Donnerstag, 22. August 2019

Führungslos

Am Dienstag um 16 Uhr platzte die Bombe: Der bisherige Chef der IT im Haus hat die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung beendet!

Bums, das hat gesessen. Nach nicht einmal zwei Jahren hat er genug (oder das Spital von ihm?) und nun sind wir erst einmal führungslos. Natürlich beeilt man sich zu betonen, dass sich an der Strategie und den Zielen der Reorg in der IT nichts ändern wird. Glaubt das jemand? Denn was, wenn der Neue, den es irgendwann geben wird, ganz andere Ideen hat?

Mir fehlt dieser arrogante Typ jedenfalls absolut nicht. Die herablassende Art, mit dem dieser deutsche Manager versucht hat, das Haus it-mässig auf den Kopf zu stellen, kam hier an vielen Stellen nicht gut an. Ich war immer froh, mit dem Kerl nichts zu tun haben zu müssen, denn der geht über Leichen, ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken. Etwas Menschliches habe ich bei dem nie gesehen, schon nach der Vorstellungsrunde war er mir dermassen unsympathisch, dass ich nicht mal zum Sommerfest gegangen bin, zu dem er alle eingeladen hatte.

Nun ist er also Geschichte und wir werden sehen, ob in den nächsten Wochen überhaupt noch etwas geht oder alles gestoppt wird, bis das Machtvakuum gefüllt ist. Irgendwie wird es von Tag zu Tag lächerlicher, und wenn mich Leute aus den Kliniken fragen, wie es voran geht, weiss ich schon gar nicht mehr, was ich sagen soll. Und das in einem Unternehmen, dass sie auf die Fahne geschrieben hat, das führende Spital in der Schweiz zu werden.

Auch in der Schweiz wird eben nur mit Wasser gekocht.

6 Kommentare:

  1. Sodeli. Das ist doch gut. Nun stehen die Chancen für dich und deine Kollegen wieder besser, schätze ich.
    Ich stelle aus der Ferne immer wieder fest: Deutsche Top-Manager mögen zwar fachlich qualifiziert(er) sein, aber wenn es um die Schweizer Eigenheiten geht, verstehen sie nur Bahnhof. Das scheint mir auch in diesem Fall der Fall zu sein...
    Fast würde ich wetten, dass nun wieder jemand an die Spitze kommt, der die schweizerische Dynamik besser kennt.

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    1. Ich denke schon, dass er mit seiner Art hier immer wieder angeeckt ist. Ausserdem soll er ein extremer Choleriker sein und sich hier Einiges geleistet haben. Wie auch immer - schlimmer kann es mit einem Neuen kaum kommen. Warten wir also mal wieder ab.

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  2. Unglaublich! Aber mit einem neuen Chef kommt vielleicht mal wieder alles ins Lot.

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    1. Das wäre schön. Ich weiss nicht, was ich davon halten soll. Einfluss nehmen können wir aber nicht, also üben wir uns in Gleichmut und geniessen die momentane Schockstarre.

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    2. Das ist wohl momentan die einzige Möglichkeit. Energie sparen für den Zeitpunkt, wenn sie wieder gefragt ist. ;-)

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    3. Ich schaue, dass ich die Vorteile nutze, solange sie da sind. Wir haben jetzt viel Platz im Büro und ich hab bei mir meine Ruhe, da mir keiner mehr auf die Finger und Bildschirme schaut. Man ist ja mit Kleinigkeiten zufrieden ...

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