Unser Haus ist schon eine Weile ein wenig smart, vor allem mit Lampen und Schaltern, die sich aus der Ferne bedienen lassen. Nun ist ein neues Gerät hinzugekommen, und das hätte uns am Dienstag schon viel Ärger erspart.
Bei uns finden ja seit Monaten Bauarbeiten statt, und dabei soll u. a. auch der Elektroanschluss erneuert werden. Nun haben wir der ausführenden Firma ausdrücklich gesagt, dass eine Abschaltung des Stroms nur und in jedem Fall nach Absprache mit uns erfolgen darf.
Man ahnt, was kommt - Dienstagmittag um 13 Uhr bekam ich etliche Meldungen, die darauf hindeuteten, dass der Strom weg ist. Mir ist fast das Herz stehen geblieben, denn daheim läuft neben anderen Geräten auch unser NAS mit diversen persönlichen Daten, und das Teil mag es nicht, wenn man ihm einfach den Strom entzieht.
Rosalie hat sich sofort ans Telefon gehängt und versucht zu klären, was daheim abläuft. Letztlich hat sie den Monteur vor Ort erwischt, und der meinte, er hätte ja bei uns geklingelt, aber da niemand daheim war, habe er dann einfach den Strom gekappt. Von einer Absprache habe er nichts gewusst. Ganz toll.
Zum Glück ist nichts passiert, alle Geräte haben es überstanden. Aber der Schreck war gross.
Und damit so etwas künftig vielleicht nicht mehr passiert, haben wir jetzt eine Video-Klingel daheim. Eigentlich war die Idee dahinter vor allem, unseren Vorplatz zu überwachen. Im September haben wir ja eine Katze verloren, die vor dem Haus überfahren und vermutlich einfach achtlos an den Strassenrand gelegt wurde. Mit Video hätten wir gesehen, was genau passiert ist. Mit einer grossen Aussenkamera hat man jedoch das Problem, dass missgünstige Mitmenschen sich beschweren könnten wegen des Datenschutzes. Schliesslich darf man nur sein eigenes Grundstück überwachen. Und das ist mit einer Kamera vor dem Haus nahezu unmöglich.
Die kleine Klingel an der Tür tut dasselbe, ist aber fast unsichtbar und man erwartet nicht, dass sie so einen grossen Bereich dauerhaft überwacht. Und so haben wir nun jederzeit und fünf Tage rückwirkend die Möglichkeit zu sehen, was vor unserer Haustür passiert. Und falls mal wieder jemand an der Tür läutet, wenn wir nicht zu Hause sind, können wir auch vom anderen Ende der Welt aus mit der Person sprechen.
Coole Sache. :-)
So viel Technik wär aber nichts bei uns. Wir haben zur Zeit wieder fast jeden Tag kurze Stromausfälle, und das ganz ohne Bauarbeiten ums Haus...
AntwortenLöschenOh ja, dann wäre das wirklich nichts für Euch. Mal ganz abgesehen davon, dass mehr Technik auch mehr Wartung bedeutet, weil natürlich immer mal irgendwas nicht funktioniert. Früher hat man einfach einen Schalter im Haus betätigt, und der hat ganz physikalisch einfach einen Stromkreis geschlossen und fertig. Heute drückt man einen Knopf, der verbindet sich mit einem Server irgendwo auf der Welt, und von dort erhält die Lampe daheim im Flur den Befehl, sich einzuschalten. Ziemlich crazy. Und auf dem Weg kann viel passieren und kaputt gehen ...
LöschenOh je, ich glaube, ich bin furchtbar altmodisch. Das Einzige, das bei uns automatisch geht, ist der Anrufbeantworter. Und manchmal die Waschmaschine, der Trockner oder der Receiver vom Fernseher, wenn sie entsprechend programmiert sind.
AntwortenLöschenSolche Vernetzung, wie du sie beschreibst, ist mir unheimlich! Obwohl mir mit der Kamera der Nutzen einleuchtet.
Liebe Grüße
die Hoffende
Ich habe vollstes Verständnis, wenn einem solche Dinge unheimlich sind. Bei mir gibt es auch Grenzen, einerseits bei smarten Geräten, deren Vorteil sich mir nicht erschliesst, andererseits, wenn es um besondere Sicherheitsaspekte geht, wie zum Beispiel smarte Türschlösser, also Schlösser, die sich per Handy oder Fingerabdruck öffnen lassen. Die sind selbst mir derzeit noch suspekt.
LöschenAber den Fingerabdruck als Identifikation beim Handy finde ich wiederum gut! Übrigens ist es sehr störend, wenn man viel geschwitzt hat oder die Hände von (Reinigungs-)Wasser etwas aufgequollen sind. Dann funktioniert der Fingerabdruck nicht.
LöschenMich schreckt vielleicht beim Haus einerseits die Vernetzung ab, die ich nicht durchschaue, und andererseits die Abhängigkeit von der Technik.
Was ich toll finden würde, ist diese Türfunktion (Postbote klingelt und man spricht ihn an, egal, wo man gerade ist).
Also so ganz ablehnend bin ich da nicht, es muss mir nur auch einleuchten und mich nicht ganz abhängig machen. Selbst ist die Frau... ;-)
Also wenn es um den Zutritt zum Haus geht, muss ich mir schon sehr sicher sein, dass die Technik funktioniert. Und davon bin ich noch nicht restlos überzeugt.
LöschenWenn hier im Haus das WLAN aussteigen sollte, gibt es als Backup immer noch den guten alten Lichtschalter, sodass sich die Abhängigkeit in Grenzen hält. Aber die Grenze beim Verständnis ist für Rosalie langsam auch erreicht, denn man muss sich merken, welcher Schalter was und wie schaltet bzw. mit welchen Befehlen man der Tante Google sagen kann, was für Licht man gerade wünscht. :-)
Ich bin überhaupt kein Freund von elektronischen Schnick Schnak. Und zum Glück mein Mann auch nicht. Den eizigen Luxus leisten wir uns mit Rolläden, die sich per Knopfdruck elektrisch schließen.
AntwortenLöschenUns käme niemals eine Siri oder Alexa ins Haus. Und Musik hören wir über CD. Also diese altmodische, silberne Scheibe, die man öfter mal in Kirschbäumen hängen sieht. ;-)
:-) Wie gesagt, ich kann jeden verstehen, der damit nichts zu tun haben möchte. Wer aber einmal die Vorteile genutzt hat, möchte sie dann schnell nicht mehr missen. Gestern z. B. klingelte der Postbote schon um 9 Uhr an der Tür, da waren wir noch im Bett. Ein Blick aufs Handy, kurze Antwort, er möge bitte warten - und fertig. Das ist schon cool.
LöschenNicht verschwiegen werden soll aber der durchaus vorhandene Wartungsaufwand, weil hier und da immer mal was kaputt gehen oder sonstwie ausfallen kann. Dafür braucht man dann auch Energie, guten Willen und einen Fachmann. :-)