Ich bin aus alten Tatort-Zeiten eigentlich ein Fan von Ulrike Folkerts, aber sie konnte diesen Unsinn diesmal auch nicht retten. "Ein Sommer in Amsterdam" ist so ziemlich das Dümmste, was man sich als Film antun kann. Eine dermassen einfallslos konstruierte und an den Haaren herbeigezogene Story hab ich selten erlebt. Da ist vermutlich jeder Groschenroman besser. Warum der Film in Amsterdam spielt, wo doch alle perfekt deutsch sprechen, fragte ich mich schon nach zwei Minuten. Hätte es nicht besser Hamburg oder München getan, um zumindest ein wenig authentisch zu wirken? Das hätte sicher auch die Produktionskosten verringert. Aber vermutlich ist Amsterdam auch so klein, dass es dort nur ein Restaurant und ein Hotel gibt. In letzterem trifft Ulrike ihren unbekannten Sohn (sie hatte 24 Jahre zuvor ein Ei gespendet, denn sie brauchte das Geld), fünf Minuten später lernt sie in einem Restaurant den (lausigen) Vater dazu kennen und lieben - natürlich ohne zu wissen, wer er ist. Was für verrückte Zufälle!
Alles läuft super, bis die drei aufeinander treffen. Dann der grosse Knall, doch ein (!) Brief von Ulrike reicht aus, um alle umzustimmen, der böse Papa ist geläutert, der Sohn nicht mehr wütend. Alle vertragen sich, Versöhnung, Klappe.
Das war nicht mal mehr seichte Unterhaltung, das war ein Ärgernis. Wir haben trotzdem bis zum Schluss geschaut, weil wir immer hofften, es käme noch irgend ein raffinierter Twist. Es kam aber nichts. Dagegen sind Rosamunde-Pilcher-Filme wahre Highlights.
Der Film lief erstmalig im Jahr 2014. Da zahlte ich noch GEZ-Gebühren. Kann ich die nachträglich zurückfordern wegen Verschwendung? ;-)
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