Dienstag, 9. Juni 2020

Mäusejagd

Unsere neueste Mitbewohnerin hat seit einigen Tagen offenbar Freude darin, uns mitten in der Nacht ihre Jagdergebnisse in Form von toten Mäusen vors Bett zu legen, bevor sie ihre Beute auffrisst. Mit lautem Miau läuft sie zunächst durchs ganze Haus, damit es auch jeder hört, zeigt uns dann die toten Tiere und frisst sie anschliessend auf.

Auch am letzten Freitag brachte sie ein Mäuschen mit und legte es ab. Rosalie schaute hin, schaute kurz weg und wieder hin - Maus weg! Aber nicht gefressen, sondern geflüchtet. Sie hockte unter dem Schrank. Und es gibt ja nichts Schöneres, als mitten in der Nacht eine Maus zu fangen.

Es gelang mir, sie unter dem Schrank hervor zu bringen und unter einem grossen Eimer einzusperren. Nun fehlte noch eine grosse Pappe, die ich unter den Eimer schob. Dann konnte ich die Maus hinaus bringen und auf der Strasse freilassen.

Sie flitzte los und ich sagte zu Rosalie: "Da hat sie nochmal Glück gehabt!" Das Glück dauerte 20m, dann sprang Henry von der Mauer und schnappte sich die Maus ...

Donnerstag, 4. Juni 2020

Abschied nehmen

Eine gute Nachricht erreichte mich gestern: Der Flughafen Berlin-Tegel wird doch nicht vorzeitig geschlossen! Eine weise Entscheidung.

Seit dem Jahr 2012 entwickelte sich eine Art Hassliebe zu dem Airport. Ich wohnte in Sichtweite zur Landebahn, und an so manchem Abend habe ich Tegel gehasst, weil ich wegen des Lärms nicht einschlafen konnte.

Aber jeden Donnerstag oder Freitag habe ich ihn geliebt, wenn ich von TXL aus nach Zürich fliegen konnte. Ich kenne jeden Winkel der Gebäude, fast jedes Gate, die Business Lounge, jede automatische Ansage, sogar das Fundbüro. Und nun hätte ich mich beinahe nicht verabschieden können, weil wegen der Folgen von Corona im Gespräch war, den Flughafen früher zu schliessen als geplant. Aus meiner Sicht von Anfang an eine absurde Idee, denn es war schnell klar, dass das Passagieraufkommen wieder steigen würde und Schönefeld allein das niemals würde bewältigen können.

Nun bleibt Tegel also offen, bis der weltweit bekannte BER nach "einiger" Verzögerung im Herbst an den Start gehen wird. Und ich kann nochmals durch das Terminal A laufen, in Erinnerungen schwelgen, ein paar Fotos machen und "Tschüss" sagen. Der genaue Zeitpunkt für unsere nächste Berlin-Reise ist noch offen, aber da mein Papa im August 80 wird, ist das Zeitfenster vorgegeben. Für viele Berliner mag es dann eine Erlösung sein, wenn der Fluglärm wegfällt. Da ich aber seit 2016 nur noch die Vorteile der kurzen Wege und der Nähe zur City genossen habe, wird es ein wehmütiger Abschied.