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Freitag, 7. August 2020

Kurztrip

In diesem Jahr ist vieles anders, und so ist es leider auch mit dem Urlaub. Eigentlich wollten wir morgen Richtung Berlin aufbrechen, doch daraus wird nichts. Neben den im Röntgen sichtbaren Gelenkveränderungen in Rosalies Knie ist die vorläufige Diagnose ein Pseudo-Gichtanfall. Dazu sagt die einschlägige Literatur im Internet, dass sie in diesem Alter meist als sekundäre Erkrankung auftritt. Man müsste also die Ursache herausfinden, aber das interessiert den Hausarzt überhaupt nicht. So muss Rosalie nun selbst auf die Suche gehen und wird sich von einem Endokrinologen untersuchen lassen, da die Symptome für eine Nebenschilddrüsenüberfunktion sprechen könnten.

Die Schmerzen sind leider allgegenwärtig und eine Reise nach Berlin wäre momentan undenkbar. Daher werde ich nun am Sonntag allein aufbrechen. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, denn Rosalie kann sich allein daheim kaum selbst versorgen. Aber die Kinder werden da sein, und falls etwas Dringendes zu erledigen wäre, sind auch Nachbarn und Freundinnen verfügbar.

Da Rosalie schon jetzt bis Ende August krank geschrieben und eine deutliche Besserung nicht in Sicht ist, macht es vermutlich keinen Unterschied, ob ich jetzt oder in zwei Wochen fahre. Und da mein Papa nun gerade 80 Jahre alt wurde, kann und möchte ich auch nicht ganz auf einen Besuch verzichten. Und so habe ich den Aufenthalt in Berlin auf ein Minimum verkürzt und werde nächsten Donnerstag schon wieder zurückkommen. Ausserdem macht das Shoppen mit Maske auch nicht wirklich Spass, Daher wird es im Wesentlichen darum gehen, meinen Papa zu sehen und (hoffentlich) meinen Sohn, und daneben noch ein paar Sachen einzukaufen bzw. bereits getätigte Bestellungen mit nach Hause zu holen.

Den Rest der dreiwöchigen Ferien verbringen wir dann daheim. Die Katzen werden sich besonders freuen, und zumindest müssen wir uns vorerst keine Gedanken machen, wer das Inhalieren bei unserem Kater übernimmt. Und wenn das Wetter schön wird, ist halt unser Garten das tägliche Ausflugsziel.



Donnerstag, 4. Juni 2020

Abschied nehmen

Eine gute Nachricht erreichte mich gestern: Der Flughafen Berlin-Tegel wird doch nicht vorzeitig geschlossen! Eine weise Entscheidung.

Seit dem Jahr 2012 entwickelte sich eine Art Hassliebe zu dem Airport. Ich wohnte in Sichtweite zur Landebahn, und an so manchem Abend habe ich Tegel gehasst, weil ich wegen des Lärms nicht einschlafen konnte.

Aber jeden Donnerstag oder Freitag habe ich ihn geliebt, wenn ich von TXL aus nach Zürich fliegen konnte. Ich kenne jeden Winkel der Gebäude, fast jedes Gate, die Business Lounge, jede automatische Ansage, sogar das Fundbüro. Und nun hätte ich mich beinahe nicht verabschieden können, weil wegen der Folgen von Corona im Gespräch war, den Flughafen früher zu schliessen als geplant. Aus meiner Sicht von Anfang an eine absurde Idee, denn es war schnell klar, dass das Passagieraufkommen wieder steigen würde und Schönefeld allein das niemals würde bewältigen können.

Nun bleibt Tegel also offen, bis der weltweit bekannte BER nach "einiger" Verzögerung im Herbst an den Start gehen wird. Und ich kann nochmals durch das Terminal A laufen, in Erinnerungen schwelgen, ein paar Fotos machen und "Tschüss" sagen. Der genaue Zeitpunkt für unsere nächste Berlin-Reise ist noch offen, aber da mein Papa im August 80 wird, ist das Zeitfenster vorgegeben. Für viele Berliner mag es dann eine Erlösung sein, wenn der Fluglärm wegfällt. Da ich aber seit 2016 nur noch die Vorteile der kurzen Wege und der Nähe zur City genossen habe, wird es ein wehmütiger Abschied.

Mittwoch, 11. März 2020

Was muss ich lernen?

In meinem Berufsleben bin ich fast dauerhaft finanziell benachteiligt worden. Egal, bei welchem Arbeitgeber ich war, stets ergab es sich nach ein paar Monaten, dass ich Aufgaben übernommen habe, für die ich nicht bezahlt wurde. Wie zuletzt in der Behörde in Berlin hiess es dann meist, es sei halt keine Stelle frei oder kein Geld da, um mehr zahlen zu können. Dazu kamen auch noch systembedingte Nachteile, in dem Vergütungen aufgrund von Sparmassnahmen in Tarifverträgen kurzfristig wegfielen und damit bei Beförderungen z. B. stufengleiche Eingruppierungen plötzlich nicht mehr möglich waren. Man fing also immer wieder ganz unten an der Leiter an mit seinem Gehalt.

