Mittwoch, 31. Juli 2019

Gefährliches "Raubtier"

Bin ich schon mal von einem Igel gebissen worden? Ja!

Ein riesiger, vermutlich genmanipulierter Igel hat mich gestern Nachmittag im Garten angegriffen! Ich stand da so vor mich hin, als er sich plötzlich vor mir aufbaute, seine riesige Schnauze aufriss und mir herzhaft in den grossen Zeh biss! Das hat sogar weh getan! Bissspuren habe ich allerdings nicht entdeckt, und leider war ich so überrascht, dass es von diesem denkwürdigen Angriff kein Foto gibt. Erst danach, als ich aus dem Schuh geflohen bin, konnte ich ein Bild von dem Ungetüm machen. Und hier ist es:



Ist er nicht riesig und sieht er nicht extrem furchteinflössend aus?

Der Kater war sich seiner Sache auch nicht so sicher ob des bösen Blickes dieses Monsters. Erst war er neugierig, aber dann ... Na, seht selbst:


Die Schweiz begeht morgen ihren Nationalfeiertag und ich starte in die Ferien, gerade rechtzeitig, um mich von diesem schrecklichen Angriff erholen zu können ...


Dienstag, 30. Juli 2019

Mutlosigkeit und Frust

Gestern Abend rief mein Papa an. Am Telefon wirkte er wie ein Häufchen Elend und fing irgendwann an zu weinen. Es muss schlimm sein, wenn man seinen eigenen körperlichen Verfall mehr oder weniger hilflos ansehen muss.

In diesem speziellen Fall hätte frühzeitige Aufklärung und/oder ein guter Arzt vielleicht helfen können. Aber offenbar hatte er weder das Eine noch das Andere. Seit gut einem Monat klagt er über eine Wunde an der rechten Ferse. Ausgerechnet an dem Bein, das bisher noch recht gut funktionierte. Die Wunde schmerzt beim Laufen, sodass er noch mehr Mühe hat mit der Fortbewegung. Und was noch schlimmer ist: Es heilt nicht, sondern wird immer schlimmer.

Hier muss ich den Ärzten, zumindest nach der Erzählung meines Vaters, eine nicht unerhebliche Mitschuld geben. Drei verschiedene "Experten" mit drei Meinungen - das geht gar nicht. Dabei wäre die Ursache so verdammt naheliegend gewesen, doch erst die Podologin letzten Freitag hat sie gefunden: Diabetes.

Dieses Leiden ist bei meinem Vater zwar zum Glück nur schwach ausgeprägt, aber trotzdem von Bedeutung, wenn es um genau solche Verletzungen geht, Stichwort "Diabetisches Fusssyndrom (DFS)". Das kann ganz übel enden - davon ahnt mein Vater zum Glück nichts, da er sich bei Krankheiten nicht im Netz informiert und sich lieber auf die - leider oftmals zweifelhaften - Aussagen der Ärzte verlässt. Wie kann es sein, dass ein Hautarzt diese mögliche Diagnose nicht erkennt und einfach irgend eine Salbe verschreibt??

Die Podologin hat meinem Papa nun erklärt, dass er mit dieser Wunde dringend in ein Diabetes-Zentrum gehen muss, um sie dort von einem ausgebildeten Arzt behandeln zu lassen!

Nun hat er erst am kommenden Montag dort einen Termin bekommen. Und das hat ihm ziemlich zugesetzt, schliesslich freut er sich riesig auf die Schweiz-Reise in 2,5 Wochen und hat Angst, dass daraus nichts wird. Ausserdem macht er sich Sorgen, dass er uns hier nur zur Last fällt, was natürlich völliger Unsinn ist. Ich konnte ihn am Telefon ein wenig beruhigen und er hat sich später per WA für seine schlechte Laune entschuldigt. Ich kann seinen Frust aber gut verstehen und ich frage mich, warum es einen Monat dauern musste, bevor jemand mal den richtigen Ansatz findet? Diabetes ist ja nun nicht gerade eine exotische Krankheit, und in Verbindung mit diesem Krankheitsbild hätten auch schon beim ersten Arzt die Alarmglocken läuten müssen. Schliesslich kann so eine Wunde bis zur Amputation führen. Es ist eigentlich ein Skandal, aber das wollte ich meinem Papa nicht so direkt sagen, und es ist ja auch nicht mehr zu ändern. Da seine Frau die offenen Stellen täglich gut versorgt hat, gehe ich davon aus, dass zumindest die Gefahr einer Infektion relativ gering ist.

Ich hab in Berlin damals leider ähnliche Erfahrungen machen müssen, als es um meinen Rücken ging. Als Kassenpatient ist man leider nicht von Interesse und wird einfach in eine Schublade gesteckt, ob die passt oder nicht. Bei mir passte sie gar nicht, aber ich hatte keine Möglichkeit, dort wieder heraus zu kommen. Das ist mir erst hier in der Schweiz gelungen.

Montag, 29. Juli 2019

Vergangenheit ganz nah

Das war seltsam heute Morgen. Bis zum Abitur musste ich jeden Samstag zur Schule. Also aufstehen kurz nach sechs Uhr, leise sein, um die Eltern nicht zu wecken, müde in eine leere Strassenbahn steigen, endlich zurück gegen halb zwei und ins kurze Wochenende starten. Kennt Ihr das auch noch?

Daran musste ich vorhin denken, denn die Kinder haben Ferien und Rosalie schon Urlaub, sodass ich der Einzige war, der sich "mitten in der Nacht" aus dem Bett quälen und zur Arbeit gehen musste. Zum Glück bleibt das nur bis Mittwoch so. Am Donnerstag ist hier Nationalfeiertag, danach beginnt dann endlich auch mein Urlaub.

