Mittwoch, 3. Juli 2019

Gedanken übers Alter

Heute Morgen sprach ich mit einem portugiesischen Kollegen von der Putzkolonne. Er ist seit fast 40 Jahren in der Schweiz und möchte in drei Jahren, wenn er 62 wird, in Pension gehen. Dann wird er zurück kehren in sein Heimatland und an der Algarve die Rente geniessen.

Ein schöner Plan. So etwas schwebt uns genauso vor, wenn auch bisher nur in der Phantasie. Fakt ist: Sollte ich aus irgendwelchen Gründen allein sein, wenn mein Rentenalter erreicht ist, würde ich die Schweiz verlassen müssen, da die deutsche Rente und das Bisschen, was ich hier erarbeitet haben werde, nicht ausreichen, um meinen Lebensunterhalt in der teuren Schweiz sichern zu können.

Das wäre der schlimmste Fall. Ansonsten, mit unseren beiden Einkommen, werden wir schon über die Runden kommen, wenn auch nicht in Saus und Braus. Aber brauchen wir das grosse Haus dann noch, wird es uns vielleicht sogar bald zu viel? Vielleicht reicht dann eine kleine Wohnung in der Stadt, und wir verbringen den Winter in Florida und den Sommer an meiner geliebten Ostsee?

Ein schöner Traum. Aber ja - geniessen wir erst einmal den Moment, erfreuen uns am schönen Garten, den Katzen, dem einen oder anderen Urlaub, irgendwann auch mal wieder in Florida. Und wenn die Zeit reif ist, werden wir sicherlich die richtigen Entscheidungen treffen.


2 Kommentare:

  1. Meine Gedanken gehen irgendwie in eine ganz andere Richtung.
    Werden wir es bis zu unserer Silberhochzeit schaffen (Schätzelchen ist dann 80)? Bleiben wir gesund genug, um nicht in ein Pflegeheim zu müssen oder droht ihm (wie seinen Eltern und seinen Brüdern) auch ein Schlaganfall? Werde ich vielleicht dement (weil ich manchmal denke, ich vergesse zu viel)?
    Um Geld geht es bei meinen Gedankengängen eigentlich fast nie.
    Immer nur um die Gesundheit.
    Vermutlich liegt es daran, das wir 10 bis 15 Jahre älter sind, als du.
    Sonnige Grüße :-)

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    1. Das kann gut sein. In Deutschland hätte ich mir solche Gedanken wohl auch nicht gemacht, aber hier ist das Thema Rente durchaus heikel. Ich muss ja alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, und wer weiss, was ist, wenn ich 65 sein werde. Ich möchte schliesslich noch etwas vom Leben haben und nicht, übertrieben gesagt, in Mülleimern nach Pfandflaschen suchen müssen. Dann nützt mir auch eine gute Gesundheit nichts. Ich würde es nicht als Existenzangst bezeichnen, aber lieber mache ich mir jetzt Gedanken, als wenn ich dann meine Rentenanträge stelle und feststellen muss, dass ich mit dem Geld der Pensionskasse keine Miete mehr zahlen kann ...
      Liebe, heute traurige Grüsse
      Herr B.

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