Nun hätte ich natürlich nein sagen und diese Aufgaben ablehnen können. Das Problem: Sie haben mir Spass gemacht und ich hätte ungern verzichten und versauern wollen. Also habe ich mich durchgekämpft, manchmal mit spätem Erfolg nach ein paar Jahren.

Dass ich nun hier in der Schweiz für meinen Job auch eher wenig verdiene, ist mir bewusst. Ich fühle mich auch unterfordert, und von meiner Bewerbungs-Misere im letzten Jahr habe ich ja berichtet. Zumindest bin ich allerdings davon ausgegangen, dass es hier fair zugeht innerhalb des Teams.

Gestern nun musste ich erfahren, dass das leider nicht so ist. Mein Chef, der altersmässig locker mein Sohn sein könnte, kam zu mir und meinte, dass ihm bei der Durchsicht der Gehälter (er bekommt einmal im Jahr eine gewisse Lohnsumme, die er an sein Team verteilen kann, und wollte schauen, wo wir stehen) auffiel, dass mein Kollege, der seit einem Jahr neu im Team ist und die gleichen Aufgaben wahrnimmt, deutlich mehr verdiene als ich (und das als ungelernter Quereinsteiger!).

Mir wäre beinahe die Schokolade im Hals stecken geblieben, als ich das hörte. Es wäre keine Absicht gewesen, sondern war einfach historisch bedingt. Der Kollege hat eine andere Stellenbezeichnung, die höher dotiert ist als meine, und daher ist er in einem höheren Lohnband. Er hat also schlicht Glück gehabt ...

Immerhin, das muss ich meinem Chef hoch anrechnen, hat er sich sofort daran gemacht und mit dem HR telefoniert, um zu erfahren, wie man diese Ungerechtigkeit beseitigen kann. Er hat nun meine Stelle neu beschrieben, quasi mit dem gleichen Titel und den selben Inhalten wie bei meinem Kollegen, und wird diese Beschreibung nun beim HR einreichen mit der Bitte, die Stelle neu zu bewerten. Ob das was bringt, muss man abwarten, aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt.

Und wieder bin ich also seit drei Jahren um einen Teil meines Lohns betrogen worden. Das hört einfach nicht auf. Wenn es so etwas wie Reinkarnation geben sollte, dann muss ich wohl in diesem Leben lernen, mich besser zu wehren und tatsächlich mal weniger nett zu sein, sondern stattdessen auch mal "nein" zu sagen.


Mittwoch, 26. Februar 2020

Viel zu lasch

Gerade fand ich eine Meldung zu einem Raserdelikt auf der Berliner Stadtautobahn im Netz.

Die in der Nachricht genannte Strafe ist der absolute Witz, und darüber wird der Fahrer nur lachen. In der Schweiz wäre ihm jetzt das Lachen vergangen. Hier gibt es drakonische Strafen, und das ist richtig so:

"Als Strafmassnahme wird bei einem Raserdelikt der Führerausweis für mindestens zwei Jahre entzogen. Im Wiederholungsfall müssen Raser den Führerausweis gar für immer abgeben. Und: Es drohen zwischen ein und vier Jahren Gefängnis. Bei krassen Geschwindigkeitsübertretungen kann das Auto eingezogen und verwertet werden."

Montag, 13. Januar 2020

Warten

Eigentlich habe ich nicht so grosse Mühe damit, auf etwas warten zu müssen. Wenn es aber um gesundheitliche Themen geht, ist das nicht ganz so einfach.

Dabei kann ich im Moment aber eben gar nicht mehr tun. Deshalb habe ich mich auch am Freitag entschlossen, nicht in Berlin zu bleiben, sondern nach Hause zu fahren. Mein Vater ist daheim, und nachdem wir am Donnerstag gemeinsam mit dem Oberarzt der Chirurgie beschlossen haben, welcher Art der Eingriff sein wird, bin ich ein wenig beruhigt.

Es standen drei Varianten zur Auswahl - die OP am offenen Bauch, eine Wärmebehandlung mit der sogenannten perkutanen Radiofrequenzablation oder die Bestrahlung. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden. Hierbei ist einerseits das Risiko nicht so gross und andererseits sind die Erfolgsaussichten noch ganz gut. Da der Tumor "nur" 33 mm gross ist, bestehen gute Chancen, dass das Thema anschliessend zumindest vorübergehend erledigt ist. Nach Aussage des Arztes gibt es auch keine Anzeichen für Metastasen.

So weit, so gut. Allerdings war der Tumor nur ein Zufallsbefund. Die Ursache für die Ohnmachtsanfälle hat man bisher nicht gefunden. Rosalie und ich glauben, dass es mit den kürzlich verordneten Entwässerungstabletten zu tun hat, aber bestätigen will das niemand. Und so mache ich mir natürlich trotzdem Sorgen, weil man nicht abschätzen kann, ob und wann so ein Anfall wieder auftritt. Ausserdem fährt er schon wieder Auto ...

