Gestern hab ich berichtet, dass unsere Katzen seit dem Wochenende so seltsam anhänglich sind. Gestern Abend kam sogar der (nicht mehr nasse) Kater vom Bild aus dem Post vom gestrigen Tag mal wieder zu uns ins Bett, was er seit Monaten nicht mehr getan hatte.
Wir haben nun eine traurige Vermutung, warum das so ist. Entweder sind sie selbst traurig oder wollten uns wohl trösten ...
Seit einem halben Jahr hatten wir einen lustigen kleinen Streuner bei uns. Ganz plötzlich war er da, stand eines Tages am Fenster vom Schuppen und schaute uns neugierig an. Er war sehr scheu, frass aber gierig das Futter, das wir ihm hinstellten. Er kam jeden Tag, liess sich jedoch immer schnell von den anderen Katzen verjagen. Offenbar hatte er kein Zuhause, sodass wir ihn im Internet als Fundtier eintrugen.
Aber es meldete sich niemand, und so fütterten wir ihn regelmässig. Zwischendurch hatte er sein Revier etwas verlagert, aber dann war er plötzlich wieder zurück. Nachdem er entdeckt hatte, wie die Katzenklappe funktioniert, war er täglich mehrmals zu Besuch, frass alle Näpfe leer und ging wieder. Morgens und abends wartete er schon ungeduldig an der Tür auf uns, um seine Mahlzeit in Empfang zu nehmen. Ansonsten lag er oft gemütlich auf der kleinen Mauer gegenüber vom Haus. Inzwischen war er auch selbstbewusster und liess sich von den anderen Fellnasen nicht mehr so leicht vertreiben. Das einzige Ärgernis war, dass er überall im Haus markierte, was wiederum die anderen Kater auch animierte, es ihm gleich zu tun. So hatten wir jeden Tag kleine Pfützen am Boden und gelbe Flecken auf Decken und an Möbeln.
Seit Samstag kam er plötzlich nicht mehr - nicht am Tag, nicht in der Nacht. Zuvor hatten wir am Freitag noch mit dem Tierheim besprochen, ob und wie wir ihn kastrieren lassen könnten. Dann hätte er ruhig sein Leben weiter in unserer Nähe leben dürfen. Aber daraus wurde nichts.
Gestern Abend erhielt Rosalie einen Anruf, dass man einen toten Kater im Feld gefunden hätte - es war "unser" Weisspfötchen. Den Verletzungen nach wurde er vermutlich angefahren, schleppte sich noch ins Feld und ist dort gestorben. Ich hatte es schon länger befürchtet, denn er fühlte sich scheinbar wie Superman und blieb öfter einfach sitzen, wenn ein Auto kam. Das musste dann bremsen und warten, bis der Herr die Strasse verliess. Wo andere Katzen flüchteten, machte er einen auf "dicke Hose". Das ist ihm nun vermutlich zum Verhängnis geworden.
Rosalie hat ihn eingepackt, und heute Abend, wenn der Boden es zulässt, werden wir ihn zur letzten Ruhe betten und uns verabschieden von dem kleinen süssen Racker, der uns immer gurrend wie ein Täubchen empfing und gierig sein Futter frass. Heute Morgen ertappte ich mich dabei, wie ich ihn auf der Mauer suchte. Aber da wird er nun nicht mehr sitzen. Hoffentlich findet er in seinem Katzenhimmel ein schönes Zuhause, das ihm auf dieser Welt verwehrt blieb.
Mach's gut, Weisspfötchen, wir werden Dich nicht vergessen ...
Oh! Armes hübsches Weißpfötchen!
AntwortenLöschenWir sind wirklich sehr traurig, obwohl er ja nur Gast bei uns war. Aber da wir nun gerade dabei waren, ihn quasi in die Gemeinsschaft aufzunehmen und kastrieren zu lassen, ist es um so mehr bedauerlich, dass er nicht mehr da ist und uns am Morgen vor der Tür nicht mehr begrüsst ...
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