Aber das wollte ich eigentlich gar nicht schreiben. Wir haben gestern die letzte Folge der aktuellen Staffel von "This is us" angeschaut (Achtung Spoiler!). Der Titel 'Das sind wir' passt hier wirklich gut, denn u. a. geht es ja um eine Frühgeburt. Und die Daten des kleinen Jack sind fast exakt wie bei meinem Sohn: 12 Wochen zu früh, Gewicht 2,5 Pfund. Meiner war lediglich noch 100 Gramm leichter. Zur Grösse wird da zwar nichts gesagt, aber das sollte auch in etwa hinkommen.

Und wenn ich die Bilder so sehe, erinnere ich mich nur zu gut an die Zeit: Ängste, Sorgen, wenig Schlaf. Tag und Nacht verbrachte man fast ohne Pause am Inkubator. Ganze acht Wochen dauerte es, bis wir unseren Knirps mit nach Hause nehmen durften. Im Film läuft bisher ja alles bestens, bei uns, und das ist typisch für Frühchen, gab es mehrere schwierige Situationen, in denen das Leben des Babys am seidenen Faden hing.

Mein Sohn ist ein Kämpfer und hat diese Phasen ohne bleibende Schäden überstanden. Was für ein Glück! Man darf gespannt sein, ob das in der nächsten Staffel auch für die Filmeltern so gut laufen wird.

Freitag, 26. Juli 2019

Die riesige Spitze des Eisbergs

Am Mittwoch kam der Abschlussbericht des Steuerbüros bei uns an, in dem es darum gehen sollte, die Buchhaltung von Rosalies Ex zu prüfen. Aufgrund der unverschämten und völlig überflüssigen Honorarforderungen des Prüfers hat Rosalie das Manöver ja vorzeitig beendet, aber trotzdem konnte sich der Experte der Firma einen ersten Überblick verschaffen und berichtet, dass er "starke Zweifel" an der Rechtmässigkeit zahlreicher Buchungen hat.

Beispielhaft führt er in einer längst nicht abschliessenden Aufzählung so "lustige Buchungen" wie Ferienreisen (aka "Firmenausflüge"), private Fahrräder, Gartenpflege, Unterwäsche, Schiffsunterhalt auf - natürlich alles Dinge, die zwingend in eine Firmenbuchhaltung gehören. ;-)

Mit dieser Liste sollte es auch dem letzten Laien auffallen, dass der Ex betrügt, wo es nur geht. Nur er selbst (und vermutlich sein schlechter Anwalt auch) hält starrköpfig an seinem Glauben fest, das alles würde ihm so zustehen. Wie er das dann der Staatsanwaltschaft, bei der dieser Fall nun liegt, erklären möchte, darf man gespannt abwarten.

Ärgerlich ist nur, dass damit auch Rosalies Geld dahin geht ...

Eingreifen können wir jetzt nicht mehr, sondern nur warten. Und das kann Monate oder Jahre dauern. Aber bei der momentanen Hitze bewegt man sich sowieso am besten gar nicht mehr und döst lieber vor sich hin.

Donnerstag, 25. Juli 2019

Strange

TV-Serien sind die neuen Hollywood-Filme? Das stimmt zum Teil sicherlich, denn bei der Vielzahl der Formate, die auch dank der Streaming-Anbieter den Markt überschwemmen, sind auch viele gute Produktionen dabei. Man muss sie nur finden.

"This is us" wurde mir bei einem früheren Post zu diesem Thema empfohlen, und wir sind inzwischen auf dem aktuellen Stand. Das war ein guter Tipp!

Es gibt aber auch Serien, die ich mir allein anschaue, weil sie für Rosalie zu düster sind. Dazu gehörte bis vor ein paar Tagen zum Beispiel "Bates Motel", eine Reihe, die ich mal angefangen hatte und nun endlich zu Ende geschaut habe. Hier wird vor der Kulisse des Originals "Psycho" eine sehr ähnliche Geschichte von Norman Bates und seiner Mutter erzählt - allerdings mit anderem Ausgang. Bermerkenswert fand ich, dass Rihanna in zwei Folgen einen Gastauftritt hatte, was durchaus einmal mehr zeigt, welche Beliebtheit Serien heutzutage haben.

Nun habe ich mit der dritten Staffel von "Stranger Things" begonnen. Diese schräge Mischung diverser Genres ist schon etwas Besonderes, wenn man sich denn darauf einlassen möchte. Mir gefällt besonders die Musik der 80er Jahre und natürlich das ganze Look and Feel aus dieser Zeit. Ich war damals etwa genauso alt wie die Kids in der Serie. Und so muss ich immer wieder mal schmunzeln, wenn ein Walkmen zu sehen ist oder die Frauen mit den heissen Dauerwellenfrisuren herum laufen.

Das Horror-Element spielte in den bisherigen Staffeln kaum eine Rolle, dafür geht es jetzt mal ein bisschen "zur Sache". Gefällt vermutlich nicht jedem, aber ich hab Spass beim Anschauen. Leider sind es wieder nur acht Folgen bis zum Staffelfinale. Früher war man da mit wöchtentlichen Folgen zwei Monate beschäftigt, heute kann man das in wenigen Tagen wegschauen. Das ist einerseits cool, andererseits verdirbt es einem auch etwas den Spass, wenn man sich beim Cliffhanger nicht mehr die Haare raufen muss, weil man wieder eine Woche warten muss, sondern einfach mit der Fernbedienung zur nächsten Folge springen kann.