Mittwochmittag findet nun die OP statt. Sollte es zu Komplikationen kommen, muss ich halt notfalls den nächsten Flieger nehmen und wieder nach Berlin reisen. Aber ich hoffe, dass alles gut läuft und Papa nach drei Tagen wieder nach Hause kann. Wichtig war, dass ich da war für die Besprechung, weil die Fragen, die ich hatte, sonst offen geblieben wären, und natürlich auch, um meinem Vater ein wenig moralische Unterstützung zu geben. Er hat sich wirklich riesig gefreut, und darauf kam es ja an.


Mittwoch, 8. Januar 2020

Gute Entscheidung

Ich bin in Berlin. Nach einiger Überlegung mit Rosalie habe ich mich entschlossen, am Sonntagmorgen los zu fahren. Ich hättezwar auch das Flugzeug nehmen können, aber ich wollte unabhängig bleiben für den Fall, dass ich kurzfristig die Rückreise verschieben muss. Das Umbuchen ist aufwändig und kostet jedes Mal Geld.

Und es war die richtige Entscheidung.

Papa wusste nicht, dass ich komme. Als ich das Zimmer im Krankenhaus betrat, war er gerade im Bad. Dann kam er mit seinem Rollator heraus, erblickte mich und dachte wohl kurz, er würde einen Geist sehen. Dann brach er in Freudentränen aus ...

Leider weiss ich auch heute Morgen noch nicht wirklich viel. Mein Papa durfte gestern nach Hause, am Donnerstag gibt es dann endlich ein Gespräch mit dem Arzt, und ich hab darauf bestanden, dass ich dabei sein darf. Bei diesem Termin wird entschieden, welcher Art der Eingriff sein soll. Eine Leber-OP ist unter den gegebenen Umständen nicht ohne, und so muss das Für und Wider der verschiedenen Möglichkeiten abgewogen werden. Ausserdem habe ich noch viele Fragen zu Papas Zustand, dem Tumor usw. Ich hoffe, dasss man sich die Zeit nimmt und alle Fragen in Ruhe beantworten kann.

Für Montag ist dann der Eingriff geplant. Und schon zahlt sich aus, dass ich mit dem Auto hier bin, denn eigentlich hatte ich die Rückreise für das Wochenende angedacht. Nun bleibe ich halt länger. Zum Glück ist mein Arbeitgeber da sehr grosszügig und wir schauen später, wie wir das regeln. Das Hotelzimmer kann ich immer wieder verlängern. Und heute Abend kommt dann auch Rosalie angeflogen und wird bis Samstag bei mir bleiben. Sie hat Montag einen wichtigen Termin und muss daher zurück.

Ich werde also frühestens am Dienstag wieder auf die Piste gehen und die 1000 km zurück fahren. Bis dahin vertreibe ich mir hier die Zeit, hoffe natürlich, dass es am Montag keine Komplikationen geben und Papa die OP gut überstehen wird. Ob damit dann alles erledigt sein wird, wie mein Vater es annimmt und der Arzt ihm leichtfertig versprochen hat, wage ich aber zu bezweifeln ...


Freitag, 3. Januar 2020

2019 reloaded

Das Leben lässt einfach nicht locker, auch im neuen Jahr nicht.

Gestern Abend rief mich mein ziemlich aufgelöster Papa an. Das Ergebnis des Ultraschalls: Ein vier Zentimeter grosser Tumor auf der Leber.

Heute soll entschieden werden, wie man dagegen vorgehen kann, ob also eine OP möglich bzw. notwendig wird oder andere Massnahmen eingeleitet werden. Sobald ich das Ergebnis der Beratungen und mögliche Termine für einen Eingriff kenne, werde ich mir überlegen, wann ich nach Berlin reisen kann. Sehr lange sollte ich wohl nicht warten ...

Das ruhige und entspannte neue Jahr muss also noch warten.

Montag, 30. Dezember 2019

Besorgt statt besinnlich

Eigentlich sollten es ruhige, gemütliche Weihnachtstage werden. Schliesslich hatte ich die ganze Woche frei und bis auf einen Tag hatten wir diesmal so gar keine Termine. Doch sorgenfrei wurde es dann doch nicht.

Am Samstagabend erhielt ich eine Nachricht per WA von meiner Stiefmutter - aus der Notaufnahme. Mein Papa sei eingeliefert worden mit Verdacht auf Schlaganfall. Er konnte daheim einen Arm und die Beine nicht mehr bewegen, und anders als früher hat meine Stiefmutter diesmal schnell reagiert und den Notruf gewählt.

Zum Glück bestätigte sich der Befund nicht. Da es ihm nach ein paar Stunden besser ging, durfte er wieder nach Hause. Mir war nicht so ganz wohl dabei, aber aus der Ferne konnte ich den Zustand meines Vaters auch nicht genau beurteilen.

Meine Sorge schien aber begründet, denn am folgenden Abend passierte es wieder. Und diesmal blieb er im Krankenhaus, und da ist er nun immer noch. Es gibt Phasen, in denen er kaum ansprechbar scheint und seine Blutwerte sind offenbar im Keller, aber man findet keine Ursache. Zwei MRT haben nichts ergeben, heute folgen nun Magen- und Darmspiegelung, danach vielleich noch eine Rückenmarkpunktion.

