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Dienstag, 21. Juli 2020

Binär ist out

Ich denke von mir, dass ich viel Verständnis habe und offen bin für allerlei verschiedene Geschlechter, und es ist mir auch völlig wurscht, ob sich nun jemand als Mann, Frau, Divers oder was auch immer fühlt. Aber Menschen mit weiblichen Geschlechtsorganen nur noch als "Menstruierende Personen" anzusprechen - also da hört der "Spass" nun wirklich für mich auf. 

Zumal sich damit neue Fragen stellen: Was, wenn ein Mann sich als Frau fühlt? Spreche ich ihn dann doch als Frau an? Menstruieren wird er wohl bei aller Kunst der Medizin nicht können. Und was, wenn eine Frau sich als Mann fühlt - dann ist sie immer noch menstruierend, möchte das aber gar nicht sein? Soll ich sie dann als Mann ansprechen? Oder ist das auch wieder falsch, falls sie eines der unzähligen weiteren Geschlechter jenseits sozialer Konstrukte alter, weisser, binär denkender Männer hat?

Und hilft es irgend jemandem wirklich, sich im Alltag zurecht zu finden und sich besser zu fühlen? Eine Frau menstruiert, ein Mann nicht. Soweit so gut. Wenn sich ein Mann weiblich fühlt, spreche ich ihn gern als Frau an und umgekehrt. Aber alles soll ich im Grunde nur über den Status Menstruation ja/nein spezifizieren? Und müssten sich nicht eigentlich alle weiteren Geschlechter diskriminiert fühlen, wenn sie unter "divers" einfach subsumiert werden? Und was ist überhaupt mit weiblichen Wesen, die auf Grund ihres Alters nicht mehr oder noch nicht menstruieren - muss ich darauf auch noch Rücksicht nehmen? Fragen über Fragen.

Hier ein sehr "interessanter" Artikel pro:


Und hier einer contra - von einer Frau geschrieben:




Montag, 20. Juli 2020

Back home


Ich hab es am Wochenende schon in einem Kommentar erwähnt, aber hier nochmals für alle, die mit uns gehofft haben: Makmak ist seit Freitagnachmittag wieder zu Hause!

Eine abschliessende Diagnose gibt es bisher nicht, am wahrscheinlichsten ist felines Asthma in Verbindung mit einer Lungenentzündung. Nach acht Tagen und 2700 Franken später wurde er in unsere Obhut entlassen und wir sind sehr glücklich.

Ein Wermutstropfen bleibt: Das arme Katerchen muss, vielleicht bis an sein Lebensende, zwei Mal täglich inhalieren. Stellt Euch vor: Kater mit Maske ... Da hat er grosse Freude! Im Internet finden sich diverse Video und Anleitungen, wie man Katzen an die Maske gewöhnen kann, allerdings geht man dort immer davon aus, dass die Katzen Zeit haben, um es zu lernen. Makmak hat aber keine Zeit, denn er braucht sein Medikament zwei Mal täglich. Nun versuchen wir es so sanft wie möglich, mit unzähligen Leckerlis, gutem Zureden und Geduld. Aber letztlich geht es derzeit nur mit einem Handtuch, in das ich ihn einwickle, ihn dann festhalte und fixiere, während Rosalie die Maske aufsetzt und wartet, bis er mindestens fünf Mal geatmet hat. 

Zuletzt rannte er schon weg, als er den Sprühstoss hörte, also müssen wir das jetzt schon in einem anderen Zimmer vorbereiten. Und er wehrt sich natürlich gegen die Maske mit aller Kraft. Armer Makmak, und was machen wir im Urlaub? Wir wissen es noch nicht ...

Falls jemand Erfahrung und den perfekten Tipp für uns hat - immer her damit.

Immerhin - es scheint ihm gut zu gehen und er ist wieder ganz der Alte!




Freitag, 10. Juli 2020

Freud und Leid

Ein Grund dafür, warum ich lange Zeit keine Tiere daheim haben wollte, war die Traurigkeit, die einen befällt, wenn es ihnen nicht gut geht. Natürlich vergisst man dann schnell, wie viel Freude die Vierbeiner einem auch bereiten, und dass diese Zeit die Sorgen in der Regel bei weitem übersteigt.

Aber wenn es dann soweit ist, macht es einem eben doch sehr zu schaffen. Unser Makmak, der seit über einem Jahr bei uns lebt, erwartet mich eigentlich immer direkt am Carport, denn er kennt die Zeit ganz genau, wann Herrchen nach Hause kommt.