Und so muss man dann schon bald wieder ein Jahr auf die nächste Staffel warten ...

Mittwoch, 24. Juli 2019

Fox-Trott

Dank unserer Aussenkamera haben wir schon öfter den oder die Füchse ertappt, wenn sie nachts um unser Haus schleichen. Meist ist das Licht aus, sodass man nur Infrarot-Aufnahmen sieht. Diesmal war das Licht zufällig eingeschaltet und ich stand dem Herrn Fuchs Auge in Auge gegenüber, nur durch eine Glasscheibe getrennt. Ich weiss nicht, wer sich mehr erschreckt hat ... Hier sieht man ihn, wie er neugierig die Treppe herauf kommt. Ein stattliches Exemplar:



So stelle ich mir einen Fuchs vor. Daher war ich vorgestern völlig irritiert, als ich im Auto während der Fahrt zur Arbeit um die Ecke bog und ein Tier am Ende der Strasse sah. Im "Halbschlaf" dachte ich zunächst aufgrund der Kontur an ein junges Reh - aber es war ein Fuchs! Ein ganz eigenartiges Exemplar, sehr dünn und hochbeinig. Er war völlig sorglos, lief gemütlich vor meinem Auto über die Strasse und jagte auf dem Rasen ein Insekt.

Am nächsten Morgen sah ich ihn wieder. Diesmal hatte ich mein Handy parat und konnte ein Foto machen, während er gemütlich am Strassenrand döste.



Er sieht schon ungewöhnlich aus, oder? Man stellt sich einen gedrungenen, kräftigen Körper vor. Dieser Herr hier sieht eher wie ein kleiner Windhund aus. Da er auf dem Bild liegt, sieht man die Statur nicht ganz so gut. Vermutlich ist er noch jung und unbedarft und deswegen so sorglos. Warum er allerdings immer mitten im Dorf unterwegs ist, und dann doch am hellichten Tage, kann ich mir kaum erklären.

Dienstag, 23. Juli 2019

Der neue Chef

Heute kommt der Kollege aus dem Urlaub zurück und tritt seinen ersten Arbeitstag als neuer Chef an. Traue ich ihm das zu? Soweit das ein gerade 26jähriger Bub überhaupt schon kann - ja. Im Gegensatz zu manch anderem Mitarbeiter seines Alters ist er schon recht erwachsen und seriös.

Der Posten ist ja dem Tode geweiht und wird nach Abschluss der Reorg nicht mehr existieren. Insofern ist die Bedeutung schon jetzt eher untergeordnet. Ärgern tut mich nur, wie das Pöstchen vergeben wurde. Es gab keine Ausschreibung, keine Gespräche - ein Freund hat dem anderen einfach per Ansage den Job übergeben. So einfach kann das sein ...

Der Kollege ist ja noch jung, und so ein Leitungs-Job macht sich natürlich gut im CV, auch wenn er nur von kurzer Dauer ist. Sei es ihm gegönnt. Viel zu tun wird er damit nicht haben - sein Telefon klingelte gestern nicht ein einziges Mal. Jahresgespräche wird er wohl auch nicht führen müssen, weil bis zur nächsten Fälligkeit das Team wohl nicht mehr existieren wird. Leicht verdientes Geld also.

Montag, 22. Juli 2019

Häcks häcks!

Mein freier Freitag alle zwei Wochen ist wirklich ein Segen, und ich würde ihn nur im Notfall aufgeben wollen. Das fängt schon im Kopf an, wenn man am Mittwoch weiss, dass man ein langes Wochenende vor sich hat.

Dann kann man drei Tage auf den Wecker verzichten, ausschlafen, in Ruhe frühstücken und den Tag geniessen. Oder auch aktiv sein, zum Beispiel im Garten. Da ich abends oft zu müde bin, bleibt meist nur der Samstag, um draussen mal Krach machen zu können. Durch meinen freien Tag habe ich nun auch einen zusätzlichen Tag für laute Geräte im Freien gewonnen.

Den haben wir genutzt und diesmal im Garten aufgeräumt: Der Baumpfleger hatte jede Menge Äste abgesägt, die wir zerhäckselt haben. Wo wir schon dabei waren, lösten wir auch noch die alte Feuerstelle auf, entdeckten eine "riesige" Blindschleiche, die wir umquartierten, quälten den Laubsauger (auch ein kleines Wunder der Technik, denn im groben Kies kann man ansonsten altes Laub kaum entfernen)  und freuten uns dann bei einem Gin Tonic über unser Tagwerk.

Nicht zu vergessen - unser "Friedhof". Ich kam neulich auf die Idee, bei ama*on mal nach einer Grabplatte zu schauen, und ich wurde schnell fündig. Wir haben uns für eine Schieferplatte mit Gravur entschieden, die sogar zu uns in die Schweiz geliefert werden konnte. Am Freitag traf sie ein und nun ist das Grab des armen kleinen Kerlchens fertig:

Donnerstag, 18. Juli 2019

Die ganze Welt auf dem Notebook

Was für unsere Kinder ganz normal erscheint, ist für mich immer noch ein kleines Wunder: das Internet! Eine schier unerschöpfliche Quelle des Wissens, Mittel gegen Langeweile, virtueller Treffpunkt.

