Freitag, 3. Mai 2019

Schnee bis ins Flachland?

Heute Morgen im Autoradio wurde voraus gesagt, dass es am Sonntag Schnee geben wird bis in die unteren Lagen. Und "Flachland" meint in der Schweiz halt Orte bei 400 m ü. M. und höher. Es kann also auch bei uns daheim (590 m) am Wochenende weiss werden. Anfang Mai? Wo ist denn die olle Klimaerwärmung, wenn man sie mal braucht? ;-) Brauchen wir jetzt noch mal Kaminfeuer, Glühwein und eine Kuscheldecke?

Wie es auch kommen mag - machen wir das Beste draus. Schönes Wochenende!


Donnerstag, 2. Mai 2019

Gierige "Regierungen"

Die Struktur aus Bund, Kantonen und Gemeinden in der Schweiz mit ihren ausgeprägten eigenen Kompetenzen ist für deutsche Verhältnisse schon ungewohnt. Das fängt bei den sehr unterschiedlichen Feiertagsregelungen an (es gibt nur einen gesetzlich festgelegten Tag für die ganze Schweiz, das ist der Nationalfeiertag, alle anderen Feiertage legt der Kanton fest), und hört bei den völlig unterschiedlichen Steuern auf.

Man zahlt hier Bundessteuern, die sind natürlich einheitlich. Darüber hinaus Kantonssteuern und Gemeindesteuern. Und da fangen die grossen Unterschiede schon an. Jeder Kanton legt seinen Steuersatz selbst fest, und jede Gemeinde auch. Damit kann es sein, dass zwei benachbarte Gemeinden extrem unterschiedliche Steuersätze haben. Die Gemeindesteuern betragen einen bestimmten Prozentsatz der Kantonssteuern, die Schwankungen sind enorm. Es gibt Gemeinden mit 60%, wir liegen bei schon recht hohen 85% der Kantonssteuern.

Dies haben wir der letzten Fusion zu verdanken. Die Schweiz ist bemüht, die Anzahl der Gemeinden zu verringern, in dem sie die Kantone drängt, einzelne Dörfer und Städte verwaltungstechnisch zusammen zu legen. Grundsätzlich ist das sicherlich eine gute Idee, aber die Gefahr ist, dass einzelne Gemeinden dabei unter die Räder kommen. Man kann eben nicht mal eben so relativ grosse Städte einfach mit ganz kleinen Gemeinden in der Nähe zusammen legen und denken, es wird für alle ein Gewinn. Genau das hat man den Einwohnern in unserem Dorf versprochen, und trotz aller Bedenken und Warnungen verschiedener Menschen, auch von uns, hat sich letztlich eine Mehrheit für die Fusion ausgesprochen, weil sie den tollen Visionen geglaubt hat.

Davon ist leider, wie zu erwarten war, nichts übrig geblieben. Unser Dorf spielt in der grossen Stadt so gut wie keine Rolle, die Verwaltung gleicht alle Reglemente Schritt für Schritt an, ohne auf die besondere Situation der Dörfer in irgendeiner Weise Rücksicht zu nehmen. Und natürlich wird alles teurer. Als Erstes wurde gleich mal die Grundsteuer verdoppelt und in der Höhe damit der grossen Stadt angepasst. In der Stadt sind natürlich die Parzellen in der Regel kleiner, weil verdichtet gebaut wird. In den historischen Dörfern hatten und haben die Bauernhöfe schon immer mehr Fläche gehabt, die sie natürlich auch benutzen. Interessieren tut das niemanden in der Verwaltung - eine Gemeinde, ein Steuersatz, fertig.

Genauso zeichnet sich das nun beim Abwasser ab. Rosalie kam gestern völlig genervt von der Info-Veranstaltung zurück. In unserem Dorf galt bisher eine durchaus faire Regelung, die bei der Grundgebühr im Wesentlichen auf die Anzahl der Wohneinheiten abstellte. Macht ja auch Sinn - je mehr Menschen auf einem Grundstück wohnen, desto mehr Abwasser wird produziert.

Davon will man nun plötzlich nichts mehr wissen. Neu soll jetzt nach Fläche bezahlt werden. Nach Fläche!! Heisst, wer einen grossen Garten hat, wird bestraft mit Abwassergebühren - also Gebühren für Wasser, das im Garten versickert und im Grundwasser auf natürlichem Wege ankommt. Auch hier wieder die tolle Argumentation der Verwaltung: Das sei halt Pech und man könne ja die Fläche überbauen! Aber sicher, nichts leichter als das ... Und erneut hat man sich nur an der Stadt orientiert und die Besonderheiten von Dörfern völlig ignoriert. Für viele Einwohner könnte das dazu führen, dass sich die Gebühren mehr als verdoppeln, und das ohne irgendeine Gegenleistung!

