Wer kennt das nicht: Man hat eine Aufgabe, und weil es sich entweder nach viel Arbeit anhört oder man nicht recht weiss, wie man es anstellen soll, schiebt man sie und schiebt und schiebt.
Besonders deutlich wurde mir das alljährlich mit der mühsamen Steuererklärung. Mühsam? Eigentlich nicht. Bei mir gab es nie viel abzuziehen und anzusetzen. Im Wesentlichen beschränkte sich das Ausfüllen der Formulare auf die Übertragung der Daten von der Steuerkarte plus aktueller Werte von Versicherungen, Fahrwegen usw. Mit Elster wurde das alles noch einfacher, weil das Programm einem die meiste Arbeit abnahm und man sogar auf Fehler aufmerksam gemacht wurde.
Und doch habe ich die Erklärung äusserst ungern gemacht und möglichst lange vor mir her geschoben, nur um dann nach der Fertigstellung den Kopf zu schütteln ob der Erkenntnis, dass es ganz einfach war und überhaupt nicht weh getan hat!
In letzter Zeit wiederholt sich dieser Aha-Effekt öfter im Büro. Es gibt immer wieder Aufgaben, die mir noch gänzlich fremd sind und bei denen ich keinen Schimmer habe, worum es geht oder wen ich fragen könnte. Doch kommt dann der Punkt, an dem ich mich mehr wehren kann und aus Zeitnot heraus handeln muss, stelle ich fast immer fest, dass es ganz leicht war: Manchmal hat sich das Problem von selbst gelöst, manchmal reicht das Gespräch mit dem betroffenen Kollegen und in den anderen Fällen finde ich die Lösung durch Nachlesen oder logisches Denken binnen kurzer Zeit selbst.
Das sind dann die Momente, in denen ich mir sage: Beim nächsten Mal stellst Du Dich nicht so an! Aber irgendwie will das noch nicht ganz zu einem Lebensmotto bei mir werden.
Ich arbeite daran.
Das kenn ich zu gut. Mein Schreibtisch sieht aus wie 100 Jahre Arbeit und hinter mir liegen die Unterlagen für die Steuer 2016 vom besten Freund. Wollte ich eigentlich bis Montag fertig haben...
AntwortenLöschenIst vermutlich eine zutiefst menschliche Eigenschaft, auf die ich gut und gern verzichten könnte, denn sie macht nur Ärger und ist daher völlig unnötig. :)
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