Mittwoch, 3. Oktober 2018

Verdammt lang her

Es sind nun schon fast 29 Jahre vergangen, seit die Grenzen in Deutschland verschwunden sind. Heute Morgen im Radio kamen junge Menschen aus Deutschland zu Wort, die, wie auch mein Sohn, die Teilung gar nicht mehr miterlebt haben und sich deswegen auch nicht vorstellen können, wie das damals gewesen sein mag.

Ich denke noch heute, vor allem in Berlin, öfter man daran, wenn ich die imaginäre Linie überquere, dass dies noch am 8. November 1989 unvorstellbar war. Und nun ist es völlig selbstverständlich und viele Menschen wissen nicht einmal mehr, wo die Grenzlinie überhaupt verlaufen ist.

Das ist gut so, und ich habe diesen Tagen im November 1989 auch viel zu verdanken. Sicherlich hätte ich auch ohne Mauerfall meinen Weg irgendwie gemacht, aber er wäre ein gänzlich anderer gewesen. Für meinen beruflichen Weg kam die Grenzöffnung sogar etwas zu früh und hat mir manche Chance verbaut. Aber sei es drum. Ich war nie arbeitslos, habe viel gelernt, auch fürs Leben, und so manche notwendige Veränderung, gerade aufgrund der veränderten Bedingungen im vereinten Land, war letztlich wichtig für meine persönliche Entwicklung.

Und hätte mir jemand am 8.11.89 gesagt, dass ich am 3.10.2018 in Bern sitzen und dieses Post schreiben würde - ich hätte ihn für komplett verrückt erklärt. :-)

Also, Ihr da "drüben" - dann schlaft mal aus und feiert schön für mich mit!

Dienstag, 2. Oktober 2018

Die lieben Kollegen (43) - Unverschämt

Ich war durch eine fiese Erkältung eine Woche ausser Gefecht. Gestern Morgen daheim beim Kaffee mit Rosalie ahnte ich schon, dass ich mich nun wohl gleich wieder ärgern würde, wenn ich im Büro ankomme. Warum?

Es war der erste Tag im Monat und noch dazu im Quartal. Zu diesem Datum entsteht durch Neu-Einstellungen und Versetzungen immer ein hoher Mehraufwand. Man kann diesen Aufwand mindern, in dem man Einiges, was möglich ist, am Arbeitstag davor erledigt und indem alle am ersten Tag im Monat mal pünktlich kommen. Beides klappt nie, auch wenn mein Chef und auch ich es schon x Mal gesagt und angemahnt haben.

Und so war es natürlich auch gestern. Ich kam im Büro an - nichts vorbereitet. Dann das Mail des jungen Kollegen, er sei krank (komisch, mir gegenüber gab er kürzlich damit an, dass er in seinen drei Jahren zuvor beim alten Arbeitgeber nur ein einziges Mal krank gewesen sei, hier war er in vier Monaten schon zwei Mal krank ...). Ich erspare Euch das Zitat des Mails - in zwei Sätzen acht Rechtschreibfehler. Du meine Güte ...

Also fing ich mit dem Bearbeiten der Aufträge an. Es wurde 8 Uhr, 9 Uhr - vom anderen Kollegen keine Spur. Um 9:05 Uhr rief er bei meinem Kollegen an (der Chef ist ja seit Samstag im Urlaub - auch wieder ein komischer Zufall ....): Er habe verschlafen! Um 9 Uhr schon wach geworden? Tolle Leistung.

Nun sollte man meinen, er würde sich beeilen und in Lichtgeschwindigkeit ins Büro eilen. Aber weit gefehlt. Um 12:30 Uhr trabte er gemütlich durch die Tür, bedankte sich, dass ich alles erledigt habe, und das war's.

Soweit ich weiss, wurde mit dem Typen kürzlich ein ernstes Gespräch geführt. Geholfen hat es scheinbar nicht, oder er hat es gar nicht verstanden. Jedenfalls geht es munter so weiter wie immer, von Einsicht offenbar keine Spur. Und seit seine Verlobte sich von ihm getrennt hat, scheint es noch schlimmer zu werden.

Ich hab mir vorgenommen, nur noch auf mich zu schauen. Sollen die Beiden machen, was sie wollen, solange sie mich in Ruhe lassen bzw. deren Faulheit sich nicht auf meine Arbeit auswirkt. Das hat zwar nichts mit Teamgeist zu tun, schont aber meine Nerven. Ich hab gestern Vormittag halt alles allein erledigt. Dauerte natürlich etwas länger als sonst, aber zumindest wusste ich anschliessend, dass alles funktioniert und nichts vergessen wurde. Und solange ich mit anderen Aufgaben keinen Termindruck habe, ist es mir doch egal, womit ich mich beschäftige. Bleibt das Andere eben länger liegen.

Im November habe ich mein jährliches Mitarbeitergespräch mit dem Chef. Da werde ich das ganz sicher zur Sprache bringen. War es in der Vergangenheit meist so, dass der Chef davon ausging, dass wir das gefälligst im Team regeln sollen und er davon eigentlich nichts wissen wollte, nimmt er meine Kritik inzwischen zumindest an. Ändern wird das zwar auch nichts, aber ich muss mir zumindest nicht vorwerfen lassen, ich hätte das Dilemma nicht angesprochen.