Ich bin in dem einen oder anderen technischen Forum aktiv, und hier zeigt sich in bester Weise, was Globalisierung bedeuten kann. Es ist schade, dass man oft nicht weiss, wo die Fragesteller herkommen, zumal hauptsächlich englisch geschrieben wird. Ich weiss aber, dass die Produkte, die in einer Community diskutiert werden, fast auf der ganzen Welt vertrieben werden, sodass ganz sicher Menschen von Canada bis Australien ihre Fragen und Probleme posten. Nur aus Neugier würde ich manchmal einfach gern wissen, wo sie zu Hause sind. Gestern habe ich durch Zufall gesehen, dass jemand aus Südafrika im Forum eine Frage gestellt hat. Und ich finde es genial, wenn dann irgend jemand auf der Welt (meist allerdings ich in diesem speziellen Forum) darauf antwortet.

Ganz ähnlich ist es ja auch mit der Blogwelt. Man "trifft" Menschen, lernt sie ein wenig kennen, begleitet sie über eine gewisse Zeit, verliert sich aus den Augen, trifft sich vielleicht wieder. Diese Blogwelt hat mir schliesslich Rosalie geschenkt. Und es ist auch schön, wenn man nach Jahren wieder von Menschen liest, die (zumindest im Netz) verschwunden waren, wie es gestern bei der Hoffenden der Fall war.

Es ist toll, dass es das Internet gibt, nicht nur zum schnellen Einkaufen oder zum Lesen der News. Und ich hoffe, dass es ein freies Medium bleibt, und political correctness und Kontrollwahn es nicht irgendwann kaputt machen.

Mittwoch, 17. Juli 2019

Schwer zu erklären

Am Wochenende habe ich mit meinem Vater telefoniert. Einmal mehr fragte er mich, ob es denn Neuigkeiten oder noch besser Fortschritte bei Rosalies Scheidung gebe, was ich verneinen musste. Er konnte das gar nicht fassen und ich tue mich schwer, ihm das überhaupt noch mit einfachen Worten zu erklären.

Das Ganze ist irgendwie völlig aus der Spur geraten und dümpelt jetzt vor sich hin. Und das, obwohl keine Woche vergeht, in der nicht Post von Rosalies Anwalt eintrudelt. In dieser Woche war es das Fortsetzungsbegehren an das Betreibungsamt. Der Ex weigert sich ja zum wiederholten Mal, die vom Gericht festgesetzten Alimente zu zahlen. Bereits im letzten Jahr musste Rosalie daher das Gericht anrufen, um ihre Forderungen durchzusetzen.

Nun war es wieder soweit. Und erneut hat er, trotz seines Jammerbriefes an den Richter, wie böse und schlimm seine Ehefrau doch sei, kein Recht bekommen, und muss die ausstehenden Zahlungen plus  "Bonus" für Auslagen und Entschädigung von über 1000 Franken (!) an Rosalie überweisen. Was für ein Irrsinn - und völlig überflüssig. Wir fragen uns, was der Ex damit bezweckt, denn so langsam müsste er doch mal verstanden haben, dass er bei aller Jammerei gegen den Beschluss des Gerichts nichts unternehmen kann, da seine finanziellen Verhältnisse nun mal so sind, wie sie sind (nach Abzug der Alimente verbleibt ihm monatlich rund doppelt so viel Geld wie mir).

Doch das, so ärgerlich es scheint, ist eigentlich ja nur ein Nebenschauplatz. Das Scheidungsverfahren liegt auch brach aufgrund der Strafanzeige des Richters gegen den Ex. Hier warten wir derzeit auf eine Entscheidung, ob die Scheidung trotz dieser Anzeige weitergeführt werden kann oder nicht. Falls nicht, wovon wir ausgehen, könnte es Jahre dauern, bis es ein Scheidungsurteil gibt.

Das alles kann ich meinem alten Herren gar nicht begreiflich machen und versuche es auch gar nicht erst. Er ärgert sich halt einfach, aber das tun wir ja auch - vor allem über die Sturheit und Arroganz des Ex. Es hätte nie so weit kommen müssen, wenn er nicht standhaft der Meinung wäre, das ganze Geld gehöre ihm und er müsse nichts abgeben. Von seinem Anwalt lässt er sich offenbar nichts sagen, und nun sieht es so aus, als würde sich das bitter rächen. Helfen tut das niemandem, aber er ist leider nicht in der Lage, von seinem hohen Ross herunter zu kommen. Nun muss er das selbst ausbaden.

Dienstag, 16. Juli 2019

Berufliche Zukunft

Gestern habe ich mein erstes schweizerisches Arbeitszeugnis bekommen. Und es ist wirklich gut geworden - damit kann man sich durchaus bewerben.

Und es gäbe im Umfeld von Rosalie auch eine Stelle, die interessant wäre. Knackpunkt ist die geforderte Mehrsprachigkeit. Aber davon abgesehen, sollte ich es sicherlich mal versuchen, vielleicht als "Testballon".

Dabei muss ich mir jedoch die Frage stellen, ob ich wirklich wieder von vorn anfangen will. Nach zweieinhalb Jahren kenne ich inzwischen die Leute hier, die Abläufe, das IT-Umfeld, habe ein gutes Netzwerk von Menschen, die für die Erledigung meiner Aufgaben "nützlich" sind. Das alles dauert immer seine Zeit und in einem neuen Job steht man stets erst einmal hilflos und orientierungslos herum. Will ich das noch einmal?

Allerdings ist völlig offen, wie es hier weitergeht und ob ich womöglich in ein paar Wochen bzw. Monaten auch eine ganze andere Aufgabe haben werde und mein Netzwerk damit "wertlos" würde. Auch die Bezahlung hier ist kein Argument, um zu bleiben, und die Karrierechancen sind nach den gescheiterten Bewerbungen b. a. w. auch gering. Es gibt also nicht viel, was mich hier hält.

