Freitag, 2. März 2018

Kindersicherung

Zu Beginn der letzten Ferien gab es einen grossen Aufschrei um 22.30 Uhr. Grund: Unser Router hat ordnungsemäss die Kinder vom WLAN ausgesperrt. Seit wir teilweise Schwierigkeiten hatten, sie abends weg von den Geräten in Richtung Bett schieben zu können, habe ich für ihre Computer ein Profil erstellt, und damit wird zur Schlafenszeit das WLAN automatisch abgestellt.

Nun sollten die Kids um 22.30 Uhr sowieso im Bett sein, daher gibt es normalerweise unter der Woche keinen Protest, denn das würde ja auffallen ... Aber in den Ferien hocken sie natürlich den ganzen Tag vor den Displays, und wenn sich dann pünktlich der Router meldet, weil ich vergessen habe, den Schutz zu deaktivieren, gibt es sofort lautstarken Protest.

So ganz und gar wirkt die Barriere ohnehin nicht, denn beide Kinder haben auf dem Handy eine Flatrate, sodass alles, was auf diesen Geräten möglich ist, von uns nicht unterbunden werden kann. Aber zumindest liegen sie dann schon mal im Bett und werden vielleicht irgendwann müde. :)

Ein paar gute Seiten hat diese digitale Flut ja durchaus - z. B. sprechen beide Kinder fliessend englisch, was an den vielen Beiträgen und Serien liegt, die sie in dieser Sprache konsumieren. Dass man sie allerdings kaum noch motivieren kann, ihr Zimmer zu verlassen, sofern kein Internet in der Nähe ist, macht einen schon nachdenklich.

Vielleicht sehen wir das aber viel zu kritisch? Schliesslich haben wir damals keine Minute ohne Walkman oder Buch verbracht, also die Möglichkeiten unserer Zeit ausgenutzt. Nichts Anderes machen die Kinder letztlich heute auch. Allerdings lassen sie sich heute viel mehr passiv berieseln, am besten gleich auf zwei oder gar drei Bildschirmen gleichzeitig. Sie können sich auf nichts richtig und mit Haut und Haar einlassen. Ob das gut und gesund ist, mag ich bezweifeln.


6 Kommentare:

  1. Es ist sehr schwer zu beantworten. Ich habe mit vielen jungen Leuten zu tun, und mir fällt auf. das Handy(Tablet etc. im Alter zwischen 14 und 18 einen sehr exzessiven Gebrauch erleben. Danach geht das bei den meisten wieder zurück. Gibt Ausnahmen, natürlich.
    Das passive berieseln, ja das seh ich schon problematisch. Meiner Einschätzung nach hemmt das nämlich ganz sehr die Konzentrationsfähigkeit auf eine bestimmte Sache für eine bestimmte Zeit, was wohl auch etwas Deine Befürchtung ist.
    In unserer Zeit werden wir damit irgendwie Klarkommen müssen.
    Furchtbar finde ich es immer, wenn sich im Familienleben kein Zeitpunkt mehr findet, wo alle ohne Handy in der Pfote anwesend sind, Geburtstag oder was auch immer...Ich bin deshalb vor ein paar Jahren mal tierisch ausgeflippt. (Es waren im übrigen damals nicht die Kinder oder Jugendlichen, sondern gestandene Männer um die vierzig, die wahrscheinlich alle beweisen müssen, das sie das neueste, größte, schönste teuerste Handy haben.)

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    1. Da sagst Du was! Wir haben jetzt zumindest beim Essen am Tisch durchgesetzt, dass die Handys weg bleiben. Manchmal liegen sie dann "ganz unauffällig" auf dem Schoß oder werden trotzdem nur mal ganz schnell aus der Hosentasche geholt, wenn es "Pling" macht, aber das ist für mich ein NoGo! Von dort wäre es dann wirklich nicht mehr weit bis zu dem Punkt, an dem man nur noch per Messenger kommuniziert.

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    2. Na, da gibt es bei mir auch ziemlich restriktive Regeln. Während gemeinsamer Mahlzeiten bei mir als Gastgeber befinden sich die Handy außerhalb des Zimmers. Ist aber auch schön zu beobachten, statt eine Rauchen, rennt anschließend alles erst mal Nachrichten checken.
      Ausnahme gibt es für zwei Mann, die aus dienstlichen Gründen manchmal Bereitschaft schieben.

      Wenn ich nicht der Gastgeber bin, dann, nun ja. Ich frage dann schon sehr provokativ nach.

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    3. Und, wie sind die Reaktionen auf Deine Regeln? Unverständnis oder eher Zuspruch? So mancher kann ja heute keine Minute ohne den Knochen aushalten. Ich hatte ihn neulich mal zu Hause vergessen - ging wunderbar! Lediglich für eine spontan nötige Verabredung wäre ein Telefon praktisch gewesen.
      Wie hat man das eigentlich früher gemacht? Mmmmh ...

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    4. Sagen wir mal: Einsicht in die Notwendigkeit.
      Zum Glück, es sind alles gute Esser, und der volle Magen ist im Zweifelsfall dann doch wichtiger als das Handy. ;.)

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    5. Nicht zu vergessen der unvergleichliche Eierlikör zum Dessert ... :))

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