Update 09:29 Uhr


Der Kollege hat auch heute verschlafen und will diesmal um halb elf im Büro sein. Ohne Worte.

Montag, 1. Oktober 2018

Schmatzende Gäste

Über eine Woche war ich nun zu Hause, und so ganz ist die Erkältung noch immer nicht auskuriert. Aber es bleiben nur noch acht Arbeitstage bis zum Urlaub, und Einiges muss ich noch auf den Weg bringen. Daher ist eine längere Auszeit nicht möglich, und ansteckend sollte ich inzwischen auch nicht mehr sein.

Aber während der Zeit zu Hause habe ich spannende Dinge erlebt. Vor einigen Tagen haben wir endlich unsere Außenkamera installiert. Sie soll mögliche Eindringlinge abschrecken, aber natürlich auch zeigen, was da so alles passiert hinter unserem Haus, vor allem nachts. Und gleich am Samstag haben wir ein tolles Spektakel miterlebt.

Weil wir die Hoffung hatten, dass es bei uns Igel gibt, hat Rosalie am Abend ein Schälchen mit Futter hinaus gestellt. Nun ja, es war Katzenfutter, und so dauerte es nicht lange, bis eine der vielen Katzen draußen das Buffet entdeckt hatte. Aber sie war nicht die Einige, die Interesse hatte, wie man hier auf dem Bild sieht:


Wir sind dann hinaus gegangen und die Katze hat das Weite gesucht. Dem Igel war unsere Nähe aber völlig wurscht. Er hat sich nicht beirren lassen und weiter an seiner Mahlzeit geschleckt. Und so konnte ich ein tolles Video von ihm machen:


Ist das nicht putzig, wie er da mampft und schmatzt? Als auch wirklich der letzte Bissen verschlungen war, drehte er sich um und watschelte zurück ins Dickicht. Er ist ein Riesenkerl, so einen großen Igel habe ich noch nie gesehen. Jetzt sind wir schon gespannt, ob wir den Braunbrustigel auch weiterhin abends auf seinen Spaziergängen beobachten können und überlegen uns schon, ihm ein Häuschen zum Überwintern zu schenken. :-)

Donnerstag, 27. September 2018

Kleine Geschenke

Mein zweiter Infekt in diesem Jahr hält mich immer noch zu Hause fest, und weil ich sicher gehen wollte, dass es nichts Schlimmes ist, habe ich noch den Hausarzt konsultiert. Es ist soweit alles okay, nur ein lästiger Virus.

Da ich in letzter Zeit ständig müde bin, habe ich gleich noch nach einem großen Check gefragt. Ab 50 sollte man schließlich jährlich mal eine Kontrolle machen lassen. Um mich ggf. nicht vor dem Urlaub verrückt zu machen, werden wir die Tests erst anschließend durchführen.

Dazu gehört auch die Krebs-Vorsorge. Der PSA-Test ist ja inzwischen sehr umstritten und auch mein Arzt hält nicht viel davon. Wir haben uns geeinigt, lediglich eine Tastuntersuchung zu machen. Und für die Darmkrebs-Vorsorge gibt es wohl mittlerweile ganz gute Stuhl-Untersuchungen, sodass eine Spiegelung nicht mehr unbedingt nötig ist. Anfang November werde ich also wissen, ob ich noch fit bin oder wo "Ersatzteile" oder eine "Neulackierung" gebraucht werden.

Als ich wieder daheim auf dem Sofa angekommen war, dauerte es nicht lange, bis es an der Gartentür mauzte. Bernie stand draußen und hatte ein Geschenk dabei:






Was da hängt, ist eine tote Schermaus, auch Wühlmaus oder umgangssprachlich Wasserratte genannt. Es ist nicht die erste Maus dieser Art, die er anschleppt, aber bisher wollte er sie noch nicht mit rein bringen. Als ihm schließlich klar wurde, dass er mit dem Vieh nicht rein kann, ging er die Treppe hinunter und fraß das Tier auf der Terrasse. Keine zehn Minuten später war die Maus verspeist.

Verhungern wird Bernie also ganz sicher nicht, wenn er bei uns nichts mehr bekommt. :-)

Dienstag, 25. September 2018

Nachtrag: Revierkampf

Mich ärgert derzeit eine blöde Erkältung, daher bin ich momentan zu Hause, pflege mich und beobachte die Katzen. In Ergänzung zum gestrigen Post hier eine kleine Szene vom gestrigen Tag. An dem Platz auf dem "Katzen-Sofa" liegt eigentlich immer Victor/Bernie tagsüber, wenn er bei uns ist. Irgendwann war er dann draußen und Henry hat sich den Platz geschnappt. Als der rote Tiger zurückkehrte, kam es zu dieser Situation hier. Im Video ohne Ton, der allerdings genauso beeindruckend ist wie die Bilder.

Da bekommt man als Mensch schon einen Schreck und macht sich Sorgen um die Gesundheit der Tiere, besonderes bei Henry, dessen Herrschaft hier in Frage gestellt wird ...