Gestern war nichts von ihm zu sehen. Ich dachte mir zunächst auch nichts dabei, denn es war sehr heiss, und mit seinem dicken Pelz hatte er sich vielleicht irgendwo im Schatten niedergelassen. Aber nachdem er auch zwei Stunden später nicht auftauchte und Rosalie anhand der Webcam feststellte, dass er irgendwo im Haus sein muss, begann ich zu suchen. Und dann fand ich ihn, zusammengerollt auf einem Tagesbett. Ich war schon ein paar Mal daran vorbei gegangen, aber er liegt eigentlich nie dort, und da er sich nicht bewegte, übersah ich ihn.

Er reagierte kaum, als ich ihn ansprach, und seine Atmung war extrem angestrengt. Meist bin ich eher derjenige, der noch abwartet, bevor wir zum Tierarzt fahren, aber diese Symptome waren zu eindeutig, um zu warten. Per Telefon fand ich heraus, wer Bereitschaft hatte, packte unseren Kater ein und fuhr los.

Beim Arzt angekommen, wurde er zunächst in eine Sauerstoffbox gelegt und dann geröntgt. Auch Blut wurde entnommen. Einen eindeutigen Befund gab es aber leider nicht. Das Herz wirkte auf den Bildern leicht vergrössert und die Lunge hatte ein paar Schatten - Ursache unbekannt. Die Ärztin gab ihm Medis zum Entwässern und zur Erweiterung der Bronchien. Geholfen hat nichts davon, die Atmung blieb sehr angestrengt. Die noch junge Tierärztin war dann nach über einer Stunde Warten ziemlich ratlos und empfahl, ihn in der Tierklinik zur Überwachung abzugeben, damit er nicht daheim unter Umständen qualvoll erstickt. 

Rosalie hat ihn umgehend dort abgegeben, und nun warten wir heute Vormittag auf eine hoffentlich positive Nachricht. Das alles hat jetzt schon mindestens 1000 Franken gekostet, denn Medizin in der Schweiz ist schwindelerregend teuer, und früher hätte ich vielleicht gesagt, das sei ja Wahnsinn. Aber es ist wohl nichts zu teuer, wenn man etwas für seinen geliebten Vierbeiner tun kann ...

Hier das bisher letzte Foto von unserem hübschen Kater in seiner Sauerstoffbox:


Nun können wir nur noch warten und die Daumen für ihn drücken.


Mittwoch, 20. Mai 2020

Normalität

Ich hatte mich schnell daran gewöhnt, dass der Weg vom Schlafzimmer ins Büro nur 3 Meter beträgt. Damit ist nun leider Schluss. Ab Montag herrscht hier im Spital wieder Normalbetrieb und ich muss täglich anwesend sein. Vor allem die Zeitersparnis war schon ein schöner Luxus, auch wenn ich mir nicht vorstellen könnte, nur noch von daheim zu arbeiten.

Allerdings werde ich vorläufig auf leisen Sohlen das Haus verlassen, denn der "Rest" der Familie bleibt noch wenigstens für die nächsten zwei Wochen zu Hause. Wenn die "Kinder" dann zu Hause mal aufstehen, hab ich schon fast Feierabend. ;-)

Das Büro wurde inzwischen ein wenig umgeräumt, damit wir so einigermassen den Mindestabstand einhalten können und nicht ständig eine Maske tragen müssen. Die Partnerin meiner Kollegin leidet an einer Immunschwäche, daher ist sie verständlicherweise etwas besorgt, sich hier anzustecken, auch wenn die Gefahr gering ist. Und so werden auch Meetings zum Teil weiterhin als Videokonferenz stattfinden, auch wenn man sich persönlich treffen könnte.

Aber diese Arbeitswoche ist mit dem heutigen Tag beendet, denn auch hier in der Schweiz ist morgen ein Feiertag, der hier "Auffahrt" heisst. Herren- oder Vatertag kennt man hierzulande nicht, es wird also weniger getrunken als in Deutschland. ;-) Aber das Wetter wird herrlich und wir freuen uns auf ein schönes, langes Wochenende.

In diesem Sinne - bis bald!

Donnerstag, 30. April 2020

Krabbeltiere

Seit einer Woche haben wir einen neuen Staubsauger. Es ist einer von Dyson, ohne Kabel. Eine praktische Sache im grossen Haus, um nicht ständig das Kabel umstecken zu müssen und auch mal eben schnell den Flur von Katzenhaaren zu befreien.

Die Geräte haben ja keinen Beutel, sondern einen durchsichtigen Plastikbehälter für den Staub und Schmutz. Als Zubehör liegen diverse Düsen und Bürsten bei. Eine davon sei besonders für Tierhaare und tiefsitzenden Staub in Polstern und Betten geeignet. Das haben wir natürlich gleich mal an unserem Laken im Bett ausprobiert. Und wir waren schockiert, wie viel Staub und Schmutzteilchen man mit einem Sauger aus dem doch augenscheinlich sauberen Laken holen kann. Wir werden das mal mit einem ganz frisch gewaschenen Laken wiederholen, um zu sehen, ob es wirklich nur am Gebrauch liegt oder der Staub eben einfach immer vorhanden ist.