Wenn ich mich wirklich noch verbessern möchte, bleibt mir wahrscheinlich mittelfristig keine andere Wahl.

Montag, 15. Juli 2019

Seelische Folter (noch ein Katzen-Post)

Momentan halten uns die Katzen daheim in Atem. Kaum hatten wir das arme Weisspfötchen begraben, gab es schon die nächsten Sorgen. Einer unserer Dauergäste von nebenan hatte zwei kahle Stellen auf der Brust, eine davon leicht angeschwollen und offenbar schmerzhaft.

Also fuhr Rosalie am Donnerstagmorgen mit ihm zum Arzt. Die behielten ihn zur Begutachtung da. Am Mittag erfuhren wir, dass der arme Kerl offenbar gebissen wurde, und unter der Haut bildete sich ein riesiger Abszess. Dazu hatte er hohes Fieber - kein Wunder, dass er recht apathisch wirkte. Man verabreichte ihm Antibiotika, ich machte am Mittag Feierabend und holte ihn ab.

Das Problem nun: Er musste zwei Tage im Haus bleiben. Erklärt das mal einem Kater, der seit Jahren rein und raus kann, wie er will. Die beiden folgenden Nächte waren "für die Katz". An Schlaf war kaum zu denken. Kurz legte er sich mal hin, rannte dann wieder zu Tür, weinte jämmerlich oder hüpfte aufs Bett, schnurrte am Kopfende, um auf sich aufmerkam zu machen: "Hey, ich will raus, was soll das hier?"

Ich nahm mir dann am Freitag auch frei, denn wir mussten nicht nur sicherstellen, dass der Kater drinnen bleibt, sondern auch darauf achten, dass er seine Wunden nicht aufkratzt. Da Katzenhaut schnell heilt, hatte man ihm zwei Röhrchen eingesetzt, damit die eitrige Flüssigkeit ablaufen konnte. Und so war der Tag unglaublich anstrengend, denn ausser ihm wollten ja noch diverse andere Tiere rein und raus, die ich dann jeweils mühsam rangierte.

Samstagvormittag mussten wir zur Nachkontrolle mit dem Patienten. Die Röhrchen wurden entfernt und der Arzt war zufrieden. Dann kam meine vorsichtige Frage: "Wann darf er wieder raus?" Der Arzt meinte, dass es gut wäre, ihn noch einen Tag im Haus zu lassen.

Also noch eine weitere Nacht mit wenig Schlaf. Wir wollten ihn dann am Sonntagmorgen, wenn es hell ist, befreien, aber um 4 Uhr haben wir aufgegeben und die Tür geöffnet. Er war glücklich, drehte eine zehnminütige Runde im Freien und warf sich dann zufrieden und müde in unser Bett. :-)

Nun hatten wir uns eigentlich auf eine normale Nacht zum Montag gefreut. Aber gestern Abend mussten wir feststellen, dass unser Henry das rechte Auge zukneift. Was nun? Zum Tierarzt? Wir beträufelten das Auge mit Augentrost und Rosalie sperrte ihn oben ein, während ich die Nacht im Wohnzimmer verbrachte, um wenigstens etwas Schlaf zu bekommen.

Um halb vier schrieb sie mir dann eine Nachricht, dass es dem Panther wieder gut gehe und er wieder raus dürfe. Gott sei Dank!

Nun hoffe ich auf eine ruhige Nacht heute Abend in meinem Bett.

Ach ja - ich hab dem Kater ohne Schwanz Unrecht getan. Es ist keine Manx, sondern ein Japanese Bobtail. Er sieht zwar ähnlich aus, ist aber nicht mit der Manx verwandt. Diese Rasse ist in Japan die Glückskatze! Na, dann haben wir jetzt sicher viel Glück, nachdem sie nun täglich vorbei kommt und sich ein paar Streicheleinheiten abholt.

Donnerstag, 11. Juli 2019

Schlimmer Verdacht

Rosalie war schon immer eine kleine Miss Marple und gibt keine Ruhe, bis sie Dingen auf den Grund gehen konnte und Antworten findet.

In diesem traurigen Fall geht es um unser Weisspfötchen. Als sie, gemeinsam mit der Nachbarin, den kleinen Kerl im hohen Gras auf dem Feld fand, sind Beide davon ausgegangen, dass sie einen herausstehenden Knochen gesehen haben.

Rosalie hat das aber keine Ruhe gelassen und so schickte sie die beiden Fotos, die sie vom Fundort machte, an den Tierarzt und das Tierheim. Gestern Abend fühlte ich mich dann auch stark genug, mir die Fotos ebenfalls anzuschauen. Und leider ist es ziemlich wahrscheinlich, dass es sich nicht um einen Knochen, sondern ein Stück Holz handelt, das in der Hüfte steckt. Der Tierarzt bestätigte diesen Verdacht ebenfalls.

Nun ist die Frage, wie das Holz, das durchaus von einem Pfeil stammen könnte, dorthin kommen konnte, und wie tief es im Körper steckte. Die Tierärztin meinte, es könnte vielleicht von einem Klettermanöver stammen. Dagegen spricht, dass es offenbar von hinten eingedrungen ist. Die Katze müsste also rücklings irgendwo herunter gefallen sein, um sich so aufzuspiessen. Das ist doch recht unwahrscheinlich.

