Freitag, 16. September 2016

Zeit des Abschieds

Weniger als sechs Wochen bin ich noch in Berlin. Und immer öfter ertappe ich mich bei dem Gedanken "das letzte Mal dies, das letzte Mal das". Das ist nicht wehmütig, lediglich eine Feststellung, manchmal mit einem Lächeln.

Gestern flossen aber mal wieder ein paar Tränen - bei meinem Papa. Jetzt, wo der Termin näher rückt und wir unseren Abschied im Oktober planen müssen, wird ihm offenbar doch bewusst, dass es "ernst" wird und sein Sohn bald 1000 km weit weg ist. Unser nächstes ("letztes") Treffen wird also noch einmal etwas Besonderes sein ... Es wird eine meiner vorrangigen Aufgaben im November sein, den ersten Besuch in Berlin zu planen!

Auch mit meinem Sohn hatte ich diese Woche schon dieses letzte Mal, das verlief aber ganz locker. Er ist ja erwachsen, selbständig, reist durch sein Studium ständig in Deutschland umher und im Grunde fällt es kaum auf, ob ich nun in Berlin oder Bern bin.

Weitere Abschiedsbesuche, nicht nur bei Ärzten, stehen in den nächsten Wochen an, aber ich bin ja nicht aus der Welt! Sobald etwas Normalität eingekehrt ist und ich freie Tage planen kann, werde ich sicher immer wieder mal in meine Heimat zurückkehren und dann auch die Menschen wiedersehen können, mit denen ich mich jetzt regelmäßig getroffen habe, wenn auch nicht spontan und auf Zuruf.

Hey, es ist Freitag, und Freitag ist Reisetag! Daher mache ich mich am Mittag wieder auf den Weg. Das Wochenende werden wir erneut hauptsächlich am Notebook verbringen, weil wir uns mit zwei Klagen beschäftigen müssen und noch dazu das Dorf mobilisieren wollen, um gegen die geplanten neuen Bauzonen aktiv zu werden. Alles Themen, die Rosalie eigentlich gern mal auf ihrem Blog aufgreifen möchte, aber die Zeit reicht einfach nicht. Auch in der Schweiz hat der Tag leider nur 24 Stunden.

Uns steht ein heißer Herbst bevor.


Donnerstag, 15. September 2016

Glück im Unglück

Das war ein schöner Schreck am Montag!

Seit Jahren buche ich meine Bahn-Tickets über meine App auf dem Handy. Seit Jahren gab es damit auch nie Probleme. Am Sonntag wollte ich nun mein nächstes Ticket buchen, das man dort per hinterlegter Kreditkarte bezahlt, und erhielt immer wieder die Nachricht, die Zahlung sei vom Kartenherausgeber abgelehnt worden.

Ich war mir sicher, genügend Geld auf dem Konto zu haben und glaubte an einen Fehler auf Seiten der Bahn. Also nahm ich Kontakt auf, erhielt aber als Antwort, dass es keine Störung gebe.

Schließlich kam ich auf die Idee, zur Sicherheit mal auf dieses Konto zu schauen, von dem nur Buchungen der Kreditkarte abgehen. Und sofort, als ich den Kontostand von 13 Euro sah, schwante mir, was da passiert sein musste.

Der Blick auf die Kontodetails bestätigte meine Befürchtungen: Nicht genehmigte Buchungen im Wert von etwa 277 Euro, allerdings umgerechnet vom Dollar, waren da zu sehen. Alle getätigt am 10. September.

Die Karte und auch das Konto hatte ich damals extra und ausschließlich für den USA-Urlaub eröffnet. Da die Gebühren aber geringer sind als bei mir, habe ich es danach offen gelassen, um es für meine Bahn-Tickets, die ja in Franken verrechnet werden, zu nutzen.

Nun, nach fast einem Jahr, hat offenbar jemand mit meinen geklauten Daten Transaktionen durchgeführt!!

