Frühling in die Hauptstadt zurück und bescherte uns einen wunderschönen Sonnentag. Wir haben ihn genutzt und gleich nach dem (kleinen) Frühstück das Hotel verlassen. Nun ja, also ... zum Shoppen. :) Ein bisschen zumindest. Die Verlockungen im preiswerten Deutschland sind einfach groß ...

Während ich mich dann am Nachmittag für knapp zwei Stunden verabeschiedete, um einen alten Bekannten zu treffen, schlenderte Rosalie durch das KaDeWe, um später festzustellen, dass der ganze Laden einfach viel zu groß ist und man förmlich erschlagen wird von dem riesigen Angebot. So kam sie diesmal ohne eine einzige Einkaufstüte zurück.

Vor unserem Abendtermin ging es erst einmal wieder zurück ins Hotel, vorbei an Gedächtniskirche und dem traditionellen Kaffee Kranzler.

Nach kurzer Verschnaufpause machten wir uns auf den Weg zum Admiralspalast, dem früheren "Metropol". Ich hatte meiner Liebsten zum vierten Jahrestag Karten für "Cavewoman" geschenkt. Ein Stück, das schon viele Jahre als Antwort auf "Caveman" in Deutschland, Österreich und wohl auch der Schweiz aufgeführt wird und die (kleinen) Macken der Männer auf die Schippe nimmt. Natürlich voller Klischees, natürlich völlig überzeichnet (und ich hab mich so gaaaar nicht wiedererkannt!!). Aber es war lustig, zumal dieses Ein-Personen-Stück ein Stück weit improvisiert ist und von den Einwürfen des Publikums lebt. Das macht es spontan und manchmal ungewollt komisch.

Nach dem Ende gegen 22 Uhr überfiel uns doch noch ein kleiner Hunger, und da man in Berlin ohne eine Currywurst (natürlich OHNE Darm!) kein richtiger Tourist ist, gönnten wir uns jeder eine solche "Phosphat-Stange". Lecker war sie, und noch dazu "Bio"!

Kurz vor Mitternacht waren wir im Bett. Eigentlich wollten wir noch etwas Wein trinken, aber nach über 15000 Schritten im Verlauf des Tages schliefen wir sofort ein und hätten um ein Haar heute Morgen das Frühstück verpasst.

Die Sonne lacht uns auch heute, nüscht wir raus!

Freitag, 3. März 2017

Family and friends

Gestern war Besuchsmarathon. In weiser Voraussicht beschränkten wir unser Frühstück auf etwas Müsli (in der Schweiz schreibt man übrigens Müesli, denn das Müsli ist dort eine Maus) und Kaffee. Zum Mittag waren wir bei meinem Papa eingeladen. Er war sehr bewegt von unserem Besuch und vergoss ein paar Tränchen, als wir uns in die Arme nahmen. Zuvor hatten wir uns vier Monate lang nicht gesehen. Das war zwar früher auch schon mal vorgekommen, aber bekanntlich unter anderen Umständen - ich war immer in der Nähe.

Deftige Rouladen erwarteten uns zum Mittag, dazu eine Flasche Wein von den Restbeständen, die wir bei meinem Umzug zurücklassen mussten. Wenn man meiner Stiefmutter etwas nicht vorwerfen kann, dann ist es schlechte Kochkunst. Sie beherrscht die gutbürgerliche Küche wirklich gut. Es war sehr lecker!

Bis zu Kaffee und Kuchen erzählen wir ein wenig und sahen uns Urlaubsvideos an, und dann "mussten" wir also schon wieder essen. Der Kuchen kam zwar vom Bäcker, war aber auch sehr gut, sodass wir nicht widerstehen konnten.

Gegen 17 Uhr brachen wir dann wieder auf. Noch einmal gab es ein paar Tränen, denn vermutlich werden wir uns erst Ende Juli wiedersehen, und so langsam stellt sich mein Papa auch immer öfter die Frage, OB wir uns denn noch einmal wiedersehen werden. Er wird im Sommer 77 Jahre alt ...

Mit vollem Magen ging es dann per Fußmarsch weiter zur zweiten Verabredung des Tages mit einer früheren Kollegin von mir, mit der ich mich hin und wieder zum Quatschen und PC reparieren traf. Ich hatte zwar angekündigt, dass wir schon gegessen haben würden, aber es gab noch eine Tomatencremesuppe und Baguette, die wir uns ebenfalls nicht entgehen ließen, dazu haben wir in den vier Stunden Aufenthalt noch zwei Flaschen Sekt geleert. Für meine Liebste war es die erste Begegnung mit meiner Kollegin, aber die beiden Frauen haben sich gut verstanden und wir hatten einen gemütlichen Abend.

Mit leicht gehobenem Alkoholpegel und gefühlte 3 kg schwerer als am Morgen fuhren wir zurück ins Hotel, was dank perfekter Anschlüsse mit dem ÖV schnell erledigt war. Noch kurz am Alex ein Foto vom "Telespargel", und kurze Zeit später waren wir im Bett. Das Wetter war den ganzen Tag über stürmisch und nass, wir haben in der Stadt also nichts verpasst.

Dafür scheint heute wieder die Sonne, darum jetzt zum Frühstück und dann ab nach draußen. Auch heute wartet ein Programm bis zum späten Abend. Was für ein Stress. :)

Donnerstag, 2. März 2017

Alles richtig gemacht!