Auch der Fundort ist seltsam. Es sieht aus, als hätte jemand die Katze dort im hohen Gras abgelegt. Ich erspare Euch die traurigen Fotos ...

Was ist also wirklich passiert - haben wir vielleicht einen Katzenhasser im Dorf? Merkwürdig ist auch, dass in den letzten vier Wochen mindestens zwei weitere Katzen spurlos verschwunden sind (wir wissen davon durch die Tiermeldezentrale im Internet). Ausserdem vermissen wir mehrere Katzen, die sonst immer nachts ums Haus schlichen. Seit ein paar Tagen ist nachts quasi nichts zu sehen, wo sonst ein reges Treiben herrschte.

Und einer der Kater, die bei uns wohnen, hat zwei Verletzungen auf der Unterseite des Oberkörpers, ebenfalls vom Wochenende. Dort fehlt jetzt das Fell,es scheint ihm weh zu tun und schwillt an, sodass Rosalie beschlossen hat, mit ihm zum Tierarzt zu gehen.

Das ist alles sehr eigenartig. Es kann eine Häufung von Zufällen sein, aber es könnte auch etwas Bösartiges dahinter stecken. Wir überlegen daher, Anzeige gegen unbekannt zu erstatten. Rosalie ärgert sich, dass sie das Weisspfötchen nicht genauer untersucht hat. Aber ich habe ihr abgeraten, den armen Kerl jetzt noch einmal auszugraben. Er soll seine Ruhe geniessen, und wer weiss, ob es etwas bringen würde.

Wir sind nun besorgt wegen der anderen Tiere. Was, wenn da draussen wirklich ein Irrer herum rennt? Wie soll man seine Katzen schützen?

Mittwoch, 10. Juli 2019

Was nun?

Auf Arbeit weiss niemand, wie es weiter geht. Das Einzige, was deutlich zu erkennen ist: Chaos. Am Montag hatten wir unseren Team-Abschiedsabend. Wir haben quasi die Klassenkasse geplündert und waren nett essen. Das war gut. Auf Grund der Reorg wird es uns in Kürze in dieser Form nicht mehr geben. Einige sind schon weg, weitere werden folgen. Diejenigen, die im neuen Kader Jobs bekommen haben, stöhnen, weil es derzeit noch nicht einmal ein Büro für sie gibt! Was für eine peinliche Vorstellung. Darüber hinaus war man wohl der Meinung, erst mal Kaderstellen zu schaffen und sich erst danach zu überlegen, wie die Verantwortlichkeiten aussehen werden. So nervt sich mein ehemaliger Chef, dass er mit Dingen bombardiert wird, für die er seiner Meinung nach gar nicht zuständig wäre ...

Das Gute ist: Das bleibt mir erspart. Aber es ist völlig offen, was aus mir hier werden wird. Die Zwischenzeugnisse sind wohl so gut wie fertig. Wenn ich meines in der Hand habe, werde ich mich mal "draussen" umsehen. Vielleicht bietet sich irgendwo eine neue Chance, bevor ich hier verheizt werde.

Stillstand auch bei Rosalies Scheidung. Der Richter muss aktuell entscheiden, ob das ganze Verfahren bis zur Klärung durch die Staatsanwaltschaft ausgesetzt wird oder nicht. Ihr Ex ist natürlich dagegen, wir dafür - denn ohne den Vermögenswert von ihm zu kennen, macht eine Scheidungsverhandlung wenig Sinn. Ob es dazu vor den Gerichtsferien noch etwas zu lesen geben wird, muss man abwarten.

Gestern Abend haben wir unter Tränen unser Weisspfötchen beerdigt. Abgesehen von der traurigen Situation war es ziemlich unangenehm, denn der Geruch des Kadavers war schon ziemlich stark, selbst durch die Masken, die wir dabei trugen. Nun hat der arme kleine Kobold seine letzte Ruhe dort gefunden, wo er in den letzten Monaten so gern gewesen ist - bei uns im Garten. Es fehlt nur noch ein schöner Stein mit seinem Namen. Die Stimmung und das Verhalten der Katzen sind immer noch spürbar verändert. Ich bin gespannt, ob das so bleiben wird oder sich wieder "normalisiert". Jedenfalls wird der Futterverbrauch nun deutlich zurück gehen ohne den süssen Racker ...

Noch gut ein Monat, dann wird mein Papa uns besuchen. Der Gedanke, dass dies mit ziemlicher Sicherheit das letzte Mal sein wird, macht mich auch nachdenklich. Auf der anderen Seite bin ich froh, dass es ihn noch gibt. Schliesslich wird er schon 79, ein Alter, das Rosalies Vater längst nicht erreicht hat. Wir werden ihm hier in der Schweiz noch drei schöne Tage bereiten, an die er sich dann noch lange erinnern kann.

Dienstag, 9. Juli 2019

Trauriger Nachtrag: Weisspfötchen

Gestern hab ich berichtet, dass unsere Katzen seit dem Wochenende so seltsam anhänglich sind. Gestern Abend kam sogar der (nicht mehr nasse) Kater vom Bild aus dem Post vom gestrigen Tag mal wieder zu uns ins Bett, was er seit Monaten nicht mehr getan hatte.

Wir haben nun eine traurige Vermutung, warum das so ist. Entweder sind sie selbst traurig oder wollten uns wohl trösten ...

Seit einem halben Jahr hatten wir einen lustigen kleinen Streuner bei uns. Ganz plötzlich war er da, stand eines Tages am Fenster vom Schuppen und schaute uns neugierig an. Er war sehr scheu, frass aber gierig das Futter, das wir ihm hinstellten. Er kam jeden Tag, liess sich jedoch immer schnell von den anderen Katzen verjagen. Offenbar hatte er kein Zuhause, sodass wir ihn im Internet als Fundtier eintrugen.

