Dienstag, 21. Juli 2020

Binär ist out

Ich denke von mir, dass ich viel Verständnis habe und offen bin für allerlei verschiedene Geschlechter, und es ist mir auch völlig wurscht, ob sich nun jemand als Mann, Frau, Divers oder was auch immer fühlt. Aber Menschen mit weiblichen Geschlechtsorganen nur noch als "Menstruierende Personen" anzusprechen - also da hört der "Spass" nun wirklich für mich auf. 

Zumal sich damit neue Fragen stellen: Was, wenn ein Mann sich als Frau fühlt? Spreche ich ihn dann doch als Frau an? Menstruieren wird er wohl bei aller Kunst der Medizin nicht können. Und was, wenn eine Frau sich als Mann fühlt - dann ist sie immer noch menstruierend, möchte das aber gar nicht sein? Soll ich sie dann als Mann ansprechen? Oder ist das auch wieder falsch, falls sie eines der unzähligen weiteren Geschlechter jenseits sozialer Konstrukte alter, weisser, binär denkender Männer hat?

Und hilft es irgend jemandem wirklich, sich im Alltag zurecht zu finden und sich besser zu fühlen? Eine Frau menstruiert, ein Mann nicht. Soweit so gut. Wenn sich ein Mann weiblich fühlt, spreche ich ihn gern als Frau an und umgekehrt. Aber alles soll ich im Grunde nur über den Status Menstruation ja/nein spezifizieren? Und müssten sich nicht eigentlich alle weiteren Geschlechter diskriminiert fühlen, wenn sie unter "divers" einfach subsumiert werden? Und was ist überhaupt mit weiblichen Wesen, die auf Grund ihres Alters nicht mehr oder noch nicht menstruieren - muss ich darauf auch noch Rücksicht nehmen? Fragen über Fragen.

Hier ein sehr "interessanter" Artikel pro:


Und hier einer contra - von einer Frau geschrieben:




Montag, 20. Juli 2020

Back home


Ich hab es am Wochenende schon in einem Kommentar erwähnt, aber hier nochmals für alle, die mit uns gehofft haben: Makmak ist seit Freitagnachmittag wieder zu Hause!

Eine abschliessende Diagnose gibt es bisher nicht, am wahrscheinlichsten ist felines Asthma in Verbindung mit einer Lungenentzündung. Nach acht Tagen und 2700 Franken später wurde er in unsere Obhut entlassen und wir sind sehr glücklich.

Ein Wermutstropfen bleibt: Das arme Katerchen muss, vielleicht bis an sein Lebensende, zwei Mal täglich inhalieren. Stellt Euch vor: Kater mit Maske ... Da hat er grosse Freude! Im Internet finden sich diverse Video und Anleitungen, wie man Katzen an die Maske gewöhnen kann, allerdings geht man dort immer davon aus, dass die Katzen Zeit haben, um es zu lernen. Makmak hat aber keine Zeit, denn er braucht sein Medikament zwei Mal täglich. Nun versuchen wir es so sanft wie möglich, mit unzähligen Leckerlis, gutem Zureden und Geduld. Aber letztlich geht es derzeit nur mit einem Handtuch, in das ich ihn einwickle, ihn dann festhalte und fixiere, während Rosalie die Maske aufsetzt und wartet, bis er mindestens fünf Mal geatmet hat. 

Zuletzt rannte er schon weg, als er den Sprühstoss hörte, also müssen wir das jetzt schon in einem anderen Zimmer vorbereiten. Und er wehrt sich natürlich gegen die Maske mit aller Kraft. Armer Makmak, und was machen wir im Urlaub? Wir wissen es noch nicht ...

Falls jemand Erfahrung und den perfekten Tipp für uns hat - immer her damit.

Immerhin - es scheint ihm gut zu gehen und er ist wieder ganz der Alte!




Freitag, 10. Juli 2020

Freud und Leid

Ein Grund dafür, warum ich lange Zeit keine Tiere daheim haben wollte, war die Traurigkeit, die einen befällt, wenn es ihnen nicht gut geht. Natürlich vergisst man dann schnell, wie viel Freude die Vierbeiner einem auch bereiten, und dass diese Zeit die Sorgen in der Regel bei weitem übersteigt.