Während der Feiertage, besonders nach dem ersten Telefonat, in dem ich ihn kaum verstanden habe, war ich schon kurz davor, mich ins Auto zu setzen und los zu fahren. Aber dann ging es etwas besser und ich war beruhigt. Doch wenn sich sein Zustand in den nächsten Tagen nicht weiter stabilisiert und man keine Ursache findet, werde ich mir wohl Gedanken machen müssen, wie und wann ich nach Berlin fliegen kann. Es wäre nichts schlimmer, als zu spät zu kommen ...

Dienstag, 5. November 2019

Historische Momente

Derzeit ist in den Schweizer Medien viel zu hören und zu lesen über den historischen 9. November des Jahre 1989. Während ich den Eindruck habe, dass die Erinnerungen daran in Deutschland kaum noch jemanden wirklich berühren, ist das Interesse hierzulande gross. Gerade gestern hatte ich ein Gespräch mit einer Kollegin, die mich bat, bei Gelegenheit mehr zu erzählen aus der Zeit mit Mauer und danach.

Und deswegen darf ich morgen auch im Schweizer Radio ein wenig davon berichten. Schliesslich war ich in Berlin mittendrin im Geschehen, und diese Tage damals vor nun schon 30 Jahren werde ich nie vergessen.

Von der Euphorie und Aufbruchstimmung dieser Zeit ist leider nichts mehr übrig. Menschen, die danach geboren wurden, haben keinen Bezug mehr dazu und empfinden es als normal, wie es ist, Ältere sind zum Teil aus den verschiedensten Gründen desillusioniert und enttäuscht.

Ich hab es immer als Chance empfunden und bin noch heute dankbar, dass es so gekommen ist. Wer die Geschichte hinter der Geschichte genauer kennt (ich empfehle den Dok-Film "Schabowskis Zettel"), der weiss, dass damals alles auf Messers Schneide stand und dramatisch hätte ausgehen können.

Und so werde ich am Samstag mit Rosalie auf diesen Tag vor 30 Jahren anstossen. Zum Wohl!

Mittwoch, 4. September 2019

Patient entlassen

Seit gestern Morgen ist mein Papa wieder zu Hause. Vom Krankenhaus ist er sehr enttäuscht - erst, seit er zugezahlt hat, wurde die Betreuung inkl. des Essens spürbar besser. Das hat ihn sehr geärgert, was ich gut verstehen kann.

Abgesehen davon hat man ihn wohl medizinisch gut versorgt. Die grossen Wunden an Händen und Füssen sind deutlich besser geworden. Nun muss er zu Hause die Behandlungen mit Bädern und Salben sorgfältig fortsetzen, was aber nur dank meiner noch fitten Stiefmutter überhaupt allein möglich ist.

Die gute Nachricht: Durch den Aufenthalt in der Klinik hat er nun einen kompletten Checkup bekommen, und die Ergebnisse sind sehr beruhigend. Seine Venen sind ok, Herz und alle anderen inneren Organe völlig unauffällig. Das ist mal eine gute Nachricht.

Natürlich kann in seinem Alter (79) immer mal etwas passieren, aber derzeit ist wohl die Gefahr, dass er durch einen Sturz verletzt wird, grösser als ein mögliches Problem mit der körperlichen Verfassung. Das freut mich sehr und ich hoffe, dass er mir noch einige Jahre erhalten bleibt.

Donnerstag, 29. August 2019

Endlich tut sich was

Nach der wochenlangen Odyssee bei verschiedenen Ärzten, die mal dies, mal das versucht haben, scheint mein Papa nun im Krankenhaus endlich eine umfassende Diagnose und Therapie zu erhalten. Nach seiner Aussage sind Füsse und Finger nach drei Tagen schon sichtbar besser geworden. Der Haken dabei: Er bekommt dreimal täglich Cortison-Infusionen. Ein Teufelszeug.

Er hat mir jedenfalls am Telefon versichert und ist froh, dass man momentan alle möglichen Untersuchungen mit ihm macht - endlich! So wird auch eine mögliche Veneninsuffizienz geprüft, etwas, dass ich schon von mehreren Experten als mögliche Ursache für die Symptome gehört habe und das bisher noch nie Thema war bei den niedergelassenen Ärzten.

Aufregung gab es dann gestern auch, als er - mal wieder - hingefallen ist. Diesmal war er zumindest gleich in guten Händen und wurde nach dem Sturz direkt in die Notaufnahme gebracht. Es ist aber zum Glück nichts passiert.

Leider kann er auf der Klinik nur maximal zehn Tage bleiben. Ich hoffe, das reicht aus, um zumindest die richtigen Ansätze zu finden und die schlimmsten Beschwerden zu lindern. Wichtig wird dann sein, dass es auch nach der Entlassung mit der Therapie weiter geht. Das wird vermutlich wieder eine Herausforderung ...

Freitag, 23. August 2019

Späte Einsicht

Nun also doch - mein Papa wird am Montag ins Krankenhaus gehen! Gestern hatte er eine Termin in der dortigen Sprechstunde, und die Ärztin hat offenbar Eindruck hinterlassen und die dramatische Situation so dargestellt, dass mein Vater gar nicht anders konnte, als der Einweisung zuzustimmen.

