Ich bin in Berlin. Nach einiger Überlegung mit Rosalie habe ich mich entschlossen, am Sonntagmorgen los zu fahren. Ich hättezwar auch das Flugzeug nehmen können, aber ich wollte unabhängig bleiben für den Fall, dass ich kurzfristig die Rückreise verschieben muss. Das Umbuchen ist aufwändig und kostet jedes Mal Geld.
Und es war die richtige Entscheidung.
Papa wusste nicht, dass ich komme. Als ich das Zimmer im Krankenhaus betrat, war er gerade im Bad. Dann kam er mit seinem Rollator heraus, erblickte mich und dachte wohl kurz, er würde einen Geist sehen. Dann brach er in Freudentränen aus ...
Leider weiss ich auch heute Morgen noch nicht wirklich viel. Mein Papa durfte gestern nach Hause, am Donnerstag gibt es dann endlich ein Gespräch mit dem Arzt, und ich hab darauf bestanden, dass ich dabei sein darf. Bei diesem Termin wird entschieden, welcher Art der Eingriff sein soll. Eine Leber-OP ist unter den gegebenen Umständen nicht ohne, und so muss das Für und Wider der verschiedenen Möglichkeiten abgewogen werden. Ausserdem habe ich noch viele Fragen zu Papas Zustand, dem Tumor usw. Ich hoffe, dasss man sich die Zeit nimmt und alle Fragen in Ruhe beantworten kann.
Für Montag ist dann der Eingriff geplant. Und schon zahlt sich aus, dass ich mit dem Auto hier bin, denn eigentlich hatte ich die Rückreise für das Wochenende angedacht. Nun bleibe ich halt länger. Zum Glück ist mein Arbeitgeber da sehr grosszügig und wir schauen später, wie wir das regeln. Das Hotelzimmer kann ich immer wieder verlängern. Und heute Abend kommt dann auch Rosalie angeflogen und wird bis Samstag bei mir bleiben. Sie hat Montag einen wichtigen Termin und muss daher zurück.
Ich werde also frühestens am Dienstag wieder auf die Piste gehen und die 1000 km zurück fahren. Bis dahin vertreibe ich mir hier die Zeit, hoffe natürlich, dass es am Montag keine Komplikationen geben und Papa die OP gut überstehen wird. Ob damit dann alles erledigt sein wird, wie mein Vater es annimmt und der Arzt ihm leichtfertig versprochen hat, wage ich aber zu bezweifeln ...
Gut so! Ihr Vater braucht Sie jetzt! Und ich drücke weiter alle Daumen und verfügbaren Katzenpfoten, dass alles gut läuft!
AntwortenLöschencaterina
Herzlichen Dank. Ich bin nach Besprechung mit dem Arzt guter Dinge und hoffe, dass alles gut wird.
Löschen1000 km sind ja ein Klacks (sag ich von hier drüben). Mit guter Musik und relaxtem Fahren gut zu bewältigen. Dann kann man nämlich auch noch die Landschaft beobachten. Mir gefällt das.
AntwortenLöschenIch weiss, es tönt jetzt etwas komisch, aber versuch deinen Berlin-Besuch auch zu geniessen, denn du brauchst bestimmt noch viel Energie, um deinem Papa beizustehen.
Auf deutschen Autobahnen ist es nicht immer gemütlich, vor allem auf den Strecken ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. Mit dem Geniessen der Landschaft war es daher schwierig, aber ich hatte Glück und bin gut durchgekommen.
LöschenNun kann ich auch nur noch Daumen drücken, dass der Eingriff ein gutes Ende nimmt und der Tumor dann verschwunden ist.
Gut gemacht. Bestimmt fühlt sich dein Vater sicherer mit dir an seiner Seite. Das freut mich sehr für ihn.
AntwortenLöschenSchon bei der Erkrankung meines Mannes haben die Ärzte immer befürwortet, das ich zu den Arztgesprächen mitkomme. Vier Ohren hören mehr als zwei, sagten sie, und man kann nachher darüber reden.
Heute war euer Gespräch beim Arzt und ich habe die Daumen gedrückt, das alles nicht so schlimm ist, wie ihr vielleicht befürchtet.
Wird die Operation am Montag stattfinden?
Die Ärzte werden natürlich das Alter deines Vaters und seine Krankengeschichte berücksichtigen und entsprechend vorgehen. Da bin ich mir sicher.
Alles Gute für euch!
Nun wird der Eingriff am Mittwoch stattfinden. Wie heute schon geschrieben, gibt es derzeit nichts, was ich tun könnte, darum bin ich wieder daheim, aber immer in Bereitschaft, sollte es am Mittwoch oder danach zu Problemen kommen. Das Risiko ist bei diesem Eingriff gering, und so hoffe ich, dass Papa am Wochenende schon wieder fit und zu Hause sein wird.
LöschenDas war eine gute Entscheidung. Ich drücke euch alle Daumen und wünsche euch, dass etwas Gutes bei rauskommt. Auf jeden Fall hatte ich bei der Beschreibung der Reaktion deines Papas Pipi in den Augen. Schon für den Schub an guten Gefühlen hat sich deine Reise gelohnt!
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße
die Hoffende
Allein schon der Moment im Krankenhaus, als er mich erblickte, war jede Mühe wert. Wie er mir später sagte, hat er schon irgendwie gehofft, mich zu sehen, war sich aber natürlich bewusst, dass es schwierig für mich sein würde. Um so grösser war dann die Freude. Und ich war froh zu sehen, dass es ihm im Grunde gut geht. Und wenn nun das olle "Ding" am Mittwoch verbrannt wird, hat sich dieses Thema hoffenlich b. a. w. erledigt.
LöschenLieber Herr B, alles Gute für Dich und Deinen Vater! Und hoffentlich entwickelt sich das weitere Jahr deutlich besser! LG Alex
AntwortenLöschenLiebe Alex, vielen Dank. Die Vorzeichen sind gut, der Tumor beherrschbar und an gut zugänglicher Stelle. Auch wenn es ein Zufallsbefund war, so sollte es wohl so sein, dass man ihn jetzt entdeckt hat, bevor es zu spät gewesen wäre.
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