Aber wenn es dann soweit ist, macht es einem eben doch sehr zu schaffen. Unser Makmak, der seit über einem Jahr bei uns lebt, erwartet mich eigentlich immer direkt am Carport, denn er kennt die Zeit ganz genau, wann Herrchen nach Hause kommt.

Gestern war nichts von ihm zu sehen. Ich dachte mir zunächst auch nichts dabei, denn es war sehr heiss, und mit seinem dicken Pelz hatte er sich vielleicht irgendwo im Schatten niedergelassen. Aber nachdem er auch zwei Stunden später nicht auftauchte und Rosalie anhand der Webcam feststellte, dass er irgendwo im Haus sein muss, begann ich zu suchen. Und dann fand ich ihn, zusammengerollt auf einem Tagesbett. Ich war schon ein paar Mal daran vorbei gegangen, aber er liegt eigentlich nie dort, und da er sich nicht bewegte, übersah ich ihn.

Er reagierte kaum, als ich ihn ansprach, und seine Atmung war extrem angestrengt. Meist bin ich eher derjenige, der noch abwartet, bevor wir zum Tierarzt fahren, aber diese Symptome waren zu eindeutig, um zu warten. Per Telefon fand ich heraus, wer Bereitschaft hatte, packte unseren Kater ein und fuhr los.

Beim Arzt angekommen, wurde er zunächst in eine Sauerstoffbox gelegt und dann geröntgt. Auch Blut wurde entnommen. Einen eindeutigen Befund gab es aber leider nicht. Das Herz wirkte auf den Bildern leicht vergrössert und die Lunge hatte ein paar Schatten - Ursache unbekannt. Die Ärztin gab ihm Medis zum Entwässern und zur Erweiterung der Bronchien. Geholfen hat nichts davon, die Atmung blieb sehr angestrengt. Die noch junge Tierärztin war dann nach über einer Stunde Warten ziemlich ratlos und empfahl, ihn in der Tierklinik zur Überwachung abzugeben, damit er nicht daheim unter Umständen qualvoll erstickt. 

Rosalie hat ihn umgehend dort abgegeben, und nun warten wir heute Vormittag auf eine hoffentlich positive Nachricht. Das alles hat jetzt schon mindestens 1000 Franken gekostet, denn Medizin in der Schweiz ist schwindelerregend teuer, und früher hätte ich vielleicht gesagt, das sei ja Wahnsinn. Aber es ist wohl nichts zu teuer, wenn man etwas für seinen geliebten Vierbeiner tun kann ...

Hier das bisher letzte Foto von unserem hübschen Kater in seiner Sauerstoffbox:


Nun können wir nur noch warten und die Daumen für ihn drücken.


Montag, 6. Juli 2020

Schweren Herzens

Es blieb uns nichts Anderes übrig ... Das war es also mit dem Florida-Urlaub in diesem Jahr.


Dienstag, 9. Juni 2020

Mäusejagd

Unsere neueste Mitbewohnerin hat seit einigen Tagen offenbar Freude darin, uns mitten in der Nacht ihre Jagdergebnisse in Form von toten Mäusen vors Bett zu legen, bevor sie ihre Beute auffrisst. Mit lautem Miau läuft sie zunächst durchs ganze Haus, damit es auch jeder hört, zeigt uns dann die toten Tiere und frisst sie anschliessend auf.

Auch am letzten Freitag brachte sie ein Mäuschen mit und legte es ab. Rosalie schaute hin, schaute kurz weg und wieder hin - Maus weg! Aber nicht gefressen, sondern geflüchtet. Sie hockte unter dem Schrank. Und es gibt ja nichts Schöneres, als mitten in der Nacht eine Maus zu fangen.

Es gelang mir, sie unter dem Schrank hervor zu bringen und unter einem grossen Eimer einzusperren. Nun fehlte noch eine grosse Pappe, die ich unter den Eimer schob. Dann konnte ich die Maus hinaus bringen und auf der Strasse freilassen.

Sie flitzte los und ich sagte zu Rosalie: "Da hat sie nochmal Glück gehabt!" Das Glück dauerte 20m, dann sprang Henry von der Mauer und schnappte sich die Maus ...