Und warum nun Glück? Vor rund vier Wochen erhielt ich von dieser Bank eine Information, dass man den Dispo gelöscht hätte, da es keine regelmäßigen Geldeingänge mehr gebe. Somit war für den Räuber Schluss, als der Saldo nicht mehr ausreichte. Sonst wäre die Summe vermutlich viel höher gewesen.

Ich habe nun sofort meine Bank kontaktiert, die Karte sperren lassen und ein Formular zur Reklamation für VISA abgeschickt. Bleibt zu hoffen, dass ich die Beträge wieder (ich hatte so etwas Ähnliches leider schon einmal vor ein paar Jahren) recht zügig und problemlos zurück bekommen werde. Außerdem hat mich gestern noch ein Dienstleister für Kartenherausgeber per Post um Rückruf gebeten, weil man verdächtige Kontobewegungen entdeckt hätte und derzeit gehäuft Betrugsfälle in den Staaten auftreten würden. Die Chancen stehen also gut, dass mir kein Schaden entstanden ist.

Ich kann allen, die Karten im Ausland nutzen, nur raten, die Verfügungsrahmen so gut wie möglich zu begrenzen und am besten auch keinen Dispo-Kreditrahmen zuzulassen. Und natürlich immer die Abrechnungen gut zu studieren.

Leider habe ich keine Ahnung, bei welcher Gelegenheit meine Daten geklaut wurden. Da man in den Staaten so gut wie alles per Karte bezahlt, kann es überall gewesen sein. Verhindern kann man das wohl nur, wenn man stets bar zahlt. Aber will man immer so viel Bargeld mit sich herum tragen?

Dienstag, 13. September 2016

Mein neues Team

Es war besonders, in jeder Hinsicht. Der ganze Tag hatte seinen Reiz. Angefangen von der Weckzeit, die fast exakt der Uhrzeit entsprach, zu der ich dann ab 1. November aufstehen muss, dann die erste "Routine-Fahrt" mit dem Auto, zumindest bis zum Bahnhof, und natürlich und vor allem die ersten Gespräche mit dem neuen Team, von denen ich bisher nur 2 Personen aus dem Vorstellungsgespräch kannte.

Dem Schweizer wird oft vorgeworfen, dass er eher zurückhaltend sei und lange auf Distanz bleibe. Das kann ich zumindest von meinem neuen Team nicht behaupten. Im Verlauf des Tages kam ich mit fast allen der rund 15 Personen ins Gespräch, habe mich immer nett unterhalten und es entstand nie eine peinliche Situation.

Es ist eine gute Mischung aus ganz jungen Leuten, Kollegen und Kolleginnen mittleren Alters - und mir! :) Ja, in der Tat werde ich der Älteste sein, aber ich fühle mich nicht so, und nur darauf kommt es an.

Wir haben uns am Bahnhof getroffen, nach einer kleinen Bahnfahrt beim Werksverkauf DER großen Keksfabrik in der Schweiz gehalten, und dann ging es per Gondel nach oben auf rund 1400 m. Nach einem leckeren Mittag konnten wir mit Carts den Berg hinunter kacheln und letztlich mit dem Zug wieder zurück nach Bern fahren.

Wir hatten Glück mit dem Wetter, es war weder zu warm noch zu kalt, und dazu Postkartenhimmel. Hier noch zwei Impressionen von diesem wirklich schönen Tag im Emmental, zu dem ich eingeladen wurde, obwohl ich noch gar nicht dort arbeite.



Freitag, 9. September 2016

Termine, Termine

Es bleiben noch 7 Wochen, bis ich das Land verlasse, aber so langsam werden die freien Termine knapp. Verschiedene Bekannte möchten sich gern noch "ein letztes Mal" (ziehe ich auf den Mond?) mit mir treffen, darunter natürlich auch Eltern und Sohn, dazu Arzttermine, lange Wochenenden in der Schweiz, um meine Überstunden abzubauen ... Viel Zeit bleibt tatsächlich nicht mehr. In drei Wochen steht schon der Flug an, auf dem ich mit zwei Koffern einen Teil meiner Kleidung und Schuhe mitnehmen möchte. Auch das will gut überlegt und vorbereitet sein, damit ich möglichst viel, aber nicht das Falsche mitnehme.