Es gibt Gemeinden, wo man zumindest unterscheidet, ob ein Grundstück betoniert ist oder nicht. Das macht auch Sinn, denn in Beton kann Wasser nicht eindringen und landet in der Kanalisation. Aber ein Naturgarten, der Vorbild bei der Biodiversität ist, soll dafür noch Abwasser-Gebühren zahlen? In Zukunft muss also ein Paar genauso hohe Gebühren zahlen auf 1000 m2 Land wie die vielleicht zehn Bewohner eines Mehrfamilienhauses zusammen auf der gleichen Fläche. Was ist daran gerecht?

Leider war das Interesse an der Veranstaltung gestern sehr gering, sodass die Wenigsten wissen, was da auf sie zukommt. Vermutlich ist das dem Chef der Gemeinde auch völlig bewusst und er setzt darauf, dass durch Unwissenheit die neue Bestimmung ohne Proteste durchgewunken werden kann.

Dagegen hilft nur, die Bevölkerung mobil zu machen und aufzufordern, auf der nächsten Versammlung dagegen zu stimmen. Ob das gelingt, ist fraglich ...


Mittwoch, 1. Mai 2019

Atemnot

Aus meiner Zeit als Katzen-Allergiker kenne ich das noch gut: War ich zu lange den Allergenen ausgesetzt, bekam ich Mühe mit dem Atmen, musste husten und es rasselte in den Bronchien ...

Letzten Donnerstag kam ich morgens ins Wohnzimmer und vernahm ein "bekanntes" Geräusch - allerdings von einem Kater. Das arme Tier (einer unserer Dauergäste) hatte offenbar Mühe mit dem Luftholen.

Phasenweise ging es besser und der Kater wirkte auch trotz allem recht agil, und so warteten wir ein wenig ab. Aber gegen Abend hatten wir den Eindruck, dass es schlimmer wurde. Also riefen wir den Tier-Notarzt an. Die Ärztin meinte zunächst, wenn ansonsten alles okay wäre, hätte er vermutlich einen Schnupfen und wir könnten noch bis zum nächsten Tag warten und zum ohnehin geplanten Vorstellungstermin beim Arzt gehen.

Aber wir bekamen es mit der Angst zu tun und riefen kurze Zeit später wieder an. Dann wurde es der Frau in der Leitung wohl auch etwas mulmig und wir fuhren zur Notsprechstunde.

Dort wurde der Kater abgehört und abgetastet, geröntgt und das Blut untersucht. Eine Stunde später (und vermutlich 500 Franken ärmer - Rechnung steht noch aus) dann die vermutete Diagnose: Felines Asthma. Katerchen hat eine Kortisonspritze bekommen und wir konnten wieder heim fahren.

Nun bekommt er noch Tabletten, aber es geht ihm deutlich besser. Wir sind froh, denn wenn man ein Tier so leiden sieht wie im Video, dann leidet man mit. Die Besitzerin weiss übrigens Bescheid, ihr macht es nichts aus, dass der "alte Herr" fast ausschliesslich bei uns ist und wir werden demnächst mal ein Glas Wein zusammen trinken. :-)


Dienstag, 30. April 2019

Die Spannung steigt

Nun wird es langsam ernst. Ich hatte mich ja auf drei Stellen beworben. Nach dem Gespräch letzte Woche hatte ich gestern ein weiteres für eine der Stellen.

Wie sich recht schnell zeigte, wäre diese Stelle nicht unbedingt etwas für mich, sie ist zu theoretisch und weit weg vom Kunden. Und dabei wäre genau DAS meine Stärke. Das hat auch der Mensch, dem ich gegenüber sass, erkannt, und gleich gefragt, ob ich mich denn auch beim Service Desk beworben hätte - dafür wäre ich doch DER Kandidat schlechthin. Ja, habe ich, nur hat der Verantwortliche dort sich noch nicht gemeldet.

Nun ist der allerdings erst seit gestern aus dem Urlaub zurück und vermutlich erst dabei, die Unterlagen zu sichten. Es könnte also sein, dass ich dort noch eine Einladung erhalte.