Danach möchte man eigentlich lieber im Stehen schlafen. ;-) Erst recht, wenn man sich dann noch vorstellt, dass bis zu 10 Millionen Hausstaubmilben in einem Bett lustig herumkrabbeln, wie dieser Artikel beschreibt. Na dann - gute Nacht!

Dienstag, 14. April 2020

Cruisen in den Sonnenuntergang

Nun sind sie da, unsere neuen Bikes. Und cooool sind sie, und es macht Spass, mit ihnen zu fahren. Strecken, die ich als ungeübter Fahrradfahrer sonst nur schiebend bewältigen würde, kann man mit diesen Velos mühelos absolvieren. Zehn Kilometer sind ein Klacks. So stelle ich mir einen entspannten Ausflug auf zwei Rädern vor! Und hier sind die beiden Flitzer:


Wenn wir nicht unterwegs waren, haben wir viel Zeit im Garten verbracht und das Erwachen der Natur beobachtet - ob die Blumenwiese im Garten oder den Frosch, der es sich auf der Plastikente gemütlich macht. Ostern mal anders ...


    

Montag, 6. April 2020

Vom Nichtstun in die Ferien und zurück

Die Zeiten sind für vielen Menschen nicht leicht. Dazu zählen auch Lehrer und Elten. Die Lehrerschaft, die ihre Schüler irgendwie erreichen und unterrichten sollen, und die Eltern, die ihre Kindelein zu Hause betreuen müssen. 

Freuen dagegen dürften sich in vielen Fällen die Kinder selbst. Für mindestens sieben Wochen sind Rosalies "Kinder" daheim, im schlimmsten Fall könnten daraus sieben Monate werden, sollten die Schulen, wie schon befürchtet wird, bis zu den Sommerferien geschlossen bleiben. Ich hätte erwartet, dass die Schulen ein wenig engagierter dafür sorgen, dass die Kinder etwas zu tun haben. Das scheint allerdings nur an einigen Schulen zu funktionieren. Mein Kollege zum Beispiel erzählte, dass seine Kinder vormittags und auch nachmittags Präsenzphasen am PC haben mit Audio- und Videokonferenzen, gemeinsamem Lösen von Aufgaben in virtuellen Klassenzimmern usw. 

Bei Rosalies Kindern passiert hingegen so gut wie nichts. Sie bekommen von der Schule per Mail mal ein paar Aufgaben für daheim, aber das war es auch schon. Das heisst nun seit Wochen: Aufstehen gegen 12 Uhr und dann ohne Pause glühende Leitungen vom Zocken oder durch Youtube und Netflix, und das bis gegen 3 Uhr in der Nacht. Nur unterbrochen von kurzen Gängen in die Küche oder zum WC (und, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt, dem lästigen Erledigen der Schulaufgaben mal eben zwischen zwei Youtube-Filmen). Von einem normalen Alltag kann also keine Rede sein, und ich frage mich, wie er das irgendwann wieder werden kann? Nun sind erst mal Frühlingsferien, allerdings merkt man gar nichts davon, denn am Tagesablauf hat sich nichts geändert.

Und leider hat auch das schöne Wetter darauf keinen Einfluss. Beide Teenies waren gestern an dem wunderschönen Frühlingstag nicht eine Minute an der Luft. Wie bekommt man heute Jugendliche noch nach draussen, wenn weder Schule noch Partys auf dem Plan stehen? Man kann sie ja schlecht aussperren, und mit 16 bzw. 18 Jahren hilft auch Reden nicht mehr viel weiter. Sie hätten e-Bikes haben können, auch um ein wenig unabhängig vom Mama-Taxi zu sein - zu anstrengend. Der Sohn hätte längst seine Fahrprüfung machen und das Auto der Grosseltern nutzen können - aber dann kann man ja nichts trinken! Für mich wäre so ein Angebot damals der Himmel auf Erden gewesen, heute ist das alles nichts.

Eigenartige Zeiten, nicht nur wegen Corona.


