Wer schon mal zur Reha war, kennt den Begriff vermutlich. Eigentlich heisst es richtig Medizinische Trainings-Therapie, aber es ist im Grunde ein kleines Fitness-Center, in dem der Patient möglichst mehrmals wöchentlich sein persönliches Übungsprogramm absolviert.
Mein Vater läuft seit Jahren sehr schlecht, weil der gesamte Bewegungsapparat schmerzt, wodurch er sehr wenig läuft, was wiederum zur Folge hat, dass seine Muskulatur immer mehr verkümmert. Nun hat man ihm nahe gelegt, eine Reha zu beantragen, und das hat auch geklappt. Seit drei Wochen ist er nun stationär untergebracht. Als er mir am ersten Tag seinen Behandlungsplan sendete, musste ich schmunzeln über die MTT-Einträge, und konnte mir kaum vorstellen, wie er sich dort behaupten würde.
Vor ein paar Tagen nun hat er mir ein Foto geschickt, auf dem er schmunzeln auf dem Ergometer sitzt und strampelt. Das hat mich sehr gefreut! Er meinte, dass es zu Beginn sehr anstrengend war, aber inzwischen würde er seine zehn Minuten bei 40 Watt ganz locker nehmen.
Es ist natürlich klar, ich hoffe, auch ihm, dass man mit den paar Wochen Rehabilitation aus ihm keinen jungen Hüpfer mehr machen kann. Aber es wäre wirklich toll, wenn er diesen Schwung und vor allem die wieder gewonnene verbesserte Beweglichkeit mit in den Alltag überführen könnte. Das würde ihm gut tun und meine Stiefmutter ein wenig entlasten, die ihm derzeit bei fast jedem Schritt helfen muss.
Das Schwierige ist, wie überall, der innere Schweinehund. Erst mal zu Hause angekommen, gerät man in Gefahr, die täglichen Übungen sehr schnell zu minimieren ... Aber gerade in seinem Fall wäre es soo wichtig, damit weiter zu machen, damit er sich das Stück mehr Lebensqualität für eine möglichst lange Zeit erhalten kann. Ich werde ihn daran erinnern!
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