Seit dem Jahr 2012 entwickelte sich eine Art Hassliebe zu dem Airport. Ich
wohnte in Sichtweite zur Landebahn, und an so manchem Abend habe ich Tegel
gehasst, weil ich wegen des Lärms nicht einschlafen konnte.
Aber jeden Donnerstag oder Freitag habe ich ihn geliebt, wenn ich von TXL aus
nach Zürich fliegen konnte. Ich kenne jeden Winkel der Gebäude, fast jedes
Gate, die Business Lounge, jede automatische Ansage, sogar das Fundbüro. Und
nun hätte ich mich beinahe nicht verabschieden können, weil wegen der Folgen von Corona im
Gespräch war, den Flughafen früher zu schliessen als geplant. Aus meiner Sicht
von Anfang an eine absurde Idee, denn es war schnell klar, dass das
Passagieraufkommen wieder steigen würde und Schönefeld allein das niemals
würde bewältigen können.
Nun bleibt Tegel also offen, bis der weltweit bekannte BER nach "einiger"
Verzögerung im Herbst an den Start gehen wird. Und ich kann nochmals durch das
Terminal A laufen, in Erinnerungen schwelgen, ein paar Fotos machen und
"Tschüss" sagen. Der genaue Zeitpunkt für unsere nächste Berlin-Reise ist noch
offen, aber da mein Papa im August 80 wird, ist das Zeitfenster vorgegeben.
Für viele Berliner mag es dann eine Erlösung sein, wenn der Fluglärm wegfällt.
Da ich aber seit 2016 nur noch die Vorteile der kurzen Wege und der Nähe zur
City genossen habe, wird es ein wehmütiger Abschied.
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