Donnerstag, 2. April 2020

Katzenbilder

In schweren Zeiten postet man in sozialen Medien ja gern Katzenbilder. Dem kann ich mich natürlich nicht entziehen. ;-)

Zunächst mal Monsieur Hector. Früher blieb er Tag und Nacht im Wohnzimmer. Neuerdings ist er oft schon vor mir im Bett zum Anwärmen:


Und unser neuestes Kätzchen, dass wir vorläufig Bibi getauft haben, da sie sich zu Beginn wie eine Hexe verhalten hat, scheint sich an ihr selbst gewähltes Zuhause zu gewöhnen. Allerdings machen wir uns ein paar "Sorgen" über ihren Zustand. Sie wird immer runder, und wir wissen nicht, ob das am guten Futter liegt oder andere Ursachen haben könnte. Sollte sie tatsächlich niemandem gehören, wäre sie sicherlich auch nicht sterilisiert ... Eine hübsche ist sie jedenfalls auch mit ihrem weissen Schleier:


Und nachdem ich ihr ein paar Mal klar gemacht habe, dass Angriffe auf Menschen nicht so toll sind, hat sie damit momentan auch aufgehört. Wenn sie sich tatsächlich dafür entscheidet, bei uns einzuziehen, und sich niemand findet, der sie vermisst, werden wir mit ihr mal zum Tierarzt gehen. Dann wissen wir zumindest, ob wir uns nun auch noch auf Nachwuchs einstellen müssen.

Wir denken jedenfalls, dass sie noch sehr jung ist. Und toben tut sie auch noch gern und versteckt sich dann in der selbst gebauten Höhle:


Montag, 16. März 2020

Heute Morgen

... war ich der Einzige, der aufstehen musste. Die restliche Family darf daheim bleiben und schläft wohl noch. Ansonsten allerdings war der Unterschied auf den Strassen kaum zu spüren. Business as usual.

Sollte allerdings das öffentliche Leben auch hier weiter eingeschränkt werden, wird sich das wohl bald ändern. Hier im Spital sind die administrativen Tätigkeiten nach Möglichkeit von daheim zu erledigen, was beim IT-Support technisch möglich ist. Aber es gibt halt immer wieder Situationen, in denen die Anwesenheit vor Ort nötig ist. Insofern werden wir den Tag mal abwarten und überlegen, ob und wie wir hier etwas organisieren können, um die Risiken einer Ansteckung zu minimieren.

Also: schön gesund bleiben!

Donnerstag, 27. Februar 2020

Es wird hektisch

Seit gestern sorgt der Virus auch hier für rege Betriebsamkeit: Krisenstab, Hotline, Isolationsbereich.

Ist vielleicht ganz gut, dass ich ein langes Wochenende habe und ab morgen damit drei Tage lang zu Hause bleiben kann.

Also - bleibt gesund und ein schönes Wochenende!

Mittwoch, 12. Februar 2020

Wie in alten Zeiten

Am Freitag waren wir bei der 80er Jahre Party - eine Disco wie aus der Zeit gefallen.

Nun gut, erst einmal war es eine Herausforderung, zu "so später Stunde", also um 21 Uhr, noch das Haus zu verlassen, wenn man schon um 5:25 Uhr am Morgen aufgestanden ist. Doch als wir uns dann aufgerafft hatten, ging es ganz gut.

Der Veranstaltungsort, ein grosser, hoher Raum in einem Hotel, mit Bühne, Bar und zwei riesigen Disco-Kugeln war ideal. Vorn zwei DJs und auf der Tanzfläche von Anfang an viel Betrieb. Spannend zu beobachten waren vor allem die Leute: Natürlich meist in unserem Alter, wobei uns schien, dass mehr Frauen als Männer dabei waren - teilweise ganz normal gekleidet, manche aber auch aufbebrezelt, als gäbe es einen Laufsteg. Männer waren zumeist in Begleitung, aber manche standen auch nur an der Seite und scannten die Tanzfläche. Eben alles wie früher, nur ohne Zigarettenqualm und Dauerwelle.

Die Musik war okay, wobei nach meinem Geschmack die besten Songs erst gegen Mitternacht gespielt wurden Ja, ganz Recht, wir hielten über drei Stunden durch, und das trotz Rücken und ohne Sitzgelegenheit! Es gab an dem Abend lediglich ein Lied (einer Schweizer Band), das ich nicht kannte. Ansonsten konnte man überall mitsummen. Dabei waren Lieder, die auch heute noch im Radio rauf und runter laufen, aber auch Songs, die ein wenig in Vergessenheit geraten sind. Und natürlich Knaller von Abba, Madonna oder Billy Idol.

Gegen ein Uhr waren wir im Bett, unsere Ohren hatten ganz schön gelitten und pfiffen, obwohl die Lautstärke im Saal durchaus noch zu ertragen war. Und ein bisschen laut muss es ja schon sein.

Es hat Spass gemacht. Leider sind wir erst diesmal auf diese Veranstaltung gestossen, die es schon seit zehn Jahren gibt. Und sie fand nun zum letzten Mal statt, da der Saal künftig nicht mehr genutzt wird. Dast ist schade, aber es war zumindest ein schöner Ausflug in die Vergangenheit.