Und apropos Arzttermine! Ich hab eine seltsame Stelle am Kopf und sollte mal einen Hautarzt aufsuchen. Also habe ich gestern versucht, einen Termin zu bekommen. Kurz im Internet geschaut und zwei Praxen in meiner Nähe gefunden. Auskunft bei der ersten: Sie vergeben keine Termine, man solle ganz früh morgens dort sein und dann könne man Glück haben, dass man im Laufe des Vormittags dran käme! Was ist das denn für eine Aussage? Doch es kam noch besser: Die zweite Praxis vergibt aktuell Termine für Ende Dezember!! Aber nur vormittags, denn am Nachmittag ist naürlich auch schon alles ausgebucht ... Wo bitte leben wir hier eigentlich und was mutet man Kassenpatienten heutzutage zu?? Ich hätte es natürlich in einer Privatpraxis versuchen können, das wäre sicher kein Problem, habe ich schon mal gemacht. Aber alles selber zahlen kann ich dann auch in der Schweiz!

Ich hab also weiter gesucht. Bei der dritten Praxis gab es Termine immerhin schon Ende November - also nur "knapp" zu spät! Bei der vierten hatte ich dann "schon" Glück und darf nun, nach langem Drängen, Suchen und Überlegen am 5. Oktober meinen Kopf vorzeigen. Es ist unglaublich. Genau wie mein Check Up gestern: Der dauerte sagenhafte 2 Minuten (inkl. Messung des Blutdrucks!). Als ich nach Abhören von Lunge und Herz annahm, jetzt ginge es richtig los, war es vorbei! Ich glaube, da könnte mir Rosalie mehr über meine Gesundheit sagen als diese Ärztin. Als Kassenpatient fühlt man sich in solchen Momenten wirklich als Mensch zweiter Klasse ...

Aber zurück zu meinen Terminen. Alles Luxusprobleme, aber das lässt mich spüren, dass es jetzt langsam wirklich "ernst" wird. Und als kleine Einstimmung auf mein Leben ab November steht am Montag der Ausflug mit meinem künftigen Team auf dem Programm. Ich bin sehr gespannt und werde natürlich berichten. Es geht - was sonst - in die Berge!

Doch nun erst einmal ab in den Flieger. Schönes Wochenende!

Mittwoch, 7. September 2016

Cydalima perspectalis

Kennt Ihr nicht? Ein böses Tier ist das, sehr böse. Es handelt sich um den Buchsbaumzünsler, der berüchtigt dafür ist, ganze Buchsbaum-Hecken binnen kurzer Zeit zu vernichten.

Bisher wurden wir in unserem Garten verschont, doch neulich entdeckte Rosalie plötzlich, dass mehrere Pflänzchen entlang des Weges braun wurden und die Buchsbaum-Kugel nur noch ein Gerippe war. Quasi von einem Tag auf den anderen.

Mit bloßem Auge sieht man die Fressraupe kaum, denn sie passt sich wunderbar ihrer Lieblingspflanze an und versteckt sich noch dazu gern in ihrem Inneren. Schaut man genauer hin, sieht man sie dann aber doch, zumal sie recht groß ist, und wir haben Dutzende gefunden und "beseitigt", ganz ohne Chemie.

Die Kugel war leider nicht mehr zu retten und wurde von uns vorsorglich ausgegraben und dem Feuer geopfert. Die kleinen Pflanzen können mit viel Glück vielleicht noch überleben, ansonsten müssen sie auch noch alle raus.
 






Am nächsten Abend haben wir dann noch ein "Ergebnis" dieser Fresserei gefunden. So sieht ein Schmetterling aus, der (unsere) Buchsbäume gefressen hat und wohl bald für Nachwuchs sorgen wird:

Das ist nur eines der Mistviecher, mit denen wir uns aktuell herumschlagen. Ich hätte noch die Stallfliege und den Hausbock im Angebot. Auch nicht lecker und noch lästiger, weil nicht im Garten, sondern im Haus! Dazu ein anderes Mal mehr, entweder hier oder bei Rosalie.