Wie dem auch sei: Heute läuft die Bewerbungsfrist ab, und morgen sitzen wohl alle Chefs beisammen und wollen gemeinsam einen Blick auf die Kandidaten für die Stellen werfen, um zu sehen, wer für welche Stelle mit welcher Priorität am besten geeignet wäre. Ich finde das eine gute Idee, denn es wäre schade und Verschwendung, wenn man Bewerber auf Stellen setzt, die vielleicht nur deren zweite Wahl war, nur weil man sich nicht abgesprochen hat.

Der Herr von gestern war jedenfalls begeistert von mir und wollte morgen schauen, ob und welche Möglichkeiten es gibt, und sich dann wieder melden. Er meinte, er wäre froh um jeden, der so viel Aktivität zeige wie ich. Es gäbe nämlich, zumindest in seinem Bereich, sehr wenige Bewerbungen, weil viele aus der IT nicht bereit seien für Veränderungen und lieber abwarten wollten.

Soll mir recht sein. Ich überlege derzeit, was ich machen würde, sollte ich mich zwischen zwei oder mehr Stellen entscheiden müssen, auf die ich mich beworben habe. Die von gestern wäre sicher meine letzte Wahl, aber die anderen beiden sind zumindest von den Aufgaben her beide spannend.

Aber es lohnt sich wohl erst, darüber nachzudenken, wenn es ernst wird. Bis jetzt habe ich noch gar nichts ...

Montag, 29. April 2019

Trauerfeier mit schmunzelndem Auge

Nachdem ich letztes Jahr von solchen Ereignissen glücklicherweise verschont blieb, war es nun leider wieder soweit: Wir mussten zur Abdankung eines Freundes von Rosalie. Mal von der Peinlichkeit des Ex von ihr, der auch dort war, abgesehen, war es eine sehr schöne Feier.

Der Ex war nicht mal in der Lage, im Rahmen dieser besonderen Situation Anstand zu zeigen, was einmal mehr seinen naiven Verstand offenbart hat. Wir standen alle in einer Runde von etwa acht Personen. Er kam an, schüttelte jedem die Hand - nur uns nicht. Er ging mit einem "Hallo" an uns vorbei. Wie kindlich ist das denn?

Aber zurück zum eigentlichen Thema. Die letzten Anlässe dieser Art waren allesamt sehr schwermütig, begleitet von trauriger Musik, wie dem bedeutungsschwangeren "Time To Say Goodbye". Ja, natürlich, eine solche Feier ist traurig, schmerzvoll für alle, die der Person nahe standen, die beerdigt wird. Aber muss man diesen Schmerz, der ohnehin vorhanden ist, auch noch besonders betonen?

Dass es anders geht, bewies die Feier am Freitag. In der Kapelle stand vorn am Rednerpult die Urne, umrahmt von Blumen, einem wichtigen Gegenstand aus seinem Leben und einem wunderschönen Bild des Verstorbenen mit seinem allseits bekannten Lächeln. Ich kannte ihn kaum, aber er war ein lebensfroher, gütiger Mensch, warum ihn also nicht so in Erinnerung behalten, wie er war?

Das spiegelte dann auch die gesamte Feier wider. Ein sichtlich bewegter Redner eröffnete mit einem kurzen Lebenslauf, danach hatten dann Weggefährten bzw. Angehörige die Möglichkeit zum Sprechen. Und sie erinnerten an die eine oder andere Begebenheit aus seinem beeindruckenden Leben, immer mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen. Dazu wurde live Countrymusik und Blues gespielt, und auch hier war die Auswahl der Songs sehr gelungen und nicht übertrieben schwermütig.

Und so verliessen wir die Kapelle nach rund einer Stunde längst nicht so todtraurig und verweint, wie man es meist kennt, sondern allenfalls betrübt über den Verlust und mit gemeinsamen Erinnerungen an den Verstorbenen, die man dann vor der Kapelle noch einmal austauschte.

Ich hab zu Rosalie auf der Heimfahrt gesagt, dass ich mir so meine eigene Trauerfeier auch wünschen würde, und Musik, bei der man bei jedem gespielten Song eigentlich das Bedürfnis hätte, zu klatschen und mitzuwippen, könnte ich mir auch gut vorstellen. Es kann allerdings ruhig noch eine Weile dauern. Der Mann, um den es am Freitag ging, wurde leider nur 54 Jahre alt ...