Freitag, 7. Februar 2020

Das ganze Leben ist eine Party

So oder ähnlich scheint es zumindest derzeit Rosalies Sohn zu sehen. Ich weiss nicht, ob es an meiner Generation lag oder unsere Klasse besonders spiessig war, aber unsere Partys konnte ich an ein bis maximal zwei Händen pro Jahr abzählen.

Heutzutage ist jeden Samstag und manchmal noch zusätzlich am Freitag bei irgend jemandem aus der Klassenstufe eine "Party". Wie viel da so konsumiert wird, wissen wir natürlich ist, und das ist vielleicht auch besser so. Und solange es keine Klagen, Beschwerden oder sonstige Probleme bei oder nach diesen Feiern gibt, sollen sie ihre unbeschwerte Jugend geniessen.

Für Rosalies Sohn ist das sogar eine gute Entwicklung, denn bis vor einem Jahr war er eine absoluter Stubenhocker und Rosalie hat sich schon Sorgen gemacht. Aber nun ist er ein ganz normaler junger Erwachsener mit all den "Macken", die man halt in diesem Alter so hat. ;-)

Warum komme ich darauf? Wir wollen heute Abend auch mal zu einer Party - eine 80er Jahre Party! Während Rosalies Sohn meist frisch und munter erst am späteren Abend zu seinem Event aufbricht, sind wir dann allerdings in der Regel schon todmüde. Dazu kommen an diesem Wochenende noch meine Rücken- und Rosalies Schulterschmerzen. Wir sind also heute die perfekten Partygänger und werden den Laden aufmischen.

Oder wir trinken nur etwas an der Bar und gehen heim ins Bett ...

Montag, 3. Februar 2020

Nächster Versuch

Wie ging der Spruch noch? Wenn man morgens aufsteht und es tut einem nichts weh, dann ist man tot.

So fühle ich mich nun schon seit Wochen. Eigentlich wäre heute auch nicht der Tag, an dem ich wieder arbeiten gehen sollte, aber ... Na, das Thema hatten wir ja schon. Immerhin ist die Erkältung scheinbar überstanden, aber seit Samstagnacht meldet sich der Rücken wieder. Wer jetzt denkt - ah, Samstagnacht, was ist da wohl gewesen? Nein, nein. Ich musste niesen und lehnte gerade unglücklich am Kopfteil des Bettes, sodass der Rücken nicht gestützt wurde. Schon war es passiert und der Schmerz schnitt mir kurz die Luft ab.

Seitdem schlage ich mich so durch, und da mein Kollege diese Woche im Urlaub ist, blieb mir nichts übrig, als mich ins Büro zu schleppen. Schmerztabletten liegen parat, die erste Stunde ist auch schon fast geschafft ...

Rosalie geht es nicht viel besser. Bei ihr sind es die Schultergelenke, sie kann ihre Arme kaum bewegen. Diese kalte Jahreszeit macht uns Beiden zu schaffen. Ich bin dafür, die Wintermonate künftig im warmen Florida zu verbringen. Bekommt man so etwas vielleicht auf Rezept?


Dienstag, 14. Januar 2020

Die Natur ist hinterhältig

Im letzten Jahr hat Rosalie einen guten Freund durch Darmkrebs verloren. Vor einigen Wochen wurde bei ihrer Freundin bei einer Spiegelung eine Wucherung entdeckt. Das hat Eindruck hinterlassen, und so hat sie sich nun ebenfalls zur Darmspiegelung angemeldet.

Gestern fand die Untersuchung statt, und das Ergebnis zeigt auf erschreckende Weise, dass die Sorge begründet war: Es wurden sechs Polypen gefunden, die zum Teil schon zwei Zentimeter gross waren. Das Ergebnis der Biopsie steht aus, aber schon dieser Befund allein ist alarmierend und gibt zu denken.

Ich war im letzten Jahr zum Check up, dort wurde anhand einer Stuhlprobe getestet. Doch dieser Test ist natürlich bei weitem nicht so gründlich wie eine Darmspiegelung. Mir graute bisher immer vor dieser Untersuchung, allein schon wegen des notwendigen Abführens am Vortag. Aber was ist das schon im Vergleich zu einer möglichen Darmkrebs-Diagnose ...

Bei meinem Papa hat man zuletzt im Magen und Darm gar nichts gefunden, was mich etwas beruhigt hinsichtlich der eigenen Gefährdung. Aber auch das ist natürlich nur ein Indiz und muss nichts bedeuten.

Dieser Monat hat es onkologisch leider in sich: Mein Vater - Lebertumor. Die Mama von E. - Darmtumor, nicht operabel. Der Partner meiner "alten" Freundin U. - diverse Metastasen. Und Rosalie hat zum Glück "nur" Polypen, die nun keinen Schaden mehr anrichten können. 