Mich ärgert aber, dass sich nun erneut die letzte Behandlung als falsch darstellt. Die verschriebene Jodsalbe, die ja die angeblichen Bakterien abtöten sollte, wäre falsch, da sie die Haut austrockne. Fünf Ärzte, fünf Meinungen - wie kann das sein?

Nun soll es also Schuppenflechte sein. Wie auch immer - wenn er dann erst mal stationär ist, wird man sich hoffentlich der Sache annehmen und meinen Vater so behandeln, dass es ihm hinterher besser geht. Ich kann nur noch den Kopf schütteln über so viel Unprofessionalität. Haben die Ärzte heute keine Lust mehr, kein Interesse oder keine Fachkenntnis? Ist mein Vater mit 79 Jahren zu alt, um sich noch sorgfältig um ihn zu kümmern? Fussbäder ja/nein, Jodsalbe ja/nein, diabetischer Fuss ja/nein ... Das ist doch nicht zu glauben.

Da Katzenbilder ja beruhigen sollen, füge ich mal noch zwei an, die Rosalie gestern im Garten geschossen hat. Sind die Fellnasen nicht herzallerliebst? Schönes Wochenende!

Montag, 12. August 2019

Die "Achilles-Ferse"

Kurzes Ferien-Update, während es draußen regnet und eher nach Herbst als nach Sommer aussieht ...

Papa war am letzten Dienstag im Diabetes-Zentrum. Ergebnis: Ratlosigkeit! Er solle doch zu einem Spezialisten, am besten direkt in die Charitè. Wie bitte? Ihr könnt Euch vorstellen, dass mein Vater nach dieser Aussage völlig am Boden war.

Er hat also wieder beim Hautarzt angerufen. Dort wollte man ihn mit einer Schmerzsprechstunde abspeisen, aber er hat so lange gedrängelt, bis er eine Audienz beim Arzt persönlich bekam. Dort war er am Donnerstag. Der ist nun der Meinung, es seien Bakterien am Werk und hat ihm eine Jodsalbe verordnet. Ob das nun der Weisheit letzter Schluss ist, kann ich nicht beurteilen, nach Aussage meiner Stiefmutter sieht es inzwischen wohl "etwas besser" aus. Ob das nur eine Beruhigung ist oder tatsächlich so ist - wer weiss.

Immerhin ist Papa fest entschlossen, am Donnerstag nach Zürich zu fliegen. Vermutlich muss ich ihm vorher noch 20x erklären, wo er hin muss in Tegel und was zu beachten ist, aber er ist schon dermaßen aufgeregt, dass ich das gern wiederhole und hoffe, dass er hier dann drei schöne Tage verleben kann. Vermutlich ja zum letzten Mal ...

So, ich chille dann mal wieder und schaue, wie der Regen fällt. :-) Bis bald!

Dienstag, 14. Mai 2019

Schatten der Vergangenheit

Gestern wurde ich - oh Wunder - tatsächlich noch zu einem Vorstellungsgespräch für den Job, der meinen beruflichen Erfahrungen am meisten entspricht, eingeladen. Eigentlich wollte nur der Chef des Bereichs anwesend sein, aber er brachte dann doch noch eine weitere Person, die sich als externer Coach vorstellte, mit.

Die Beiden spielten dann so etwas wie good cop, bad cop. Während der Chef mich ständig anlächelte und die "netten" Fragen stellte, stocherte der Externe in meinem Lebenslauf und in den Zeugnissen herum und versuchte, Ungereimtheiten aufzudecken. So meinte er, dass das Zeugnis der Behörde ja sehr passiv sei und gar nicht viel drin stehen würde.

Ja, es ist halt Behördeneutsch, und ich musste das Werk damals auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin zwei Mal ändern lassen, weil es davor noch schlimmer war. Nicht nur, dass Begriffe und Abkürzungen verwendet wurden, die man ausserhalb der Behörde und erst recht in der Schweiz gar nicht kennt: Es wurde z. B. auch eine Form des "Codes" benutzt, die unterstellt, ich würde im Büro ständig nach sexuellen Kontakten zu Kolleginnen suchen. So ein Fauxpas sollte natürlich einem HR-Bereich nicht passieren, ist aber vielleicht kein Wunder, denn Zeugnisse schreibt man in der Behörde eher selten. Wer einmal da ist, geht in der Regel nicht mehr. Ganz viele machen ihre Ausbildung dort und bleiben bis zur Rente.

Das macht den Laden zu einem trägen, verstaubten Haufen. Und die strengen Hierarchien führen ebenfalls dazu, dass nur ganz wenige die Chance erhalten, überhaupt irgendeine Karriere zu machen. Es ist nämlich zum Beispiel so, dass sich ein "Zuarbeiter" nicht auf eine Dezernentenstelle bewerben kann, selbst wenn er die fachlichen Voraussetzungen mitbringen würde. Neben der fachlichen Qualifikation wird immer auch die zumindest zweijährige Tätigkeit in der unmittelbar darunter liegenden Hierarchie-Stufe verlangt. Man muss also die lange Kette durchlaufen, um irgendwann mal in eine Stelle wechseln zu können, die vielleicht auch Personalführung beinhaltet.