Aber es meldete sich niemand, und so fütterten wir ihn regelmässig. Zwischendurch hatte er sein Revier etwas verlagert, aber dann war er plötzlich wieder zurück. Nachdem er entdeckt hatte, wie die Katzenklappe funktioniert, war er täglich mehrmals zu Besuch, frass alle Näpfe leer und ging wieder. Morgens und abends wartete er schon ungeduldig an der Tür auf uns, um seine Mahlzeit in Empfang zu nehmen. Ansonsten lag er oft gemütlich auf der kleinen Mauer gegenüber vom Haus. Inzwischen war er auch selbstbewusster und liess sich von den anderen Fellnasen nicht mehr so leicht vertreiben. Das einzige Ärgernis war, dass er überall im Haus markierte, was wiederum die anderen Kater auch animierte, es ihm gleich zu tun. So hatten wir jeden Tag kleine Pfützen am Boden und gelbe Flecken auf Decken und an Möbeln.

Seit Samstag kam er plötzlich nicht mehr - nicht am Tag, nicht in der Nacht. Zuvor hatten wir am Freitag noch mit dem Tierheim besprochen, ob und wie wir ihn kastrieren lassen könnten. Dann hätte er ruhig sein Leben weiter in unserer Nähe leben dürfen. Aber daraus wurde nichts.

Gestern Abend erhielt Rosalie einen Anruf, dass man einen toten Kater im Feld gefunden hätte - es war "unser" Weisspfötchen. Den Verletzungen nach wurde er vermutlich angefahren, schleppte sich noch ins Feld und ist dort gestorben. Ich hatte es schon länger befürchtet, denn er fühlte sich scheinbar wie Superman und blieb öfter einfach sitzen, wenn ein Auto kam. Das musste dann bremsen und warten, bis der Herr die Strasse verliess. Wo andere Katzen flüchteten, machte er einen auf "dicke Hose". Das ist ihm nun vermutlich zum Verhängnis geworden.

Rosalie hat ihn eingepackt, und heute Abend, wenn der Boden es zulässt, werden wir ihn zur letzten Ruhe betten und uns verabschieden von dem kleinen süssen Racker, der uns immer gurrend wie ein Täubchen empfing und gierig sein Futter frass. Heute Morgen ertappte ich mich dabei, wie ich ihn auf der Mauer suchte. Aber da wird er nun nicht mehr sitzen. Hoffentlich findet er in seinem Katzenhimmel ein schönes Zuhause, das ihm auf dieser Welt verwehrt blieb.

Mach's gut, Weisspfötchen, wir werden Dich nicht vergessen ...

Montag, 8. Juli 2019

Unanständiges Wochenende

Nein, es geht nicht um etwas Intimes, sondern nur um Katzen. :-)

Wenn man sich Haustiere zulegt, dann stellt man meist Regeln auf, um klar zu stellen, was erlaubt ist und was nicht. Eine Regel besagte, dass Katzen nichts auf dem Tisch zu suchen haben. Das haben wir zu Anfang mit viel Mühe versucht: Wenn Henry auf dem Tisch stand, haben wir ihn runter genommen und "nein" gesagt. Mit Vorliebe hat er das Spiel dann fünf Mal und mehr wiederholt, aber wir blieben standhaft.

Seit er viel draussen ist, hatte sich das von allein erledigt, denn er hatte kein Bedürfnis mehr, auch im Haus zu klettern. Nun haben wir ja einige Katzen immer mal zu Besuch, und am letzten Wochenende scheint irgendwie massiver Kuschelbedarf ausgebrochen zu sein. Und so lagen bei uns an einem Tag nacheinander drei Katzen auf dem Küchentisch - und keiner konnte man böse sein ...



Wie will man da streng bleiben ...

Dieser nasse Kerl hier blieb zum Glück unten:



Sie sind schon sehr süss, die kleinen Fellnasen!

Donnerstag, 4. Juli 2019

Schaulaufen

Heute ist es wieder soweit: Nachdem vor zwei Jahren Rosalies Sohn an der Reihe war, ist heute für ihre Tochter der grosse Tag. Das Ende der regulären Schulzeit wird mit einem grossen Schaulaufen beendet.

Auf diesem Tag warten auch die Autovermietungen, denn sämtliche Stretch-Limousinen der Umgebung sind im Einsatz, um die jungen Erwachsenen zu ihrer feierlichen Zeugnis-Übergabe zu chauffieren. Aus Mädchen werden junge Frauen, die in den letzten Monaten schwer damit beschäftigt waren, das richtige Outfit für diesen Tag zu beschaffen, und Jungs stehen als Männer mit Anzügen herum, in denen sie zum Teil noch etwas verloren wirken.

Das Kleid für Rosalies Tochter haben wir in Berlin gekauft. Rot, lang, sehr fraulich. Dazu schicke Schuhe und die passende Handtasche. Es dürfte ein gelungener Auftritt werden. Das einzige Ärgernis ist die Anwesenheit von Rosalies Ex, der wir natürlich nicht aus dem Weg gehen können. Aber der Saal ist gross genug, sodass wir zumindest einen gewissen Sicherheitsabstand halten werden.

Mein Sohn wird heute schon 22 Jahre alt. Gerade gestern bin ich auf Arbeit an einem Frühchen im Inkubator vorbei gelaufen. Es dürfte in etwa so klein gewesen sein wie mein Sohn damals im Juli 1997. Zum Glück ist alles gut gegangen, er ist gesund und geht seinen Weg. Happy Birthday!