Krebs ist schon eine sehr hinterhältige Krankheit, da sie sich meist erst bemerkbar macht, wenn es fast zu spät ist. Es wäre ein Segen für die Menschheit, würde man endlich ein wirksames Mittel dagegen finden, mit dem nicht nur die Folgen gemindert werden können, sondern entartete Zellen erst gar nicht auftreten. Aber das werden wir wohl nicht mehr erleben.


Donnerstag, 19. Dezember 2019

Das war 2019

Noch ist das Jahr nicht ganz vorbei, aber es ist Zeit für einen kleinen Blick zurück.

Die Jahres-Horoskope waren sich einig, und sie sollten Recht behalten - dieses 2019 war ein schwieriges Jahr: ein Todesfall, unglaublich viel Ärger, verschwendete Zeit und verlorenes Geld auf verschiedenen "Schlachtfeldern", drei tote Katzen, Reorg, ein ausgefallener Urlaub, Sorgen um meinen Vater.

Im Horoskop stand auch, dass es zum Ende des Jahres besser werden würde, und tatsächlich haben sich einige schwierige Probleme gelöst. Allen voran natürlich die Scheidung, das war über Jahre die grösste Last. Wenn alles nach Plan läuft, ist Rosalie in weniger als vier Wochen geschieden und kann ihren alten Namen wieder annehmen. Ein wenig holprig wird es vielleicht noch werden, wenn der Ex sich mit der Zahlung der vereinbarten Summe ziert, aber das ist lächerlich im Vergleich zu dem, was in den letzten Jahren passiert ist.

Zur selben Zeit hat uns auch das Bundesgericht Recht gegeben, sodass auf dem Grundstück gegenüber vorläufig nicht gebaut wird. Statt gruseliger Mehrfamilienhäuser mit einem riesigen Parkplatz für 42 Autos (mitten in einem alten, geschützten Dorfkern) bleibt der Hang mit seiner Wiese und den Bäumen nun erst einmal den Schafen vorbehalten.

Nicht besser geht es meinem Vater. Er laboriert nun bald seit einem Jahr an den akuten Hautproblemen der Füsse. Niemand findet die Ursache, niemand kann ihm helfen. Es ist ein Jammer und er wirkt am Telefon teilweise verzweifelt und mutlos - völlig verständlich nach der langen Zeit. Und ich weiss leider auch nicht, wie ich ihm helfen kann.

Hoffnung gibt es für den ausgefallenen Urlaub. Wir möchten ihn unbedingt im nächsten Jahr nachholen, darauf freue ich mich jetzt schon und habe bereits mal eine grobe Planung inklusive der möglichen Hotels gemacht. Der nächste Herbst kommt bestimmt.

Ich hab nun erst einmal eine Woche frei, muss dann aber an Silvester arbeiten. Man gönnt sich ja sonst nichts. Als kleines Trostpflaster wartet allerdings der neue, höhenverstellbare Tisch im Büro auf mich, sodass ich endlich richtig sitzen (und auch mal stehen) kann. Ein "Geschenk" des Hauses, das möglich wurde, weil unser Team geschrumpft ist und wir noch jede Menge finanzielle Mittel zur Verfügung hatten. Ich hätte mir sogar die Überstunden auszahlen lassen können, aber da war mir die Freizeit dann doch lieber, zumal sich vor allem das Finanzamt gefreut hätte.

Nun freue ich mich auf ruhige, besinnliche Weihnachten ohne Stress, und die wünsche ich allen, die hier ab und zu oder regelmässig vorbeischauen, natürlich auch!

Dienstag, 10. Dezember 2019

Keine besonderen Vorkommnisse

Ist das nicht schön? Es gibt Tage, an denen es nichts zu berichten gibt. Ein Vorgeschmack aufs nächste Jahr, hoffe ich.

Die letzten Monate oder gar Jahre waren sehr bewegt, da wird es nun Zeit für ein wenig "Langeweile", also ganz normalen Alltag ohne tägliche Katastrophenmeldungen. Keine Sorgen um die Katzen, kein Scheidungshorror, und im Büro ist es derzeit auch ruhig.