Genau das war gestern auch eine Frage vom bad cop. Die ausgeschriebene Stelle beinhaltet nämlich Personalführung, und der Vorwurf war, dass ich das ja bisher noch nie gemacht hätte. Die Frage, warum nicht und warum jetzt war dann halt nicht so leicht zu beantworten und für einen Schweizer offenbar kaum nachvollziehbar. Dabei habe ich für Behördenverhältnisse schon eine steile Karriere hinter mir von der "Registraturkraft" zum "Hauptsachbearbeiter". Das schafft fast niemand, und ohne Unterstützung durch Führungskräfte und ein wenig Vitamin B ist es auch kaum möglich.

Das alles interessierte aber nicht, stattdessen kam mehrfach die Frage nach dem "warum nicht früher".

Ich kann verstehen, dass man in der Position natürlich möglichst die perfekte Person mit Führungserfahrung und super fachlicher Qualifikation sucht. Es ist aber wie schon bei der anderen Stelle die Crux, dass man Menschen auch die Chance geben sollte, Erfahrungen zu machen - wie will man sich sonst weiter entwickeln? Jede Führungskraft hat mal angefangen, und nur weil ich schon die Fünf im Alter habe, geht das nicht mehr? Keine Erfahrung, also auch keine Entwicklung?

Es könnte gut sein, dass mir mein Behördendasein nun den nächsten Schritt verbaut, da es für Aussenstehende so aussieht, als hätte ich in den 13 Jahren nicht genug getan. Da reicht es vielleicht auch nicht, dass mein Chef-Chef sich letzte Woche persönlich dafür eingesetzt hat, dass ich eine Perspektive bekomme, nachdem er hörte, dass ich ein Zwischenzeugnis angefordert habe: "So einen guten Mann könne man doch nicht gehen lassen." Tja, vielleicht hätte er sich das früher mal überlegen sollen ...

Der "bad cop" bescheinigte mir abschliessend gestern immerhin, dass ich ein "Machertyp" sei. Ob das Argument genug ist, um mir eine Chance zu geben, werde ich vielleicht am Freitag wissen. Dann soll ich eine erste Rückmeldung bekommen.

Momentan bin ich eher skeptisch, was meine Zukunft und vor allem meine berufliche Karriere hier betrifft. Dabei ist das eigentlich ein Irrsinn. Ich habe einen tollen Stand in den Kliniken und im Team, meine Arbeit wird sehr geschätzt, mein Chef hat mir eine super gute Beurteilung im letzten MAG vorgelegt, und gestern hat mir eine Mitarbeiterin sogar spontan eine Flasche Wein geschenkt, weil sie so zufrieden war mit meiner professionellen Unterstützung. Wenn das alles nicht genug ist, zählen hier wohl andere Werte, und dann muss ich mir überlegen, ob ich hier auf Dauer wirklich am richtigen Platz bin, zumal auch das Gehalt nicht sonderlich entschädigt.

Wir werden sehen.


Dienstag, 23. April 2019

Was für eine Woche!

Urlaub, gerade auch mit pupertären Teenies, kann ja durchaus manchmal anstrengend sein. Unsere fünf Tage in Berlin waren aber sehr entspannt.

Die beiden Mädels waren überaus pflegeleicht, jammerten und nörgelten nicht, liessen selbst fünf Stunden Sightseeing zu Fuss über sich ergehen, und sogar die Handys waren fast nie zu sehen. Fast ein Wunder! :-) Dafür waren beide happy, dass sie ihre Kleider für den Abschlussball gefunden haben, was für Rosalie eine Herausforderung war, die dafür mehr als einen ganzen Shoppingtag opfern muss und damit gar keine Gelegenheit hatte, mal etwas für sich selbst zu suchen. Ich konnte "flüchten", in dem ich den Donnerstag bei meinem Papa verbracht habe, der sich auch riesig freute, mich zu sehen und einmal mehr deutlich gemacht hat, wie gern er uns noch ein letztes Mal besuchen möchte ...

Auch meinen Sohn mit Freundin haben wir getroffen, und stets und überall haben wir gut, preiswert und viel gegessen. Dazu perfektes Urlaubswetter, alles hat super geklappt, was wir geplant hatten - was will man mehr!

Der Frühling empfing uns dann auch zu Hause mit herrlichem Sonnenschein, sodass die ganze Woche pure Erholung war. Nun habe ich viel Energie getankt, die ich heute Morgen um halb zehn dann gut gebrauchen kann:

Mein Vorstellungsgespräch steht an! Ein wenig aufgeregt bin ich dann doch, denn schliesslich könnte dieser Wechsel meiner beruflichen Karriere einen ziemlichen Schub verleihen. Zu verlieren habe ich nichts, also dann ...

Dienstag, 16. April 2019

Berlin, Berlin, wir fliegen nach Berlin!