Der erste Berlin-Tag liegt schon hinter uns. Nach einem guten Frühstück trennten sich unsere Wege. Rosalie begann ihre erste Shopping-Tour und ich machte mich auf den Weg in meine frühere Firma.

Schon auf dem Weg dorthin merkte ich, wie weit das alles weg ist und wie fremd es wirkt. Sich in eine volle U-Bahn zu zwängen, die überheizten Züge, merkwürdige Menschen, die einen unvermittelt ansprechen, Stress und Gehetze - all das war mir gar nicht mehr präsent.

Am Eingang der Firma holte ich mir einen Besucherschein und marschierte los. Die Wege in dem riesigen Gebäude-Komplex waren mir nach rund 14 Jahren noch gut in Erinnerung. Als man mich sah, war die Freude über den "Schweizer" groß, nicht nur wegen der mitgebrachten Schokolade. An jeder der fünf Tischgruppen im Großraum nahm ich Platz, hörte mir die Sorgen und Probleme an und erzählte von meinen Erlebnissen in den vergangenen Monaten.

Mehr als drei Stunden war ich dort, und als ich den Besucherschein am Empfang wieder abgegeben hatte und mich auf die Suche nach meiner Liebsten machte, wusste ich, dass ich alles richtig gemacht hatte! In dieser Firma bewegt sich seit 14 Jahren nichts, die Probleme werden nicht angepackt, und das, was mich damals geärgert hat, wird höchstens noch schlimmer, aber sicher nicht besser. Es wurde wirklich Zeit für einen Wechsel, und der kam im richtigen Augenblick!

Meinen strahlenden Schatz fand ich dank Handy schnell, nahm ihr ein paar Einkäufe ab, und nach einem Kaffee fuhren wir zurück ins Hotel. Mein zweiter Termin an diesem Tag fiel aus, sodass wir den Rest des Tages für uns hatten. Da es kühl und regnerisch war, beschränkten wir uns auf ein gemütliches Abendessen beim Griechen und einen anschließenden Spaziergang von knapp zwei Kilometern zurück ins Hotel. Hier übrigens ein Bild vom Eingangsbereich ...


Heute Mittag geht die Völlerei weiter, dann werden wir bei und von meinen Eltern verwöhnt. Vermutlich kann ich danach drei Tage lang nichts mehr essen. :)

Mittwoch, 1. März 2017

Wir sind da!

Nun sind wir, nach einem wegen des starken Windes recht holprigen Flug, also tatsächlich angekommen in Berlin! Ich muss zugeben, es war und ist doch ein eigenartiges Gefühl, nach vier Monaten Abstinenz wieder hier zu sein, noch dazu nicht mehr in der eigenen Wohnung, sondern im Hotel - als Tourist. Irgendwie denke ich unterbewusst immer mal wieder daran, nachher nach Hause zu fahren. Aber das gibt es ja hier gar nicht mehr!

Ja, es ist alles vertraut hier - die Ankunft in Tegel, der "automatisierte" Weg zum Bus, die Fahrt in die Stadt (allerdings mit einer anderen Linie als früher), die vielen Menschen, der Lärm ... Berlin - so kenne ich Dich!

Der erste Weg führte uns zum Hotel. Etwas skeptisch waren wir schon, da der Zimmerpreis für die Lage mitten in der Stadt sehr niedrig ist. Aber enttäuscht wurden wir nicht. Es ist ein schönes, altes Gebäude in der Nähe vom Ku'damm, teilweise noch mit Stuckdecken und unglaublich hohen Räumen. Die Rezeption ist etwas versteckt im ersten Stock, aber die Dame war sehr freundlich und alles war schnell erledigt. Das Angebot eines Stadtplans konnte ich dankend ablehnen ...

Unser Zimmer ist geräumig und völlig okay. Das Ambiente ist einfach, aber ausreichend für die Tatsache, dass wir hier nicht wohnen, sondern nur schlafen wollen. Alles ist sauber, die Betten sind recht gemütlich. Das ist doch das Wichtigste - neben dem Frühstück, aber das werden wir gleich testen ...

Gestern waren wir nicht mehr lange unterwegs. Wir blieben in einem Steakhaus um die Ecke hängen. Endlich mal wieder ein schönes Stück Fleisch essen zu einem Preis, bei dem einem der Bissen nicht fast im Halse stecken bleibt. Jetzt, wo ich mich langsam an das Schweizer Niveau gewöhnt habe, sind 20 Euro für ein Steak durchaus eine günstige Gelegenheit. Danach haben wir ausnahmsweise - es ist Urlaub - keine Baustellen besprochen oder Schreiben entworfen, sondern einfach mal im Hotelzimmer vom Bett aus einen Film im TV geschaut. Was für ein Luxus in den letzten Monaten!

Heute steht am Vormittag ein Besuch bei meinen früheren Kollegen auf dem Programm, und am Nachmittag werde ich einen alten Bekannten treffen, mit dem ich früher regelmäßig essen gegangen bin. Rosalie wird die Kaufhäuser der Innenstadt unsicher machen. Immerhin sind wir mit zwei fast leeren Koffern angereist, und die wollen gefüllt werden! :)

Aber jetzt erst einmal zum Frühstück!