Nun gut, die Reorg steht immer noch an, und was uns da erwartet, ist völlig offen. Aber es macht keinen Sinn, jetzt in Panik zu verfallen, solange alles möglich ist. Im besten Fall bekommen wir einen neuen Chef und ansonsten ändert sich gar nichts. Ich hätte allerdings auch nichts dagegen, wenn der Chef hier bleibt, denn mit dem habe ich leichtes Spiel. Letzte Woche hatten wir das Mitarbeiter-Jahresgespräch. Eine skurrile Situation, wenn einem ein junger Mann gegenüber sitzt, der nicht mal halb so alt ist und einem erzählen will, was man tun oder nicht tun soll. Immerhin hat er meine Kernkompetenzen richtig eingeschätzt und mir ein perfektes Zeugnis ausgestellt (das allerdings keinen Wert hat, weil es keine Auswirkungen mit sich bringt). So haben wir uns also nett unterhalten und sind nach weniger als dreissig Minuten wieder auseinander gegangen.

Die letzten Wochen im neuen Jahr lasse ich dann auch ruhig angehen. Ich muss noch jede Menge Stunden abbauen und nehme immer mal einen Tag zwischendurch frei. So auch morgen wieder und am Freitag. Daran könnte ich mich glatt gewöhnen.

Lediglich die Bauarbeiten daheim laufen noch etwas unrund, aber auch da zeichnet sich nun für die meisten Probleme eine Lösung ab und ich hoffe, dass das Haus am Schluss noch steht und alle Anschlüsse dort sind, wo sie hingehören. Bis auf die Telefonleitung, da sich der Provider standhaft weigert, die 35 Meter unterirdisch in die gerade installierten Kanäle zu verlegen. Dann bleibt die "Wäscheleine" über der Strasse eben da, hat ja auch was Romantisches ...


Mittwoch, 27. November 2019

Genuss

Man hat es als Teenager schon nicht leicht. Der Körper verändert sich, die ganze Welt um einen herum schaut "plötzlich" anders aus. Damit muss man erst einmal umgehen können.

Und dann kommen noch die Veranlagungen und Gene dazu. In dieser Beziehung scheint Rosalies Sohn so Einiges von seinem Vater mitbekommen zu haben, was nicht zu seinem Vorteil ist. Allem voran die Hektik und Ungeduld. Mal innehalten und etwas in Ruhe ansehen oder gar geniessen? Ausgeschlossen. Wunderbares Beispiel sind Zoobesuche. Auch nur 30 Sekunden vor einem Gehege stehen bleiben? Unvorstellbar. "Chommit, chommit" ist ein Running Gag bei uns. Kaum sind wir bei einem Käfig angekommen, rennt das Kind schon weiter zur nächsten Attraktion. Ein Tier beobachten oder genauer anschauen? Kostet viel zu viel Zeit ...

Daheim kann man sich auch nur im Dauerlauf vom Kinderzimmer zum WC oder von der Haustür zum Kinderzimmer bewegen. Essen ist eine Pflichtübung und muss im Eiltempo erledigt werden, und wenn noch der letzte Bissen im Munde steckt, springt man schon auf und stellt hektisch noch schnell den Teller in die Spüle. Gläser werden stets in einem Zug geleert, und nur, wenn wir drei Mal darauf hinweisen, kann man bei einem Glas Wein vielleicht mal eine Ausnahme machen.

Dieses "Kind" (18) kann einfach nichts im Leben geniessen, ist ständig getrieben, unruhig, hektisch. Wir haben uns schon vorgestellt, wie wohl ein Candlelight-Dinner mit der Freundin ablaufen würde oder gar ein intimes Beisammensein ... Ob das der Grund ist, warum die erste halbwegs "ernste" Beziehung nicht so recht vom Fleck kommt, wissen wir nicht, aber möglich wäre es sicher.

Kann man lernen, die kleinen Dinge im Leben zu geniessen und nicht immer nur getrieben zu sein? Braucht es dafür Reife und Erfahrung oder klappt das womöglich nie? Vielleicht hilft die richtige Freundin, ihn ein wenig zu erden? An der Intelligenz mangelt es ganz sicher nicht, aber der Alltag braucht halt mehr als das. "Schnell, schnell" ist da kein gutes Überlebens-Motto.

Montag, 25. November 2019

Zibelemärit

Vor einem Jahr um diese Zeit war ich schon "betrunken". Es ist Markt in der Stadt, und das schon ab 4 Uhr früh. Im vergangenen Jahr habe ich mich mit einem Kollegen um 6 Uhr in der Stadt getroffen. Zunächst haben wir Zwiebelkuchen gegessen und dann einen Glühwein getrunken (zum Glück in dieser Reihenfolge, sonst hätte ich gleich wieder schlafen gehen können).

Entsprechend "aufgewärmt" sind wir dann eine Stunde später im Büro angekommen. Ich war zum ersten Mal auf diesem Event und beeindruckt, wie voll es um diese Zeit mitten in der Stadt sein kann. Dabei war aber alles ganz ruhig, friedlich und ich hab auch keine alkoholisierten Gestalten gesehen. Insofern ist es schon anders als z. B. auf einem Weihnachtsmarkt, wo man überall mit Musik berieselt wird.