Heute ist es wieder soweit: Stippvisite in Berlin. Mit dem Zug nach Zürich, und von dort mit dem Flugzeug nach Berlin-Tegel. Meine "alte Strecke", die ich aus dem Effeff kenne. Seit der Zeit damals ist Fliegen für mich wie Busfahren geworden.

Gebucht haben wir erneut im selben Hotel wie immer, und die Tische sind in den selben Restaurants reserviert, denn wozu Experimente machen, wenn man weiss, wo es gut ist.

Der einzige Unterschied: Rosalies Tochter wird uns dieses Mal begleiten, und dazu noch deren Freundin. Die Mädels haben es natürlich vor allem aufs Shoppen abgesehen. Ich werde einen Tag für einen Besuch bei meinem Vater nutzen. Und mit meinem Sohn sind wir auch wieder zum Essen verabredet. Auch das Wetter wird herrlich, sodass wir uns auf ein paar schöne und stressfreie Tage in meiner alten Heimat freuen.

Also bis bald, nach den Feiertagen wird es dann im Büro spannend, und ich hoffe, der Termin um 9:30 Uhr am nächsten Dienstag wird ein Erfolg.

Donnerstag, 11. April 2019

Sentimental

Während meiner Kindheit habe ich in einem der bekanntesten Chöre des Landes gesungen. Neben diversen (TV-)Auftritten hatten wir fast jeden Donnerstag auch zwei bis drei Stunden am Nachmittag Rundfunk-Produktionen im Studio.

Viele Aufnahmen aus dieser Zeit finden sich auf alten Schallplatten. Oder auch auf Spo*ify. Mit der Installation von smarten Lautsprechern daheim bietet sich dieser Dienst an, um zu Hause per Sprachbefehl und überall im Haus Musik zu hören.

Das geht am besten, wenn man zuvor Playlists aus seinen Lieblingssongs erstellt hat. Um dies zu tun, muss man fleissig im Angebot stöbern. Und dabei bin ich auch auf diverse dieser Lieder aus alter Zeit gestossen. Im Einzelfall lässt sich nicht sagen, ob ich nun gerade bei der einen oder anderen Aufnahme dabei war, da die Lieder immer mal wieder neu produziert wurden. Aber allein das Anhören und Mitsingen der Musik lässt die alten Bilder und Gefühle aus dieser längst vergangenen Zeit wieder zum Vorschein kommen.

Und dann ist alles wieder da: der Probenraum in der Schule, die Chorleiter, Mitschüler, Busfahrten zum Aufnahmestudio, Auftritte im Fernsehen ...

Es ist spannend, was so ein Schlüsselreiz auslösen kann. Und ich lächle dann und denke gern an die alten Zeiten zurück. Es sind überwiegend schöne Erinnerungen und ich bin froh, dass mich meine Eltern damals an diese Spezialschule geschickt haben, die meine Entwicklung intensiv prägte.

Dienstag, 19. Februar 2019

Wie lange noch?

Diese Frage kann einem (zum Glück?) niemand beantworten. Zumindest nicht, wenn es um den Tod geht. Ich arbeite in einem Krankenhaus, und hier wird man zwar nicht täglich mit dem Thema konfrontiert, aber auf dem Weg zum Pausenraum muss ich am "Raum der Stille" vorbei, und dort sehe ich durchaus immer mal Menschen hineingehen oder fassungslos heraus kommen.

Warum ich jetzt darüber schreibe? Gestern habe ich mal wieder meine Chat-Liste auf WA durchgescrollt, um zu schauen, wer neue Profilbilder gespeicher hat. Dabei bin ich an einem Chat ohne Bild hängen geblieben - es war der Chat mit meinem langjährigen Bekannten aus Berlin, der im November 2017 so plötzlich verstorben ist. Und wieder bekam ich eine Gänsehaut, als ich die letzten Zeilen las, die wir ein paar Tage zuvor noch ausgetauscht hatten. Damals war er nach langer Ehe recht frisch getrennt und nun gerade dabei, sich aufzurappeln. Sogar einen Besuch bei uns in der Schweiz hatte er geplant.

Daraus wurde nichts mehr. Kurz vor seiner Pensionierung war es vorbei ... Wie ich schon früher hier schrieb, hatten wir nie ein besonders enges Verhältnis, und doch gehörte er irgendwie dazu, wenn ich an Berlin, mein Umfeld, meine Vergangenheit und Gegenwart dachte. Wir trafen uns damals etwa alle acht Wochen, und nach meinem Umzug was es quasi "Pflicht", einen Abend für ein gemeinsames Essen zu reservieren, wann immer ich in Berlin war.

Erstaunt bin ich, dass mich das so beschäftigt. Vermutlich liegt es daran, dass er der erste Mensch aus meinem Bekanntenkreis ist, der "in etwa" so alt ist wie ich, mich viele Jahre lang begleitet hat, und der nun schon gehen musste. Und dann so ganz ohne Vorwarnung.

Es kann eben leider ganz schnell gehen. Also lassen wir die Zeit nicht sinnlos dahin ziehen. Und wann immer es möglich ist, erfüllen wir uns den einen oder anderen kleinen Wunsch.