Mittwoch, 3. Juli 2019

Gedanken übers Alter

Heute Morgen sprach ich mit einem portugiesischen Kollegen von der Putzkolonne. Er ist seit fast 40 Jahren in der Schweiz und möchte in drei Jahren, wenn er 62 wird, in Pension gehen. Dann wird er zurück kehren in sein Heimatland und an der Algarve die Rente geniessen.

Ein schöner Plan. So etwas schwebt uns genauso vor, wenn auch bisher nur in der Phantasie. Fakt ist: Sollte ich aus irgendwelchen Gründen allein sein, wenn mein Rentenalter erreicht ist, würde ich die Schweiz verlassen müssen, da die deutsche Rente und das Bisschen, was ich hier erarbeitet haben werde, nicht ausreichen, um meinen Lebensunterhalt in der teuren Schweiz sichern zu können.

Das wäre der schlimmste Fall. Ansonsten, mit unseren beiden Einkommen, werden wir schon über die Runden kommen, wenn auch nicht in Saus und Braus. Aber brauchen wir das grosse Haus dann noch, wird es uns vielleicht sogar bald zu viel? Vielleicht reicht dann eine kleine Wohnung in der Stadt, und wir verbringen den Winter in Florida und den Sommer an meiner geliebten Ostsee?

Ein schöner Traum. Aber ja - geniessen wir erst einmal den Moment, erfreuen uns am schönen Garten, den Katzen, dem einen oder anderen Urlaub, irgendwann auch mal wieder in Florida. Und wenn die Zeit reif ist, werden wir sicherlich die richtigen Entscheidungen treffen.


Dienstag, 2. Juli 2019

Schreibt doch ein Buch!

Wenn wir jemandem von den Ereignissen der letzten sechs Jahre erzählen, hören wir immer wieder, dass wir gut und gern ein Buch schreiben könnten und sollten. In der Tat hätten wir jede Menge Stoff dafür und müssten uns gar nichts ausdenken: Unser Kennenlernen im Blog, die erste Begegnung in der Schweiz, unsere Krise ein paar Wochen später, das Wiedersehen, meine leidige Jobsuche und die Pendelei, der Hauskauf, die Mängel und die Klage gegen die Verkäufer, die Mietnomadin, die Klage gegen die Spekulanten auf der anderen Strassenseite, und  nicht zu vergessen die unendliche Geschichte der Scheidung bei Rosalie.

Aber so ein Buch ist eben etwas Anderes als ein paar Posts im Internet. Es braucht Struktur, einen erkennbaren Faden, einen Spannungsbogen. Bücher gibt es viele, gut sind aber längst nicht alle. Und ein Buch, das niemand liest, muss man eigentlich auch nicht schreiben.

Ausserdem braucht es viel Zeit, und die ist derzeit auch noch Mangelware. In den letzten Wochen ist es zwar ein wenig ruhiger geworden, doch die Baustellen haben wohl nur Sommerpause und es ist längst nicht ausgestanden. Früher oder später werden wir uns damit wieder beschäftigen müssen.

Aber wer weiss - wenn das alles überstanden ist, können wir ja mal über das Projekt nachdenken. Mit der guten Mischung von Rosalies Perfektion und meinem pragmatischen Ansatz ist alles möglich.

Montag, 1. Juli 2019

Schöner wohnen

Bei der momentanen Hitze hat man die Wahl, im Haus zu bleiben, wo die Temperaturen dank der alten und dicken Mauern noch erträglich sind, oder sich entweder ein schattiges oder kühles nasses Plätzchen im Garten zu suchen.

Rosalie hat sich schon lange in den Kopf gesetzt, einen Pool im Garten aufzustellen. Keinen Kinder-Plansch-Pool, sondern etwas "Richtiges". Nun kam die Lieferung letzte Woche und wir hätten das Teil gern aufgestellt. Wir mussten dann aber aufgeben, weil wir im gesamten Garten keine Fläche gefunden haben, die eben ist. So ist das halt in einem bergigen Land ... Bei der Grösse des Pools reicht schon ein geringes Gefälle, um die Standhaftigkeit zu gefährden, und das wollten wir nicht riskieren. Nun brauchen wir erst einmal starke Hände, um eine Fläche von 12 m2 zu begradigen.

Also erst mal kein Pool. Dann also die neuen Gartenliegen aufstellen! Tja, leider war das auch nicht so einfach wie gehofft. Die Beine waren schlecht gesägt und die Schrauben dafür zum Teil zu lang, sodass wir sie nicht befestigen konnten. Mit zu Unterlegscheiben umgewandelten Filzklebern für Stuhlbeine haben wir es am Ende geschafft:



Mit uns hat es sich dann gleich ein Kater gemütlich gemacht, erst auf der Liege, dann darunter:



Viel bewegen konnte man sich bei 35°C wirklich nicht, zumal kaum ein Lüftchen wehte - das kam dann erst mit Macht in der Nacht, als ein Sturm über den Ort fegte und Äste und Blumentöpfe durch die Luft wirbelte.

Zuvor suchten bei der Hitze offenbar nicht nur die Katzen ein schattiges Plätzchen. Auch Flip war zu Gast und winkte durch die Scheibe:



Ein imposantes Kerlchen!

Mitte der Woche soll es sich auf 26°C "abkühlen", Regen ist aber nicht in Sicht. Wir werden also weiter schwitzen.