Diesmal habe ich das Datum aus den Augen verloren und daher nicht daran gedacht, mich zu verabreden. Da uns der Arbeitgeber heute zwei Stunden schenkt, könnte man zwischendurch oder zum Feierabend noch vorbei gehen, aber daraus wird wohl nichts. Dann fahre ich lieber heim und trinke meinen Wein gemütlich auf dem Sofa. :-)

Donnerstag, 14. November 2019

Desillusioniert

Vor ein paar Monaten rollte eine Welle von Stellenausschreibungen durchs Haus, und wie viele andere war auch ich ziemlich euphorisch und bewarb mich auf drei Stellen. Leider bin ich nirgends zum Zuge gekommen. Mal warf man mir mangelnde Erfahrung vor, mal zu viel Geduld.

Letztlich war ich schon enttäuscht, immerhin hatten es zwei Kollegen von mir geschafft, eine von 42 Stellen zu ergattern.

Meine bevorzugte Stelle im Support ist bis heute nicht besetzt, und nun ist auch noch die vorgesetzte Position zu dieser Stelle vakant. Seit Tagen bearbeiten mich die Kollegen, ich möge mich doch auf diese Stelle bewerben, aber mir fehlt die Motivation.

Das hat verschiedene Gründe. Ich sehe und höre seit dem Sommer, was für ein chaotischer Laden die zentrale IT ist und was für merkwürdige "Gestalten" zum Teil dort arbeiten. Alle sind mit sich selbst beschäftigt, von "Organisation" kann derzeit keine Rede sein. Dazu kommt, dass die bewusste Stelle eigentlich ein Selbstmordkommando ist. Als Leiter Support für das ganze Haus kann man eigentlich nur verlieren. Im Gegensatz zu der Stelle, auf die ich mich ursprünglich beworben hatte, hängt hier deutlich mehr Verantwortung dran, und ich bin ehrlich - dafür fehlt mir auch die Erfahrung.

Und ich muss mir die Frage stellen: Würde ich das überhaupt wollen? Was mich hier derzeit stört, ist die gewisse Unsicherheit über die Zukunft und die schlechte Bezahlung. Letzteres wäre dort natürlich deutlich besser, aber bei dem herrschenden Chaos und der Unzufriedenheit mit dem Support derzeit im ganzen Haus würde ich wohl Gefahr laufen, früher oder später mit Magengeschwür beim Arzt zu landen, denn ich bin kein Typ, den solche Probleme kalt lassen.

Und ist es mir das in meinem Alter wert? Oder pfeife ich auf die Kohle und freue mich, dass ich hier zum Feierabend den PC ausschalten und die Arbeit auch mental im Büro lassen, eine gewisse Gelassenheit und niedrigen Stresspegel geniessen kann?

Ich hab jetzt gerade einen ergonomischen Stuhl und einen Sitz-Steh-Tisch genehmigt bekommen. Vielleicht sollte ich mich damit begnügen und mein Wohlergehen in den Vordergrund stellen. Mit Geld kann man Gesundheit nicht kaufen.

Mittwoch, 13. November 2019

Moderator gerettet

Was macht ein Radio-Moderator, wenn er die Zuhörer bittet, zu einem Thema anzurufen, und niemand meldet sich?

Er hat entweder einen Plan B und irgendwelche aufgezeichneten Gespräche, oder er muss improvisieren und selbst etwas zum Thema beisteuern. Oder er hat mich. ;-)

Letzte Woche gab es am Abend eine Sendung, bei der es genau zu so einer Situation kam. Es ging ums Küssen, dazu kann ich natürlich viiiiel sagen. Doch offenbar war das Thema für viele zu intim und es rief einfach niemand an. Also schrieb ich kurz ein Mail an den mir bereits bekannten Moderator, dass ich etwas beisteuern könnte.

Und nur zwei Minuten später erschien schon die Antwort auf meinem Handy: "Rettest Du mich?" Natürlich tat ich das, wir plauderten daraufhin zwei, drei Minuten im Radio, und das animierte dann wohl ein paar andere Nachtschwärmer, die gerade zuhörten, sodass die Sendung noch ein wenig ins Rollen kam.

Das war nun schon mein dritter Live-Beitrag im Radio in diesem Monat. Vielleicht habe ich ja den Beruf verfehlt? Schon zu Schulzeiten war ich immer die "Rampensau" und wurde von den Mitschülern nach vorn geschoben, wenn es darum ging, etwas vor Publikum vorzutragen. Mir hat das immer Spass gemacht, aber inzwischen gibt es kaum noch Gelegenheiten dafür. Und als ITler arbeitet man ja vorzugsweise im stillen Kämmerlein. ;-)