Bevor es zu spät ist.

Montag, 18. Februar 2019

Frühlingsgefühle

Wir sind zurück von unserem kleinen Abstecher nach Berlin. Schön war's. Viel Zeit zum Shoppen hatten wir diesmal nicht, aber das war auch nicht unser Ziel.

Dafür haben wir wie immer super gut und günstig in unseren Lieblings-Restaurants gegessen. Ausserdem trafen wir meinen Sohn mit Freundin, per Zufall eine Mitschülerin von mir, die ich seit 44 Jahren kenne, und mit der wir dann an einem Vormittag zusammen Kaffee getrunken haben, und der Samstag gehörte meinem Papa.

Natürlich hat er sich riesig gefreut, uns zu sehen. Gleichzeitig war es endlich wieder etwas Abwechslung in seinem tristen Alltag. Daran ist er leider zum Teil selbst schuld. Er läuft schlecht, hat Angst, hinzufallen, daher läuft er noch weniger, und damit wird seine Muskulatur immer weiter geschwächt. Und dann läuft er folglich noch schlechter ...

Und so wirkte er ziemlich niedergeschlagen. Ihm fällt die Decke auf den Kopf. Er ist halt bequem und erwartet, dass seine Beschwerden von selbst oder durch Tabletten nachlassen. Das wird natürlich nicht passieren. Wir konnten ihn dann zumindest überreden, bei wunderschönem Sonnenschein eine kleine Runde mit seinem Rollator zu drehen. Danach war er völlig erschöpft. Aber eigentlich müsste er das jeden Tag machen, und nicht nur, wenn er zum Arzt muss.

Und sein grosser Wunsch ist es, uns noch einmal besuchen zu kommen. Diesen Wunsch möchte ich ihm gern erfüllen, wenn es irgendwie geht. Wenn feststeht, wann wir den runden Geburtstag von Rosalie feiern werden, schauen wir mal, ob wir eine Reise für ihn organisieren können. Es wird sicher sehr anstrengend werden für ihn, aber ich denke, das wird er auf sich nehmen, um sich diesen Wunsch zu erfüllen. Und wir werden alles versuchen, damit das auch klappt.

Wieder daheim, hatten wir gestern noch einen wunderschönen und sonnigen Sonntag. Es war richtig frühlingshaft und man hatte das Gefühl, die Natur atmet auf. Vor allem unser roter Kater Bernie hat sich gefreut, dass wir wieder zu Hause sind, und folgte uns im Garten auf Schritt und Tritt:



Rosalie begann die Gartensaison mit der Schere und ich habe mich ein wenig mit unserem neuesten Gast im Garten beschäftigt. Seit einer Woche flitzt ein offenbar junger, ausgehungerter Kater ums Haus, war schon zwei Mal drinnen und hat sich den Schuppen als neues Zuhause ausgesucht. Sobald er uns hört, kommt er angerannt und frisst gierig. Da er nicht kastriert ist und wir nicht wissen, wohin er gehört, versuchen wir, ihn draussen zu lassen, zumal er schon im Haus markiert hat, und das geht natürlich gar nicht ... Wir haben jetzt eine Fundmeldung im Internet hinterlassen und schauen mal, ob sich jemand meldet. Falls nicht, müssen wir weiterschauen. Drei Kater im Haus wären keine gute Mischung.

Und das ist der lustige Geselle. Ist er nicht putzig mit den weissen Pfötchen?

Freitag, 14. Dezember 2018

Machs gut!

Nun ist es also soweit - Rosalies treuer Begleiter über so viele Jahre findet seine letzte Ruhe vermutlich in Afrika.

Geächzt und gewimmert hat er schon lange, diverse Teile mussten ersetzt werden. Aber nun pfeift er wirklich auf dem letzten Loch, und bevor er sich gar nicht mehr bewegt, wird er jetzt verkauft: der alte Volvo. Viele gute Dienste hat er uns geleistet, Schränke und Betten transportiert, Gartenabfälle, und natürlich uns. :-)

Zwei Mal war er sogar in Berlin! Das eine Mal hat er meinen Umzug begleitet, das andere Mal meinen Papa aus Kiel zurück nach Hause gebracht.

Nun hat er fast 300000 km und rund 15 Jahre hinter sich, bringt ständig diverse Fehlermeldungen im Display, die rechte hintere Tür lässt sich nicht mehr öffnen und die Heckklappe schliesst nicht richtig. Mit gutem Gewissen fahren kann man das Auto daher nicht mehr.

Es gibt Händler, die freuen sich über solche Autos, solange immerhin der Motor noch anspringt. Offenbar ein lohnendes Geschäft, denn man hat uns mehr geboten als wir erwartet hatten. Nun wird Rosalie das Auto heute abmelden, und dann sollte es in den nächsten Tagen abgeholt werden. Irgendwo auf der Welt wird sich dann noch jemand freuen, einen Volvo mit sieben Sitzen fahren zu dürfen, wenn er notdürftig repariert wurde.

Also, alter Mann: Mach's gut! Und danke für alles.