Montag, 3. September 2018

Die lieben Kollegen (39) - Töffli-Tour

Am Freitag hatten wir unseren Teamausflug von der Firma. Eigentlich war es mein freier Tag, aber den habe ich in diesem Fall gern geopfert. Schon deswegen, weil meine Anreise nicht so weit war und ich in zehn Minuten am Treffpunkt sein konnte.

Geplant war eine Fahrt mit "Töfflis", was nichts Anderes als Mofas sind. Mit 30 Sachen und viel Krach der "Keksfräsen" um den See - sehr lustig, erst recht mit einer so grossen "Meute". Ich empfing mein Team am Bahnhof. Dort wartete schon ein "Töffli-Bube" mit den Fahrzeugen, erklärte kurz, worauf es ankommt, übergab uns noch Helme, und dann ging es los. Ich muss zugeben, dass ich noch nie auf so einem Teil sass, aber nach kurzer Testphase (Gas geben, bremsen, zum Glück mit Automatik-Getriebe) bin ich gut zurecht gekommen und wir knatterten mit den Zweitaktern los.

Das Wetter war bescheiden, aber immerhin hörte es auf zu regnen, als wir die Motoren anliessen. Ich hatte angeboten, einen Abstecher zu unserem Haus zu machen, da es fast auf dem Weg lag. Und so kamen 12 Töfflis und zwei E-Bikes (zwei Kollegen haben keinen Führerschein) kurz nach dem Mittag vor unserem Haus an. Rosalie hat alles gefilmt und es war wirklich lustig zu sehen, wie die Töfflis wie an einer Perlenschnur angerauscht kamen und quietschend anhielten.

Es gab einen kleinen Imbiss auf unserer Terrasse und alle schwärmten von dem tollen Gebäude und unserem Paradies. Wie Recht sie haben. :-)

Nach etwa einer Stunde schwangen wir uns wieder auf die Gefährte und setzten unsere Fahrt fort. Teilweise mussten wir über Hauptstrassen, das war weniger gemütlich und teilweise sogar gefährlich. Aber nach knapp vier Stunden hatten wir alle sicher das Ziel erreicht.

Es ging dann weiter zu einer Weinprobe und anschliessend noch zu einem feinen Abendessen. Während das Team sich am späten Abend in den Zug setzte, wurde ich von Rosalie abgeholt und kam ziemlich müde zu Hause an.

Die Stimmung war gut im Team, aber heute Morgen dann mal wieder die Ernüchterung: Meine beiden Kollegen haben am Freitag vergessen, die Vorbereitungen für die heutigen Eintritte zu erledigen, und der eine Kollege ist schon wieder krank - er habe schlecht geschlafen letzte Nacht. Nun fällt es sogar meinem Chef mal auf, wie oft der Kerl fehlt. Da der andere Kollege auch nicht daran dachte, mal etwas früher zu kommen, sass ich mit dem ganzen Kram eine Stunde lang allein hier. Mein Frust war dann nicht zu überhören, als der junge Mann endlich in der Tür stand.

Das mit dem TEAM funktioniert also nach wie vor nicht wirklich gut, daran ändert auch ein lustiger Ausflug nichts.

7 Kommentare:

  1. Das nenn ich aber mal einen lustigen Team-Ausflug...
    Hat sich der Neue etwa schon anstecken lassen mit dem "Nach-mir-die-Sintflut-Gehabe"? Und: bei drei Minuten und der falschen Stempeluhr meldet sich das HR, aber bei ewigen und wiederholten Absenzen wird nicht eingeschritten? Komisch!

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    1. Das finde ich in der Tat auch komisch. Nun werde ich naürlich nicht informiert, sollte es irgendwelche Massnahmen diesbezüglich geben. Aber wenn man sein Verhalten zum Massstab nimmt, hat er wohl keine Angst um seinen Arbeitsplatz.
      Und der Neue? Der ist hin und wieder mal verpeilt. Ich will ihm an dem Versäumnis diesmal nur eine Teilschuld geben, aber ich erwarte, und das habe ich auch deutlich gemacht, dass dies in Zukunft besser klappt!

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    2. Noch etwas: Für deine Kollegen würde sich das canadische System eignen: Teilzeiter (und zum Teil auch Vollangestellte) werden bei Absenzen nicht bezahlt. Zwar gibt es sogenannte "paid sick days", aber die wären bei denen schon im Januar aufgebraucht - obligatorisch sind nämlich nur zwei PRO JAHR! Haben deine Kollegen ein Glück, dass sie nicht hier arbeiten müssen.

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    3. Den Vorschlag sollte ich hier mal vorbringen. Das einzige Hindernis bei denen ist der Krankenschein, denn der kostet jedes Mal Geld. Würde man ihnen vorschreiben, ab dem ersten Tag ein Attest vorlegen zu müssen, könnten sich die Kranktage durchaus verringern.

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    4. Und theoretisch kann das ein Chef bei den Krankenständen auch verlangen.
      Müsste selbiger eben mal Eier....aber ach, das hatten wir doch schon!

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    5. Für die "sick days" braucht man keinen Krankenschein. Falls man wirklich krank ist, jedoch schon. Dann zahlt nämlich eine spezielle Versicherung (die der Arbeitslosenkasse angegliedert ist), aber erst nach einigen Wochen Krankheit. Und viel ist das nicht... Wehleider werden so ziemlich selektiert.
      (Uebrigens finde ich das hiesige System auch nicht gut, die Teilzeiter werden nämlich völlig im Regen stehen gelassen. Und natürlich werden deshalb mit Vorliebe Teilzeiter eingesetzt. Wenn eine Firma nicht selber einen grosszügigen Sozialplan hat, ist ein Arbeitnehmer schlecht dran. Das gilt zum Teil auch für die Vollzeiter.)

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    6. @Sylana: Der Chef hat sich mal wieder empört gezeigt. Aber das ist wie das Rauschen im Wald ... Völlig ohne Wirkung.
      @canadaeinfach: Im Grunde sind wir hier und auch in D schon gut versichert, wenn man das mit vielen anderen Ländern vergleicht. Nur ärgerlich, dass das eben von Einigen schamlos ausgenutzt wird.

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